Fünf Monate lang haben sich die teilnehmenden Teams intensiv ausgetauscht, mit wertvollem Wissen versorgt und Ideen in Strategien umgesetzt. Jetzt gilt es, das erlernte Know-How in einen Businessplan zu gießen, der die Gutachter:innen überzeugt.
Fünf Monate lang haben sich die teilnehmenden Teams intensiv ausgetauscht, mit wertvollem Wissen versorgt und Ideen in Strategien umgesetzt. Nach vier Businessplanworkshops und insgesamt neun Themenspecials, Netzwerktreffen und Sprechstunden geht der Wettbewerb auf die Zielgerade. Jetzt gilt es, das erlernte Know-How in einen Businessplan zu gießen, der die Gutachter:innen überzeugt. Ist diese Hürde genommen kommt das große Finale: Der Pitch und die Preisverleihung.
Als Gründer:in muss man vieles bedenken und sich immer wieder neuen Situationen stellen. Wer sich gut vorbereitet und seine Geschäftsidee kontinuierlich herausfordert und weiter denkt, hat hier einen klaren Vorteil – nicht nur im unternehmerischen Alltag. Auch bei Finanzierungsrunden lässt es sich besser argumentieren, wenn man einen wasserdichten Plan hat. Die Teilnehmer:innen mit einem solchen Plan auszustatten ist das Ziel des Businessplan-Wettbewerbs startklar.
Seit November konnten die gut 90 angemeldeten Teams an den vielen Workshops, z.B. zu den Themen Marketing und Kundenbindung, Markt und Markteintritt sowie Steuern und Buchführung, kostenlos teilnehmen. Expert:innen aus dem umfangreichen startklar-Netzwerk gaben Inputs und stehen den Gründer:innen auch über die Veranstaltungen hinaus mit Rat und Tat zur Seite.
30 Seiten Gestaltungswille und Mut
Am Ende steht der Businessplan: Auf maximal 30 Seiten fasst er alles zusammen, was das neue Unternehmen ausmacht – vom Produkt über das Wettbewerbsumfeld bis zur Finanz- und Vertriebsplanung. Bis zum 6. April haben die Teams jetzt Zeit, ihre Pläne einzureichen. Anschließend werden die Dokumente von bis zu drei Gutachter:innen, darunter auch Gründungsberater:innen der Sparkassen in OstWestfalenLippe, auf Herz und Nieren geprüft.
Die zehn besten Teams bekommen ein professionelles Pitchtraining „aufs Haus“, um sich beim großen Finale bestmöglich präsentieren zu können. Am 20. Juni 2022 findet die Preisverleihung beim Elektro- und Automatisierungsunternehmen WAGO in Minden statt. Nachdem die zehn Finalteams ihre Geschäftsideen vor der Jury gepitcht haben, werden die drei Gewinner gekürt und ausgiebig gefeiert.
Gemeinsam mit diesen Sponsoren freuen wir uns sehr auf die Businesspläne der Teilnehmenden:
Sparkassen in OstWestfalenLippe (Hauptsponsor), BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Handwerkskammer OWL, HLB Stückmann & Partner, IHK Ostwestfalen, IHK Lippe, IKK Classics, Schüco, Wago, Wortmann & Partner Rheda-Wiedenbrück.
Ein herzlicher Dank auch an unsere tollen Partner, auf die wir stets zählen können:
Fachhochschule Bielefeld, Fachhochschule des Mittelstands, Fachhochschule der Wirtschaft, Founders Foundation, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, Industrie- und Handelskammer Lippe, Interkommunale Wirtschaftsförderung Kreis Herford, it´s OWL, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Paderborn, Pro Wirtschaft GT, OstWestfalenLippe GmbH, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, TecUp Universität Paderborn, Universität Bielefeld, VDI Bezirksverein OWL, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE Bielefeld, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn, heder:lab, Hochschule Hamm-Lippstadt und StartMiUp.
Weitere Informationen zu den Angeboten und Aktivitäten des startklar Businessplan-Wettbewerbs finden Sie unter www.startklar-owl.de.
Ein Eindruck aus einem der letzten Netzwerktreffen mit Partner:innen und Teilnehmenden.
Anfang 2021 hatte das Projektteam seine Arbeit aufgenommen. Nach gut einem Jahr Laufzeit werfen wir gemeinsam mit Projektleiterin Caroline Wilke einen Blick zurück – und in die Zukunft.
Was bedeutet die digitale Transformation für die Arbeitswelt? Wie können wir Jugendliche auf die Herausforderungen einer digitalisierten Berufswelt vorbereiten? Und wie können wir Schülerinnen und Schüler in ländlichen Regionen mit Aktivitäten und Angeboten erreichen? All das sind Fragen, auf die das Projekt MINT Community 4.OWL Antworten geben möchte. Anfang 2021 hatte das Projektteam seine Arbeit aufgenommen. Nach gut einem Jahr Laufzeit werfen wir gemeinsam mit Projektleiterin Caroline Wilke einen Blick zurück – und in die Zukunft.
Die Digitalisierung der Wirtschaft stellt heute ganz andere Anforderungen an Bewerber:innen als noch vor 20 Jahren. Themen wie Digital und Data Literacy, KI, Machine Learning und additive Fertigung werden immer wichtiger, dementsprechend qualifiziertes Personal immer gefragter. Hier bahnt sich ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage an, weiß Caroline Wilke: „Es müsste viel mehr Studierende und Auszubildende im MINT-Bereich geben, um den Bedarf der Wirtschaft zu decken. Unsere Partnerunternehmen melden uns zurück, dass es schon jetzt sehr schwierig ist, Ausbildungsplätze zu besetzen. Problematisch wird das vor allem, wenn eine große Zahl von Mitarbeiter:innen auf Schlüsselpositionen in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Diese Stellen können oft nur mit selbst ausgebildeten Kräften nachbesetzt werden, weil der freie Arbeitsmarkt im MINT-Bereich ebenfalls angespannt ist.“ Die MINT Community 4.OWL soll hier einen Beitrag zur Lösung der Herausforderung leisten und so helfen, dem Fachkräftemangel in OWL zu begegnen.
Ein wichtiger Teil des Konzeptes ist neben dem Inhalt der konkreten Kursangebote auch die räumliche Dimension: „OstWestfalenLippe ist ländlich geprägt, zu Ballungszentren wie Bielefeld oder Paderborn gibt es teils lange Anfahrtswege. Wir möchten möglichst viele neue außerschulische Lernorte – MINT-Erlebnisorte, wie wir sie nennen – erschließen und unsere Angebote so in die Breite der Region tragen. Mit unseren Aktivitäten in Unterzentren und kleinen Kommunen erreichen wir so auch dort die Jugendlichen.“ Diesen Ansatz in der räumlichen Breite der Region spiegelt auch die Zusammensetzung des Projektteams wieder: Mit der OstWestfalenLippe GmbH, den zdi-Zentren der Kreise Gütersloh, Herford, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn, dem Bereich Technikdidaktik der Uni Paderborn und dem Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft sind hier sowohl geographisch, als auch inhaltlich alle Zielgruppen des Projektes vertreten.
Aktuelles und vielfältiges MINT-Kursangebot
Damit klar wird, dass MINT viel mehr als eine grünliche Farbe ist, bietet das Team um Caroline Wilke an außerschulischen MINT-Erlebnisorten in OWL Workshops an. Dabei geht es etwa um Roboter, 3D-Druck, Augmented und Virtual Reality, Programmieren und viele andere Themen, die mit der Arbeitswelt von Morgen in Zusammenhang stehen. Im Workshop „Brücken aus dem Drucker“ können Jugendliche zum Beispiel selbst mit einem 3D-Stift eine Brücke bauen, die im Anschluss auf ihre Stabilität geprüft wird. Das aktuelle Kursangebot ist unter www.mint4owl.de abrufbar.
Trotz des vielfältigen Kursangebotes und des ganzheitlich-regionalen Ansatzes waren der Start des Projektes und die Resonanz der Zielgruppe teils eher verhalten. „Durch Corona hatten wir am Anfang Schwierigkeiten, unsere Angebote durchzuführen. Durch Teilnehmerbeschränkungen und Hygieneregeln war es oft nicht einfach, an Jugendzentren und andere außerschulische Lernorte heranzukommen. Unsere Angebote leben aber davon, dass man mitmachen kann, dass man ausprobieren und anfassen kann. Das kann man nicht 1:1 in den digitalen Raum übertragen.“
Aktivitäten nehmen Fahrt auf
Mit der Zeit konnten hier Unsicherheiten ausgeräumt und Erfahrungen in neue Konzepte überführt werden. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit einhergehenden, langen Home Schooling-Phasen hat sich außerdem eine gewisse Digitalmüdigkeit eingestellt. So begegnen die Zielgruppen der MINT Community 4.OWL – Jugendliche, außerschulische Lernorte und Unternehmen in OWL – dem Projekt und seinen Aktivitäten mittlerweile deutlich offener: „Die Jugendlichen freuen sich, dass sie nicht mehr nur vor dem Bildschirm hocken, sondern auch praktisch etwas machen und erleben können. Mittlerweile haben wir sogar bei einigen Angeboten Wartelisten, sodass wir Kurse mehrmals durchführen können, um alle Interessierten abzuholen. Und das wird in der Region auch wahrgenommen: Im ersten Projektjahr konnten wir über 30 neue MINT-Erlebnisorte erschließen – damit haben wir unsere eigenen Ziele sogar übertroffen“, freut sich Projektleiterin Caroline Wilke.
MINT-Marathon im April
Nach gut einem Jahr Projektlaufzeit steht also ein positives Zwischenfazit – so kann es gern weitergehen. In den kommenden Monaten hat das Projektteam viel geplant: „Wir fahren unsere Aktivitäten immer weiter hoch und erschließen weitere MINT-Erlebnisorte und Unternehmen, in denen wir die Arbeitswelt der Zukunft für die Jugendlichen greifbar machen“, gibt Caroline Wilke einen Ausblick. Ein tolles Highlight ist der MINT-Marathon an der Universität Paderborn am 14. Mai: „Hier steht ein ganzer Tag unter dem Motto „Erlebe MINT, probiere es aus“. Es gibt Schnuppervorlesungen, Vorbeigehexperimente und vieles mehr, bei dem die Jugendlichen etwas zum Thema MINT machen können. Wir freuen uns darauf und laden alle Interessierten herzlich ein, uns zu besuchen!“
Weitere Informationen zu den Angeboten und Aktivitäten der MINT Community 4.OWL finden Sie unter www.mint4owl.de.
Die Agentur für Arbeit Bielefeld lädt gemeinsam mit der Regionalagentur und weiteren Partnern zum 1. Auftakt-Workshop und den weiteren Modulen der Digital Scout-Reihe ein.
Ziel der Workshops ist es, Beschäftigten einen Überblick darüber zu geben, wie Digitalisierung in ihrem Unternehmen erfolgreich und systematisch umgesetzt werden kann.
Anhand von praktischen Übungen und Betriebsbesichtigungen vermitteln Expertinnen und Experten Fach- und Methodenwissen.
So soll das komplexe Feld der Digitalisierung besonders für kleine und mittlere Unternehmen aufbereitet und für sie nutzbar gemacht werden.
Sie können sich hier anmelden: bielefeld.arbeitgebernoSpam@arbeitsagentur.de.
Weitere Informationen finden Sie im Flyer hier.
UrbanLand Board der REGIONALE 2022 in Löhne mit Bürgermeister Bernd Poggemöller (l.). In der Mitte vorn: Vorsitzender Landrat Jürgen Müller, Annette Nothnagel (Leiterin der REGIONALE 2022), Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH).
„Das Ergebnis der gemeinsamen engagierten Arbeit ist großartig!“ freut sich Vorsitzender Landrat Jürgen Müller. Das UrbanLand Board, das Entscheidungsgremium der REGIONALE 2022, hat bei seiner heutigen Sitzung in Löhne 13x den A-Status vergeben. Mit insgesamt 60 Projekten geht das NRW-Strukturprogramm REGIONALE in OstWestfalenLippe damit ins Präsentationsjahr.
„Lösungen für ein gutes Leben in OstWestfalenLippe – die Projekte zeigen, wie Antworten für wichtige Zukunftsfragen aussehen können: lebendige Quartiere und Kommunen, starke Lebensräume zwischen Stadt und Land, gute Versorgung, sichere und einfache Erreichbarkeit, Innovationsimpulse für exzellente Bildung und berufliche Entfaltung und insgesamt eine attraktive erlebbare Region. Hinter allem stehen starke Netzwerke, interkommunale Kooperationen und engagierte Menschen und Institutionen. Die insgesamt 60 Projekte sind auch Zeugnis der hervorragenden konstanten Arbeit des UrbanLand Board,“ würdigt Landrat Jürgen Müller. Das UrbanLand Board tagt seit 2018 mindestens dreimal jährlich und besteht aus führenden Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
„Wir haben die Zielgerade erreicht. Aber selbstverständlich kann das nur eine Momentaufnahme sein, denn das UrbanLand OstWestfalenLippe – die Vision von einer neuen Balance von Stadt und Land – ist ein Prozess. Wir freuen uns, 60 starke Projekte aus OWL den Bürgerinnen und Bürgern im Präsentationsjahr vorzustellen“, erklärt Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH, bei der das NRW-Strukturentwicklungsprogramm REGIONALE 2022 gemanagt wird.
Die REGIONALE 2022 wurde 2017 durch das Landeskabinett OstWestfalenLippe zugeschlagen. Die Region richtet die REGIONALE unter der Überschrift „UrbanLand OstWestfalenLippe“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu stärken. 2018 begann die strategische Arbeit. Insgesamt gibt es 60 REGIONALE-Projekte (mit z.T. mehreren A-Beschlüssen). Bislang wurden 135 Millionen Euro Fördermittel vergeben. Im Präsentationsjahr 2022 wird das Urbanland OstWestfalenLippe im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms – dem UrbanLand Sommer – für Bürgerinnen und Bürger sichtbar.
Um die Qualität der Projekte zu gewährleisten, durchlaufen potenzielle REGIONALE-Projekte für OstWestfalenLippe ein dreistufiges Auswahl- und Qualifizierungsverfahren vom C-Status über den B-Status bis zum A-Status. Erst anschließend wird aus den Projektideen ein REGIONALE-Projekt. Insgesamt wurden 145 Projektideen eingereicht.
Neue REGIONALE 2022-Projekte
Entwicklungsperspektive Areal Barker/ Zukunftsquartier Paderborn
Ein Innovationsquartier für urbanes Leben: Die Stadt Paderborn nutzt die enorme Chance, die ehemaligen Barker Barracks zum Zukunftsquartier zu entwickeln. Es entsteht ein neues attraktives Stück Stadt, das einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Paderborner Stadtversprechens und der Standortqualität insgesamt leistet. „Der bis Juni abgeschlossene Masterplanprozess dokumentiert die Ambitionen und Ziele für das Zukunftsquartier Paderborn. Mit dieser Plangrundlage starten wir gemeinsam mit der Eigentümerin, der Bundesanstalt für Immobilien-aufgaben (BImA), in den Wertermittlungs- und Ankaufsprozess. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung als Projekt der REGIONALE und die damit verbundene Unterstützung,“ so Claudia Warnecke, Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn.
2023 wird hier auch das REGIONALE-Projekt Akzelerator.OWL eröffnet – das hochmoderne Gebäude der Universität Paderborn schafft eine Infrastruktur für Start-ups, Wissenschaft und Unternehmen.
Forum Anja Niedringhaus
Dank bürgerschaftlichem Engagement entsteht im stadt- und baugeschichtlich bedeutenden Tilly-Haus in Höxter ein Projekt mit großer identitätsstiftender Wirkung für Stadt und Region: das Forum Anja Niedringhaus. Ziel und Aufgabe ist die Erhaltung des Andenkens an die aus Höxter stammende Fotografin und Pulitzerpreisträgerin.
„Das Forum Anja Niedringhaus ist ein kulturell-künstlerisches Projekt mit der großen Chance, gemäß den Arbeitsschwerpunkten der Journalistin eine interaktive Auseinandersetzung mit global hochaktuellen Themen wie Migration, kriegerischen Konflikten und Pressefreiheit zu fördern. Als Kultur- und Begegnungszentrum erreicht es eine breite Öffentlichkeit und fördert junge Künstlerinnen und Künstler“, erklärt Christine Longère, erste Vorsitzende Forum Anja Niedringhaus e.V.
Inklusives Quartier Laurentiushöhe
Das REGIONALE-Projekt „Laurentiushöhe – das Quartier mit Seele“ entsteht angrenzend und in enger Zusammenarbeit mit dem Heilpädagogischen Therapie- und Förderzentrum (HPZ) St. Laurentius für Menschen mit Beeinträchtigung in der Hansestadt Warburg im Kreis Höxter. Es entstehen Wohnmöglichkeiten für unterschiedliche Lebensentwürfe mit vielen Austausch- und Kommunikationsmöglichkeiten.
Lebendiges Quartier Brunsheide
In Verbindung mit attraktiven Grünflächen entsteht im Speckgürtel Bielefelds ein neues vielfältiges und ökologisch-nachhaltiges Quartier, das dem großen Bedarf nach Wohnraum vor Ort begegnet. Ein Bildungscampus verbindet in einem Neubau Angebote in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung und Soziales – und steht der gesamten Bürgerschaft offen. Im Sinne eines ganzheitlichen Konzepts wird hier auch der Generationenwechsel gestaltet. „Die Gemeinde Leopoldshöhe gehört zu den am schnellsten wachsenden Kommunen in NRW. Wir kümmern uns mit dem neuen Quartier Brunsheide um die Themen Wohnungsverfügbarkeit und demografischer Wandel,“ so Bürgermeister Prof. Dr.-Ing. Martin Hoffmann.
Generationenquartier am Kump
Der Umgang mit leerstehenden Handelsimmobilien in den Zentren ist eine große Herausforderung für zahlreiche Städte und Gemeinden. Die Stadt Steinheim geht damit innovativ um: „Mehrere benachbarte Gebäude am Marktplatz werden baulich verbunden, um unterschiedlich große Wohnungen, einen Kindergarten, eine Tagespflege und Gemeinschaftsflächen zu schaffen“, erläutert Bürgermeister Carsten Torke. „Zu diesem Zweck hat die Stadt die Immobilien erworben, wird diese zum Teil zurückbauen, entkernen und dann an eine Gesellschaft veräußern, die dieses Projekt nach Vorgaben der Politik und Verwaltung umsetzt.“
Radnetz OWL
Ein lückenloses Radwegenetz in der ganzen Region – das mit dem deutschen Fahrradpreis ausgezeichnete Radnetz OWL skizziert rund 2.000 km mit insgesamt 532 Maßnahmenkilometern und 425 Maßnahmenempfehlungen. Das Projekt der Kreise Paderborn (federführend), Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und der Stadt Bielefeld ist das Dach für die Umsetzung von Einzelmaßnahmen beim Radwegeausbau und verbindet alle 70 Städte und Gemeinden. Paderborns Landrat Christoph Rüther hebt heraus: „Unsere gemeinsame Vision für zwei Millionen Menschen in sechs Kreisen und einer kreisfreien Stadt für einen gesunden und klimafreundlichen Alltag auf dem Rad – das ist das über die REGIONALE entstandene Radnetz OWL. Davon profitieren die Menschen, die sich auf sichere, direkte und komfortable Radwege, auf noch mehr Lebensqualität auf zwei Rädern freuen dürfen.“
Rochdale Quartier – ko-produktive Stadt
Der ehemalige britische Kasernenstandort Rochdale Barracks im Bielefelder Stadtteil Mitte wird zu einem neuen Stadtquartier entwickelt. Im Rahmen eines breiten öffentlichen Beteiligungsprozesses wurden die generellen Leitlinien für die langfristige Planung des Areals festgelegt. Der Zeitraum bis zum Beginn der baulichen Umgestaltung des Areals wird noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. In einer Startphase wird das Areal mit Kunst und Kultur bespielt sowie von Vereinen und Initiativen genutzt. „Im Rahmen einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung probiert die Stadt hier etwas Neues. Die ko-produktive städtebauliche Entwicklung des Rochdale Quartiers ist ein Angebot an zivilgesellschaftliche Initiativen“ so Sven Dodenhoff, Stadt Bielefeld. Gemeinsam mit diesen Akteuren wächst hier ein neues Stück Stadt. Perspektivisch entsteht ein vielfältiges Wohnangebot für voraussichtlich 1.200 Bewohnerinnen und Bewohner.
Quartier Brausemühle
Das zukünftige Quartier Brausemühle bietet ein vielfältiges und attraktives Wohnangebot mit Blick auf die Auen der Else. Innerhalb von drei Bauabschnitten entstehen 50 Wohneinheiten für verschiedene Zielgruppen. Neben einem Kindergarten sind Angebote der Pflege und Versorgung tragende Säulen des Quartiers. Die Holzbauweise und Energieversorgung sind umweltschonend. Ein Naturlehrpfad und ein Umweltbildungszentrum der Gemeinde Kirchlengern sind als weiteres Charakteristikum der Entwicklung geplant.
Wohnpark Egge – Landquartier der Zukunft
Der Wohnpark Egge zeigt, wie vielfältiges und flächensparendes Wohnen mit hoher Lebensqualität in kleineren Gemeinden möglich ist. In zentraler Lage in Altenbeken und dank der Bahnanbindung ganz nah an der Großstadt Paderborn, entstehen Wohnräume für ältere Menschen, Singles und Familien sowie Angebote der sozialen Versorgung und Gemeinschaft in einer gewachsenen Dorfstruktur. „Wir gestalten hier den Generationenwechsel aktiv mit: Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser im Ort werden durch attraktiven Wohnraum im Wohnpark frei für zum Beispiel junge Familien,“ freut sich Bürgermeister Matthias Möllers, Gemeinde Altenbeken.
Zukunft Kloster Brede
Das Kloster Brede in Brakel ist seit 1850 Niederlassung der Kongregation der Armen Schulschwestern, einer internationalen Ordensgemeinschaft, die auf Bildung und Erziehung ausgerichtet ist. Aufgrund der zurückgehenden Zahl von Schwestern wird das Kloster zum Ort des gemeinschaftlichen Lebens mit attraktiven Begegnungs-, Lern- und Wohnangeboten auf dem Land. Innerhalb der REGIONALE 2022 entstehen ein architektonisches Konzept sowie beispielhafte und tragfähige Ansätze zur Neugestaltung des Klosters.
„Wir möchten im Sinne des Ansatzes ‚Gemeinsam leben auf der Brede‘ ein sinnvolles und zukunftsweisendes Konzept für diesen historischen Ort entwickeln und wünschen uns dabei ein lebendiges Miteinander zwischen den Schwestern des Klosters, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Brakel und vor allem auch mit jungen Menschen. Und wir hoffen, auf die Bedarfe der Region eine gute Antwort zu finden. Die REGIONALE bietet einen guten Rahmen dafür. Wir freuen uns über die Auszeichnung,“ so Provinzoberin Schwester Monika Schmidt.
Erlebnisraum Weserlandschaft | Baustein Werre-Weser-Kuss
Mit dem Gesamtprojekt Erlebnisraum Weserlandschaft wollen die Kreise Höxter, Lippe, Herford und Minden-Lübbecke den Raum der Weserlandschaft fördern, naturschutzfachlich und touristisch aufwerten und stärker in das Lebensumfeld der Menschen einbeziehen. Gleichzeitig gilt es, den Weserraum als Ressource für die ganze Region zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln.
Mit der prägnanten Lage am großen Weserbogen und der Mündung der Werre in die Weser ist Bad Oeynhausen ein Knoten des touristischen und des Alltagsradverkehrs. Mit dem ausgezeichneten Baustein „Werre-Weser-Kuss - Aufwertung des Weserradwegs und der Aufenthaltsbereiche“ wird der in Höhe „Rehmer Insel“ hochfrequentierte Fahrradweg weiterentwickelt. Die Wegverbindung soll an den geplanten Radschnellweg RS3 angebunden werden sowie Fuß- und Radverkehr durch bauliche Veränderungen getrennt werden.
Die Werre – ein Fluss, der OWL verbindet
Um eine ganzheitliche Betrachtung des Gewässers sowie ökologische Aspekte und einen übergreifenden Schutz vor Hochwasser zu gewährleisten, stellt das Projekt „Die Werre – ein Fluss der OWL verbindet“ eine enge Zusammenarbeit aller Anrainerkommunen in den Mittelpunkt.
Der Baustein Naturnahe Umgestaltung der unteren Werre, Teil "Aufweitung der Kaarbachmündung" gestaltet in Bad Oeynhausen das Profil der Werre unweit des Sielparks neu. Der Mündungsbereich des Kaarbachs wird naturnah gestaltet. Infolgedessen ist es durch die Eigendynamik der Werre möglich, Strukturen auszubilden, die dem ursprünglichen Fließgewässer- und Auencharakter entsprechen.
Über die Gestaltung des Werreauenparks im Bad Oeynhausener Siel, Teil "Bau der Sielwehrbrücke" entsteht eine schnelle Anbindung zum regionalen Radschnellweg RS3 und in das überregionale, touristische Radwegenetz mit Werre- und Weserradweg.
„Bad Oeynhausen nimmt über die REGIONALE ihre identitätsprägenden Gewässer in den Blick und macht das Wasser in der Stadt wieder erlebbar. Gleichzeitig schaffen wir gute und schnelle Radverbindungen – für Alltag und den Tourismus. Und wir kümmern uns um die naturschutzfachliche Aufwertung der Flächen. Ich freue mich über die gleich dreifache Auszeichnung!“, so Bürgermeister Lars Bökenkröger, Stadt Bad Oeynhausen.
Weitere Projekte im Qualifizierungsprozess
An zwei Projektkandidaten wurde durch das UrbanLand Board der B-Status verliehen.
Weitere Informationen: https://www.urbanland-owl.de/presse-und-medien/presseinformationen/
Im Rahmen der Initiative REACT-EU der Europäischen Union - Einsatz in Nordrhein-Westfalen, wird mit Beginn 1. Oktober 2021 in der Stadt Bielfeld das Projekt „Deine Stadt, deine Zukunft, deine Chance“ umgesetzt.
Vielen jungen Menschen ist die berufliche Orientierung während der Pandemie schwergefallen. Praktika sind ausgefallen, Berufsorientierungsmessen wurden abgesagt, Beratungsangebote konnten nicht im gewohnten Umfang stattfinden. Deutlich erkennbar ist, dass die Hemmschwelle von Schüler*innen gegenüber Unternehmen in dieser Zeit gewachsen ist.
Gleichzeitig war und ist die Pandemie auch eine Zeit der kreativen digitalen Weiterentwicklung der Berufsorientierung. Azubi-Speed-Datings, Messen und Praktika wurden in den digitalen Raum verlegt, Unternehmen haben Bausätze an Schüler*innen verschickt, um die betriebliche Praxis weiterhin erlebbar zu machen. Die Praxis der beruflichen Orientierung hat sich so aus der Not heraus verändert und auch Vorteile einer hybriden Berufsorientierung sichtbar gemacht.
Das Projekt „Deine Stadt, deine Zukunft, deine Chance“ greift diese Entwicklungen und Defizite auf und entwickelt in 3 Modulen neue Formate der beruflichen Orientierung für die Stadt Bielefeld.
Modul 1:
Um eine pandemiesichere Alternative zu Berufsmessen zu verankern, wurde die „Bielefelder Nacht der Berufe“ konzipiert, die am 02.09.2022 erstmalig stattfinden wird. Im Rahmen der „Bielefelder Nacht der Berufe“ öffnen Unternehmen in und um die Bielefelder Innenstadt von 17:00 bis 22:00 Uhr ihre Türen für interessierte Jugendliche, Eltern und Lehrer*innen. In kleinen Gruppen werden Mitmach-Aktionen angeboten, bei denen der Spaß und ein niedrigschwelliger Zugang ins Unternehmen im Vordergrund stehen. Wichtigstes Ziel ist es, junge Menschen und Unternehmen wieder in engeren persönlichen Kontakt zu bringen.
Modul 2:
Gleichzeitig sollen im Rahmen des Projektes auch die digitalen Berufsorientierungsangebote von Unternehmen weiter ausgebaut werden. Jedes an der „Bielefelder Nacht der Berufe“ teilnehmende Unternehmen präsentiert sich deshalb auch im digitalen Raum. Teilnehmende, aber auch andere interessierte Betriebe werden auf Wunsch zur Umsetzung oder Weiterentwicklung einfacher, leicht umsetzbarer hybrider Berufsorientierungsangebote beraten.
Modul 3:
Die Gesundheitswirtschaft ist ein prägender Arbeitsmarktsektor für die Stadt Bielefeld. Um die Attraktivität der Pflegeberufe weiter zu steigern, wurde das Konzept „Ausbildungsbotschafter*innen für die Pflege“ gemeinsam mit regionalen Einrichtungen entwickelt. Im Rahmen des Moduls werden angehende Pflegefachfrauen/-männer geschult, um in Bielefelder Schulen auf Augenhöhe mit Schüler*innen in Kontakt zu kommen und über Highlights und Aufgaben ihrer Arbeit zu berichten. Die Einsätze werden digital begleitet. Besonders interessierten Schüler*innen erhalten im Anschluss die Möglichkeit, ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung zu absolvieren.
Das Projekt „Deine „Deine Stadt, deine Zukunft, deine Chance“ hat eine Laufzeit vom 01.10.2021 – 31.03.2023. Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit der Kommunalen Koordinierung. Es wird strategisch unterstützt von zahlreichen Unternehmen, Kammern und Institutionen aus der Stadt Bielefeld.
Informationen & Ansprechpartner:
Weitere Informationen zum REACT-EU der Europäischen Union finden Sie hier.
Ansprechpartnerin für das Projekt: Claudia Hilse, claudia.hilsenoSpam@rege-mbh.de.
Viele Unternehmen im Mittelstand investieren heute in Personalgewinnung, um ihren Bedarf an Fach- wie Führungskräften zu sichern. Nicht nur die Rekrutierung von Fachkräften wird immer schwieriger, auch die Besetzung von Führungspositionen entwickelt sich für Unternehmen außerhalb von Ballungszentren zu einer großen Herausforderung. Am 23. März 2022 suchten mehr als 20 Unternehmensvertretungen Anregungen, wie Führungskompetenzen der Zukunft aussehen und welche Voraussetzungen Unternehmen erarbeiten können, um langfristig attraktiv für (Nachwuchs-)Führungskräfte zu sein.
Die Arbeits- und Wirtschaftswelt verändert sich ständig, hat aber besonders in den vergangenen 2 Jahren von Unternehmen eine bisher nicht gekannte Flexibilität gefordert. In unterschiedlichsten Arbeitsmodelle haben Beschäftigte neue Erfahrungen sammeln können. Heute zeigt sich, dass Arbeit und besonders Führungsarbeit von vielen Beschäftigten neu gedacht wird - „New Work braucht New Leadership“. Während Führungsarbeit früher vergleichbar war mit einem Achter-Ruderboot, in dem die Führungskraft den Kurs angab und das Boot seine Bahn Richtung Ziellinie zieht, ist sie heute eher vergleichbar mit einem Schlauchboot, das versucht sich durch tosende Stromschnellen zu navigieren. Das Ziel ist meist nicht offensichtlich. New Leadership bedeutet deshalb auch dem Team das Ziel vor Augen zu halten und die eigene Bedeutung zum Erreichen dessen in den Fokus zu stellen.
Junge Menschen der Generationen Y+Z aber auch zunehmend etablierte Beschäftigte stellen veränderte Anforderungen an ihre Arbeit, ihren Arbeitgeber und ihre Vorgesetzten, betont Sandra Dundler, Geschäftsführerin der LOA – Live Online Academy GmbH. Umfragen in der Generation Z zeigen, dass sich der Stellenwert von Arbeit und die Vorstellungen zur Karriereentwicklung von denen heutiger Führungskräfte deutlich unterscheiden. Die Arbeit soll Sinn stiften, in einer inspirierenden Arbeitsatmosphäre im Team gelingen und durch die Wertschätzung von Vorgesetzten motivierend weitergeführt werden können. Von hoher Bedeutung für die Wahl eines Arbeitgebers ist die Möglichkeit, eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu realisieren - wobei die Familie ganz oben auf der Werteskala steht. Familie ist heute gemeinsame Sache von Mutter und Vater. Das beeinflusst dementsprechend auch die Arbeitssituation in den Unternehmen.
Wurden früher Führungskräfte oft aufgrund ihres beruflichen Fachwissens erfolgreich, erwarten (junge) Beschäftige heute Vorgesetzte, die hybride Führungsfähigkeiten besitzen und Vereinbarkeitswünsche unterstützen. So entsteht die Forderung an die Unternehmen, Führungsarbeit und Familienverantwortung in allen Lebensphasen möglich zu machen.
Sandra Dundler betont - „Hier liegt die Chance besonders für klein- und mittelständische Unternehmen, die Entscheidung für die Übernahme von Führungsaufgaben aktiv zu erleichtern.“ Sowohl die Geschäftsführung wie der gesamte Managementkreis können als BotschafterInnen und „Role-Modells“ talentierte Nachwuchskräfte für Führungsaufgaben in einem familienorientierten Unternehmen interessieren. Vorgesetzte, die positiv motivierend mit ihrem Team zusammenarbeiten und dabei selbst Unterstützung durch das Unternehmen in Familien- oder Pflegephasen erhalten, sind die besten Vorbilder für ein attraktives, zukunftsfähiges Führungsbild.
Das bedeutet, nicht nur die bestehende Führungskultur und bisherigen Leitlinien wie Personalentwicklungsmaßnahmen kritisch zu hinterfragen, sondern auch Unternehmensprozesse und –regelungen zu überdenken.
Neue Arbeitsmodelle wie beispielsweise Teilzeit für Führungskräfte, Führungs- Tandems oder Teams, Arbeitsort- und Arbeitszeitflexibilisierung sind Ansätze, die in jedem Unternehmen im Führungskreis diskutiert und beschlossen werden können. Die Akzeptanz der Gleichwertigkeit von Führung – unabhängig vom Arbeitsmodell – wird durch einen offenen Umgang mit Vereinbarkeitswünschen aller Führungskräfte wie Beschäftigten ermöglicht. Wichtig ist die gute Begleitung dieser Prozesse durch HR. Ein Beispiel sind moderierte Workshops im Führungskreis, die Bewusstsein und Verständnis für die unterschiedlichen Modelle schaffen sollten. Nur durch echte Bereitschaft sich darauf einzulassen und gemeinsame Spielregeln entsteht die nötige Akzeptanz.
Darüber hinaus sind alle Führungskräfte gefordert, die Kommunikationsstrukturen zu hinterfragen sowie die Meeting- und Besprechungskultur in diesem New Leadership-Veränderungsprozess neu zu definieren. Lassen sich regelmäßige Statusmeetings online durchführen? Welche Zeitfenster sind mit Blick auf die beteiligten Mitarbeitenden sinnvoll und für alle gut machbar? Welche Online-Tools könnten kollaborative Arbeit im Führungskreis, im Team oder Projekt unterstützen? Was ist asynchron gut zu kommunizieren? Und was hat es mit Hol- und Bringschuld – und dementsprechend mit Selbstverantwortung auf sich? Welche Aspekte der Zusammenarbeit im Unternehmen benötigen Präsensmeetings und welche sind online erfolgreicher umzusetzen? Und welche fachlichen bzw. operativen Aufgaben sollten an die jeweilige Führungskraft gebunden bleiben oder an Fachverantwortliche in deren Team übertragen werden? Auch Delegation muss neu gedacht werden um den typischen „Flaschenhals“ bei der Führungskraft zu vermeiden.
New Leadership fordert gerade die Mittelstandsunternehmen heraus, in denen operative Fachlichkeit von Führungskräften erwartet wird. Oft ist dies ein gewichtiger Hinderungsgrund, alternative Führungsmodelle im Führungskreis auszuprobieren. Will ein Unternehmen Führungskräfte dauerhaft halten, ist die Weiterentwicklung des Führungsverständnisses unter Einbeziehung aller Führungskräfte daher besonders herausfordernd und lohnenswert.
Für Führungskräfte bedeutet dies, eigene Vorstellungen wie Ansprüche zu prüfen, die eigene Rolle neu zu definieren und ein aktives Mind-Set für die Veränderungen zu gewinnen. Damit sind Führungskräfte völlig anders gefordert als bisher. Aus langjähriger Erfahrung als Führungskraft in Teilzeit und schon seit 2010 mit Homeoffice-Anteil mit drei Kindern und geteiltem Arbeitsmodell mit ihrem Mann vermittelt Sandra Dundler, wie wichtig die Unterstützung durch Vorgesetzte bei der Übernahme von Führungsverantwortung ist. Einer besonderen Bedeutung kommt auch der beratenden und prozessbegleitenden Personalabteilung zu. Durch Anpassung von Konzepten zur Führungskräfteentwicklung sowie professionelle Coaching- und Beratungsangeboten können herausfordernde Führungssituationen unterstützt werden. Der regelmäßige Austausch im Führungskreis über Startworkshops hinaus sichert das gemeinsame Verständnis, ermöglicht Anpassungen und unterstützt die Weiterentwicklung des unternehmensindividuellen Führungsverständnisses.
Die Basis des New Leadership-Prozesses ist die gegenseitige Wertschätzung aller Personen, die im und für das Unternehmen arbeiten unabhängig von ihrer zeitlichen Anwesenheit im Unternehmen. Zuverlässige Erreichbarkeit, geregelte und transparente Kommunikation zu Aufgaben und Zielen über alle Ebenen und ein gemeinsames Verständnis zum Umgang mit Herausforderungen helfen Führungspositionen erfolgreich und attraktiv zu gestalten.
Sandra Dundler macht allen Unternehmen Mut: „Das Ziel des New Leadership-Prozesses ist die zukunftsorientierte Weiterentwicklung eines Unternehmens - auf der Basis des Vertrauens aller Beschäftigten in die Unternehmenskultur – in allen Lebensphasen.“
Bildunterschrift: Claudia Schäfer (Kreis Paderborn), Dr. Angela Siebert (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL), Sandra Dundler (LOA GmbH)
Nach Ende der Förderphase zieht das Projekt eine positive Bilanz
Gemeinsam mit den Bildungsakteuren in OWL die notwendigen Veränderungen für die digitale Transformation der Arbeitswelt gestalten – das hat sich die Initiative Bildung 4.OWL der OstWestfalenLippe GmbH zum Ziel gesetzt. Dabei liegt der Fokus auf der gesamten Bildungskette: Von der Schule über die berufliche und akademische Ausbildung bis hin zur Weiterbildung. Berufskollegs, Schulträger, Hochschulen, Weiterbildungseinrichtungen und zdi-Zentren haben neue Angebote und Anwendungen auf den Weg gebracht und in die Breite getragen. Nach Abschluss des EFRE geförderten Projekts werden Zusammenarbeit und der Austausch in der Region im Rahmen der Strategie OstWestfalenLippe 2025 intensiviert. Dazu dienen insbesondere sechs Leitprojekte.
In den knapp dreieinhalb Jahren Projektlaufzeit wurden regionale Qualifizierungsangebote für Schüler:innen, Studierende, Auszubildende und Fachkräfte aufbereitet und Bedarfe der Zielgruppen identifiziert. Dabei haben sich die Qualifizierung von Multiplikatoren, ein ganzheitliches Verständnis von Bildung 4.0 sowie die Verknüpfung von Methoden und Infrastruktur als wichtige Handlungsfelder herauskristallisiert. Neue Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Unternehmen und Multiplikatoren spielen dabei eine wichtige Rolle.
Auf dieser Grundlage wurden wichtige Bausteine für die berufliche Bildung in OWL entwickelt und in die Breite getragen. Dazu gehören beispielsweise Workshopmodule, um Schüler:innen digitale Technologien näher zu bringen, und Projekttage, an denen Schüler:innen und Auszubildende gemeinsam an Aufgaben aus der beruflichen Praxis arbeiten. Schulen erhielten Unterstützung bei der Zertifizierung zur digitalen Schule und es wurden Impulse für die Qualifizierung von Lehrer:innen entwickelt.
Aus der Initiative Bildung 4.OWL sind wichtige Leitprojekte entstanden, mit denen das Bildungsökosystem OWL fit für die Zukunft wird. Mit der „MINT Community 4.OWL“ wird ein Netzwerk aus außerschulischen Lernorten geschaffen, in denen Jugendliche die Arbeitswelt der Zukunft in praktischen Angeboten erfahren können. Im Projekt „Vernetzte Lernorte“ entwickeln Berufskollegs und Schulträger gemeinsam Konzepte für die Qualifizierung von Auszubildenden und die virtuelle Nutzung von Werkstätten und Lernlaboren. Die Potenziale des Lernens mit 5G und durch 5G werden im Projekt „5G.Lernorte OWL“ erforscht. Wie Auszubildende und Studierende gemeinsam lernen und flexible Bildungskarrieren ermöglicht werden können, ist Kern des Projekts „Bildungsbrücken OWL“. Im Projekt „Weiterbildung 4.OWL“ wird untersucht, wie digitale Weiterbildungsangebote didaktisch aufgebaut werden müssen und wie Unternehmen und Weiterbildungsanbieter digitale Plattformen nutzen können. Und mit dem BMBF-Kompetenzzentrum „Arbeitswelt.Plus“ werden die Potenziale von Künstlicher Intelligenz für die Arbeitswelt der Zukunft erschlossen.
Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstwestfalenLippe GmbH, sieht die Initiative als wichtigen Baustein für die Regionalentwicklung der Zukunft: „Die Ergebnisse zeigen, wie eine Region die digitale Transformation der beruflichen Bildung angehen kann. Durch die Zusammenarbeit und Bündelung der Kräfte sind innovative und mutige Ideen entstanden. Jetzt gilt es, die guten Ansätze konsequent umzusetzen und in die Breite zu tragen. Und weiterhin aktiv die Bedarfe von Lernenden und Unternehmen aufzunehmen und neue Lösungen zu entwickeln. Dafür steht auch zukünftig das Netzwerk aus Berufskollegs, Schulträgern, Weiterbildungseinrichtungen, Kammern, Unternehmen, Wirtschaftsförderungseinrichtungen, Bezirksregierung und zdi-Zentren. Die digitale Transformation der beruflichen Bildung ist ein zentrales Handlungsfeld der Regionalentwicklungsstrategie OstWestfalenLippe 2025 der OstWestfalenLippe GmbH.“
Die nun veröffentlichte Broschüre „Bildung 4.OWL – Wir machen Fachkräfte fit für die Arbeitswelt“ gibt einen Überblick über Ergebnisse und Wirkungen der Initiative Bildung 4.OWL und die vielen engagierten Akteur:innen, die die digitale Transformation der beruflichen Bildung in OWL vorantreiben.
In der Initiative Bildung 4.OWL arbeiten viele Bildungsakteur:innen und Organisationen zusammen. Ein regelmäßiger Austausch findet in der Arbeitsgruppe Bildung 4.OWL statt, die Leitthemen hervorhebt und Strategien erarbeitet. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe bestehen aus Vertreter:innen der Bezirksregierung Detmold, der Kammern sowie der Hochschulen in OWL, der Wirtschaftsförderungseinrichtungen der Kreise und der Stadt Bielefeld, der Unternehmen, der Schulträger, der Berufskollegs, der überbetrieblichen Aus- und Weiterbildung, der Branchennetzwerke, der zdi-Zentren in OWL, der Agentur für Arbeit sowie der Gewerkschaften.
Am 14. März 2022 wählten sich rund 87 Personalverantwortliche sowie Führungskräfte aus kleinen und mittleren Unternehmen aus der Region in das Online-Seminar des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL ein. Das Online-Seminar war Teil der Veranstaltungsreihe „Personalpolitik für jede Lebensphase – Fach- und Führungskräfte binden“.
Unter dem Titel „Rekrutierung, On-Boarding und Bindung von Mitarbeiterinnen der Generationen X, Y und Z" referierte Rüdiger Maas, Generationenforscher und Geschäftsführer der Maas Beratungsgesellschaft mbH sowie Gründer des Instituts für Generationenforschung.
Welche Faktoren sind für die Generation Z in Bezug auf die Erwerbstätigkeit wichtig? Die Befragungen lieferten folgende Ergebnisse: Die Faktoren Arbeitsklima sowie eine interessante Tätigkeit sind der Generation mit einer Zustimmung von über 80 % am Wichtigsten. Weitere Merkmale sind u.a. die Weiterbildungsangebote sowie Aufstiegschancen, eine gute Erreichbarkeit der Arbeitsstätte und verantwortliche Tätigkeiten. Außerdem wird eine gewisse Flexibilität in den Arbeitsstrukturen gefordert, allerdings wünschen sich die Nachwuchskräfte weniger Entgrenzung und eine klare Abtrennung von Beruf und Privatleben.
Für die zielgruppenspezifische Ansprache ist es als Unternehmen wichtig zu wissen, wie man sich als attraktiver Arbeitgeber präsentiert und die Aufmerksamkeit auf sich lenken kann. Die Befragungen ergaben, dass ein Messeauftritt weiterhin sehr positiv auf die Generation Z wirkt. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Unternehmen durch Auszubildende präsentiert wird. Auch Jobportale werden als sehr positives und gutes Mittel der Ansprache wahrgenommen. Es sollte außerdem nicht außer Acht gelassen werden, dass die Eltern und generell das private Umfeld einen großen Einfluss auf die Entscheidungen der Generation haben.
Als Unternehmen sollte man sich nicht zwingend auf die Social Media-Plattformen stürzen, da die Generation Z diese Kanäle nur für den privaten Gebrauch nutzen möchte und sich dieses nicht mit dem Berufsleben vermischen soll.
Eine Herausforderung für die Unternehmen besteht bei der Bindung der zukünftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Sie stehen einem Unternehmenswechsel sehr offen gegenüber und halten sich mehrere Optionen frei. Außerdem erwarten sie von den Unternehmen einen verantwortlichen Umgang mit gesellschaftlichen Themen, wie dem Klimaschutz, Diversität und Inklusion. Zudem sollte die Affinität für Technik vom Unternehmen unterstützt werden. In dieser Generation werden Unterschiede zwischen Frauen und Männer im Berufsleben weniger verzeichnet, dennoch sind in den MINT-Branchen weiterhin die weiblichen Fach-und Führungskräfte unterrepräsentiert.
OstWestfalenLippe ist Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – und Vorbild für Regionen in ganz Deutschland. 59 Projekte zeigten am Donnerstag auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum wie es geht – von smarten Dörfern über digitale Bildungsangebote bis zur Kulturplattform und Stärkung des Ehrenamts.
OstWestfalenLippe, 11. März 2022. OstWestfalenLippe ist Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – und Vorbild für Regionen in ganz Deutschland. Darin waren sich Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, sowie aus NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst, Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Verkehrsministerin Ina Brandes einig. 59 Projekte zeigten am Donnerstag auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum wie es geht – von smarten Dörfern über digitale Bildungsangebote bis zur Kulturplattform und Stärkung des Ehrenamts. Die Veranstalter – Digitale Modellregion OWL, Heinz Nixdorf Stiftung und OstWestfalenLippe GmbH – waren begeistert von den Ergebnissen und der enormen Resonanz mit 200 Teilnehmer*innen vor Ort und insgesamt 1.900 Besucher*innen im Livestream. Als Initiatoren wollen sie den Erfahrungsaustausch und die Übertragung guter Lösungen in die ganze Region vorantreiben. Und auch neue Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Resilienz, Fachkräftesicherung und Quantencomputing gemeinsam angehen.
„OWL zeichnet sich dadurch aus, dass die Digitalisierung als Chance gesehen wird, nicht als Herausforderung. Dabei werden Spitzentechnologie und Agilität verbunden“, machte Ministerpräsident Hendrik Wüst deutlich. Mit dem Spitzencluster it´s OWL sei die Region deutschlandweit führend im Bereich Industrie 4.0. Auch bei der Digitalisierung der Verwaltung und im Bereich Quantencomputing setze OWL bundesweit Maßstäbe. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sieht die Gefahr, dass Deutschland als Innovationsstandort zurückfalle. „Wir sind eine Erfindernation und müssen unsere Forschungsstärke nutzen. OWL ist eine sehr dynamische Region. Der Spitzencluster it´s OWL zeigt erfolgreich, wie der Technologietransfer aus der Wissenschaft in den Mittelstand funktioniert. Davon braucht es mehr in Deutschland“, so Stark-Watzinger weiter.
Modellhafte Anwendungen aus OWL für ganz Deutschland – aber auch neue Herausforderungen
Dabei ist die Digitalisierung der Verwaltung ein wichtiger Standortfaktor. NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat sich zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung der Verwaltungen in Nordrhein-Westfalen entschieden voranzutreiben. „Die Digitale Modellregion OWL hat dafür wichtige Pionierarbeit geleistet und viele Anwendungen erfolgreich entwickelt. Davon kann jetzt das ganze Land profitieren. Von den fünf Modellregionen in NRW ist OWL die Nummer eins“, lobte Pinkwart.
NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes unterstrich die Bedeutung der Region für die vernetzte Mobilität in Nordrhein-Westfalen. So werde im Rahmen des REGIONALE-Projekts „E-Line-Carsharing“ deutschlandweit erstmalig ein neuer Ansatz erprobt, im ländlichen Raum die Lücke zwischen Bahnhof und der eigenen Haustür zu schließen. Auf definierten Linien werden kleinere Siedlungen in Borgholzhausen mit Elektro-Fahrzeugen an den vorhandenen ÖPNV angebunden. Man fährt selbst und kann andere mitnehmen – für Besitzer*innen eines Nahverkehrstickets kostenlos.
Die Diskussion auf dem Kongress machte allerdings auch neue Herausforderungen für OWL und Deutschland deutlich. Dazu gehört aktuell vor allem der Fachkräftemangel. „Der Anteil der Top-Absolventen der Hochschulen, die in die Wirtschaft gehen sinkt kontinuierlich, da viele von ihnen eigene Unternehmen gründen“, erläutert Christoph Keese, Autor und Geschäftsführer der Axel Springer hy GmbH, der lange im Silicon Valley gearbeitet hat. Normalerweise liefen Innovationszyklen nacheinander. Derzeit müssen Unternehmen aber in vielen Bereichen mit revolutionären Umbrüchen umgehen, beispielsweise in den Bereichen Nachhaltigkeit, Resilienz, Energieversorgung und Quantencomputing. „Dafür braucht es Mut, Neugierde, Augenmaß und Unternehmertum. Alle diese Eigenschaften vereint OWL“, so Keese weiter.
Anpacken und weitermachen!
Vor diesem Hintergrund sind sich die Veranstalter des Digitalkongresses einig, dass sie anpacken und weitermachen wollen. Paderborns Chief Digital Officer Christiane Boschin-Heinz resümiert: „Die kreativen Projekte und das großartige Feedback auf dem Kongress haben eindrucksvoll gezeigt, dass OWL sehr gut im Rennen ist. Besser und schneller vorankommen können wir aber immer noch. Die Digitalisierung birgt noch viel Potential für die Serviceorientierung in den Verwaltungen, individuelle Mobilität, Teilhabe und Ehrenamt.“
Dafür müssen die Kräfte und Aktivitäten in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik noch stärker gebündelt und intensiviert werden. Die OstWestfalenLippe GmbH ist eine gute Plattform dafür. „Mit unserer Strategie OstWestfalenLippe 2025 haben wir gute Voraussetzungen geschaffen, um die neuen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Dazu werden wir Bedarfe aus der Region aufnehmen, modellhafte Lösungen entwickeln und Unterstützungsangebote für Unternehmen und Verwaltungen schaffen. Der Kongress war dafür ein bedeutender Meilenstein und hat viele Impulse gegeben", erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH.
Nikolaus Risch, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung ist begeistert von der Resonanz und den Ergebnissen des Kongresses: „Wir haben ein einzigartiges Forum geschaffen, die vielen kreativen Köpfe aus der Region zusammenzubringen. Das Kongressformat mit Impulsvorträgen, die sich in jeweils drei Minuten präsentiert haben, hat hervorragend funktioniert. Und dass wir so viele Interessenten gewinnen, hätte ich kaum für möglich gehalten. Ich bin überzeugt, dass wir Wege finden, in etwa zwei Jahren dieses Kongressformat mit aktualisierten und spannenden neuen Inhalten wieder im HNF anzubieten.“
Auf dem Foto (v.l.): Prof. Dr. Nikolaus Risch (Vorstand Heinz Nixdorf Stiftung), Michael Dreier (Bürgermeister Stadt Paderborn), Hendrik Wüst (Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen), Landrat Jürgen Müller (stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung OstWestfalenLippe GmbH) und Anke Recklies (Regierungsvizepräsidentin Regierungsbezirk Detmold).
OstWestfalenLippe ist Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – und Vorbild für Regionen in ganz Deutschland. 59 Projekte zeigten am Donnerstag auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum wie es geht – von smarten Dörfern über digitale Bildungsangebote bis zur Kulturplattform und Stärkung des Ehrenamts.
OstWestfalenLippe, 11. März 2022. OstWestfalenLippe ist Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – und Vorbild für Regionen in ganz Deutschland. Darin waren sich Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, sowie aus NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst, Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Verkehrsministerin Ina Brandes einig. 59 Projekte zeigten am Donnerstag auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum wie es geht – von smarten Dörfern über digitale Bildungsangebote bis zur Kulturplattform und Stärkung des Ehrenamts. Die Veranstalter – Digitale Modellregion OWL, Heinz Nixdorf Stiftung und OstWestfalenLippe GmbH – waren begeistert von den Ergebnissen und der enormen Resonanz mit 200 Teilnehmer*innen vor Ort und insgesamt 1.900 Besucher*innen im Livestream. Als Initiatoren wollen sie den Erfahrungsaustausch und die Übertragung guter Lösungen in die ganze Region vorantreiben. Und auch neue Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Resilienz, Fachkräftesicherung und Quantencomputing gemeinsam angehen.
„OWL zeichnet sich dadurch aus, dass die Digitalisierung als Chance gesehen wird, nicht als Herausforderung. Dabei werden Spitzentechnologie und Agilität verbunden“, machte Ministerpräsident Hendrik Wüst deutlich. Mit dem Spitzencluster it´s OWL sei die Region deutschlandweit führend im Bereich Industrie 4.0. Auch bei der Digitalisierung der Verwaltung und im Bereich Quantencomputing setze OWL bundesweit Maßstäbe. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sieht die Gefahr, dass Deutschland als Innovationsstandort zurückfalle. „Wir sind eine Erfindernation und müssen unsere Forschungsstärke nutzen. OWL ist eine sehr dynamische Region. Der Spitzencluster it´s OWL zeigt erfolgreich, wie der Technologietransfer aus der Wissenschaft in den Mittelstand funktioniert. Davon braucht es mehr in Deutschland“, so Stark-Watzinger weiter.
Modellhafte Anwendungen aus OWL für ganz Deutschland – aber auch neue Herausforderungen
Dabei ist die Digitalisierung der Verwaltung ein wichtiger Standortfaktor. NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat sich zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung der Verwaltungen in Nordrhein-Westfalen entschieden voranzutreiben. „Die Digitale Modellregion OWL hat dafür wichtige Pionierarbeit geleistet und viele Anwendungen erfolgreich entwickelt. Davon kann jetzt das ganze Land profitieren. Von den fünf Modellregionen in NRW ist OWL die Nummer eins“, lobte Pinkwart.
NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes unterstrich die Bedeutung der Region für die vernetzte Mobilität in Nordrhein-Westfalen. So werde im Rahmen des REGIONALE-Projekts „E-Line-Carsharing“ deutschlandweit erstmalig ein neuer Ansatz erprobt, im ländlichen Raum die Lücke zwischen Bahnhof und der eigenen Haustür zu schließen. Auf definierten Linien werden kleinere Siedlungen in Borgholzhausen mit Elektro-Fahrzeugen an den vorhandenen ÖPNV angebunden. Man fährt selbst und kann andere mitnehmen – für Besitzer*innen eines Nahverkehrstickets kostenlos.
Die Diskussion auf dem Kongress machte allerdings auch neue Herausforderungen für OWL und Deutschland deutlich. Dazu gehört aktuell vor allem der Fachkräftemangel. „Der Anteil der Top-Absolventen der Hochschulen, die in die Wirtschaft gehen sinkt kontinuierlich, da viele von ihnen eigene Unternehmen gründen“, erläutert Christoph Keese, Autor und Geschäftsführer der Axel Springer hy GmbH, der lange im Silicon Valley gearbeitet hat. Normalerweise liefen Innovationszyklen nacheinander. Derzeit müssen Unternehmen aber in vielen Bereichen mit revolutionären Umbrüchen umgehen, beispielsweise in den Bereichen Nachhaltigkeit, Resilienz, Energieversorgung und Quantencomputing. „Dafür braucht es Mut, Neugierde, Augenmaß und Unternehmertum. Alle diese Eigenschaften vereint OWL“, so Keese weiter.
Anpacken und weitermachen!
Vor diesem Hintergrund sind sich die Veranstalter des Digitalkongresses einig, dass sie anpacken und weitermachen wollen. Paderborns Chief Digital Officer Christiane Boschin-Heinz resümiert: „Die kreativen Projekte und das großartige Feedback auf dem Kongress haben eindrucksvoll gezeigt, dass OWL sehr gut im Rennen ist. Besser und schneller vorankommen können wir aber immer noch. Die Digitalisierung birgt noch viel Potential für die Serviceorientierung in den Verwaltungen, individuelle Mobilität, Teilhabe und Ehrenamt.“
Dafür müssen die Kräfte und Aktivitäten in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik noch stärker gebündelt und intensiviert werden. Die OstWestfalenLippe GmbH ist eine gute Plattform dafür. „Mit unserer Strategie OstWestfalenLippe 2025 haben wir gute Voraussetzungen geschaffen, um die neuen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Dazu werden wir Bedarfe aus der Region aufnehmen, modellhafte Lösungen entwickeln und Unterstützungsangebote für Unternehmen und Verwaltungen schaffen. Der Kongress war dafür ein bedeutender Meilenstein und hat viele Impulse gegeben", erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH.
Nikolaus Risch, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung ist begeistert von der Resonanz und den Ergebnissen des Kongresses: „Wir haben ein einzigartiges Forum geschaffen, die vielen kreativen Köpfe aus der Region zusammenzubringen. Das Kongressformat mit Impulsvorträgen, die sich in jeweils drei Minuten präsentiert haben, hat hervorragend funktioniert. Und dass wir so viele Interessenten gewinnen, hätte ich kaum für möglich gehalten. Ich bin überzeugt, dass wir Wege finden, in etwa zwei Jahren dieses Kongressformat mit aktualisierten und spannenden neuen Inhalten wieder im HNF anzubieten.“
Auf dem Foto (v.l.): Prof. Dr. Nikolaus Risch (Vorstand Heinz Nixdorf Stiftung), Michael Dreier (Bürgermeister Stadt Paderborn), Hendrik Wüst (Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen), Landrat Jürgen Müller (stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung OstWestfalenLippe GmbH) und Anke Recklies (Regierungsvizepräsidentin Regierungsbezirk Detmold).