Am 25. November 2021 kamen 36 Personalverantwortliche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh und Umgebung in dem Online-Seminar „Erfahrungsaustausch | Employer Branding: Auf dem Weg zu einer gendersensiblen Sprache in der Unternehmenskommunikation“ zusammen. Die Online-Veranstaltung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf fand in Kooperation mit der pro Wirtschaft GT und der Gleichstellungsstelle des Kreises Gütersloh statt.
Welche Gründe sprechen für die Einführung einer gendersensiblen Sprache und welche dagegen? Welche Arten einer gendersensiblen Sprache in Wort und Schrift gibt es? Antworten auf diese Fragen erhielten die Teilnehmenden in dem Erfahrungsbericht von Matthias Borner.
Zunächst ging Matthias Borner auf die Vor- und Nachteile ein. Dabei nannte er diese Vorteile: Durch eine gendersensible Ansprache werden alle Personen (Gender-Identitäten) einbezogen. Bei der Verwendung des generischen Maskulinums hingegen, fühlen sich hauptsächlich Männer angesprochen. Eine gendersensible Sprache entspricht zudem gesellschaftlichen Fortschritten und Trends. Außerdem wird von Teilen der Gesellschaft, wie z.B. der Generation Z, eine Gleichberechtigung in der Sprache verlangt.
Auf der Gegenseite stehen folgende Argumente: eine gendersensible Sprache, versehen mit Sonderzeichen, erschwert die Barrierefreiheit. Die Sonderzeichen können z.B. nicht in Blinden- oder Gebärdensprache übersetzt werden. Außerdem wird die Lesbarkeit erschwert und es erfordert mehr Sensibilität und Nachdenken beim Formulieren von Texten oder Ähnlichem.
Das Unternehmen Deutsche Post Adress GmbH geht bei der gendersensiblen Kommunikation folgendermaßen vor: Je nach Anwendungsfeld oder Unternehmensbereich werden unterschiedliche Versionen genutzt. Es kann die Paarform ausformuliert (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), ein genderneutraler Begriff (Mitarbeitende) oder die Doppelpunkt-Lösung (Mitarbeiter:innen) verwendet werden.
Wirkt sich eine gendersensible oder genderneutrale Unternehmenskommunikation auf das Employer Branding eines Unternehmens aus? Auch hierzu hatte Matthias Borner passende Antworten.
Unternehmen durchleben einen stetigen Wandel. Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Agilität gewinnen immer mehr an Bedeutung - so auch das Thema Diversität.
Eine gendersensible Sprache fördert die Diversität, nicht nur intern, sondern auch extern. Das Unternehmensimage wird aufgewertet und auch die Resonanz auf Stellenausschreibungen erhöht sich.
Matthias Borner zeigte in seinem Vortrag deutlich, dass es zum einen verschiedenste Arten von gendersensibler/genderneutraler Sprache gibt. Er betonte außerdem, dass die Verwendung nicht von Beginn an perfekt sein muss und dass Fehler erlaubt sind. Es ist ein Lernprozess, aus dem die Unternehmen sehr profitieren können.
Von oben:
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Dr. Marita Reinkemeier | pro Wirtschaft GT
Matthias Borner | Deutsche Post Adress GmbH & Co. KG
startklar Businessplanworkshop "Preis und Prototypen"
Am Samstag, den 11.12. fand der zweite Businessplanworkshop zum Thema "Preis und Prototypen" statt. Dieses Mal konnten wir 30 Teilnehmende begrüßen. Referent Nicolas Megow führte durch das Seminar.und im Anschluss gab es noch eine kurze online-Führung durch das StartMiUp in Minden mit dem Leiter Jens Walsemann.
Den richtigen Preis für die eigene Dienstleistung oder das eigene Produkt zu finden ist gar nicht so leicht. Neben den Herstellungskosten möchten Gründer und Gründerinnen ja schließlich in Zukunft auch von ihrem Unternhemen leben können. Welche Marge schlage ich also auf mein Produkt? Was nimmt mir die Kundschaft ab und sollte ich vielleicht erstmal meine Leistungen verschenken, um überhaupt Kundschaft zu bekommen? Viele solcher Fragen beschäftigen die Teams. Und nicht nur der Preis, sondern auch der Protoyp ist ein großes Thema: Kann ich erst auf den Markt gehen, wenn mein Produkt perfekt ist? Oder wie stelle ich das an?
Nicolas Megow, Experte für Lean Startup führte die Gründerinnen und Gründer mit vielen praktischen Beispielen und Leitlinien durch die Veranstaltung und gab Antworten und wertvolle Tipps zu den vielen Fragen. Am Ende blieb keine davon offen und die Teams nehmen, neben vielen detailiierten und individuellen Erkenntnissen, mindensten zwei Dinge mit:
1. Ich verschenke nichts und starte auch nicht mit Rabattaktionen, denn mein Produkt, meine Dienstleistung ist etwas wert. Sobald ich einen Kunden oder ein Kundin habe, die den Preis bezahlen möchte, dann lasse ich den Preis natürlich auch bezahlen.
2. Mein erstes Angebot (Protoyp) muss nicht perfekt sein, um auf den Markt zu gehen. Das Produkt entwickelt sich durch stetige Verbesserung, Feed Back und Evaluierung weiter, bis es eines Tages top ist, ganz nach dem Motto: "Wenn Dir die erste Version Deines Produktes nicht peinlich ist, hast Du es zu spät auf den markt gebracht."
Wir freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen. Der 3. Businessplanworkshop findet am 22. Januar von 09:00 -16:00 online via Zoom statt und es geht um das spannende Thema " Markt, Wettbewerb und Markteintritt"
startklar zählt mittlerweile übrigens 75 teilnehmende Teams! Wir freuen uns riesig über die gute Resonanz :)
Hier noch eine Impression des Tages mit einigen der teilnehmenden Teams und Anna-Lena Lütke-Börding, OWL GmbH und Jens Walsemann, Leiter StartMiup
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Wie können Karrierewege nach dem Hochschulabschluss aussehen? Wie verlaufen besonders weibliche Berufsbiografien? In welchen spannenden Arbeitsfeldern kann ich mit meinem Hochschulabschluss in der Wirtschaft tätig sein? Und wie kann ich Netzwerke zu berufstätigen Frauen aufbauen, die schon mitten im Berufsleben stehen?
5 Unternehmen aus OWL – mehrere Netzwerkrunden – ca. 80 Teilnehmerinnen und Mitwirkende. Studentinnen in verschiedenen Qualifikationsstufen und Doktorandinnen vieler Fachbereiche aus der Universität und Fachhochschule Bielefeld nutzten die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und sich mit Frauen aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen über Fragen zur Karriereplanung auszutauschen. Denn das Potential an Möglichkeiten dafür war groß.
Diskutiert wurden u.a. die große Bedeutung von Praxiserfahrung, der Umgang mit „ungeraden“ Lebensläufen, einige Tipps zu Gehaltsverhandlungen und das Netzwerken als Teil der strategischen Karriereplanung, auch im Hinblick auf den beruflichen Aufstieg.
Die eingeladenen Praxisvertreterinnen gaben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und zeigten anhand ihrer eigenen Biografien wie unterschiedlich und bunt die Karrierewege von Akademikerinnen verlaufen können – vom Einstieg auf geradem Weg von der Werksstudentin zur Mitarbeiterin über eine Zeitarbeitsfirma bis hin zum Einstieg über eine Traineestelle. Betont wurde, wie wichtig im Einzelnen neben dem Fachwissen praktische Erfahrungen waren, die bereits in Studien- oder Promotionszeit erworben wurden. So können Praktika oder eine Tätigkeit als Werksstudentin den Grundstein für den Berufseinstieg in Unternehmen sein. Und selbst dann, wenn anschließend ein anderer Weg eingeschlagen wird, werden durch praktische Erfahrungen in der Studienzeit (einschließlich der aus „unqualifizierten“ Aushilfsjobs) auch wertvolle Kompetenzen erworben, die im späteren Berufsleben hilfreich sein können, wie beispielsweise Kommunikationskompetenz mit Kundinnen und Kunden sowie mit Kolleginnen und Kollegen im Arbeitsumfeld.
Die Mitwirkenden betonten außerdem, dass persönliche Schlüsselerlebnisse, Mut sowie Leidenschaft für ein Thema beim Berufseinstieg eine wichtige Rolle spielen. „Nur wenn man für etwas brennt, wird es richtig gut“. Deutlich wurde auch, dass sich der rote Faden zwischen Studienwahl und Berufswahl nicht automatisch erschließen ließ. Auch wenn es hilfreich sein kann, ein Ziel vor Augen zu haben, kann es jedoch in manchen Situationen sinnvoll sein, vom geplanten Weg abzuweichen.
Die Mitwirkenden ermutigten dazu, auch größere berufliche Herausforderungen anzunehmen, selbst wenn man spontan zunächst denkt, vielleicht noch nicht alle erforderlichen Kompetenzen unter Beweis stellen zu können.
Diese Veranstaltung fand am 1. Dez 2021 bereits zum fünften Mal statt und zum zweiten Mal in rein digitalem Format. Durch die Bereitstellung digitaler „Kaminzimmer“ am Ende der Veranstaltung wurde stärker darauf hingewirkt, den Austausch von Erfahrungen, Tipps und Ideen für die Berufswegplanung in kleineren, persönlichen Gesprächsrunden zu ermöglichen.
Einige „O-Töne“ aus den Feedbackbögen am Ende der Veranstaltung zur Frage „Was habe ich aus der Veranstaltung mitgenommen?“:
„Inspiration zu möglichen Tätigkeitsfeldern“
„Zuversicht und dass ich mich auf das Bewerben freue“
„Viele Tipps und Infos, wie und wann man den Bewerbungsprozess beginnen sollte und dass man einfach mal ausprobieren und wahrscheinlich auch ein paar Mal scheitern muss.“
„Mut und Selbstbewusstsein haben, die eigene Karriere in Angriff zu nehmen“
„Viele informative und motivierende Tipps, war letztes Jahr schon dabei und fand es wieder total toll und hilfreich. Vielen lieben Dank an alle.“
Mitwirkende der Veranstaltung und ihre Arbeitsfelder:
Marlene Katern | Employer Branding/ Partner ENEA | Baxter Oncology GmbH
Kirsten Käuper | Projektmanagerin AMTEC® | Böllhoff Verbindungstechnik GmbH
Christine Korn | Head of Customer Management | DMG MORI Digital GmbH
Bianca Rolf | Leitung Akademiemanagement und Training, Projektmanagement, Trainerin und Beraterin | synartIQ GmbH
Dr. Meike Wocken | Data Scientist & Standortleiterin | codecentric AG
Veranstaltet wurde der Workshop von folgenden Kooperationspartnerinnen:
Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Career Service und Gleichstellungsbüro der Universität Bielefeld
Fachhochschule Bielefeld
Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld
Wirtschaftsförderungsgesellschaft WEGE Bielefeld mbH
Immer mehr Unternehmen verpflichten sich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und erreichen damit Motivation und Zufriedenheit ihrer Beschäftigten
Familienfreundlichkeit ist ein Standortfaktor. Da sind sich alle Teilnehmenden an der Online-Zertifikatsverleihung für „Familienfreundliche Unternehmen im Kreis Höxter 2021“ einig. Aber das ist nur einer der Gründe, warum sich die insgesamt 26 Unternehmen im Kreis Höxter haben auszeichnen oder rezertifizieren lassen. Drei neue Unternehmen, elf rezertifizierte Unternehmen aus 2021 und zwölf aus 2020 bekennen sich zu Flexibilität, Unterstützungs- und Beratungsangeboten, zu Notfallplänen und individuellen Lösungen für mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Natürlich ist die Gewinnung von neuen Beschäftigten ein Faktor für die Entscheidung, die eigenen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beurteilen und auszeichnen zu lassen. „Viel öfter werden in diesem Jahr bei der Frage nach dem Grund für die Unternehmen sich auszeichnen zu lassen aber die Motivation und Zufriedenheit der eigenen Belegschaft genannt“, berichtet Gerrit Fischer, Projektmanagerin vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL.
Das betonte auch Landrat Michael Stickeln, der aus dem Konferenzraum der GfW ein Grußwort an die Teilnehmenden richtete: „Familienfreundlichkeit ist längst kein weicher Sympathiefaktor mehr. Im Wettbewerb um Fach- und Nachwuchskräfte ist Familienfreundlichkeit bei der Wahl des Arbeitgebers längst ein Kriterium mit großem Gewicht. Unternehmen, die dabei nicht punkten können, überlassen das Feld den Mitbewerbern. Wer jedoch eine familienbewusste Personalpolitik umsetzt, kann als attraktiver Arbeitgeber nur gewinnen und genießt zudem ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit. Das Gütesiegel 'Familienfreundliches Unternehmen' ist bei uns im Kreis Höxter hierfür längst ein Markenzeichen geworden. Die familienfreundlichen Unternehmen machen unseren Kreis Höxter lebens- und liebenswert."
Genau dieses Ziel haben drei Unternehmen vor Augen, die bereits im August in den Prozess der Auszeichnung starteten: die Wäscherei Schopp aus Bad Driburg, die Park Klinik Bad Herrmannsborn und Verpackungsspezialist Wentus aus Höxter. Sie begannen mit einem umfangreichen Fragebogen über ihre bereits vorhandenen Maßnahmen und Pläne für die Weiterentwicklung, gefolgt von zwei Workshops zum Thema Vereinbarkeit und Kommunikation, in denen die Unternehmen miteinander, aber auch voneinander lernen konnten. Von Gerrit Fischer und der externen Beraterin Grit Wunderlich, die den Prozess begleitet, bekamen sie im eigenen Unternehmen einen Besuch. Außerdem bereiteten sie eine Präsentation für die Jurysitzung vor und stellten sich im Anschluss den Fragen der Jury. Nach vier intensiven Monaten können sie stolz sein auf ihre Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen.
Ein bisschen schneller ging es bei den elf rezertifizierten Unternehmen, die Stadt Warburg, die Bäckerei Engel, die Stadt Marienmünster, die Hobatex GmbH, der Senioren-Park carpe-diem GmbH in Bad Driburg, Konrad Reitz Ventilatoren, Gebr. Becker, Auto Hillebrand, Gockeln Metallbau, die INTEG und die Stadt Brakel. Neben dem Ausfüllen des Fragebogens und einer kleinen Präsentation für eine Videokonferenz, ging es hier vor allem darum, ob die Ziele, die sich jedes Unternehmen bei der Auszeichnung gesetzt, erfüllt wurden und was für die Zukunft an neuen Plänen gefasst wurden.
Gekrönt wurde der Prozess von der feierlichen Zertifikatsübergabe. Das Besondere: zum ersten Mal feierten alle Unternehmen, die 2013, 2015, 2017, 2019 und 2021 ausgezeichnet wurden, gemeinsam. Die zwölf rezertifizierten Betriebe aus 2020 waren ebenfalls zur Verleihung in diesem Jahr eingeladen, nachdem sie im vergangenen Jahr abgesagt werden musste. Rezertifiziert wurden letztes Jahr Chemical Check, Goeken Backen, die Marcus Klinik, Jung und Alt Ambulante Soziale Hilfen e.V., Kaiser Haus, die Kath. Hospitalvereinigung Weser – Egge, der Kreis Höxter, die Lebenshilfe Brakel Schulen, Wohnstätten und Assistenzdienste, die Sparkasse Höxter, die Vereinigte Volksbank eG, die Verbund Volksbank OWL und die Stadt Willebadessen.
„Die Zertifikatsverleihung mit allen ausgezeichneten Unternehmen ist immer ein besonderer und wichtiger Moment. Nicht nur, dass es den Endpunkt für den laufenden Prozess markiert – wir zeichnen Unternehmen aus, die bereit sind, für mehr Vereinbarkeit von privaten und beruflichen Belangen einen Schritt mehr zu gehen und da ist es uns wichtig, dieses Engagement und ihre erfolgreiche Auszeichnung zu feiern“, betont Michael Stolte, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, der das Projekt 2013 gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL aus der Taufe gehoben hat.
Doch in Präsenz geht ab Ende November kaum noch was und so wird auch die Zertifikatsverleihung kurzerhand in eine Online-Veranstaltung umgewandelt. Gut Bewährtes wird dennoch beibehalten, wie das Interview, das Auditorin Grit Wunderlich mit den drei Neu-Zertifizierten führte und das Symbol des Leuchtturms, das zum Motto der Erstausgezeichneten wurde, zum Mittelpunkt hat. Auch die Laudationen für die ausgezeichneten Unternehmen durften nicht fehlen. Allerdings kommen die Zertifikate in diesem Jahr mit der Post kommen und können nicht persönlich übergeben werden.
Trotz des Online-Formats wurden die ausgezeichneten Betriebe aktiv mit einbezogen. Auf die Frage, welcher Begriff den Teilnehmenden als erstes in den Kopf kommt, wenn sie an Vereinbarkeit denken, wird nicht ohne Grund am häufigsten Flexibilität genannt, doch auch Schlagworte wie wichtig, Balance, Offenheit, Kompromisse oder auch Kommunikation zeigen das breitaufgestellte Verständnis der Unternehmen zur familienfreundlichen Personalpolitik.
Projektleiterin Gerrit Fischer zieht ein positives Fazit: „Auch wenn wir nicht persönlich zusammen sein konnten, hatten wir mit dem Online-Format die Möglichkeit, in die Büros und Arbeitszimmer im ganzen Kreis Höxter zu schauen und das hat uns näher zusammengebracht.“ Sie beglückwünscht die Unternehmen nochmal und wünscht ihnen, den Schwung und die Motivation aus dem Moment mitzunehmen und der Familienfreundlichkeit ihren festen Platz im Arbeitsalltag zu schaffen.
Im Mittelpunkt der Dezembersitzung des UrbanLand Board standen Projekte zur Schaffung lebendiger Quartiere in Stadt und Land, von Orten der Begegnung und touristischer Angebote. Mit 44 qualifizierten Projekten und rund 135 Millionen Euro Fördervolumen geht OWL ins finale REGIONALE-Jahr.
Menschen wollen ein attraktives, spannendes und modernes Lebensumfeld – unabhängig davon, ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben. REGIONALE 2022-Projekte verwirklichen Ideen und Modelle für ein zukunftsfähiges OstWestfalenLippe. Im Mittelpunkt der letzten UrbanLand Board-Sitzung für dieses Jahr standen Projekte zur Schaffung lebendiger Quartiere in Stadt und Land, von Orten der Begegnung und touristischer Angebote. 12x verlieh das Entscheidungsgremium den A-Status, 8x den B-Status sowie 3x den C-Status.
„Mit der REGIONALE 2022 nutzen wir die besondere Chance, in OstWestfalenLippe mit innovativen Strategien und beispielgebenden Projekten wirkungsvolle Zukunftsimpulse zu setzen. Dabei haben wir die rund zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in 70 Städten und Gemeinden, sechs Kreisen und der kreisfreien Stadt im Blick. Die zwölf neuen REGIONALE-Projekte tragen dazu bei und entwickeln attraktive Lebensumfelder, schaffen Orte der Gemeinschaft und stärken touristische Ziele“ hebt Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand-Board, des Entscheidungsgremium der REGIONALE, hervor.
„Wir haben bislang rund 135 Millionen Euro an Fördermitteln eingeworben, die ganz konkret bei Unternehmen, Kommunen, Hochschulen und Verbänden in der Region ankommen. Mit diesem hervorragenden Ergebnis haben die Beteiligten an der REGIONALE 2022 optimale Voraussetzungen für das Päsentationsjahr geschaffen. Das wird ein Jahr voller Austausch und toller Aktionen. Ein Jahr, das OWL weit über die Grenzen der Region hinaus sichtbar machen wird und auf das ich mich sehr freue“, so die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher.
Die REGIONALE 2022 wurde 2017 durch das Landeskabinett der Region OstWestfalenLippe zugeschlagen. OstWestfalenLippe richtet die REGIONALE unter der Überschrift „Das UrbanLand“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu stärken. 2018 begann die strategische Arbeit. Insgesamt 145 Projektideen sind eingereicht. Stand Dezember 2021 gibt es 44 REGIONALE-Projekte (mit z.T. mehreren A-Beschlüssen). Im Präsentationsjahr 2022 soll das Urbanland OstWestfalenLippe im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms sichtbar werden.
„Wir gehen jetzt ins Finale der REGIONALE 2022. Aber selbstverständlich kann das nur eine Momentaufnahme sein, denn das UrbanLand OstWestfalenLippe – die Vision von einer neuen Balance von Stadt und Land – ist ein Prozess. Im Jahr 2022 schaffen wir ein Schaufenster und blicken in die Region. Die Projektqualifizierung und die inhaltliche Arbeit gehen aber weiter - die Ärmel bleiben also hochgekrempelt. Wir gehen am Ende von etwa 60 REGIONALE-Projekten aus“, erklärt Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH, bei der das NRW-Strukturentwicklungsprogramm REGIONALE 2022 gemanagt wird.
Neue REGIONALE 2022-Projekte
Neues Eingangs- und Ausstellungsgebäude für das LWL-Freilichtmuseum Detmold
Im deutschlandweit größten Freilichtmuseum in Detmold stehen auf 90 Hektar Fläche rund 120 vollständig eingerichtete Gebäude aus allen Landschaften Westfalens, die den geschichtlichen Hintergrund ländlichen sowie kleinstädtischen Bauens und Lebens zeigen. Das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude schafft den Brückenschlag von der Vergangenheit in die Zukunft. „Über die REGIONALE entsteht ein innovatives Gebäude, das konsequent ökologisch nachhaltig ausgerichtet ist, in dem traditionelle Materialien wie Holz und Lehm umfassend Verwendung finden. Die Qualitäten und das Wissen des ländlich geprägten Raums – beispielsweise zu Landschaftsökologie, Umwelt oder nachhaltigem Bauen – werden hier vermittelt und weiterentwickelt“, erläutert Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
Mansergh Quartier, Gütersloh
Durch den Abzug der britischen Streitkräfte eröffnet sich nahe der Stadtmitte von Gütersloh mit dem REGIONALE-Projekt Mansergh Quartier ein 38 Hektar großes Kasernengebiet, das die Chance zur Bereitstellung von dringend benötigtem Wohnraum mit einer modernen Quartiersentwicklung bietet. „Mit dem REGIONALE-Projekt wird ein über 80 Jahre verschlossenes Areal zugänglich. Ziel dieses für die Stadt Gütersloh immensen Planungsvorhabens ist ein ökologisch nachhaltiges Wohn- und Bildungsviertel mit Grünflächen für die Bürgerinnen und Bürger, für Studierende und Freiberufler. Von den großzügigen Freiräumen innerhalb des Quartiers und im Dalke-Park profitiert die gesamte Stadt“, so Inga Linzel, Fachbereichsleiterin Stadtplanung Gütersloh.
Alanbrooke Quartier – Konversion in die Zukunft, Paderborn
Ein lebendiges Stadtquartier mit Wohnraumvielfalt und einem Zentrum der Kreativwirtschaft soll mit dem REGIONALE-Projekt Alanbrooke Quartier auf dem 18 Hektar großen ehemaligen Militärstandort im Herzen Paderborns entstehen. Denkmalgeschützte Kasernengebäude aus wilhelminischer Zeit machen den besonderen Reiz des Areals aus. Besonderen Wert legt die Stadt Paderborn auf qualitätssichernde Planungs- und Vermarktungsinstrumente.
„Mit dem Alanbrooke Quartier entsteht ein urbanes Stadtquartier mit rund 800 Wohneinheiten, gewerblichen Büro- und Dienstleistungsflächen, einer Kita und belebten Erdgeschosszonen. Einen wichtigen Beitrag zur Entstehung eines lebendigen Stadtquartiers soll neben dem öffentlichen Park ein offenes Zentrum für Kreativwirtschaft leisten. Wir freuen uns sehr über die Aufnahme in die REGIONALE“, erläutert Lars-Christian Lange, Konversionsbeauftragter der Stadt Paderborn.
Neues Leben am Kohlenufer, Minden
Gegenüber der historischen Altstadt in Minden liegt auf der rechten Weserseite direkt am Bahnhof und alten Weserhafen ein Stadtraum mit herausragendem Potenzial. Das REGIONALE-Projekt „Neues Leben am Kohlenufer“ entwickelt modellhaft urbane Strukturen für Wohnen, Arbeiten und Kreativszene in Verbindung mit attraktiven Räumen am Wasser. Die ersten Schritte, wie zum Beispiel der Wettbewerb zur Weserpromenade oder die Machbarkeitsstudie für das Wohnen und Leben am Alten Weserhafen, stellen dafür eine sehr gute Grundlage dar. „Minden bekommt ein neues Quartier und betreibt hier ganzheitliche und zukunftsweisende Stadtteilentwicklung. Mehr noch: Das Wohnen am Wasser im alten Weserhafen wird spektakulär und ganz neue Lebensqualität in Minden anbieten. Die Sanierung und Neunutzung des historischen Bahnhofsgebäudes hat großes Potenzial für einen Zukunftsstandort zusammen mit dem REGIONALE-Projekt RailCampus OWL“, stellt Mindens Bürgermeister Michael Jäcke heraus.
Bahnhof Löhne als Dritter Ort
Das denkmalgeschützte Gebäude wird als Bürger- und Kulturbahnhof zum Begegnungsort mit Vorbildwirkung über Löhne hinaus entwickelt. Für das komplexe Vorhaben wurde in Zusammenarbeit von Verein „Löhne umsteigen“, Stadtverwaltung und engagierten Bürgerinnen und Bürgern ein Nutzungskonzept entwickelt, das durch das Programm „Dritte Orte NRW“ in einen Testbetrieb mit nachhaltiger Perspektive überführt wird. „Es entstehen Veranstaltungs- und Arbeitsräume, eine neue Stadtbibliothek sowie ein Kultur- und Lesecafé mit Bistro für nachhaltigen Handel. Wir entwickeln den Bahnhof zum neuen Entrée von Löhne. Ich freue mich über die Auszeichnung innerhalb der REGIONALE“, so Löhnes Bürgermeister Bernd Poggemöller.
Digitaler Showroom Bad Oeynhausen
Das Teilprojekt „Digitaler Show-Room Bad Oeynhausen“ erhielt als neuer Baustein des REGIONALE-Projekts „Zukunftsfit Digitalisierung“ einen A-Beschluss. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Touristeninformation im Haus des Gastes im Herzen des Kurparks Bad Oeynhausen. „Wir freuen uns auf die Umsetzung und die Aufnahme in die REGIONALE 2022. Neben den digitalen Serviceangeboten sollen die Geschichte und Entwicklung des Kurbads hier Raum und Darstellung finden – die DNA Bad Oeynhausens sozusagen“, erläutert Bürgermeister Lars Bökenkröger.
Die Teilprojekte „Digitale Show Rooms“ setzten als Piloten die innovativen Möglichkeiten der Digitalisierung in Touristeninformationen um. Im Rahmen von "Zukunftsfit Digitalisierung" werden sechs Tourist-Informationen als sogenannte digitale Show-Rooms gestaltet.
Klimaquartier Sennestadt, Bielefeld
Mit dem REGIONALE-Projekt Klimaquartier Sennestadt wird auf dem ehemaligen Schillinggelände, einer Industriebrache, ein neues Kapitel der Sennestadt aufgeschlagen. Es entstehen eine Klimaschutzsiedlung und ein urbanes Gebiet – die größte Flächenentwicklung seit Jahrzehnten im Bielefelder Süden. Das Vorhaben besticht durch eine überzeugende Entwicklungs- und Vermarktungsstrategie mit Siedlungspartnern, den Stadtwerken und der Sparkasse.
„Das Klimaquartier Sennestadt ist ein besonderer Laborraum, um für ein nachhaltiges Bielefeld modellhafte Verfahren, Technologien und Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Ich freue mich, dies auch in die REGIONALE einzubringen“, stellt Geschäftsführer Bernhard Neugebauer von der federführenden Sennestadt GmbH heraus.
Stadtgesellschaft im Denkmal – Kooperationsprojekt in OWL
Die fünf Städte Bad Driburg, Horn-Bad Meinberg, Höxter, Lemgo, Nieheim mit einer Einwohnerzahl zwischen 6.000 und 40.000 und ein Quartier der Großstadt Paderborn haben sich im Projektverbund „Stadtgesellschaft im Denkmal“ zusammengefunden. Ziel ist, durch die Aufwertung der Ortskerne einen umfassenden Impuls der Quartiersentwicklung zu setzen. Im Kooperationsprojekt werden fachlicher Austausch, Beratung und konkrete Zusammenarbeit organisiert. Dabei geht es sowohl um Fragen der Baukultur im Umgang mit den wertvollen historischen Gebäuden, als auch die Entwicklung neuer Nutzungsmodelle. Unter dem Dach der Kooperation setzen die Städte vor Ort jeweils ein Projekt um. Die Projektpartner haben für die beispielgebende Kooperation die Auszeichnung als REGIONALE-Projekt über den A-Beschluss erhalten.
Quartierszentrum Wippermann – Bürgerbildung im Baudenkmal
Das 1576 errichtete Haus Wippermann ist von der Stadt Lemgo mithilfe innovativer Techniken denkmalgerecht zu einem lebendigen Zentrum umgebaut. Als Teil des Kooperationsprojekts „Stadtgesellschaft im Denkmal“ steht es für integrierte Quartiersentwicklung. Die Volkshochschule Detmold-Lemgo ist Ankernutzerin. „Ein roter Faden des zukünftigen Angebots ist die Bildung. Das Quartierszentrum soll aber auch ein Ort für Begegnung und Integration sein. Wir wünschen uns, dass das Haus Wippermann ein neuer Anlaufpunkt wird und das neue innovativ gestaltete Nutzkonzept aufgeht“, so Karl Wessel, Geschäftsbereichsleiter Stadtplanung und Bauen Lemgo.
KulturScheune1a
Beispiel des großen ehrenamtlichen und kulturellen Engagements der lokalen Bevölkerung der kleinen Kommune Fürstenberg/Bad Wünnenberg im Kreis Paderborn ist das Konzept „KulturScheune1a“. Mit diesem REGIONALE-Projekt entsteht ein ehrenamtlich getragener Dritter Ort, der mit speziell für den ländlich geprägten Raum konzipierten kulturellen Angeboten wichtige Impulse für das UrbanLand setzt und zum attraktiven Dorfleben beiträgt.
„Die KulturScheune ist bereits jetzt ein Ort der Begegnung. Wir veranstalten Märkte, hier finden Workshops zu ganz verschiedenen Themen statt und es gibt ein Café-Angebot. Wir entwickeln das Konzept KulturScheune1a gemeinsam entlang der Interessen und Wünsche der Bevölkerung weiter. Jetzt freuen wir uns auf den Start der Sanierung, die die alte Zehntscheune ganzjährig nutzbar macht“, erklärt Peter Gödde von der KulturScheune1a UG.
DiD (Dorf im Dorf) - nachbarschaftliches & generationsübergreifendes Wohnen
„Um ein selbstbestimmtes Leben in einer aktiven Gemeinschaft zu fördern, entwickeln wir in Zusammenarbeit mit einer engagierten Gruppe von Bürgerinnen und Bürger im historischen Ortskern Nettelstedts im Kreis Minden-Lübbecke ein nachbarschaftliches und generationsübergreifendes Dorfquartier mit 45 Wohneinheiten“, erklärt Achim Grube, Vorstandssprecher GBSL Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke eG.
Vielfalt und Lebendigkeit entstehen durch die genossenschaftlichen Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und Reihenhäuser, die sich um gemeinschaftlich genutzte Räume und Gärten im Hof gruppieren. Das Dorf-Café steht als Treffpunkt allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Menschen mit Unterstützungsbedarf werden in einer Pflegewohngruppe und durch eine kleine ambulante Pflegestation versorgt. Im Ergebnis entsteht ein Modell für modernes und vielfältiges Wohnen mit Versorgungssicherheit in einem kleinen Ort.
5G Lernorte für die Berufsbildung der Zukunft
Die OstWestfalenLippe GmbH trägt gemeinsam mit der Universität Paderborn, den Kreisen Gütersloh und Paderborn, dem Fraunhofer IOSB-INA und der Nachwuchsstiftung Maschinenbau das REGIONALE-Projekt „5G Lernorte OWL“. Ziel ist es, die Vorzüge und Grenzen der 5G-Technologie für die berufliche Bildung zu erforschen. Aus der Perspektive von 5G- und Bildungsforschung werden berufs-, orts- und organisationsübergreifende Lernszenarien für die Produktion der Zukunft entwickelt. Dabei liegt der Fokus auf vorausschauender Wartung sowie Qualitätskontrolle und Fernwartung. Die Szenarien werden in vier Berufskollegs in den Kreisen Gütersloh und Paderborn erprobt – sowohl mit gewerblich-technischen als auch kaufmännischen Auszubildenden.
„5G ist ein wichtiger Schlüssel, um Prozesse zu optimieren und neue Anwendungen zu realisieren – von der Industrie über die berufliche Bildung bis zu Mobilität und Gesundheit. Die Potenziale und Grenzen von 5G für diese Bereiche müssen Unternehmen, Forschungsinstitute und öffentliche Einrichtungen gemeinsam erschließen. Mit dem Projekt leisten wir Pionierarbeit für die berufliche Bildung und einen wichtigen Beitrag für die Fachkräftegewinnung. Die Aufnahme in die REGIONALE verleiht zusätzlich Strahlkraft“, so Wolfgang Marquardt, Prokurist und Leitung Regionalentwicklung in der OstWestfalenLippe. GmbH.
Weitere Projekte im Qualifizierungsprozess
An acht Projektkandidaten wurde durch das UrbanLand Board der B-Status verliehen.
Außerdem wurden drei Projektideen
über einen C-Beschluss das Potenzial zugesprochen, zur Umsetzung der UrbanLand-Gesamtstrategie beizutragen. Sie sollen weiter qualifiziert werden.
Presseinformation und Fotos zu den neuen Projekten finden sich hier zum Download: https://www.urbanland-owl.de/presse-und-medien/presseinformationen/
Der erste von vier Businessplanworkshops fand am Samstag, den 20. November in der Founders Foundation statt
Am Samstag sind wir mit der Workshopreihe: In 4 Workshops zum Unternehmen gestartet. Nicolas Megow, Spezialist für Lean Startup hat die Teams hierzu in einem spannenden Seminar in der Founders Foundation mitgenommen auf eine Reise zum MIttelpunkt eines jeden Unternehmens: dem Fitting von Angebot und Nachfrage. Dabei ging Nicolas auf viele Aspekte rund um die Entwicklung und Verwerfung eines Angebotes, aber vor allem auch auf die Wichtigkeit der kontinuierlichen Anpassung des Angebots auf Grundlage von Messungen ein. Er stellte Tools und Zeitpläne vor und gab den Gründerinnen und Gründern so wertvolle und praxistaugliche Werkzeuge an die Hand. Eine spannende Veranstaltung, die den Teams nicht zuletzt zeigte, dass die Leanstatrup-Methode die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Markteintritts definitv erhöht.
Danke an Janina Ostendorf von der Founders Foundation für die Gastfreundschaft und den Supprt des Wettbewerbs als Lotsin. Ebenfalls dabei waren Jana Gerdes von der WEGE Bielefeld, die ebenfalls als Lotsin mit dabei ist und Anna-Lena Lütke-Börding von der OWL GmbH, die den Wettbewerb organisiert.
Wir freuen uns auf den nächsten Workshop am 11. Dezember im StartMiUp in Minden.
Hier noch eine Impression mit von links: Jana Gerdes, WEGE mbH | Anna-Lena Lütke-Börding, OWL GmbH | Janina Ostendorf, Founders Foundation gGmbH
REGIONALE 2022-Leiterin Annette Nothnagel (2.v.l.) zeichnet Vertretungen der sieben Heilbäder Bad Driburg, Bad Lippspringe, Bad Salzuflen, Bad Oeynhausen, Bad Wünnenberg, Horn-Bad Meinberg und Preußisch Oldendorf-Bad Holzhausen sowie die OWL GmbH im Rahmen der Sitzung des Lenkungskreis in Horn-Bad Meinberg aus. | Foto: Sebastian Vogt
Im Projekt „Auszeit in OWL“ koordiniert die OstWestfalenLippe GmbH zusammen mit den sieben Heilbädern Bad Driburg, Bad Lippspringe, Bad Salzuflen, Bad Oeynhausen, Bad Wünnenberg, Horn-Bad Meinberg und Preußisch Oldendorf-Bad Holzhausen die Entwicklung oder Erweiterung von Vorsorge- und Reha-Programmen für pflegende Angehörige. Die Maßnahme ist Teil des Landesprogramms für Kuren für pflegende Angehörige, das vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) gefördert wird. „Auszeit in OWL“ wurde jetzt als Projekt der REGIONALE 2022 ausgezeichnet.
Die Betreuung pflegebedürftiger Personen ist für viele Angehörige eine Herausforderung, die sie an ihre Belastungsgrenze führt. Deshalb ist es notwendig, die große Gruppe der pflegenden Angehörigen möglichst frühzeitig gesundheitlich zu stärken. Stationäre Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen bieten in dieser Situation hilfreiche Unterstützung.
„Auszeit in OWL öffnet die Heilbäder des UrbanLand für eine große neue Zielgruppe. Die im Verbund entwickelten Kur-Angebote schaffen ein neues Profil, helfen Menschen bei der notwendigen Entlastung und stärken ihre Lebensqualität. Dieses REGIONALE-Projekt schließt eine bedeutende Lücke“, lobt Annette Nothnagel, Leiterin der REGIONALE 2022. Die erste Sitzung der Lenkungsgruppe in Präsenzform im Kurgastzentrum Horn-Bad Meinberg bot Gelegenheit für die Überreichung von Urkunde und UrbanLand-Fahne als Auszeichnungsinsignien der REGIONALE 2022.
„Wir haben 2019 und 2020 einen intensiven und konstruktiven Dialog mit dem MAGS und den Heilbädern in OWL geführt, um das Projektkonzept tragfähig zu formulieren. Dieser Prozess ist durch die Zusage der Fördermittel vom Ministerium belohnt worden. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit aller Beteiligten ist groß“, so Herbert Werber, Geschäftsführer der OWL GmbH.
Koordinierende Aufgabe von Projektleiter Ronald Claaßen im Fachbereich Teutoburger Wald Tourismus bei der OWL GmbH ist die Sensibilisierung und Begleitung von Kliniken und Pflegeeinrichtungen in der Region, damit diese spezielle Kurangebote für pflegende Angehörige anbieten. „In einigen Kliniken besteht schon jetzt die erfreulich große Bereitschaft, medizinisch-therapeutische Strukturen für die besonderen Bedarfe zu schaffen“, fasst er die bisherigen Kontakte in den Heilbädern zusammen.
„Die Zusammenarbeit aller sieben Heilbäder in Ostwestfalen-Lippe ist eine wunderbare Chance für die Region“, so Heinz-Dieter Krüger, Bürgermeister des gastgebenden Heilbads Horn Bad-Meinberg: „Wir haben das gemeinsame Ziel, den pflegenden Angehörigen ein Angebot zur Erholung von ihrer herausfordernden Arbeit zu bieten. Dafür stehen die kommunalen Verwaltungen und die Kurverwaltungen in engem Austausch mit den lokalen Gesundheitsanbietern.“
In Bad Lippspringe gibt es bereits Kurangebote für pflegende Angehörige. Die gemachten Erfahrungen werden den übrigen Projektpartnern hilfreich sein, ist Bürgermeister Ulrich Lange überzeugt: „Darüber hinaus sind wir gerade dabei, die bestehenden Angebote unseres Medizinischen Zentrums für Gesundheit weiter auszubauen. In Zusammenarbeit mit dem Paderborner Caritasverband entsteht dort aktuell ein ganz neues, innovatives Kurkonzept. Dieses nimmt nicht nur die pflegenden Angehörigen, sondern auch die Pflegebedürftigen in den Blick, die während des Kuraufenthaltes in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung vor Ort betreut werden sollen. Auf diese Weise können die durch die häusliche Pflege entstandenen Probleme ganzheitlich betrachtet und behandelt werden.“
Auch Bad Oeynhausens Bürgermeister Lars Bökenkröger sieht in dem neuen Angebot einen zukunftsweisenden Schritt in die richtige Richtung. „Für die Reha-Kliniken bei uns in Bad Oeynhausen sind die pflegenden Angehörigen eine wichtige Zielgruppe. Die Förderung im Rahmen der REGIONALE ist ein wichtiger Impuls, hier neue Angebote zu schaffen. Das stärkt den Gesundheitsstandort Bad Oeynhausen und bringt neue Gäste in unsere Kurstadt.“
Es ist offensichtlich, dass die Nachfrage nach diesen Angeboten in Zukunft deutlich steigen wird. Daher engagiert sich das Land NRW seit 2019 mit dem Aufbau einer Beratungsstruktur und der Unterstützung der Angebotsentwicklung. Das Programm „Zeit und Erholung für mich – Kuren für pflegende Angehörige“ hat zum Ziel, die Teilnahme an einer Kur-Maßnahme - am Besten in NRW – bei gleichzeitiger Versorgung der Pflegebedürftigen zu ermöglichen. „Auszeit in OWL“ wird durch Mittel des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW gefördert.
„Während der Bereisung der Heilbäder in OWL im Sommer 2021 hat sich gezeigt, dass einige Kliniken sowohl die Voraussetzungen als auch die Motivation mitbringen, spezielle Angebote der Rehabilitation zu konzipieren. Wir kommen sehr gut voran bei der Aufgabe, neue Rehas für pflegende Angehörige in der Region zu entwickeln“, unterstreicht Georg Oberkötter aus dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales bei der Sitzung der Lenkungsgruppe.
Das Projekt wird in Kooperation mit neun Kurstädten der Nachbarregion Südwestfalen durchgeführt, die den OWL-Ansatz in ihrer Region übernehmen.
Weitere Informationen zum REGIONALE-Projekt: https://www.urbanland-owl.de/projekte/das-neue-stadt-land-quartier/auszeit-in-owl/
Über 60 Teams aus ganz OWL haben sich aufgemacht und sich für den Businessplanwettbewerb registriert. Am Montag, den 15. November fand die startklar Auftaktveranstaltung in der Sparkasse Paderborn Detmold statt.
Der startklar Businessplanwettbewerb ist Anfang November erfolgreich in die siebte Runde gestartet. Es haben sich bereits über 60 Teams mit Gründungsprojekten aus den vielfältigen Branchen mit spannenden neuen und innovativen Produkten und Dienstleistungen registriert. Der Mut, die Kreativität und das unternehmerische Denken der Gründerinnen und Gründer spiegelt den Gründungsgeist OstWestfalenLippes beispielhaft wider und wird nachhaltig dazu beitragen, dass OWL auch in Zukunft ein lebendiger Wirtschaftsstandort bleibt. Wir sind gespannt auf die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle und die Businesspläne, die wir im April 2022 zu sehen bekommen werden.
Am Montag, den 15. November fanden sich Vertreter und Vertreterinnen verschiedener startklar- Teams, der Partnerorganisationen, der Jury und der Sponsoren zusammen, um unter Einhaltung der Corona-Vorschriften und in inspirierender Atmosphäre den Auftakt des Wettbewerbs einzuläuten. Auf der Bühne begrüßte Hubert Böddeker, Vorsitzender der Jury und Geschäftsführer der Sparkasse Paderborn-Detmold die Anwesenden mit einer herzlichen Ansprache. Er machte deutlich warum sich die Sparkassen in OWL bereits seit vielen Jahren, u.a. als Hauptsponsor des startklar Wettbewerbs für Gründer und Gründerinnen einsetzen und wieso OWL gründungswillige Menschen braucht. Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH stellte die gute Zusammenarbeit der beteiligten Partnerorganisationen des Businessplanwettbewerbs in den Fokus seiner Rede. Denn die regionale Zusammenarbeit und gute Vernetzung der Aktuere in OWL ist ein wichtiger Pfeiler bei der Entwicklung und Pflege des Gründungsökosystems in OstWestfalenLippe und ist somit Motor für eine lebendige Gründungskultur. Auf den Ablauf des Wettbewerbs ging Anna-Lena Lütke-Börding, Projektleiterin des startklar Wettbewerbs bei der OstWestfalenLippe GmbH ein und brachte den Teams durch ein Interview mit der erfolgreichen Unternehmerin und Gründerin von somaFitness, Nina Kache, die Bedeutung der Erstellung eines Businessplans näher. Im Anschluss lernten die anwesenden Teams ihre Lotsinnen und Lotsen kennen und hatten die Möglichkeit, mit ausreichend Abstand, aber in live im hauseigenen Bistro in lockerer Atmosphäre zu netzwerken. Ein schöner Auftakt für eine großartige Wettbewerbsrunde.
Hier die startklar-Partner, die gleichzeitig wesentlicher Bestandteil des Gründungsökosystems in OWL sind:
Fachhochschule Bielefeld, Fachhochschule des Mittelstands, Fachhochschule der Wirtschaft, Founders Foundation, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, Industrie- und Handelskammer Lippe, Interkommunale Wirtschaftsförderung Kreis Herford, it´s OWL, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Paderborn, Pro Wirtschaft GT, OstWestfalenLippe GmbH, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, TecUp Universität Paderborn, Universität Bielefeld, VDI Bezirksverein OWL, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE Bielefeld, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn, heder:lab, Hochschule Hamm-Lippstadt, StartMiUp.
Hauptsponsor:
Sparkassen in OstWestfalenLippe
Weitere Sponsoren:
BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Handwerkskammer OWL, HLB Stückmann & Partner, IHK Ostwestfalen, IHK Lippe, IKK Classics, Schüco, Wago, Wortmann & Partner Rheda-Wiedenbrück
Wir laden herzlich zur startklar-Impulsveranstaltung am 15. November 2021 in die Sparkasse Paderborn-Detmold am Standort Paderborn ein. Neben allgemeinen Informationen zu startklar und dem Wettbewerbsablauf wollen wir Ihnen die Partner, Lots*innen und Expert*innen sowie unsere weiteren Unterstützungsangebote vorstellen. Erfolgreiche Unternehmer*innen und Preisträger*innen der letzten Wettbewerbsrunde geben Tipps und berichten über ihre Gründung. Anschließend laden wir Sie ein, bei einem kleinen Imbiss mit uns ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung findet unter Berücksichtigung der 3-G-Regeln statt.
Am 28. Oktober 2021 nahmen rund 15 Interessierte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh an dem Online-Seminar „MINT im Fokus: Heldinnen ausbilden“ des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL teil.
Im Mittelpunkt der Online-Veranstaltung standen weibliche Auszubildene in den MINT-Berufen. Die Referentin Prof. Dr.-Ing. Andrea Kaimann beantwortete mit ihrem Vortrag die Frage, warum Mädchen und junge Frauen nur zögerlich technische oder naturwissenschaftliche Berufe wählen.
Die Berufswahl von Mädchen und Frauen wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Dazu zählen Rollenbilder bzw. Rollenzuschreibungen sowie die gesellschaftliche und kulturelle Sozialisation und die Berufsvorstellung, welche zumeist durch das Elternhaus oder das direkte Umfeld geprägt wird.
Frauen und Mädchen werden bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen zugesprochen. Dieses hat zur Folge, dass man ihnen „Frauenberufe“ aus dem sozialen oder erzieherischen Bereich näherbringt und ihnen somit abtut für „Männerberufe“ geeignet zu sein. Auch von ihrem sozialen Umfeld werden sie oftmals unterschätzt oder Vorurteile werden etabliert. Diese Zuschreibungen beeinflussen das Verhalten, erhöhen den Leistungsdruck und führen schlussendlich dazu, dass weniger Erfolgserlebnisse erlangt werden.
Wie können Unternehmen aus den MINT-Branchen weibliche Auszubildene für die Ausbildungsberufe begeistern und gewinnen? Wie gelingt die Ansprache? Ein essenzieller Faktor, auf welchen Andrea Kaimann eingeht, ist die Rolle der Vorbilder. Ob im privaten Umfeld oder im Unternehmen: Vorbilder prägen den beruflichen Werdegang von jungen Frauen und Mädchen. Bei der Ansprache von potenziellen Auszubildenen sind Role-Models sehr hilfreich. Mit ihnen können sich die Azubis identifizieren und erkennen sie als Ansprechpersonen im Unternehmen. Bei der Ansprache von (weiblichen) Auszubildenen sollte man als Betrieb im Blick haben, welche Werte, wie zum Beispiel Nachhaltigkeit oder Klimaneutralität für die Generation wichtig sind. Eine offene Unternehmenskultur, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sprechen die Auszubildenen ebenfalls an.
Im Kontext der Berufsorientierung empfiehlt es sich, als Unternehmen schon frühzeitig sichtbar zu werden. Durch außerschulische Lernorte sowie Kooperationen mit Schulen können sich Unternehmen bei den Nachwuchstalenten präsentieren. Miriam Kröger von der pro Wirtschaft GT GmbH gab wertvolle Tipps für die Ansprache von Schulen. Es wurde empfohlen sich über folgende Fragen Gedanken zu machen: Welche Schule oder welches Fach ist für das Unternehmen interessant? Welche Altersgruppe / Jahrgangsstufe möchte man ansprechen? Gibt es einen thematischen Bezug zum Lehrplan? Kann man als Unternehmen Lücken im Lehrplan schließen? Neben den Kooperationen mit Schulen wurden noch weitere Angebote vorgestellt. Dazu zählen u.a. MINT-Fonds und der Pakt für Informatik. Weiter Angebote und Beratungsmöglichkeiten sind hier zu finden.
Von oben:
Miriam Kröger | pro Wirtschaft GT
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Prof. Dr.- Ing. Andrea Kaimann | Fachhochschule Bielefeld