Rund 25 Teilnehmende – Personalverantwortliche aus Unternehmen und Unternehmensberaterinnen und –berater – nutzten die Online-Veranstaltung am 6. Oktober 2021, um sich über das Thema „Jobsharing: Modell zur Flexibilisierung von Arbeitszeit und -organisation & Instrument des Talentmanagements“ zu informieren.
Die Arbeitspsychologin Svenja Christen gründete vor knapp fünf Jahren ihre Unternehmensberatung zum Jobsharing gemeinsam mit ihrem Partner aus der Erfahrung heraus, dass das Wissen zum Thema Jobsharing stark nachgefragt ist, gleichwohl nur ein sehr geringes Angebot dazu vorhanden ist. Von professionellem Jobsharing spricht man, wenn mindestens zwei Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer die gemeinsame Verantwortung für eine komplexe Stelle selbstgesteuert und dauerhaft übernehmen. Jobsharing birgt erhebliche Mehrwerte sowohl für die Unternehmen, die es ermöglichen, als auch für die Tandems, die in diesem Modell arbeiten.
Dem Jobsharing-Tandem bringt es u.a. mehr Zeit für Aktivitäten außerhalb des Berufs – egal ob für familiäre Verpflichtungen, Hobbies oder einfach mehr Freizeit. Außerdem können die ergänzenden Kompetenzen, teils auch unterschiedliche fachliche Hintergründe, eine Möglichkeit bieten, Herausforderungen von anderen Blickwinkeln und mit anderem Hintergrundwissen anzugehen und zu besprechen, bevor eine gemeinsame Entscheidung gefällt wird. Die geteilte Verantwortung beeinflusst die Gesundheit der Jobsharer und sorgt nicht zuletzt dadurch für mehr Power und Effizienz.
Hinzu kommen die Vorteile für das Unternehmen, welches durch Jobsharing zufriedenere, leistungsstärkere und gesündere Mitarbeitende hat. Die Stellenabdeckungen in Zeiten von Urlaub oder Krankheit ist höher. Außerdem bietet Jobsharing als Arbeitszeitmodell die Möglichkeit, der Gewinnung, Bindung und Entwicklung attraktiver Mitarbeitender. Indem gerade führende Positionen geteilt werden, entstehen zum einen von der Anzahl her mehr Führungspositionen, sodass mehr Möglichkeiten vorhanden sind, um sich darin zu beweisen. Das führt zu mehr (Raum für) Frauen in Führungspositionen, auch wenn das Modell natürlich nicht geschlechtsspezifisch ist und auch von vielen männlichen Führungskräften nachgefragt wird. Nach einer Umfrage von „the jobsharing hub“ – interessieren sich ca. 24% der Männer für dieses Arbeitsmodell, auch wenn deutlich weniger tatsächlich Gelegenheit haben, das Modell zu nutzen. Nicht zuletzt leistet die tatsächliche Möglichkeit des Jobsharings einen Beitrag zum Employer Branding.
Als Kollaborationsmodell eingesetzt, kann Jobsharing auch zum Aufbrechen von Hierarchien und zum systematischen Wissensmanagement und -transfer (z.B. zwischen den Führungsgenerationen) beitragen. In Krisenzeiten kann eine höhere Stabilität erreicht werden. Bei sehr anspruchsvollen Stellen kann durch Jobsharing auch die Komplexität reduziert werden, sodass sie ggf. einfacher zu besetzen sind („Wollmilchsaueffekt“).
Verschiedene Szenarien sprechen also für die Attraktivität von Jobsharing in Unternehmen:
Das Unternehmen „the jobsharing hub“ hat zu diesem Arbeitsmodell eine der bisher umfangreichsten, wissenschaftlichen Studien durchgeführt in Kooperation mit dem WZB (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) und einigen Großkonzernen, die über www.jobsharing-hub.com kostenlos bestellt werden kann.
Um herauszufinden, ob die Einzelpersonen von anvisierten Tandems tatsächlich als Jobsharer geeignet sind, haben Svenja Christen und Yannic Franken den Tandembility® Test entwickelt. Dieser ist aus der o.g. Studie entwickelt worden und kann auch als Instrument genutzt werden, um Jobsharing in Unternehmen einzuführen.
Veranstalterinnen des Online-Seminars waren das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld sowie die WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH.
Links im großen Bild: Svenja Christen (auch oben rechts) & Yannic Franken | the jobsharing hub
r.m.: Christina Rouvray | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
r.u.: Vera Wiehe | WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH
Wie können kleine und mittelständische Unternehmen die Social-Media-Plattformen gezielt für das eigene Auszubildenen-Recruiting nutzen? Antworten auf diese Frage gab es in der „Praxis-Werkstatt: Auszubildenden-Recruiting: Mit Social-Media-Strategie auf den Punkt kommen“ am 29. September 2021. Der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL sind rund 22 Unternehmen aus der Region gefolgt.
Die Expertin für Fachkräftesicherung, Birte Zeltmann, vom RKW Kompetenzzentrum Eschborn führte die Unternehmen durch das interaktive Online-Seminar. In einem kleinen Warm-up zeigte sich, dass viele Unternehmen bereits auf den Plattformen Facebook, Instagram oder LinkedIn aktiv sind und dort u.a. Stellenangebote bewerben. Im Bereich Azubimarketing sahen viele noch Verbesserungsbedarf, besonders bei der Ansprache von Nachwuchstalenten.
In dem Online-Seminar standen der Austausch und die Zusammenarbeit in einer Breakout-Session im Mittelpunkt. In der Arbeitsphase waren die Teilnehmenden dazu aufgefordert sich Konzepte für Social-Media-Beiträge in Form von Kurzvideos, Bildern und Stories zu überlegen. Nachdem die Unternehmen ihre Ergebnisse vorgestellt und diskutiert hatten, fasste Birte Zeltmann die Ergebnisse in einer Checkliste zusammen:
Zu Beginn werden konkrete Ziele gesetzt und es wird definiert, welche Zielgruppe erreicht werden soll. Mit der Frage nach der Zielgruppe hängt die Auswahl der richtigen Plattform sowie nach den Inhalten zusammen. Die zukünftigen Auszubildenen tummeln sich auf den Social-Media-Kanälen Instagram sowie TikTok und reagieren positiv auf Kurzvideos, Stories und ansprechende Bilder.
Neben der Definition der Zielgruppe, dem Kreieren der Inhalte und der Bestimmung der Kanäle, sollten die personellen Zuständigkeiten im Unternehmen verteilt und zugeordnet werden. Es ist gut Ansprechpersonen festzulegen, die die Arbeit auch teamübergreifend übernehmen können. Damit geht eine Definition der Social-Media-Guidelines einher, welche sowohl die Inhalte definieren als auch Abstimmungsprozesse und rechtliche Fragen vorgeben und beantworten.
Auf die Frage „Wie spricht man die Zielgruppe Azubis richtig an?“ gab es von Birte Zeltmann folgende Antwort: Unternehmen sollten unbedingt die eigenen Auszubildenen mit in die Bewerbung von neuen Azubis über Social Media einbeziehen. Dieses hat den Vorteil, dass sie besonders nah an der Zielgruppe sind, sie kennen sich mit den Social-Media-Kanälen aus und haben oftmals kreative Ideen. Wichtig ist hierbei authentisch zu sein. Der Auftritt auf den Plattformen sollte zu der Unternehmenskommunikation sowie zur Arbeitgebermarke passen und einen Widererkennungswert besitzen. Durch Beiträge, die den Berufsalltag zeigen, Vorstellungsvideos und Postings von Firmenevents wird ein Unternehmen nahbarer und präsentiert sich als attraktiver Arbeitgeber bei den zukünftigen Mitarbeitenden.
v.l.n.r.: Birte Zeltmann, RKW Kompetenzzentrum Eschborn | Tabea Mälzer, Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Wie mache ich aus meiner Idee ein erfolgreiches Geschäftskonzept? Welche Tipps und Fallstricke gibt es bei der Unternehmensgründung? Und wo finde ich andere Gründer:innen, um mich auszutauschen? Antworten auf diese Fragen bietet der Businessplan-Wettbewerb startklar OWL. Ab sofort können sich Gründer:innen mit ihrer Geschäftsidee unter www.startklar-owl.de registrieren, um die kostenlosen Angebote zu nutzen – und Preise bis zu 10.000 € gewinnen. startklar OWL wird gemeinsam von Kammern, Wirtschaftsförderungseinrichtungen und Hochschulen der Region durchgeführt und von den Sparkassen in OWL unterstützt.
In Workshops können die Teilnehmer:innen das Nutzenversprechen ihres Produkts erarbeiten und ihr Geschäftsmodell strukturieren. Darüber hinaus werden sie in den Bereichen Finanzplanung, Steuern, Sozialversicherung, Social Media und Persönlichkeitsentwicklung qualifiziert. Ein persönlicher Lotse unterstützt mit Expertenwissen rund um die Gründung. Und der Erfahrungsaustausch mit anderen Gründer:innen hilft bei den vielen Fragen des unternehmerischen Alltags. So können die Teilnehmer:innen ihr Geschäftskonzept in einem Businessplan auf den Punkt bringen – und sich im Wettbewerb mit anderen Gründerteams messen.
Attraktive Preise in unterschiedlichen Bereichen
Die Jury mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kapitalgebenden wird die eingereichten Businesspläne bewerten und die Preisträger:innen in unterschiedlichen Kategorien auswählen.
In der Kategorie „Hightech und Forschung“ werden technologie- und wissensbasierte Geschäftsmodelle mit einem hohen Markt- und Wachstumspotenzial ausgezeichnet. Die zweite Kategorie prämiert Konzepte aus den Bereichen „Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung“. Egal ob Produkt oder Dienstleistung – entscheidend ist dabei der Mehrwert zu bestehenden Lösungen, beispielsweise in der Qualität, Benutzerfreundlichkeit oder Zuverlässigkeit. Im Bereich „Zukunft und Gesellschaft“ werden Geschäftsideen gesucht, die einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten – beispielsweise in den Bereichen Gesundheit und Teilhabe, Kultur, Mobilität, Energie- und Ressourceneffizienz, Umwelt- und Klimaschutz, Ernährung sowie Daseinsvorsorge.
Der Businessplan-Wettbewerb richtet sich an Gründer:innen, die noch kein Unternehmen gegründet haben, sowie an bestehende Unternehmen, sofern die Gründung nach dem 1. Januar 2020 erfolgt ist. Gesucht werden neue Geschäftsideen aus Industrie, Handwerk, Handel, Kultur und Dienstleistungsgewerbe sowie Land- und Forstwirtschaft, aber auch aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Interessent:innen können sich bis zum 07.11.2021 unter www.startklar-owl.de registrieren. Mithilfe der Angebote werden zunächst das Nutzenversprechen, das Kundenprofil und das Geschäftsmodell erarbeitet. Diese werden anschließend systematisch zu einem Businessplan weiterentwickelt. Der fertige Businessplan muss dann bis zum 6. April 2022 eingereicht werden.
Weitere Infos unter www.startklar-owl.de.
startklar-Partner
Fachhochschule Bielefeld, Fachhochschule des Mittelstands, Fachhochschule der Wirtschaft, Founders Foundation, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, Industrie- und Handelskammer Lippe, Interkommunale Wirtschaftsförderung Kreis Herford, it´s OWL, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Paderborn, Pro Wirtschaft GT, OstWestfalenLippe GmbH, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, TecUp Universität Paderborn, Universität Bielefeld, VDI Bezirksverein OWL, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE Bielefeld, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn, StartMiUp, Hochschule Hamm-Lippstadt
Hauptsponsor
Sparkassen in OstWestfalenLippe
Weitere Sponsoren
BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Handwerkskammer OWL, HLB Stückmann & Partner, IHK Ostwestfalen, IHK Lippe, IKK Classics, Schüco, Wago, Wortmann & Partner Rheda-Wiedenbrück
Familienfreundliche Unternehmen gibt es im Kreis Herford Einige – und das jetzt auch zertifiziert: Insgesamt 46 Unternehmen wurden am Abend (28.09.2021) im Kreishaus durch Landrat Jürgen Müller und Eva Leschinski, Leiterin Kompetenzzentrum Frau und Beruf, als „Familienfreundliche Unternehmen“ ausgezeichnet. Das sind fast doppelt so viele wie in den Vorjahren.
„Damit haben wir einen Rekord aufgestellt“, freut sich Landrat Jürgen Müller: „Das zeigt auch, dass wir die Öffentlichkeit erreichen und bestätigt die Auszeichnung. In einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, Fachkräfte zu gewinnen, ist ein positives Marketing für Arbeitgeber immer wichtiger“, so Müller weiter.
Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL führte im ersten Halbjahr 2021 zusammen mit der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, der HWK Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, dem Kreis Herford und der Interkommunalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Herford das Auszeichnungsverfahren „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Herford 2021“ durch.
Die bereits seit 2015 im zweijährigen Rhythmus durchgeführten Auszeichnungsverfahren wurden weiterentwickelt und bieten den Unternehmen die Möglichkeit, ihre bereits gelebte Familienfreundlichkeit kostenfrei überprüfen und auszeichnen zu lassen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen können dadurch ihren Wettbewerbsvorteil bei der Fachkräftegewinnung und -bindung ausbauen.
„Familienfreundliche Personalpolitik ist für die Beschäftigten ein Gewinn und eine Entlastung, besonders wenn es um private Herausforderungen wie Elternzeit oder die Pflege von Angehörigen geht. Und für die Unternehmen ist Familienfreundlichkeit ein klarer Wettbewerbsvorteil“, erklärt Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf in OWL.
Eine fachkundige Jury hat am 15. Juli getagt und befürwortet die Auszeichnung von insgesamt 46 Unternehmen im Kreis Herford aus allen 9 Kommunen und Städten. Trotz vieler Unterschiede in Bezug auf Ausrichtung der Unternehmen, Beschäftigtenzahl oder Standorte im Kreisgebiet, haben alle eines gemeinsam: Sie wollen ihren Beschäftigten gute Rahmenbedingungen bieten, um die Vereinbarkeit von Beruf & Familie zu ermöglichen. Das setzen sie auf ganz unterschiedliche Art und Weise um:
So gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort durch unterschiedlichste Teilzeitmodelle, großzügige Gleitzeitregelungen, Angebot flexibler Pausen oder die Ausbildung in Teilzeit – häufig auch in Kombination mit der Möglichkeit des mobilen Arbeitens. Ein ausgezeichnetes Unternehmen nutzt CoWorking Spaces, um Mitarbeitenden längere Anfahrten zu ersparen.
Darüber hinaus gibt es Kontakthalteprogramme für Mitarbeitende in Elternzeit und die Begleitung durch eine Patin oder einen Paten in der Elternzeit und nach dem Wiedereinstieg:
Manche Unternehmen übernehmen die Kinderbetreuungskosten, andere Betriebe bieten eine betriebseigene Kinderbetreuung für Kinder unter 3 Jahren an oder schaffen entsprechende Spielgeräte an, wenn Kinder mit ins Unternehmen gebracht werden. Wieder Andere organisieren eine Kinderbetreuung an Brückentagen oder in den Ferien oder bieten unterschiedliche Familienservices an, die in Kinderbetreuungsfragen beraten. Auch die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist ein großes Thema.
„Familienfreundlichkeit zeigt sich aber nicht nur an den vorhandenen Angeboten, sondern vielmehr darin, ob sie im Unternehmen auf allen Ebenen gelebt wird, im Alltag erkennbar und nachhaltig etabliert ist – als selbstverständlicher Teil der Unternehmenskultur“, betont Eva Leschinski.
Als „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke“ wurden im Preußenmuseum Minden 40 Unternehmen aus dem Mühlenkreis ausgezeichnet. Landrätin Anna Katharina Bölling (Kreis Minden-Lübbecke) und Eva Leschinski (Kompetenzzentrum Frau und Beruf, OstWestfalenLippe GmbH) überreichten im feierlichen Rahmen den Unternehmen ihre Urkunden. Bereits seit 2015 wird das Siegel „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke“ an Unternehmen vergeben, die sich durch eine familienfreundliche Personalpolitik auszeichnen.
Familienfreundliche Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeitenden proaktiv dabei, den Beruf mit Aufgaben in Familie und Pflege vereinbaren zu können. Dabei sind die Kommunikation über das Thema und eine ganzheitliche Akzeptanz in der Unternehmenskultur genauso wichtig wie die angebotenen Leistungen. Die Unternehmen im Mühlenkreis zeigen dabei eine große Vielfalt von standardisierten und individuellen Maßnahmen, beispielsweise eine Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort sowie verschiedene Service- und Unterstützungsleistungen. „Ein Unternehmen, dass sich zukunftsfähig aufstellen will, betreibt aktiv und gezielt eine familienfreundliche Personalpolitik“, sagt Landrätin Anna Katharina Bölling. „Das ist eine Win-Win-Situation für Beschäftigte und Unternehmen. Sie ermöglicht den Mitarbeitenden die erfolgreiche Vereinbarkeit der Berufstätigkeit mit den Aufgaben in Familie und Pflege. Zugleich sorgt Familienfreundlichkeit im Unternehmen für ein gutes Betriebsklima mit zufriedenen und motivierten Beschäftigten, eine geringere Mitarbeiterfluktuation und eine erhöhte Produktivität. Dies ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiger Standort- und Wettbewerbsvorteil“, erläutert Landrätin Anna Katharina Bölling.
Das Siegel „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke“ ermöglicht den Unternehmen, ihre Familienfreundlichkeit sowohl in ihre Belegschaft als auch in die Öffentlichkeit zu tragen. „Dabei ist Familienfreundlichkeit keine Frage von Größe oder Branche. Dies zeigen die ausgezeichneten Unternehmen mit einer Mitarbeitendenzahl von neun bis 30.000 Beschäftigten aus vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen,“ erklärt Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL.
Verliehen wird die Auszeichnung durch ein Kooperationsbündnis aus dem Kreis Minden-Lübbecke, vertreten durch Gleichstellungsstelle und Wirtschaftsförderung, die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf der OstWestfalenLippe GmbH.
Das Verfahren auf dem Weg zum Siegel umfasst dabei nach einer schriftlichen Bewerbung einen persönlichen Eindruck der Familienfreundlichkeit durch einen Unternehmensbesuch oder eine Unternehmenspräsentation und eine abschließende Bewertung der Auszeichnungswürdigkeit durch eine Jury.
Ausgezeichnete Unternehmen 2021
AMEOS Eingliederung Gut Neuhof Petershagen
ATB WATER GmbH
Bäckerei Bertermann GmbH
Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft
betzemeier automotive software GmbH & Co. KG
Bruns Verlags-GmbH & Co. KG
DENIOS AG
Diakonie Stiftung Salem
EDEKA Minden-Hannover
ELPLAN GmbH
Ernst Böcker GmbH & Co. KG
GuS glass + safety GmbH & Co. KG
Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen
Hitachi Astemo Aftermarket Germany GmbH
HSE Computersysteme H. Schulte GmbH
IMA Schelling Deutschland GmbH
Ingenieurgesellschaft für Wasser- und Abfallwirtschaft mbH & Co. KG
IUVARE Unternehmensgruppe
J.C.C. Bruns Betriebs-GmbH
K13 Marketing
Karl Preuß GmbH & Co.
Kögel Bau GmbH & Co. KG
Lebensperspektiven e.V.
MINDA Industrieanlagen GmbH
Mittwald CM Service GmbH & Co. KG
Modehaus Böckmann Lübbecke
Ornamin-Kunststoffwerke GmbH & Co. KG
Pflegedienst Busse GmbH & Co. KG
Prima-Food Service GmbH & Co. KG
RK Rose+Krieger GmbH
Rose Systemtechnik GmbH
Schlottmann GmbH & Co. KG
Schulte Innenausbau GmbH
Schulte International GmbH
Sönnichsen und Weinert Ingenieurgesellschaft für Wasserbau und Wasserwirtschaft mbH
Stadtverwaltung Minden und Städtische Betriebe Minden (SBM)
Stadtwerke Porta Westfalica GmbH
Volksbank Herford-Mindener Land eG
WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG
Westfalen Weser Energie-Gruppe
Kontakt für Rückfragen:
Janina Blome
Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Ansprechpartnerin Kreis Minden-Lübbecke
OstWestfalenLippe GmbH
Telefon: 0521 96733-292
E-Mail: j.blomenoSpam@ostwestfalen-lippe.de
Paderborn, 23. September 2021. Mit der Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen“ wurden am 16. September 2021 in der Werfthalle am Flughafen Paderborn-Lippstadt 74 Unternehmen mit 6 bis 2000 Beschäftigten aus dem Kreis Paderborn geehrt. Landrat Christoph Rüther (Kreis Paderborn) und Eva Leschinski (Kompetenzzentrum Frau und Beruf, OstWestfalenLippe GmbH) überreichten die Urkunden den ausgezeichneten Unternehmen während der Veranstaltung mit 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Gütesiegel „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Paderborn“ wird seit 2017 vergeben und darf von den ausgezeichneten Unternehmen in ihrer Kommunikation genutzt werden, um auf ihre familienfreundliche Personalpolitik aufmerksam zu machen.
Ziel der Auszeichnung ist die Förderung des Engagements zu mehr Familienfreundlichkeit in Unternehmen und damit die Unterstützung des Themas von Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zu dem Kooperationsbündnis, dass die Auszeichnung verleiht, gehören der Kreis Paderborn, vertreten durch das Amt für Wirtschaft und Tourismus, die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld und die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und das Kompetenzzentrum Frau und Beruf der OstWestfalenLippe GmbH.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt deutlich, dass sich das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer mehr manifestiert. Dazu gehören auch die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, sowie Flexibilisierungsangebote in Schichtbetrieben. Die Unternehmen finden für die Vereinbarkeit viele standardisierte aber auch individuelle Lösungen, bieten Service- und Unterstützungsangebote und verankern die Familienfreundlichkeit in ihren Unternehmensleitbildern.
„Mittlerweile haben viele Unternehmen erkannt, dass familienfreundliche Personalpolitik ein wichtiger Wettbewerbsvorteil bei der Suche nach Fachkräften und der Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist,“ so Landrat Rüther.
Um eine Vergleichbarkeit der Bedarfe, Möglichkeiten und Angebote der Unternehmen zu ermöglichen, hat das Kooperationsbündnis ein dreistufiges Verfahren eingesetzt. In einer schriftlichen Bewerbung erhält die Jury einen ersten Eindruck zum Unternehmen und den Aktivitäten zum Thema. In den nächsten Schritten gibt es Unternehmensbesuche und Präsentationen nach denen die Jury über die Auszeichnungswürdigkeit eines Unternehmens entscheidet.
„Insbesondere bei den Unternehmensbesuchen wird uns bestätigt, dass die bewusste Entscheidung der Geschäftsführung das Thema Familienfreundlichkeit im Unternehmen zu verankern, eine wichtige Voraussetzung dafür das Gelingen aller Bemühungen ist,“ erklärt Eva Leschinski (Leiterin des Kompetenzzentrum Frau und Beruf).
Pressekontakt
Beatrice Richert
OstWestfalenLippe GmbH
Telefon: 0521 9 67 33 – 120
E-Mail: b.richertnoSpam@ostwestfalen-lippe.de
Rund 75 Teilnehmende – Personalverantwortliche aus Unternehmen, Unternehmens- und Personalberaterinnen und -berater sowie Hochschulvertreterinnen – nahmen an der Online-Veranstaltung „Recruitainment – (digitale) Erlebniswelten kreieren“ am 2. September 2021 teil.
Die Referentin Melanie Vogel ist Unternehmerin seit 1998 und ist u.a. als FEMALE RECRUITING-Expertin, Autorin und Innovation-Coach tätig.
Nach ihrer Standortbestimmung zu Beginn der Veranstaltung hat der Prozess der Digitalisierung bereits in die „Digitalität“ geführt. D.h., dass die Umwandlung und Darstellung von Information und Kommunikation sowie die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen bereits im momentan größtmöglichen Umfang erfolgt ist. Daher könne nicht mehr von einem prozesshaften Übergang (Digitalisierung) gesprochen werden, in dem noch ausprobiert wird, alles neu ist und das Digitalisierungsverständnis noch definiert werden müsse. Stattdessen sei schon der Zustand der Digitalität erreicht, in dem die breite Masse der Bevölkerung bewusst und mündig mit den neuen Möglichkeiten und Geräten umgeht. Das führe zu einer dematerialisierten Welt, wo beispielsweise Handel ohne stationäre Läden, Bücher ohne Papier, Meetings ohne Raum durchgeführt werden u.v.a.m.
Sowohl in der Wirtschaft als auch im Privaten seien Menschen gefordert, mit der Hybridität umzugehen, d.h. sie müssen sich in einer analogen Welt mit einem realen Arbeitsraum, materiell hergestellten Produkten genauso zurechtfinden, wie in der digitalen Welt, die rein virtuell stattfindet, wo die geistige Arbeit nicht sichtbar ist und Ideen und Informationen verarbeitet werden, die nicht greif- oder fühlbar sind.
Auf beide Bereiche muss sich die hybride Arbeitswelt einstellen und einlassen.
Melanie Vogel empfiehlt daher, dass Unternehmen eine 24/7 Präsenz erschaffen, in der das Unternehmen nicht nur die Produkte oder Dienstleistungen, die verkauft werden, unabhängig von Zeit und Ort dauerhaft präsentiert, sondern das Unternehmen sich auch digital als attraktiven Arbeitgeber positioniert. Das gelingt dadurch, dass beispielsweise die Tätigkeitsfelder aufgezeigt werden und Interessierte etwas über die Unternehmenskultur erfahren. Diese beiden Punkte sind für das Dauerthema Rekrutierung von großer Bedeutung. Wichtig ist hierbei, dass nicht nur nüchterne Beschreibungen vorzufinden sind, sondern dass über die Menschen im Unternehmen berichtet wird und eine emotionale Bindung aufgebaut wird, zu den Personen, die die Informationen abrufen.
Zum Start der Konzeption ist es sinnvoll zu recherchieren, wo sich die Zielgruppe der Rekrutierungsmaßnahmen aufhält. Jugendliche und junge Erwachsene der Generation Y oder Z beispielsweise nutzen eher neuere Social Media Plattformen wie TikTok oder Instagram und werden womöglich besser hierüber erreicht. Die Young Professionals, Berufserfahrenen und Eltern (Generation X oder Y), deren Einfluss in der Wahl eines Ausbildungsberufes nicht unterschätzt werden sollte, nutzen eher noch die klassische Homepage eines Unternehmens, um sich über neue Stellen und das Bewerbungsverfahren zu informieren.
Melanie Vogel plädiert dafür, die verschiedenen Social Media Plattformen und digitalen Kanäle dazu zu nutzen, um emotionale, digitale Erlebniswelten zu kreieren, um Talente für das eigene Unternehmen zu begeistern und eine Beziehung („Love Brand“) aufzubauen.
Das kann beispielsweise darüber erfolgen, dass digitale Lebens- und Arbeitswelten aufgezeigt werden, die Begeisterung wecken und die Sehnsucht, Teil des Unternehmens zu werden (Was wünscht sich die Zielgruppe? Welche Bedürfnisse können wir erfüllen (Stichwort „Purpose“)? Wie können wir eine Bindung herstellen?). Als nächstes stellt sich die Frage, wie Aufmerksamkeit erzeugt werden kann (Wie können wir positiv auf uns aufmerksam machen? Welche Kanäle führen uns zur Zielgruppe? Wie können wir das wichtigste vermitteln?).
Nach der Aufmerksamkeit gilt es, das Interesse zu wecken (Welche Geschichten können wir erzählen? Wie schaffen wir Mehrwerte und Inklusion? Wie vernetzen wir Alt und Neu?). Ziel sollte es sein, Identität und Gemeinsamkeiten zu schaffen über eine individuelle Ansprache unter Berücksichtigung der analogen und digitalen Kommunikationskanäle.
Mit der Methode des „Talent Communication Design“ können die o.g. Ziele erreicht werden. Hierunter versteht Melanie Vogel, dass sich die Usability verändert und an das aktuelle Nutzerverhalten anpasst, um die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Wie beim Design Thinking stehen dabei die Kundinnen und Kunden (= Talente) im Fokus. Mit ihnen sollen Gemeinsamkeiten geschaffen werden, die Verbindungen und eine Zugehörigkeit schaffen. Ein mitreißender oder überzeugender Unternehmens-Claim kann dabei genauso helfen wie witzige Geschichten oder Bilder.
Schließlich steht die Interaktion mit den Talenten (oder Kundinnen und Kunden) im Fokus (Wie können wir zu Aktivität auffordern? Welche Aktionen sollen erfolgen? Wie schaffen wir ein „Wir-Gefühl“?). Für welchen Call-to-Action die Unternehmen sich entscheiden, mag sogar zweitrangig sein, solange versucht wird, eine (Ver-)Bindung herzustellen und zu halten. Naheliegend ist jedoch die Möglichkeit, sich unkompliziert zu bewerben (z.B. „One-Klick-Bewerbung“) oder anderweitig mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten.
Bei den Überlegungen, welche Inhalte generiert werden und wie, können oft die bereits im Unternehmen befindlichen Auszubildenden eingebunden werden, von der Konzeption bis zur Umsetzung; das hilft zum einen, authentische Inhalte zu produzieren und eine passende Ansprache anderer Jugendlicher auf Augenhöhe zu finden und erhöht zum anderen die Chance, dass sie die Inhalte freiwillig und gern über private Social Media Kanäle mit ihren Kontakten teilen.
Nach aktuellen Studien und Umfragen, so Melanie Vogel, werden Social Media Plattformen insbesondere von Frauen und Mädchen intensiv genutzt. Daher lohnt es sich besonders, Zeit in neue Wege der Rekrutierung zu investieren, wenn der Anteil von Mädchen und Frauen in den Ausbildungsberufen, v.a. im MINT-Bereich, sowie in Fach- und Führungspositionen erhöht werden soll.
Veranstalterinnen des Online-Seminars waren das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld sowie die WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH.
Foto v.l.n.r: Dr. Stefan Breit (Geschäftsführer Miele), Prof. Dr. René Fahr (Vizepräsident Universität Paderborn), Wolfgang Marquardt (Prokurist OWL GmbH), Prof. Dr. Dirk Messmer (Präsident Umweltbundesamt), Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH), Almut Rademacher (Geschäftsführerin owl maschinenbau e.V.), Landrat Jürgen Müller (Kreis Herford)
Umweltbundesamt-Präsident Messner zeigt Potenziale auf
Bielefeld / Herford, 10. September 2021. Wie können Unternehmen die Anforderungen aus der Klimaschutzgesetzgebung erfüllen und dabei gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben? Welche Geschäftspotenziale liegen im Bereich Nachhaltigkeit? Diese Fragen stellen insbesondere kleine und mittlere Betriebe vor Herausforderungen. Antworten und Denkanstöße diskutierten der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Dirk Messner, und Expertinnen und Experten aus OstWestfalenLippe am Freitag bei der solutions-Auftaktveranstaltung im Kreishaus Herford, zu der die OstWestfalenLippe GmbH, die Interkommunale Wirtschaftsförderung des Kreises Herford und die Universität Paderborn eingeladen hatten. 80 Interessierte aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Leben erhielten konkrete Beispiele und Handlungsempfehlungen. Dabei wurde deutlich, dass Digitalisierung und Klimaschutz die Treiber für den Strukturwandel sind. OWL hat mit innovativen Unternehmen gute Voraussetzungen, die Wachstumsmärkte erfolgreich zu erschließen. Mit der neuen Regionalentwicklungsstrategie „OstWestfalenLippe 2025“ werden konkrete Angebote und Projekte auf den Weg gebracht, um den Mittelstand zu unterstützen.
Landrat Jürgen Müller, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der OstWestfalenLippe GmbH, macht die Stoßrichtung deutlich: „Wir bündeln in OWL die Kräfte in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Gemeinsam wird es uns gelingen, die ökologischen Herausforderungen für die Wirtschaft anzupacken. Im Kreis Herford haben wir das im Klimaschutzkonzept u.a. mit dem Netzwerk „Unternehmen Zukunft“ bereits erfolgreich umgesetzt. Das Projekt „Hydrive OWL“ hat das Thema Mobilität und Wasserstoff auf der Agenda und die Strategie OstWestfalenLippe 2025, unter der Koordination der OWL GmbH, beschäftigt sich mit neuen Lösungen und Angeboten in den Bereichen Innovation, berufliche Bildung und Gründung.“
Klimaschutz und Digitalisierung als Treiber des Strukturwandels
Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamt, unterstreicht die Bedeutung des Klimaschutzes für die wirtschaftliche Entwicklung: „Die fünf größten ökonomischen Risiken für die Weltwirtschaft sind umweltbezogen, über die Hälfte des globalen BIP hängt von Ökosystemdienstleistungen ab. Die Klimaschutzziele erfordern daher eine schnelle Transformation der Wirtschaft. Dabei wird der Klimaschutz neben der Digitalisierung zum größten Treiber des Strukturwandels. Fossil basierte Produkte und Technologien werden vom Markt verdrängt. Neue Märkte, Techniken und Geschäftsmodelle mit großen Beschäftigungschancen entstehen. Darauf müssen sich alle Regionen in Deutschland einstellen.“
Nach einer Untersuchung von Roland Berger werden die klimaschutzrelevanten Leitmärkte Energiemanagement, Rohstoff- und Materialeffizienz, nachhaltige Mobilität und Kreislaufwirtschaft werden bis 2030 jährlich um durchschnittlich 6,3 Prozent wachsen. Die deutsche Wirtschaft hat auf vielen Märkten für Umwelttechnologien eine führende Position und zeichnet sich durch eine hervorragende Wissensbasis und hohe Innovationskraft aus, was beispielsweise durch die hohe Anzahl an Klimaschutzpatenten deutlich wird. Risiken sind mangelnde ökonomische Anreize, Schwächen bei der Marktdiffusion von Innovationen und ein wachsender Wettbewerbsdruck durch andere Anbieter (z.B. aus China und Südkorea). Der Mangel an Fachkräften und Spezialqualifikationen birgt für die deutsche Wirtschaft die die Gefahr, dass Umwelt- und Klimaschutzziele nicht erreicht werden. Digitalisierung ist ein “enabler” für nachhaltige Entwicklung. Neue Technologien wie KI und Maschinelles Lernen, Big Data und digitaler Zwilling tragen dazu bei, Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft sowie Ressourcen- und Energieeffizienz in der Wirtschaft zu verbessern.
OstWestfalenLippe 2025 – Neue Ansätze für die Regionalentwicklung
Die OstWestfalenLippe GmbH geht diese Herausforderungen gemeinsam mit Wirtschaftsförderungseinrichtungen der Kreise und der Stadt Bielefeld, den Kammern, den Hochschulen und den Innovationsnetzwerken in OWL gemeinsam an. „Mit unserer neuen Strategie OstWestfalenLippe 2025 wollen wir insbesondere kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, die digitale und ökologische Transformation in Einklang zu bringen. Dazu haben wir bereits 18 Projekte auf den Weg gebracht“, erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der OWL GmbH. „So bieten wir beispielsweise mit dem neuen Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr OWL Unternehmen kostenlos Potenzialanalysen, Qualifizierungen, Strategieentwicklungen, Transferprojekte und Coaching an. Im Spitzencluster it´s OWL werden die Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam neue Technologiefelder und Geschäftsmodelle in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz erschließen. Und mit der Smart Recycling Factory im Kreis Minden-Lübbecke entsteht im Rahmen der REGIONALE 2022 ein dynamischer Umschlagplatz für wiederverwertbare Rohstoffe und Entwicklungsort für innovative Recycling-Produkte.“
Über solutions
Die Veranstaltung bildete den Auftakt des Veranstaltungsprogramms solutions. solutions ist das Forum für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und wirtschaftsnahe Organisationen, um neue Entwicklungen rund um die digitale und ökologische Transformation zu diskutieren und in die Praxis zu tragen. 23 solutions-Partner organisieren in diesem Jahr 38 Veranstaltungen, Workshops und Messen sowie digitale Workshopreihen. Dabei geht es um intelligente Fertigung, digitale Prozessoptimierung und Arbeitswelt, zirkuläre Wertschöpfung und Nachhaltigkeit.
Veranstalter von solutions sind die Innovationsnetzwerke, Kammern, Wirtschaftsförderungseinrichtungen, weitere Organisationen und die OstWestfalenLippe GmbH, die das Programm koordiniert. Eine Übersicht über die Veranstaltungen finden Sie unter www.solutions-owl.de. Das Programmheft kann bei der OstWestfalenLippe GmbH angefordert werden (0521 967330, info@owl.gmbh).
solutions wird unterstützt durch die FMB Zuliefermesse Maschinenbau, das Mittelstand Digital-Zentrum Ruhr OWL, die Stadtwerke Bielefeld und Westfalen-Weser Energie.
Pressekontakt
OstWestfalenLippe GmbH
Wolfgang Marquardt
Tel. 0521 9673322
Mobil: 0174 7798841
w.marquardtnoSpam@ostwestfalen-lippe.de
Kooperation „Stadionschule 4.0“ sorgt für Orientierung in der digitalen Arbeits- und Lebenswelt
Mit dem dreitägigen Programm „Stadionschule 4.0“ bereiten die OstWestfalenLippe GmbH, das Fan-Projekt Bielefeld, das Unternehmen Phoenix Contact und der DSC Arminia Bielefeld Schülerinnen und Schüler auf die digitale Arbeits- und Lebenswelt vor. Die Pilotdurchführung findet vom 07. bis zum 09. September mit einer Klasse der Martin-Niemöller-Gesamtschule in der Bielefelder SchücoArena statt.
Die Digitalisierung verändert die Lebens- und zukünftige Arbeitswelt von Jugendlichen schnell und in erheblichem Umfang. Das Privatleben spielt sich immer mehr im Netz und den sozialen Medien ab. In der Arbeitswelt entstehen neue Ausbildungsberufe, bestehende Berufsbilder wandeln sich, einige Berufe verlieren an Bedeutung, andere werden von den Unternehmen immer stärker nachgefragt. Egal welchen Beruf sie wählen, nahezu alle Jugendlichen werden in der Arbeitswelt künftig mit digitalen Technologien zu tun haben.
Mit der „Stadionschule 4.0“ schaffen die OstWestfalenLippe GmbH, das Fan-Projekt Bielefeld, Phoenix Contact und Arminia Bielefeld nun ein attraktives Orientierungsangebot zur digitalen Transformation an einem besonderen Ort: In einem dreitägigen Programm in der SchücoArena erfahren Schüler:innen mehr über die Digitalisierung des Stadions, Berufe im Kontext der Digitalisierung und den Umgang mit Hatespeech, Fake News und Cybermobbing. Auch ein Interview mit einem Spieler steht auf dem Programm. Das „4.0“ im Veranstaltungstitel steht für die vierte - die digitale – industrielle Revolution.
Entstanden ist die Idee zur „Stadionschule 4.0“ im Projekt „Bildung 4.OWL“ mit dem die OstWestfalenLippe GmbH das Thema Bildung für die digitale Transformation in OWL vorantreiben möchte. Projektmitarbeiter Bastian Bredenkötter erläutert „Wir möchten in der Region spannende und innovative Ansätze entwickeln, um Jugendliche fit für die digitale Arbeits- und Lebenswelt zu machen. Das Fan-Projekt Bielefeld bietet seit Jahren in Kooperation mit Arminia Bielefeld erfolgreich Berufsorientierung, politische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung in der SchücoArena an, Phoenix Contact ist Technologiepartner des Vereins und bildet zugleich in vielen Berufen mit Digitalisierungsbezug aus. Da lag es nahe, alle einmal an einen Tisch zu bringen.“
Und das war gar nicht so schwer. Alle Partner waren von Anfang an von der Idee begeistert und so stand nach wenigen Videokonferenzen und Treffen in der SchücoArena das Konzept: Nach einer Begrüßung der Schüler:innen startet das Programm am 7. September mit einer Stadionführung, in der auch auf Digitalisierungsaktivitäten rund um die SchücoArena eingegangen wird. Anschließend stellen Auszubildende von Phoenix Contact den Schüler:innen einen Beruf im Kontext Digitalisierung vor. Am 8. September geben die Auszubildenden in kurzen Workshops auf der Tribüne und im Presseraum des Stadions praxisnahe Einblicke in drei weitere Berufe. In Workshops zu „Hatespeech und Fake News im Netz“ sowie „Cybermobbing“ setzen sich die Jugendlichen an allen drei Tagen mit Herausforderungen der digitalen Lebenswelt auseinander. Ein Spielerinterview ist der krönende Abschluss des Programms am 9. September.
Patrick Lippek, bei Arminia Bielefeld verantwortlich für Fußballkultur und Soziales, sieht die Stärke der „Stadionschule 4.0“ in der bereichsübergreifenden und zukunftsorientierten Kooperation in der Region: „Als Verein möchten wir auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. In der Stadionschule bündeln wir mit der OstWestfalenLippe GmbH, Phoenix Contact und dem Fan-Projekt unsere Kräfte, um ein wichtiges Zukunftsthema anzugehen.“
Fan-Projekt Mitarbeiter und Koordinator der Stadionschule Bielefeld, Dominic Ionescu, unterstreicht die Möglichkeit, durch die Kooperation das eigene Angebot für Jugendliche weiterzuentwickeln: „Die Erfahrungen, die wir in der Kooperation mit dem Phoenix Contact und der OWL GmbH sammeln, können wir dauerhaft nutzen, um unser etabliertes und erprobtes Programm um den Aspekt Digitalisierung zu ergänzen und damit ein wichtiges Zukunftsthema aufzugreifen. Die Stadionschule 4.0 wird für die Schülerinnen und Schüler mit Sicherheit nicht einfach nur eine Veranstaltung zur Berufsorientierung und politischen Bildung, sondern auch ein tolles Erlebnis.“
Phoenix Contact wird mit insgesamt sieben Auszubildenden, praktischen Übungen und technischem Know-how zur „Stadionschule 4.0“ beitragen. Bastian Bröckling, Ausbildungsleiter bei Phoenix Contact, sieht auch für das Unternehmen einen großen Mehrwert: „Für uns ist die Kooperation mit dem Fan-Projekt und der OWL GmbH eine tolle Möglichkeit, unsere Technologiepartnerschaft mit Arminia Bielefeld mit einem Orientierungsangebot für Jugendliche zu verbinden. Unsere Auszubildenden geben gerne Einblicke in ihre Berufe und die SchücoArena ist natürlich auch ein besonderer außerbetrieblicher Lernort, der alle Beteiligten schon in der Planungsphase begeistert hat.“
Bielefeld, 2. September 2021 – Die Regionalagentur begrüßte zu ihrer Online-Veranstaltung „Arbeit im Wandel - Veränderung gestalten, Chancen nutzen“ über 100 Gäste, darunter Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsakteure, Unternehmen und Weiterbildungseinrichtungen. Am 25. August 2021 konnten sich die Teilnehmenden in drei Foren über regionale Initiativen, Projekte und Förderangebote rund um die Themen „Arbeitswelt im digitalen Wandel“, „Lernen in der Zukunft“ und „Nachhaltige Arbeitswelt“ informieren. Da sich unsere Arbeitswelt so rasant verändert wie nie zuvor, war es Ziel der Veranstaltung die Chancen, die Veränderungsprozesse für Unternehmen und Beschäftigte in OWL mit sich bringen, in den Blick nehmen. Der demografische und technologische Wandel, die Entwicklung zu einer grüneren, nachhaltigeren Wirtschaft und nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie tragen maßgeblich zu diesen Veränderungen bei.
Wie wird sich die Arbeitswelt in 40 Jahren verändert haben? Dazu hatte sich Maren Kaspers, Expertin für digitales Personalmarketing und Employer Branding, Gedanken gemacht und stimmte die Teilnehmenden mit einem Poetry-Beitrag auf den Nachmittag ein. Mit der Schlusszeile übermittelte sie die inspirierende Botschaft nach OWL: „Darum lasst uns offen sein für Neues. Und lasst uns „Historisch Gewachsenes“ begraben, denn historisch ist was hier jetzt passiert – und wer diese Chance nicht nutzt verliert.“
Stefan Kulozik, Leiter der Abteilung Arbeit und Qualifizierung im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW und Andreas Bendig von der Gesellschaft für Innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) NRW erläuterten im Plenum, welche Megatrends die Arbeitswelt aktuell besonders beeinflussen. „Wir sprechen über die 3D – Demografie, Digitalisierung, Dekarbonisierung“, so Stefan Kulozik. Mit Blick auf die Digitalisierung habe insbesondere die Künstliche Intelligenz große Auswirkungen auf die Arbeitsprozesse. „Gerade KMU brauchen hier Beratung und Orientierung“ stellte er fest und verwies auf das Zukunftszentrum KI NRW, in dem mit Beteiligung des MAGS Angebote für Beratung und Qualifizierung von KMU entwickelt werden. Auf die Frage nach den aktuellen Trends ergänzte Andreas Bendig: „Mit dem Verlegen des Arbeitsorts ins Homeoffice müssen wir uns in der Arbeitsgestaltung damit auseinandersetzen, dass die Trennung zwischen Arbeit und Privatleben zunehmend verschwindet. Arbeit ist Leben und Leben ist Arbeit.“
Im Forum „Arbeitswelt im digitalen Wandel“ erhielten die Teilnehmenden einen Eindruck davon, welche Chancen digitale Kommunikation und flexible Arbeitsmodelle für Unternehmen und Beschäftigte bieten. Bei einem virtuellen Rundgang durch die SmartFactory OWL konnten sie live erleben, wie intelligente technische Lösungen Menschen am Arbeitsplatz entlasten und damit zu einer besseren Arbeitswelt beitragen können.
Im Forum „Lernen in der Zukunft“ erfuhren die Teilnehmenden, welche Kompetenzen in der veränderten Arbeitswelt gefragt sind und welche Rahmenbedingungen Beschäftigte für das Lernen brauchen. An Beispielen wurden Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien für die Weiterbildung vorgestellt. Lernen wird zunehmend individueller, flexibler und arbeitsplatznäher. Eine Aufgabe für die Zukunft ist es, die Fähigkeit von Beschäftigten zu stärken, selbstorganisiert bzw. selbstgesteuert zu Lernen.
Im Forum „Nachhaltige Arbeitswelt“ erhielten die Teilnehmenden Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten in der Praxis. Es wurden zukunftsweisende Konzepte für den konkreten Einsatz im Betrieb vorgestellt, wie die Gemeinwohl-Bilanz, Nachhaltigkeitsmodelle für die betriebliche Aus- und Weiterbildung sowie Ansätze für beteiligungsorientierten Klimaschutz.
Melanie Taube, Leiterin der Regionalagentur OWL zieht ein positives Fazit: „Wir haben heute gelernt, welche Chancen neue Technologien und die Nutzung digitaler Medien für Unternehmen und Beschäftigte in unserer Region bieten. Zur Frage, wie wir zukünftig nachhaltiger Wirtschaften und Arbeiten gibt es nicht nur Ideen, sondern bereits viele gute Ansätze. Mit Weiterbildung und lernförderlichen Rahmenbedingungen unterstützen wir Menschen an Ihren Arbeitsplätzen dabei, den Wandel in OWL mitzugestalten.“
Als Veranstalter unterstützt die Regionalagentur OWL Unternehmen und Beschäftigte in Veränderungsprozessen mit Förderangeboten für Weiterbildung und Organisationsentwicklung. Weitere Informationen, Videoaufzeichnungen und Präsentationen zum Event „Arbeit im Wandel“ stellen wir auf unserer Eventseite zur Verfügung: https://www.ostwestfalenlippe.de/owl-gmbh/regionalagentur-owl/veranstaltung-arbeit-im-wandel
Pressekontakt
Beatrice Richert
OstWestfalenLippe GmbH
Fon: 0521 9 67 33 – 120
b.richertnoSpam@ostwestfalen-lippe.de
www.ostwestfalenlippe.de
Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Aufgabe ist es, OWL im Standortwettbewerb der Regionen als leistungsstarken Wirtschafts- und Kulturraum zu positionieren und zur Zukunftsfähigkeit des Standorts beizutragen. Zu den vielfältigen Arbeitsbereichen der OWL GmbH gehören Regionalmarketing, Regionalentwicklung, das OWL Kulturbüros, der Teutoburger Wald Tourismus, die Regionalagentur OWL, das Kompetenzzentrum Frau und Beruf sowie das Management der REGIONALE 2022 in OWL. Insgesamt arbeiten ca. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Unternehmen, das 1993 an den Start ging. Geschäftsführer ist Herbert Weber.