Gemeinsame Projekttage vom Berufskolleg Kreis Höxter und der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule
Wie ist Höxter als Wirtschaftsstandort aufgestellt? Was macht die Wirtschaftsregion aus? Und wie kann man diese Informationen für Besucherinnen und Besucher der Landesgartenschau 2023 in Höxter aufbereiten? Auf diese Fragen haben vom 28. bis 30. Juni Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Kreis Höxter und der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule gemeinsam Antworten gesucht. In Kleingruppen wurden Online-Recherchen und Experteninterviews in Videokonferenzen mit Wirtschaftsexpertinnen und Experten sowie Unternehmerinnen und Unternehmern durchgeführt. Am Ende wurden alle Ergebnisse in einer QR-Code-Rallye zur Wirtschaftsregion Höxter für die Landesgartenschau 2023 zusammengeführt. Inspiriert wurden die Projekttage von einer Idee des Projektes Bildung 4.OWL der OstWestfalenLippe GmbH.
Das Besondere der Projekttage 4.0 am Berufskolleg Kreis Höxter am Standort Höxter ist die Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs sowie den Jugendlichen der Klasse 9 der angrenzenden Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule. Während der drei gemeinsamen Projekttage können sie sich besser kennenlernen und neben der inhaltlichen Aufgabe auch ihre Soft Skills wie Zeitmanagement, Gruppenkompetenzen und Vermittlung von Wissen schulen. „Es ist ein großer Erfolg für unsere Schülerinnen und Schüler, wenn sie merken, was sie schon alles gelernt haben und das praktisch anwenden können. Der direkte Austausch mit Akteurinnen und Akteuren der Wirtschaft gibt einen Motivationsschub für das nächste Schuljahr.“, sagt Petra Görtz, die verantwortliche Lehrerin des Berufskollegs Kreis Höxter. Der Zeitpunkt direkt vor den Sommerferien wurde extra gewählt, da in diesen Tagen kein Schulstoff mehr vermittelt wird, der für Klassenarbeiten oder Noten relevant ist.
Auch für die Jugendlichen der Realschule sind die Projekttage eine gute Einstimmung in die Sommerferien und eine willkommene Abwechslung vom in den letzten Monaten stressigen Schulalltag. „Der Aspekt der Berufsorientierung hat durch Corona sehr gelitten. Wir sind froh, dass unsere Schülerinnen und Schüler in diesen Tagen erfahren, welche Möglichkeiten sie nach ihrem Schulabschluss im nächsten Jahr haben. Das Berufskolleg in Höxter hat viel zu bieten.“, sagt Simone Meibom, die von Seiten der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule die Projekttage organisiert hat. Am letzten Tag werden die Ergebnisse in einer kleinen Veranstaltung im Berufskolleg unter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen von den Gruppen vorgestellt. Die entstandene „Wirtschaftsrallye mit X-Faktor“ wird während der Landesgartenschau 2023 zum Einsatz kommen und so die Besucherinnen und Besucher digital über Höxters Wirtschaft informieren.
Die Idee der Projekttage 4.0 stammt vom Projekt Bildung 4.OWL der OstWestfalenLippe GmbH aus Bielefeld. Ziel des Projekts ist es, die Veränderungen der Arbeitswelt durch Digitalisierung deutlich zu machen. Dabei spielt vor allem auch die Ausbildung an Berufskollegs eine große Rolle. Das Konzept der Projekttage wurde in der letzten Woche bereits in Gütersloh durchgeführt und soll auf ganz OWL übertragen werden. Weitere Informationen dazu gibt es auf www.bildung40-owl.de.
Foto: Vorne (von links): Caroline Wilke (OWL GmbH), Dietmar Beineke (Förderverein Landesgartenschau Höxter e.V.), Andrea Dangela (stellv. Bürgermeisterin Stadt Höxter), Petra Görtz (Berufskolleg Kreis Höxter) und Heiko Böddeker (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kreis Höxter). Hinten: Schülerinnen und Schüler der Hoffmann-von Fallersleben-Realschule und des Berufskollegs Kreis Höxter.
Im Mittelpunkt der Sommersitzung des UrbanLand-Board, des Entscheidungsgremiums der REGIONALE 2022, standen Gewässer- und Quartiersprojekte, aber auch Innovationsvorhaben aus OstWestfalenLippe. Insgesamt wurden acht A-Beschlüsse gefasst. Daneben wurden drei Projektkandidaten mit dem B-Status und eine Idee mit dem C-Status qualifiziert. Insgesamt gibt es inzwischen 31 anerkannte REGIONALE-Projekte.
„Wie sieht die Welt von morgen aus? Über Strukturprogramme wie die REGIONALE können innovative, integrative Ansätze für unsere Gesellschaft zu Ende gedacht und umgesetzt werden. OstWestfalenLippe ebnet über die REGIONALE 2022 große Entwicklungsimpulse und beweist durch gemeinsame Arbeit und gute Projekte, wie Regionalentwicklung funktioniert. Damit werden wichtige Fragen unserer Zeit beantwortet. Ich freue mich auf viele weitere Projekte und auf das Präsentationsjahr 2022 in OWL“, würdigt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW. Ihr Ministerium koordiniert als federführendes Ressort die Zusammenarbeit zwischen Region und den Düsseldorfer Ministerien.
„Die Menschen in der Region machen das UrbanLand. Dies zeigt sich wiederholt in den neuen A-Beschlüssen: Mit der Entwicklung und Renaturierung der prägenden Gewässer Weser und Werre stärken wir unsere Kulturlandschaft nachhaltig. Über Leuchtturmprojekte wie den RailCampus OWL oder die WissensWerkStadt wird integrierte Stadtentwicklung und Innovation befördert. Der ländliche Raum gewinnt durch das Bündnis für Wohnen Kompetenz und Handlungsfähigkeit. Die Kurorte erhalten mit dem Konzept für pflegende Angehörige ein zusätzliches Profil und mit ‚Vernetzte Lernorte‘ wird ein besonderes Bildungsangebot geschaffen“, begrüßt Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand-Board, die neuen REGIONALE-Projekte.
Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher stellt heraus: „Durch die REGIONALE wurden in Ostwestfalen-Lippe bislang Investitionen von mehr als 146 Millionen Euro ausgelöst. Wir haben über 116 Millionen Euro an Fördermitteln eingeworben. Das ist eine stolze Summe, die ganz konkret zum Beispiel bei Unternehmen, Kommunen, Hochschulen und Verbänden in unserer Region ankommt. Die REGIONALE ist damit das wichtigste integrierte Entwicklungs- und Konjunkturprogramm für ganz Ostwestfalen-Lippe. In der Einwerbung der Fördermittel konnten wir nur deshalb so erfolgreich sein, weil alle Akteure in der Region hervorragend zusammengearbeitet haben.“
Neue REGIONALE 2022-Projekte
• RailCampus OWL, Minden
• Vernetzte Lernorte OWL
• Erlebnisraum Weserlandschaft | Baustein Rahmenkonzept und Arbeitsstruktur
• Die Werre – ein Fluss der OWL verbindet | Baustein „Bildung einer überörtlichen Kooperation“
• Die Werre – ein Fluss der OWL verbindet | Baustein Trittstein „Kuhkamp“ in Detmold
• Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum – Neue Instrumente für die Stärkung der Ortsmitte kleiner Städte und Gemeinden
• Auszeit in OWL – Kur-Angebote für pflegende Angehörige
• WissensWerkStadt Bielefeld
Weitere Projekte im Qualifizierungsprozess
An drei Projektkandidaten wurde durch das UrbanLand Board der B-Status verliehen.
• Projektbaustein „Werre-Weser-Kuss“ innerhalb der Gesamtstrategie Erlebnisraum Weserlandschaft
• Generationenquartier am Kump, Steinheim
• Die Werre – ein Fluss, der OWL verbindet | Naturnahe Umgestaltung der Unteren Werre:
Außerdem wurde der Projektidee Rochdale Quartier - Ko-produktive Stadt über einen C-Beschluss das Potenzial zugesprochen, zur Umsetzung der UrbanLand-Gesamtstrategie beizutragen. Das in Bielefeld gelegene Vorhaben soll weiter qualifiziert werden.
Ausführliche Informationen finden Sie im UrbanLand-Blog der REGIONALE: https://www.urbanland-owl.de/urbandland-blog/innovative-integrative-ansaetze-fuer-unsere-gesellschaft/
Medienvertreter finden die Informationen zu Projekten, Zitate und Bildmaterial im begleitenden Presse-Kit, welches hier zum Download bereitgestellt ist: https://www.urbanland-owl.de/presse-und-medien/presseinformationen/
Die OWL Summer School ist kostenlos und richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren.
OstWestfalenLippe. Wie entscheide ich mich am Ende der Schulzeit für Studium und/oder Ausbildung? Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten Abiturient:innen und Oberstufenschüler:innen im vergangenen Jahr kaum Praxisluft schnuppern. Die OWL Summer School ‚Step Forward‘ bietet Jugendlichen ab 16 Jahren darum ab dem 19. Juli die Gelegenheit, in technische Berufe hineinzuschauen und sich mit Studierenden und Fachkräften auszutauschen. So können sie aus erster Hand erfahren, wie man mit Technik Zukunft gestalten kann. Das Programm wird organisiert vom Fraunhofer IEM, dem Spitzencluster it‘s OWL, der OstWestfalenLippe GmbH, MINT 4.OWL, den zdi-Zentren in OWL sowie der Universität Paderborn. Auf einer Infoveranstaltung am 1. Juli von 17 Uhr bis 18 Uhr gibt es Einblicke in das Programm und die Beteiligungsmöglichkeiten.
Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt. Berufsbilder wandeln sich, neue Kompetenzen werden erforderlich. Doch was kann ich als Wirtschaftsinformatikerin, Maschinenbauingenieur, Elektrotechnikerin oder Software-Entwickler eigentlich alles machen? Wie kann ich Zukunft gestalten? Wie finde ich das richtige Studienfach und wie bereite ich mich darauf vor? Diese Fragen beschäftigen viele Abiturient:innen und Oberstufenschüler:innen.
Mit der Summer School ‚Step Forward‘ erhalten Schüler:innen auf einer Lernplattform acht Wochen lang kostenlos Einblicke in den Arbeitsalltag und die Entwicklung technischer Berufe – und die dazu gehörenden Studiengänge. Dabei geht es um die Bereiche Smart Industry, Smart Mobility, Smart Living und Smart City. Die OWL Summer School bietet ab dem 19. Juli an vier Tagen die Woche das Programm online und vor Ort an. Dabei können die Schüler:innen an dem Programm live teilnehmen oder es auch weitestgehend auf der Lernplattform abrufen. Student:innen, Expert:innen und Nachwuchswissenschaftler:innen und Fachkräfte geben in Vorträgen und Diskussionsrunden Tipps fürs Studium und die Ausbildung und berichten über ihren persönlichen Werdegang.
Ein weiteres Element sind Übungen zu Technologiebereichen, die im Studium und in der zukünftigen Arbeitswelt eine große Bedeutung spielen. Beispiele sind Augmented und Virtual Reality, IT-Sicherheit, maschinelles Lernen oder Design Thinking. Rundgänge durch Entwicklungslabore und Maschinenhallen in Unternehmen und Forschungseinrichtungen zeigen die Arbeitswelt zum Anfassen.
So können die Schüler:innen unter anderem den Rail Campus OWL in Minden besuchen, Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit und Smart Living von Miele oder Claas anhören oder in der Paderborner Ideenschmiede Garage 33 an Workshops teilnehmen.
Makeathon ist der Höhepunkt der OWL Summer School
Ein weiteres Element sind Übungen zu Technologiebereichen, die im Studium und in der zukünftigen Arbeitswelt eine große Bedeutung spielen. Beispiele sind Augmented und Virtual Reality, IT-Sicherheit, maschinelles Lernen oder Design Thinking. Rundgänge durch Entwicklungslabore und Maschinenhallen in Unternehmen und Forschungseinrichtungen zeigen die Arbeitswelt zum Anfassen. Höhepunkt des Programms ist der Summer School Makeathon im September. Hier haben die Jugendlichen die Möglichkeit, drei Tage lang an konkreten Aufgaben aus der Wirtschaft zu arbeiten. Den Gewinnerteams winken attraktive Preise.
Interessierte ab 16 Jahren können teilnehmen
Die OWL Summer School richtet sich an Abiturient:innen und Jugendliche ab 16 Jahren. Die Angebote finden sowohl digital als auch vor Ort bei Fraunhofer, Hochschulen und Unternehmen statt. Teilnehmer:innen erhalten ein Zertifikat für ihre Bewerbungsunterlagen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Das Programm der Summer School findet sich unter www.its-owl.de/summerschool. Die digitale Informationsveranstaltung am 1. Juli, 17:00 bis 18:00 Uhr, bietet interessierten Jugendlichen die Möglichkeit, sich über das Programm und die Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren. Die Anmeldung für die Infoveranstaltung ist ebenfalls unter www.its-owl.de/summerschool zu finden.
Digitale Unternehmensbesuche im Kontext des nationalen Aktionstags zur Unternehmensnachfolge durch Frauen
Zu unseren digitalen Unternehmensbesuchen im Kontext des nationalen Aktionstags zur Unternehmensnachfolge durch Frauen fanden sich insgesamt 8 interessierte Teilnehmende am 28. Juni 2021 ein. Unter Moderation von Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL und Nicolas Westermeier von der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, stellten drei Unternehmensnachfolgerinnen aus OWL Ihre Betriebe vor. Eine Unternehmensnachfolge ist nach wie vor ein zu wenig bekannter Weg in die Selbständigkeit für Frauen, obwohl sie mit der richtigen Vorbereitung und einer Portion Mut sehr erfolgreich verlaufen kann. Dies verdeutlichten unsere Unternehmensbesuche.
Zu Beginn der digitalen Unternehmensbesuche gab die Inhaberin der „Druckerei Matz“ in Bielefeld, Inken Beckmann, Einblicke in ihre traditionsreiche Druckerei. Diese hatte sie vor rund 20 Jahren von ihrer Mutter übernommen und führt sie seither erfolgreich fort. In ihrer Druckerei steht noch heute eine imposante Druckmaschine aus den 1920er Jahren. „Was hiermit schon alles gedruckt wurde.“ schwärmt sie und stellt gemeinsam mit ihrem Mann eine Druckmaschine vor, die Papier perforiert. Inken Beckmann möchte die traditionelle und nachhaltige Druckereikunst weiter am Markt etabliert wissen. „Darum habe ich mich entschieden nun auch eine Website mit integriertem Onlineshop zu erstellen.“ erklärt sie. Dabei erhält sie Unterstützung von der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld. „Dafür bin ich sehr dankbar. Ich bin nämlich nicht besonders affin in digitalen Dingen.“ lacht die erfahrene Unternehmerin und gibt im Anschluss ausführliche Antworten auf die Fragen der Teilnehmenden.
Im darauf folgenden Programmpunkt bot die Inhaberin der „Tischlerei Valentin“ aus Höxter, Lisa Valentin-Kalisch, einen interessanten Einblick in ihre Tischlerei. Dabei wurde deutlich, dass es sich nicht um eine kleine Werkstatt handelt, sondern um große Werkstatthallen, in denen individuelle Maßanfertigungen hergestellt werden. Frau Valentin-Kalisch berichtete bei dem Rundgang über ihren Werdegang und über die positiven Umstände, die die Übernahme des Betriebes im Jahr 2016 begleiteten und beantwortete die zahlreichen Fragen der Teilnehmenden. Große Unterstützung erfuhr sie bei der Übernahme von ihrem Vater, der den Betrieb vor ihr leitete. „Wir haben immer einen offenen und ehrlichen Umgang miteinander gepflegt, so gab es keinen Platz für Missverständnisse oder Unausgesprochenes.“ berichtet sie. Zur Vorbereitung auf die Übernahme nahm die studierte Innenarchitektin unter anderem an einem Führungskräfte-Training teil und führte Gespräche mit der Handwerkskammer. Den Teilnehmenden der Veranstaltung gab sie mit: „Zu wissen was im schlimmsten Fall passieren kann und die Gewissheit dass man damit umgehen kann, nimmt einem die Angst. Und dann einfach mutig sein und machen.“
Gegen Ende der digitalen Unternehmensbesuche stellte Meike Thias ihren, erst im Dezember 2020 übernommenen Hof „CleverLandeier“ in Borgholzhausen vor. Sie berichtete über ihre lebenslange Verbindung zum elterlichen Hof und erklärte, dass die Arbeit in der Natur und mit den Tieren für sie einen optimalen Ausgleich zu ihrem Hauptberuf im öffentlichen Dienst darstelle. „Für mich steht bei der Arbeit das Tierwohl an erster Stelle. Daher habe ich mich auch dazu entschlossen den Hühnern einen Mobilstall als neues Zuhause zu ermöglichen.“ erklärt die junge Landwirtin und zeigt das große, Gehege mit den Hühner und die beiden Ziegen, die ebenfalls seit kurzem den Hof bevölkern. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der den Hof vor ihr, ebenfalls im Nebenerwerb betrieben hat, setzt Meike Thias auf die Erzeugung und den Verkauf von Eiern. „Daher kenne ich mich natürlich mittlerweile sehr gut mit Hühner aus“ erklärt sie „Vor der Übernahme habe ich einen Intensivlehrgang über Legehennenhaltung bei der Landwirtschaftskammer besucht. Diese Veranstaltung war einfach nur lehrreich, hat mich in meinem Vorhaben bestärkt und mir auch ein wenig Angst genommen.“ beschreibt sie ihre Vorbereitung auf die Übernahme und deren positiven Effekte. Die größten Herausforderungen sind für Meike Thias im Moment das Marketing. Doch hier hat sie bereits einige Ideen umsetzen können, um den Betrieb für das nächste halbe Jahr weiter voran zu bringen. Und so optimistisch gestimmt schlossen wir die Veranstaltung ab. Die Betriebsführungen und der offene Austausch mit den Nachfolgerinnen war sehr inspirierend und interessant. Wir bedanken uns herzlich für die Zeit und freuen uns auf ein Wiedersehen.
Den Wissenstransfer in multiplen Strukturen gestalten und umsetzen: Wie kann das gelingen?
Am 23. Juni gab es in dem Online-Seminar „Wissenstransfer in multiplen Strukturen erfolgreich meistern“ des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, in enger Zusammenarbeit mit der pro Wirtschaft GT GmbH, die Antworten auf diese Frage. Der Einladung folgten rund 26 Personal- und Führungsverantwortliche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh und der Region OWL.
Wissen zu strukturieren und aufzubereiten ist für viele Bereiche im Unternehmen wichtig: Mitarbeitende gehen in die Elternzeit und steigen nach einiger Zeit wieder ein, Renteneintritte von Mitarbeitenden – gefolgt von Nachbesetzungen der Stellen, die Beschäftigten arbeiten im Homeoffice und sind im Unternehmen weniger präsent sowie generelles Onboarding.
Christian Keller, Geschäftsführer der synartIQ GmbH, erläuterte in seinem Vortrag, was man unter dem Begriff Wissen versteht, wie man dieses strukturiert und mit Hilfe von Wissenslandkarten so aufbereitet, dass Kolleginnen und Kollegen jederzeit wissen, woran und wie gearbeitet wird.
Eine Wissenslandkarte kann aus folgenden Kategorien bestehen: Arbeitsorganisation, Fachwissen, persönliche Netzwerke, Führungs- sowie Projektwissen und die Unternehmenskultur. Eine solche Wissenslandkarte auf Basis der vorgenannten Kategorien kann als Mindmap inhaltlich gefüllt und dokumentiert werden. Personen, die vorübergehend oder dauerhaft das Unternehmen oder die konkrete Position verlassen, können eine individuelle Wissenslandkarte für ihre bisherige Tätigkeit erstellen. Aber auch für Arbeitsgruppen, welche gemeinsam an Projekten arbeiten, kann diese Übersicht helfen, das Wissen innerhalb des Teams zu dokumentieren.
Nach Erstellung der Wissenslandkarte wird auch deutlich, ob und wo es ggf. zu Engpässen kommen kann, weil derzeit nur eine Person über Schlüsselwissen verfügt. Hier kann schnell gegengesteuert und Wissen geteilt werden, damit zukünftig mehrere Personen das erforderliche Fachwissen oder auch implizite Wissen beherrschen, welches Voraussetzung für weiterführende Tätigkeiten von Kolleginnen und Kollegen darstellt.
Auf die Wissenslandkarte folgt ein Transferplan. Dieser bietet einen Überblick darüber, welche Aufgaben und welches Wissen an Kolleginnen und Kollegen übertragen werden müssen.
In der Abschlussdiskussion wurde darüber gesprochen, ob sich die Arbeitswelt in Bezug auf die Arbeitszeiten und -orte nachhaltig verändern wird. Mit Blick auf die Rekrutierung von Fach- und Nachwuchskräften können Unternehmen von einer Mischung aus flexibleren Arbeitszeiten und Homeoffice profitieren. Dieses bietet sich nicht für alle Branchen oder Tätigkeiten in einem Betrieb an. Dennoch sorgt man als Unternehmen bei den Mitarbeitenden für mehr Zufriedenheit und positioniert sich als attraktiven Arbeitgebenden.
Bilder von oben:
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Dr. Marita Reinkemeier | pro Wirtschaft GT GmbH
Christian Keller | synartIQ GmbH
Bildrechte: OWL GmbH
Eine Gruppe von ca. 15 Teilnehmenden wollte am 24. Juni „Beruflich durchstarten in Unternehmen aus OWL“. Ziel war es, ihnen den Kontakt zu Personalverantwortlichen von Unternehmen aus der Region zu ermöglichen und außerhalb einer Bewerbungssituation mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Mitgewirkt haben Personalverantwortliche der Unternehmen:
Karin Hesker | Personalwesen | Großewinkelmann GmbH & Co. KG
Christian Wecko | Leiter Human Resources | PerFact Innovation GmbH & Co. KG
Isabel Tissen | Personalreferentin | PerFact Innovation GmbH & Co. KG
Christina Späth | Recruiterin | Schüco International KG
Die Teilnehmenden haben die Chance genutzt, sehr offen und direkt nachzufragen, wie die Bewerbungsverfahren in den jeweiligen Unternehmen aussehen, ob und ggf. welche Stellen dort gerade zu besetzen sind.
Die Personalverantwortlichen haben die Fragen sehr umfassend aufgegriffen und hilfreiche Tipps rund um das Bewerbungsverfahren gegeben. Sie empfahlen, sich auf interessante Stellen zu bewerben, auch wenn nicht jede einzelne (Wunsch-)Voraussetzung des Anforderungsprofils erfüllt wird. Denn gerade Frauen neigten dazu, sich zu sehr einschüchtern zu lassen und nähmen von einer Bewerbung Abstand, wenn sie glauben, nicht jede einzelne Anforderung vollständig zu erfüllen. Interne und externe Weiterbildungen würden schließlich nicht nur von den mitwirkenden Unternehmen angeboten, um etwaige fehlende Kompetenzen aufzufrischen oder neu zu erlernen. Sie ermutigten die Teilnehmenden bei wirklichen Unsicherheiten dazu, vor Einreichen der Bewerbung telefonischen Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen. Manchmal kläre sich auf diese Weise schnell, welche der genannten Anforderungen im Vordergrund stehen und ob sich die Bewerbung vielleicht doch „lohnt“.
Die Personalverantwortlichen betonten alle, dass eher auf Stimmigkeit der gesamten Bewerbungsunterlagen geschaut werde und nach einer authentischen Persönlichkeit, die ins Unternehmen und auf die jeweilige Stelle passt. Insofern seien auch Hobbies oder ehrenamtliche Tätigkeiten von Interesse und ruhig in den Lebenslauf aufzunehmen, da sie das Bild der Person komplettieren und womöglich auf weitere Kompetenzen hinweisen, die für die zu besetzende Stelle vorteilhaft sein könnten.
Mehrere Rückfragen drehten sich um die Frage, was und wie über etwaige Kinder kommuniziert werden soll in den Bewerbungsunterlagen. Hier empfahlen die Personalverantwortlichen – wie auch in jeder anderen Hinsicht – vollständige Offenheit von Anfang an. Schließlich sei es keine gute Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, wenn wesentliche Eigenschaften oder Rahmenbedingungen zunächst verschwiegen würden, auch wenn dies technisch vielleicht keine Lüge sein mag. Beispielsweise würde es eher positiv auffallen, wenn eine Bewerberin gleich im Bewerbungsschreiben kommuniziert, dass die Großeltern in der Nähe wohnen und eng in die Kinderbetreuung eingebunden sind und bei Bedarf schnell einspringen würden. Das zeige Lösungsorientierung und wirke sich wiederum positiv auf die Bewerbung aus.
Ganz praktisch wurde auch empfohlen, die Unterlagen von Anfang an vollständig in einer einzigen PDF-Datei einzureichen, insbesondere, wenn dies ausdrücklich erbeten wird. Das erleichtere die Arbeit der Personalverantwortlichen sehr und sei eher ein Pluspunkt im Bewerbungsverfahren. Bewerbungs(kurz)filme seien bisher noch unüblich, aber wenn es zu der Bewerberin passe, wäre dies zusätzlich zu den üblichen Bewerbungsunterlagen eine willkommene Ergänzung.
Im übrigen räumten die Personalverantwortlichen ein, dass sich Unternehmen heute immer mehr auch als Arbeitgeber bemühen müssten, um für Bewerberinnen und Bewerber attraktiv zu sein und zu bleiben. Auch das sollten die Bewerberinnen in Bewerbungssituationen im Hinterkopf behalten und es zum Anlass nehmen, sich selbstbewusst als potentielle Mitarbeiterin zu präsentieren.
Veranstalterinnen des Online-Seminars waren das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld sowie die WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH im Rahmen der Infobörse Frau und Beruf 2021.
Bilder oben v.l.n.r.:
Christina Späth | Schüco International KG
Christina Rouvray | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Monika Kruse | Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld
Bilder unten v. l. n. r.:
Karin Hesker | Großewinkelmann GmbH & Co. KG
Christian Wecko und Isabel Tissen | PerFact Innovation GmbH & Co. KG
Regierungspräsidentin Judith Pirscher (2.v.r.) überreicht die Förderung an die Vorsitzende des Vereins Wasserschloss Reelkirchen, Sigrun Brunsiek (3.v.l.). Neben Mitgliedern des Vereins waren Blombergs Bürgermeister Christoph Dolle (2.v.r.) und REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel (r) dabei.
Das REGIONALE 2022-Projekt Wasserschloss Reelkirchen wird im Rahmen des NRW-Dorferneuerungsprogramms mit 250.000 Euro gefördert. Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher überreichte im Juni 2021 gemeinsam mit Annette Nothnagel, Leiterin der REGIONALE bei der OstWestfalenLippe GmbH, den Förderbescheid an den gleichnamigen Verein.
Der Projektträger Wasserschloss Reelkirchen e.V. setzt sich seit 2013 für die Instandsetzung und Erhaltung des ortsbildprägenden historischen Wasserschlosses aus dem 16. Jahrhundert ein. Mit dem Umbau des alten Torhauses und der barrierefreien Umgestaltung werden andere, demnächst nicht mehr vorhandene Begegnungsorte im 700 Einwohnerinnen und Einwohner starken Dorf Reelkirchen im Kreis Lippe ersetzt und ein neuer lokaler Anker geschaffen, der sich in unmittelbarer Nähe zum Ortszentrum befindet. Wechselnde Gastaufenthalte von internationalen Kunstschaffenden, Aktionen und Kunstprojekte vor Ort erreichen ein breites Publikum. Hierfür sind eine Werkstatt, ein Ausstellungsraum, ein Gästezimmer für Kunstschaffende sowie ein Raum für Workshops und Coworking im Torgebäude vorgesehen. Ein Gemeinschaftscafé als zusätzlicher Treffpunkt für Einheimische und Gäste soll in Zukunft durch den Verein betrieben werden.
Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Das Torhaus des Wasserschlosses Reelkirchen wird Gegenwart und Vergangenheit verbinden. Die Menschen, die hier hindurchgehen, nehmen wieder Kontakt auf zu dem, was das Wasserschloss früher einmal war: das historische Zentrum des Ortes Reelkirchen. Und nicht zuletzt werden die Menschen hier Gemeinschaft erleben. Die öffentliche Hand fördert das vielseitige Projekt ‚Wasserschloss Reelkirchen‘ in diesem Projektabschnitt mit 250.000 Euro und hilft somit, ein gut gesichertes und zukunftsfest saniertes Gebäude zu schaffen.“
REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel ergänzt: „Die ambitionierten Akteure des Vereins Wasserschloss Reelkirchen stärken den ländlichen Raum im UrbanLand OstWestfalenLippe. Ich freue mich besonders, dass mit der Förderung die Umbauarbeiten weiter voranschreiten können und hier ein echter Kulturknotenpunkt auf dem Land und niederschwelliger neuer Begegnungsort für die Bürgerinnen und Bürger entsteht.“
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen fördert über das Dorferneuerungsprogramm 344 Projekte in 145 Gemeinden mit rund 28,5 Millionen Euro. Die ländlichen Räume in Nordrhein-Westfalen mit ihren zahlreichen Dörfern und dörflich geprägten Kommunen sind Heimat, Lebens- und Wirtschaftsräume für nahezu die Hälfte der Bevölkerung. Gerade die herausfordernden Monate der COVID-19-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig der öffentliche Raum und generationenübergreifende Orte des gesellschaftlichen Zusammenlebens und damit auch des gelebten Zusammenhalts sind.
Vereinsvorsitzende Sigrun Brunsiek nahm die Förderung gemeinsam mit Josef Spiegel entgegen: „Das Wasserschloss bietet ideale Voraussetzungen für so viele Themen und entwickelt sich - auch dank der Förderung innerhalb der REGIONALE – seit 2013 großartig. Wir sind sehr stolz!“ Das UrbanLand-Board als Entscheidungsgremium der REGIONALE 2022 hatte das Wasserschloss Reelkirchen im Mai 2021 mit dem A-Beschluss zum REGIONALE-Projekt gemacht. Insgesamt stehen 25 Projekte der REGIONALE 2022 fest; 139 Projektideen sind eingereicht.
Weitere Informationen:
Das REGIONALE 2022 Projekt „Mobile SmartFarmOWL“ bringt digitale Technologien auf den Hof. Den digitalen Startschuss gaben:
Prof. Dr. Jürgen Krahl (Präsident der TH OWL, Stefan Berens (Landwirtschaftskammer NRW), Prof. Dr. Burkhard Wrenger (TH OWL), Dr. Martin Berges (Direktor der Landwirtschaftskammer NRW), Regierungspräsidentin Judith Pirscher, Ursula Heinen-Esser (Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW), Herbert Weber (Geschäftsführer OstwestfalenLippe GmbH), Michael Stolte (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kreis Höxter)
Smart Farming, also intelligentes Ackern, ist das große Thema in der Landwirtschaft. Aber eine datengestützte Landwirtschaft erfordert Know-How und Investitionen bei den Landwirtinnen und Landwirten. Das REGIONALE 2022-Projekt Mobile SmartFarmOWL bringt digitale Technologien auf den Bauernhof. Mit einer digitalen Veranstaltung hat das Projekt im Juni 2021 den Startschuss erhalten.
„Um ressourcenschonend zu wirtschaften und die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft weiter voranzutreiben, ist die Digitalisierung ein unverzichtbares Hilfsmittel. Landwirtinnen und Landwirten benötigen praxisgerechte und kostengünstige Lösungen für eine datengestützte Landwirtschaft. Zukunftsfähig sind Techniken, die sowohl einen ökologischen als auch einen ökonomischen Mehrwert bewirken. In der Zusammenarbeit mit dem Standort Höxter der Technischen Hochschule OWL konnten wir bereits wichtige Grundsteine legen. Hierzu dient auch der kreative Ansatz des Projektes Mobile SmartFarmOWL. Die Idee, ein mobiles Versuchsgut in enger Zusammenarbeit mit Landwirten aus der Region zu etablieren, ist innovativ “, sagt Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, zum Auftakt des Regionale 2022-Projektes Smart FarmOWL, dessen Schirmherrin sie ist. Die Ministerin kündigte im Rahmen der Veranstaltung den Aufbau eines Beratungsschwerpunktes “Digitalisierung in der Landwirtschaft“ bei der Landwirtschaftskammer NRW an.
Smart Farming erfordert Investitionen: In selbstfahrende Landwirtschaftliche Maschinen, Drohnen und Roboter im Stall und auf dem Acker. Das kann vor allem kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe überfordern. Die Idee des REGIONALE 2022-Projektes Mobile SmartFarmOWL: „Wir bringen die digitale Technologie auf die Höfe, wissenschaftliche Unterstützung inklusive“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Burkhard Wrenger von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Das Projekt „Mobile SmartFarmOWL“ will Landwirtschaftsbetriebe in der Region dazu befähigen, digitale Daten optimal zu nutzen, um auf diese Weise weniger Wasser, Dünger und Pestizide einsetzen zu müssen.
Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Mobile Smart FarmOWL – das ist der Weg zur digitalisierten Scholle. 1,19 Millionen Euro investiert die öffentliche Hand in dieses Projekt, und das mit gutem Grund. Denn die Moble Smart FarmOWL hat das Potenzial, allen mittelständischen landwirtschaftlichen Betrieben den Weg in die Digitalisierung zu ebnen; in OWL und auch weit über OWL hinaus. Nicht zuletzt ist die Mobile Smart Farm OWL ein weiteres gutes Beispiel für die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Verbänden, Kammern und Hochschulen bei uns in der Region.“
Teil des Projektes ist ein mobiles Labor, mit dem Projektleiter Prof. Burkhard Wrenger und sein Team die landwirtschaftlichen Betriebe besuchen. Im Gepäck sind unter anderem eine Drohne und Bodenanalysegeräte, mit denen Wrenger die Nutzflächen kartiert und so detaillierte Aussagen über die Beschaffenheit des Bodens, Nährstoffgehalt und Feuchtigkeit machen kann. Auf einer digitalen Plattform können sich die Partnerbetriebe in der Region über die Erkenntnisse austauschen, sich vernetzen und Schulungen besuchen.
„Mehr Tierwohl, mehr Bio, weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die Anforderungen an die Landwirtschaft wachsen“, so Dr. Martin Berges, Direktor der Landwirtschaftskammer NRW auf der Auftaktveranstaltung zur Mobilen SmartFarmOWL. „Digitale Technologien bieten die Chance, Ökonomie und Ökologie zusammen zu bringen, weil durch die intelligente Analyse und Verwendung von Daten zum Beispiel weniger Düngemittel erforderlich sind oder Pflanzenschutzmittel noch gezielter eingesetzt werden.“
Herbert Weber, Geschäftsführer der OstwestfalenLippe GmbH: „Im Rahmen der REGIONALE 2022 werden kluge und innovative Lösungen gefördert. Die Mobile SmartFarmOWL ist ein sehr gutes Beispiel dafür, denn durch sie wird smarte Technik auch für kleinere Landwirtschaftsbetriebe vor Ort nutzbar. Das Projekt trägt als beispielhaftes Modell zur Wirtschaftsförderung im UrbanLand bei.“ SmartFarmOWL ist ein Projekt der REGIONALE 2022. Das Projekt wird durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Suchen Innovationen aus OWL (v.l.n.r.): Jürgen Noch (Geschäftsführer Westfalen Weser Energie), Rainer Müller (Geschäftsführer Stadtwerke Bielefeld), Herbert Weber (Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH), Wolfgang Marquardt (Prokurist OstWestfalenLippe GmbH) und Petra Pigerl-Radtke (Hauptgeschäftsführerin IHK Ostwestfalen). Foto: OstWestfalenLippe GmbH
Bielefeld, 16. Juni 2021. Erfolgreiche Produkte, Dienstleistungen und Unternehmensprozesse gesucht: Zum 14. Mal schreibt die OstWestfalenLippe GmbH den OWL-Innovationspreis MARKTVISIONEN aus. Ausgezeichnet werden herausragende Innovationen in den drei Kategorien „Marktvisionen“, „Zukunft gestalten“ und „Start-up“. Unternehmen mit Sitz in OWL können sich bis zum 27. August 2021 bewerben. Partner des Wettbewerbs sind die Stadtwerke Bielefeld und Westfalen Weser Energie.
„OstWestfalenLippe gehört zu den wirtschaftsstärksten Standorten in Europa. Mit ihren Innovationen erobern Unternehmen aus OWL die Weltmärkte und sind Garant für Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region. Darüber hinaus entwickeln sie Lösungen für ein besseres Leben und Arbeiten in der Zukunft. Mit dem Innovationspreis wollen wir diese Leistungen würdigen und Impulse in der Region setzen“, erklärt Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH. Ab sofort können sich Unternehmen, Firmenverbünde sowie Kooperationen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus OstWestfalenLippe um den undotierten OWL-Innovationspreis bewerben – mit einem innovativen Produkt, einer Dienstleistung oder einem vorbildlichen Unternehmensprozess.
In der Kategorie „Marktvisionen“ geht es um Innovationen, mit denen Unternehmen sich erfolgreich auf den Märkten behaupten und ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern. In der Kategorie „Zukunft gestalten“ werden Unternehmen für Lösungen ausgezeichnet, die einen Beitrag für ein besseres Leben und Arbeiten leisten, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Energie, Mobilität, Klima- und Umweltschutz oder Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. In dieser Wettbewerbsrunde spielen zudem Innovationen eine Rolle, welche die Herausforderungen der Corona-Pandemie lösen und die neue Normalität gestalten. Der Start-up Preis richtet sich speziell an junge Firmen, die nach dem 31. Mai 2018 gegründet wurden. Im Gegensatz zu den anderen beiden Kategorien ist er dotiert mit einem Preisgeld von 5.000 Euro (gestiftet von den Stadtwerken Bielefeld und Westfalen Weser Energie) und einem Beratungspaket (gestiftet von der UNITY AG). Weitere Informationen, Teilnahmebedingungen und Bewerbungsunterlagen gibt es unter www.ostwestfalen-lippe.de.
„Ich wünsche mir, dass viele Unternehmen Flagge zeigen und sich mit ihren innovativen Ideen und Entwicklungen am Wettbewerb beteiligen. Der OWL-Innovationspreis bietet ihnen eine hohe Sichtbarkeit. Gleichzeitig können wir die enorme Innovationskraft unserer Region demonstrieren - nicht umsonst ist OWL eine der wirtschaftsstärksten Regionen Europas“, betont die Sprecherin der Jury Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen.
Wichtiger Wirtschaftspreis mit großem Nutzen für die Unternehmen
Der OWL-Innovationspreis hat sich seit der ersten Ausschreibung 1995 zu einem der wichtigsten Wirtschaftspreise in OWL etabliert. Insgesamt 1.113 Bewerbungen sind bei den bisherigen 13 Wettbewerben eingegangen, 49 Unternehmen wurden mit der begehrten Trophäe in Form einer gläsernen Kugel ausgezeichnet.
Bei der letzten Wettbewerbsrunde 2019/2020 wurden fünf Unternehmen prämiert. Die Altendorf GmbH aus Minden überzeugte die Jury in der Kategorie „Industrie und Handwerk“ mit einem intelligenten Sicherheitssystem für Formatkreissägen. Die Third Element Aviation GmbH (Bielefeld) erhielt den Preis in der Kategorie „Zukunft gestalten“ für neue technologische Ansätze für die Kampfmittel- und Landminensuche per Drohne. Zwei Start-up-Preise für eine erfolgversprechende Unternehmensgründung gingen an die PRODASO GmbH (Bielefeld), die eine Plug & Play-Lösung für die KI-basierte Produktionsoptimierung entwickelt hat, sowie an die BitVox connected acoustics GmbH (Bielefeld) für ein Headset für Augmented Auditive Reality. Ein Sonderpreis für innovative Profisysteme für Handwerker wurde an die Petry Bauinnovationen UG aus Bad Driburg verliehen.
Mitmachen lohnt sich. Denn der Wettbewerb und die Sieger finden große öffentliche Aufmerksamkeit. Das bestätigen die Gewinner des Innovationspreises 2019/2020. Serpil Gausmann, Leiterin Marketing Altendorf GmbH: „Die Auszeichnung war für uns ein großer Erfolg, da wir uns mit unserer Entwicklung gegen zahlreiche spannende Innovationen anderer Mitbewerber durchsetzen konnten. Der Innovationspreis und die damit verbundene mediale Aufmerksamkeit hat zudem unsere Position bei unseren Kunden gestärkt – und potenzielle neue Kunden und Partner auf uns aufmerksam gemacht. Dadurch sind viele interessante Kontakte und Kooperationen entstanden.“
Kreative und innovative Potenziale in der Region fördern
Als Partner unterstützen erneut die Stadtwerke Bielefeld und Westfalen Weser Energie den Wettbewerb. Jürgen Noch, Geschäftsführer Westfalen Weser Energie erläutert: „Der OWL-Innovationspreis ist aus unserer Sicht ein herausragendes Beispiel, wie das kreative und innovative Potenzial in der Region gestärkt und gleichzeitig einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wird. Dazu wollen wir gerne unseren Beitrag leisten.“
Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Müller ergänzt: „Der OWL-Innovationspreis ist ein wichtiger und hochinteressanter Wettbewerb für die Region, den wir sehr gerne unterstützen. Die Bandbreite der Beiträge macht auch die Innovationskraft des Standorts deutlich und stärkt unsere Profilierung als Hightech-Region.“ Sowohl Noch als auch Müller werden in der Jury mitarbeiten und ihr Fachwissen einbringen. „Wir freuen uns auf die spannende Aufgabe, die eingereichten Ideen auf ihre Innovationskraft und Praxistauglichkeit zu prüfen,“ sind sich die beiden Geschäftsführer einig.
Die Kategorien des Wettbewerbs
OWL-Innovationspreis „Marktvisionen“: Ausgezeichnet werden Produkte und Dienstleistungen, mit denen Unternehmen sich auf den Märkten behaupten und die wesentlich zum Unternehmenserfolg beitragen. Auch Prozesse kommen für die Auszeichnung in Frage. Typische Bereiche für Prozesse sind Unternehmensstrategie und Organisation, Personal- und Innovationsentwicklung, Fertigung und Logistik, Wissensmanagement und Kommunikation sowie Marketing und Vertrieb.
OWL-Innovationspreis „Zukunft gestalten“: Ausgezeichnet werden innovative Produkte, Dienstleistungen und Prozesse, mit denen Unternehmen gesellschaftliche Herausforderungen der Zukunft bewältigen und Lösungen für ein besseres Leben und Arbeiten liefern. Dabei geht es um Aufgaben in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Mobilität, Energie- und Ressourceneffizienz, Umwelt- und Klimaschutz, Ernährung, Sicherheit und Versorgung im ländlichen Raum sowie die Bewältigung des demographischen Wandels. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei in dieser Wettbewerbsrunde auf Innovationen, die Herausforderungen der Corona-Pandemie lösen und die neue Normalität gestalten.
Start Up Preis: Ausgezeichnet wird eine erfolgversprechende Unternehmensgründung auf Grundlage eines innovativen Produkts oder einer innovativen Dienstleistung.
Die Jury
Prof. Dr. Reinhold Decker, Prorektor Universität Bielefeld
Dr. Jörg Dräger, Mitglied des Vorstands Bertelsmann Stiftung
Peter Eul, Präsident Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld
Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident Universität Paderborn
Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Rainer Müller, Geschäftsführer Stadtwerke Bielefeld
Jürgen Noch, Geschäftsführer Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG
Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin IHK Ostwestfalen zu Bielefeld
Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin Fachhochschule Bielefeld
Volker Steinbach, Präsident IHK Lippe zu Detmold
Dr.-Ing. Frank Thielemann, Vorstand UNITY AG
Anke Unger, Geschäftsführerin DGB Region Ostwestfalen-Lippe
Die Sponsoren
Partner des Wettbewerbs sind die Stadtwerke Bielefeld und Westfalen Weser Energie. Darüber hinaus wird der Wettbewerb unterstützt durch Adam Design sowie die UNITY AG (Büren). Das Preisgeld für den Start-up-Preis wird bereitgestellt von den Stadtwerken Bielefeld und Westfalen Weser Energie, das Beratungspaket von der UNITY AG.
Pressekontakt
OstWestfalenLippe GmbH
Beatrice Richert
Tel. 0521 96733-12 | b.richertnoSpam@ostwestfalen-lippe.de | www.ostwestfalen-lippe.de
Rund 60 Teilnehmende – Personalverantwortliche aus Unternehmen, Unternehmens- und Personalberaterinnen und -berater – nahmen an der Online-Veranstaltung „Gendersensible Gestaltung von Webseiten als Werkzeug zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität“ am Donnerstag, 10. Juni 2021, teil.
Professorin Dr.‘in Anja Iseke von der Technischen Hochschule OWL führte zunächst in das Thema ein, welche Rolle die Webseite eines Unternehmens in der Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitenden spielt. Gerade in den weniger bekannten, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nutzen Job-Interessierte die Unternehmenswebseiten nicht nur, um nach offenen Stellen zu suchen, sondern auch, um sich über die Organisationskultur und Angebote für Beschäftigte zu informieren. Denn auch die Job-Interessierten suchen nach einer Passung zwischen dem Unternehmen als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber und ihnen selbst als möglichen Mitarbeitenden. Aus der Gestaltung der Webseite schließen sie auf die Attraktivität der Unternehmen. Und Studien haben herausgefunden, dass Jobsuchende Unternehmen besser bewerten, wenn sie mehr Informationen über Arbeitgebermerkmale und Tätigkeiten auf der Homepage finden. Daher stellt die Webseite einen sehr wichtigsten Recruiting-Kanal dar.
Im Auftrag des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL hat Prof.‘in Dr.‘in Iseke in einer empirischen Erhebung untersucht, inwiefern KMU in Ostwestfalen-Lippe ihre Webseite nutzen, um sich zu präsentieren. Im Rahmen der Studie wurde beispielsweise analysiert, ob und wie (potenzielle) Beschäftigte auf der Webseite angesprochen werden, mit welchen Angeboten Unternehmen um Beschäftigte auf ihrer Webseite werben und wie eine Karriereseite, falls vorhanden, gestaltet wird.
Darüber hinaus wurde untersucht, inwiefern die Unternehmen ihren Internetauftritt nutzen, um gezielt Frauen als potenzielle Mitarbeiterinnen zu adressieren.
Die Untersuchung von ca. 280 KMU verschiedener Branchen in ganz Ostwestfalen-Lippe hat ergeben, dass viele KMU die Möglichkeit verschenken, sich hier attraktiv zu präsentieren und Beschäftigte wirklich ansprechend über sich als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu informieren. Insbesondere wird es den Job-Interessierten oft schwer gemacht, Stellenausschreibungen und/ oder Ansprechpersonen für Rückfragen im Bewerbungsprozess zu finden. Auch werden verschiedene Zielgruppen oft nicht differenziert angesprochen und mit Informationen versorgt, die jeweils für sie wichtig sind.
Einige Empfehlungen, die Prof.‘in Dr.‘in Iseke daraus ableitet, sind in Bezug auf die Attraktivität der ausgeschriebenen Stelle bzw. des Unternehmens:
Letzteres ist insbesondere im Hinblick darauf bedeutsam, dass Bewerbungen sehr ausführliche und höchstpersönliche Informationen über die Bewerberin oder den Bewerber enthalten. Die Hemmschwelle, so persönliche Informationen abzusenden, sinkt, wenn ein Gefühl der Nähe zur adressierten Person aufgebaut werden kann.
Prof.‘in Dr.‘in Iseke empfiehlt ferner, eine Zielgruppenanalyse durchzuführen, um zu klären, welche Jobsuchenden angesprochen werden sollen und was die potentiellen Beschäftigten tatsächlich für Informationen benötigen (z.B. differenziert nach Schülerinnen und Schülern auf der Suche nach Praktikumsplätzen, Studierenden auf der Suche nach Werksstudententätigkeiten oder Betreuung einer Masterarbeit o.ä. sowie Berufserfahrenen auf der Suche nach qualifizierten Stellen).
Unternehmen wirken besonders glaubwürdig, wenn sie eine Übereinstimmung zwischen Arbeitgebermarke und Realität vermitteln und auf allen Webseiten eine konsistente Darstellung gelingt. Wenn gerade Frauen angesprochen werden sollen, wirkt es eher negativ, wenn bspw. ausschließlich im HR-Bereich eine weibliche (Nachwuchs-)Führungskraft abgebildet ist, da diese von aufstiegsorientierten Frauen oft als „Alibi-Frauen“ empfunden werden. Überzeugender wirkt es, wenn eine Frau zum Beispiel den Bereich „Controlling“ oder „Forschung und Entwicklung“ leitet, da dies suggeriert, dass alle Beschäftigten im Unternehmen faire Aufstiegsmöglichkeiten haben.
Eine weitere Empfehlung im Hinblick auf Gendersensibilität ist, auf der gesamten Webseite neutrale Sprache zu verwenden (z.B. „Mitarbeitende“ oder „Beschäftigte“ anstelle von ausschließlich „Mitarbeiter“) und dies nicht nur in der Formulierung von Stellenanzeigen zu beachten.
Soweit Bilder verwendet werden, ist es vorteilhaft, Diversität in jeder Hinsicht aufzuzeigen, sofern sie tatsächlich vorhanden ist. Idealerweise wird in den Bildern auch mit Geschlechterstereotypen gebrochen, indem bspw. ein Mann mit Kind abgebildet wird beim Thema Vereinbarkeit und nicht eine Frau. Auch dies vermittelt die zeitgemäße Ansicht, dass Kinder Familiensache sind und nicht ausschließlich als Verantwortung von Frauen gesehen wird.
Es ist geplant, dass die empirische Untersuchung zu KMU-Webseiten in OWL einschließlich der Empfehlungen noch im Sommer 2021 veröffentlicht wird. Aktuelles hierzu wird auf der Webseite des Kompetenzzentrums veröffentlicht.
Veranstalterinnen des Online-Seminars waren das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld sowie die WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH.
Bild: von oben:
Vera Wiehe | Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH
Christina Rouvray | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Professorin Dr.‘in Anja Iseke | Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Bildrechte: OWL GmbH