Am 10. Juni 2021 ist das Kompetenznetzwerk innocam.NRW virtueller Gast in OWL: Lernen Sie Projekte und Akteure kennen, informieren Sie sich zu aktuellen Themenschwerpunkten - auch aus der REGIONALE 2022 - der automatisierten und vernetzten Mobilität und knüpfen Sie wertvolle Kontakte.
Melden Sie sich direkt kostenfrei an: https://www.innocam.nrw/innocam-forum/
Programm:
Teil 1: Region OstWestfalenLioppe
10:00 Uhr Begrüßung
10:15 Uhr Keynote Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Vorsitzende Campus OWL
10:30 Uhr Einführung
10:40 Uhr Vortrag „Mobilität in OWL (TBC)“ Prof. Dr.-Ing. Thorsten Jungeblut, FH Bielefeld
11:00 Uhr Projekt „MonoCaB-OWL“ Prof. Dr.-Ing. Thomas Schulte, Technische Hochschule OWL
11:20 Uhr Projekt „Das Reallabor Lemgo Digital“ Annika Henze-Sakowsky, Projektmanagerin, Fraunhofer IOSB-INA
11:40 Uhr Q&A mit allen Vortragenden
12:10 Uhr Kaffeepause
12:20 Uhr Gesprächsrunde zum Thema Chancen des automatisierten und vernetzten ÖPNV
Gäste: Ralf Vieweg, Stadt Borgholzhausen, Prof. Dr.-Ing. Rolf Naumann, FH Bielefeld
Moderation: Annette Nothnagel, REGIONALE-Managerin, OWL GmbH
Teil 2: Automatisierte und Vernetzte Mobilität auf der Schiene
14:00 Uhr Begrüßung
14:10 Uhr Projekt „Sensors4Rail – Digitale Augen für intelligente Züge“ Jan Scharfe, Senior Projektleiter, DB Netz AG
14:30 Uhr Projekt „DAC4EU“ Anja-Maria Sonntag, Projektleiterin Automation, SBB Cargo
14:50 Uhr Q&A mit den Vortragenden
15:00 Uhr Kaffeepause
15:10 Uhr Gesprächsrunde zu Automatisierter & vernetzter Mobilität auf der Schiene
Railcampus: Prof. Dr.-Ing. Stefan Witte, Technische Hoschule OWL & Dr. Lars Müller, DB Systemtechnik
Smart Rail Connectivity Campus: Sören Claus, SRCC & Dr. Susann Oehme, TU Chemnitz
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler, Institutsleiter IfS, RWTH Aachen
15:40 Uhr Verabschiedung
Ab 17 Uhr Innocam.Stammtisch
INFO: Wir haben noch freie Plätze für die Gründerinnenakademie OWL. Sollten Sie an einzelnen Seminaren nicht teilnehmen können, erhalten Sie von uns die Materialien zu den Veranstaltungen regelmäßig per Email, so dass Sie immer auf dem aktuellen Stand sind. Falls Sie Fragen zu den Terminen haben oder bereits wissen, dass Sie an einzelnen Tagen oder Zeiten nicht teilnehmen können, sprechen Sie uns einfach an. Sie können sich noch bis zum 11. Juni bewerben.
| 14.06.2021 – 25.06.2021 |
Von der Gründungsidee zum marktfähigen Plan
In der zweiwöchigen Gründerinnenakademie OWL bietet das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Ostwestfalen-Lippe mit Unterstützung regionaler Kooperationspartner und -partnerinnen fachlichen Input und Feedback zu Ihrer geplanten Unternehmensgründung.
Schärfen Sie mit der Gründerinnenakademie OWL Ihr unternehmerisches Know How und entwickeln Sie Ihr Unternehmerinnenprofil unter professioneller Anleitung.
Wenn Sie selbstständig arbeiten möchten, eine Geschäftsidee oder genaue Vorstellungen zu Ihrer Leistung haben, dann sind Sie bei uns richtig. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, einem Hochschulabschluss oder wenn Sie bereits Jungunternehmerin sind - in welcher Phase der Gründung Sie sich auch befinden - wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
In der Gründerinnenakademie erhalten Sie u.a. fachlichen Input und Unterstützung zur Schärfung Ihrer Geschäftsidee von professionellen Beraterinnen und Beratern und Coaches zu folgenden Themen:
1. WOCHE | 14.06. - 18.06.2021 |
2. WOCHE | 21.06. - 25.06. 2021 |
Am Ende unserer zweiwöchigen Veranstaltung präsentieren Sie Ihre bis dahin weiter entwickelte Geschäftsidee online vor einer Expertenjury. Mit einem Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an der Gründerinnenakademie entlassen wir Sie gut gerüstet und gestärkt in Ihre Selbstständigkeit.
Die Gründerinnenakademie findet ausschließlich online statt. Sie startet täglich um 09:00 Uhr und endet um 16:00 Uhr. Eine feste Mittagspause zwischen 12 Uhr und 13 Uhr ist eingeplant. Es ist ausreichend Zeit für Rückfragen und flexible Pausen vorgesehen, so dass Sie die Möglichkeit habenan Ihrer Geschäftsidee zu arbeiten. Alle Teilnehmerinnen erhalten einen genauen Ablaufplan, sobald das Bewerbungsverfahren abgeschlossen ist.
Haben Sie Lust, Ihre Gründungsidee zu konkretisieren?
Dann bewerben Sie sich bis zum 11. Juni 2021 postalisch oder per Emailmit Ihrem Lebenslauf, einem Motivationsschreiben und Ihrer Gründungsidee. Die Teilnahme ist kostenlos.
Für nähere Informationen und die Einsendung Ihrer Bewerbung wenden Sie sich an das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL:
Anna-Lena Lütke-Börding | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Turnerstraße 5–9, 33602 Bielefeld |E-Mail: a.luetke-boerdingnoSpam@ostwestfalen-lippe.de |Telefon: 0521 96733-292
Die Teilnehmerinnenzahl ist begrenzt. Die Zugangsdaten zu den Online-Veranstaltungenerhalten Sie nach erfolgreicher Bewerbung. Den Flyer finden Sie hier.
Foto: OstwestfalenLippe GmbH
Der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL zu dem Online-Seminar „Diversität als Wirtschaftsfaktor – Generationenmangement im Unternehmen umsetzen“ sind rund 25 Führungs- und Personalverantwortliche aus Unternehmen im Kreis Lippe und Umgebung gefolgt.
Warum Diversität und Generationenmangement Wettbwerbsfaktoren für kleine und mittlere Unternehmenn sind, stellte die Referentin Sonja Hayo, Geschäftsführerin der Unternehmensberatung WERTSCHÄTZEN.berlin, vor.
Um ein Diversitätsmanagement im Unternehmen einzuführen, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Vielfalt im Unternehmen sollte dazu als Chance erkannt werden. Aus dieser Erkenntnis folgen konkrete Zielformulierungen. Darunter fasste die Referentin u.a. folgendes zusammen: Rekrutierung von Nachwuchskräften, Stärkung des weiblichen Fachkräftepotenzials, Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, mehr Innovation sowie Produktivität.
Wie können Arbeitgebende Diversität zielgerichtet fördern? Sonja Hayo gab auf diese Frage diese Antworten: Diversität wird zur Führungsaufgabe und in der Unternehmenskultur verankert. Das Wissen der Beschäftigten sollte über die Generationen hinweg vermittelt sowie ausgetauscht werden. Team-Arbeit wird gezielt unterstützt und Erfolge werden sichtbar gemacht. Diversität lässt sich in Außenwerbung, Kampagnen, Stellenanzeigen und in den sozialen Netzwerken einbauen.
Ein Aspekt von Vielfalt sind altersdiverse Teams und das damit verbundene Generationenmanagement. Dabei hat das Unternehmen die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden im Blick. Potenziale werden erkannt und gefördert, lebenslanges Lernen wird verankert. Die Arbeitsfähigkeit sowie Innovationen werden unterstützt. Der Wissenstransfer zwischen den einzelnen Mitarbeitenden spielt eine große Rolle und sollte unbedingt visiert werden, damit das Team oder das Unternehmen sowohl von dem Erfahrungswissen der älteren/langjährigen Beschäftigten als auch von dem Wissen der Nachwuchskräfte profitieren können.
Zum Abschluss Sonja Hayo appellierte nochmals an die Teilnehmenden Diversität als Chance zu sehen. Ein offener Zugang und Umgang zu Diversität baut Vorurteile ab. Ein wichtiger Effekt ist die Steigerung Arbeitgeberattraktivität durch Diversität. Sowohl intern als auch nach extern profitiert der Arbeitgebende von einer offenen und vielseitigen Unternehmenskultur. Eine diverse und wertschätzende Unternehmenskultur hat ebenso einen großen Einfluss auf die weiblichen Fach- und Führungskräfte. Hat man als Unternehmen die Mitarbeiterinnen im Blick, profitiert man vom vorhandenen Potenzial, welches oftmals erst ins richtige Licht gerückt werden muss. Außerdem wird der Teamgeist gefördert und es entstehen Netzwerke, welche sich gegenseitig unterstützen. All dies begünstigt den Wettbewerb um neue Mitarbeitende.
von oben:
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Sonja Hayo | WERTSCHÄTZEN.berlin
Bildrechte: OWL GmbH
Rund 25 Teilnehmende – Personalverantwortliche aus Unternehmen, Unternehmens- und Personalberaterinnen und -berater – nahmen an der Online-Veranstaltung „Zu Gast bei: Pioneers Space“ am 4. Mai 2021 teil.
Die beiden Gastgeberinnen, Britta Herbst (Geschäftsführerin) und Christine Bunkowski (Partnership Managerin), gaben zunächst einen Einblick in die Aktivitäten und Tätigkeitsbereiche der Pioneers Space GmbH.
Kerngeschäft der Pioneers Space GmbH ist aktuell der Betrieb des „Pioneers Club“. Hierzu zählt zum einen die Vermietung unterschiedlich ausgestatteter Arbeitsplätze und Büros als Coworking-Spaces an Start-up-Unternehmen, Freelancer, Expertinnen und Experten sowie mittelständische Unternehmen; der Club bietet darüber hinaus aber auch Gemeinschaftsbereiche und viele Angebote zur Weiterbildung und Vernetzung der Mitglieder.
Im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungsformate und gleichermaßen durch zufällige Begegnungen „zwischen Tür und Angel“ oder an der Kaffeetheke sollen die Mitglieder voneinander lernen und profitieren können. Beispielsweise wird in einem regelmäßig stattfindenden „Digital Gym“ der Wissenstransfer gefördert, indem Mitglieder untereinander oder unter Einbindung externer Gäste zusammengebracht werden, um den Austausch zu bestimmten Themen zu ermöglichen. Auf diesem Wege können Mitglieder sich auch selbst mit individuellen Fragen oder Themen einbringen und aktiv den Austausch fördern.
Ziel ist es, zukünftigen Herausforderungen durch Digitalisierung und Vernetzung der unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteure in der Wirtschaftsregion Ostwestfalen-Lippe zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken. Insbesondere mit der Vernetzung von jungen Talenten mit Unternehmen wird ein Beitrag zur Innovationsfähigkeit geleistet.
Für einzelne Veranstaltungen wie Strategiemeetings, Teamevents o.ä. können die Räumlichkeiten des Pioneers Club genauso gemietet werden wie zur langfristigen Unterbringung ganzer Innovationsteams. Auch richten sich Vernetzungsangebote nicht nur an schon bestehende Mitglieder.
Frauen als Akteurinnen in Innovation und Wirtschaft treten im Pioneers Club vielfältig in Erscheinung. So nutzen sie teils als Gründerinnen allein oder in kleinen Teams die Angebote des Pioneers Club. Einige davon stellten die Gastgeberinnen beispielhaft vor.
Während der Anteil von Gründerinnen bei Start-ups bundesweit bei ca. 15 Prozent liegt, weist der Pioneers Club ein Drittel Gründerinnen auf. Damit liegt der Frauenanteil deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Das ist womöglich kein Zufall, denn die Geschäftsführerin und ihr Team der Pioneers Space GmbH haben nicht nur die Belange von berufstätigen Eltern im Blick und können auf eine gute Infrastruktur von Kitas und Schulen in direkter Umgebung anbieten. Darüber hinaus greifen sie in Vernetzungs- und Weiterbildungsangeboten auch immer wieder Themen auf, die besonders für Gründerinnen und andere Frauen im beruflichen Kontext relevant sind.
Aber auch die Teams, die zur (Weiter-)Entwicklung bestimmter Produkte oder Strategien von Unternehmen der Region hier untergebracht werden, weisen oft einen hohen Frauenanteil auf.
Ein weiteres Projekt, an dem die Pioneers Space GmbH zentral beteiligt ist, ist „Open Innovation City”, welches die Vernetzung von Wissenschaft, Politik und Stadtgesellschaft fördert.
Hinter den Kulissen wird außerdem an der Umsetzung eines neuen Projekts gearbeitet, welcher das Kerngeschäft der Pioneers Space GmbH um einen großen Baustein erweitern wird: im Erdgeschoss des Gebäudes, in dem sich die Pioneers Space GmbH befindet, entsteht gerade der „Harms Markt“, welcher buchstäblich ein Marktplatz für Gastronomie und frische Angebote werden soll. Der Markt wird diesen Bereich der Altstadt weiter beleben und kann als zusätzlicher Ort zur Begegnung und Vernetzung von Kaufmannschaft und anderen Unternehmen fungieren.
Im Anschluss an die Vorstellung der Pioneers Space GmbH nutzten viele Teilnehmerinnen die Möglichkeit, über das Thema Netzwerken, insbesondere in Zeiten pandemiebedingter Kontakteinschränkungen, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Veranstalterinnen des Online-Seminars waren das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld sowie die WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH.
Bild oben v. l. n. r.:
Britta Herbst | Geschäftsführerin Pioneers Space GmbH
Christina Rouvray | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Bild Mitte v. l. n. r.:
Christine Bunkowski | Partnership Managerin Pioneers Space GmbH
Monika Kruse | Gleichstellungsstelle Stadt Bielefeld
Bild unten:
Vera Wiehe | WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH
Bildrechte: OWL GmbH
UrbanLand Board qualifiziert insgesamt 21 Projekte im REGIONALE-Prozess weiter.
Innovationsimpulse und Bildungsangebote, neue und vernetzte Mobilität für gute Erreichbarkeit, Lebendige Quartiere in Stadt und Land – das sind nur einige Themen der zehn neuen REGIONALE-Projekte aus OstWestfalenLippe. Sie erhielten jetzt vom UrbanLand-Board der REGIONALE 2022 einen A-Beschluss. Daneben wurden sieben Projekte mit dem B-Status und vier Ideen mit dem C-Status qualifiziert. Insgesamt gibt es inzwischen 25 anerkannte REGIONALE-Projekte.
„Die Projekte zeigen: OWL war die richtige Wahl für die REGIONALE 2022. OWL ist eine Region mit Zukunft. Hier werden in hoher Geschwindigkeit eine Vielzahl von zukunftsweisenden Projekten auf den Weg gebracht. Mit der REGIONALE schafft das Land Nordrhein-Westfalen die optimale Möglichkeit, regional gemeinsam Zukunftsgestaltung in vielen Lebensbereichen – wie dem Wohnen, den Arbeitswelten, der Mobilität, der gesunden Umwelt und anderen Projekten – in die Hand zu nehmen. Die ausgewählten Initiativen machen deutlich, wie städtische und ländliche Akteure miteinander für die Menschen in allen Kommunen in OWL Heimatgestaltung im besten Sinne betreiben.“, unterstreicht Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW. Ihr Ministerium koordiniert als federführendes Ressort die Zusammenarbeit zwischen Region und den Düsseldorfer Ministerien.
„Die zehn neuen REGIONALE-Projekte sind alle in ihrer Besonderheit ein echter Gewinn für die Menschen aus OWL: Sie unterstützen Unternehmen, gerade in diesen besonderen Pandemiezeiten, und stärken die Wirtschaft. Sie verbessern Verkehrsangebote und schaffen neue Mobilität. Sie steigern die Lebensqualität in Stadt und Land und schaffen lebendige Quartiere. Das UrbanLand wächst und gedeiht dank starker Ideen für OstWestfalenLippe,“ so Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand-Board, des Entscheidungsgremiums der REGIONALE 2022.
Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher stellt heraus: „Die REGIONALE ist das wichtigste integrierte Entwicklungs- und Konjunkturprogramm für ganz Ostwestfalen-Lippe. Sie hat mittlerweile Investitionen von mehr als 142 Millionen Euro in OWL ausgelöst. All diese Projekte schaffen neue, attraktive Lebens- und Denkräume. Sie geben Impulse für eine zukunftsgerechte Gestaltung des Wirtschaftsraumes OWL und für eine nachhaltige und klimaschonende Mobilität im Raum. Die Strahlkraft und die Wirkungen der REGIONALE-Projekte werden weit über die Grenzen von Ostwestfalen-Lippe hinaus wahrnehmbar sein.“
Neue REGIONALE 2022-Projekte
Der NEUE MITTELSTAND
Das REGIONALE-Projekt Kreativ Campus Detmold wird ein interdisziplinärer Standort zur Stärkung der Kultur- und Kreativbranche im UrbanLand. „Hier entsteht ein Hotspot für Innovationen in der digitalen Anwendungsforschung der Musik- und Filminformatik sowie in den Bereichen Medien und virtuelle Umgebungen. Forschende und Kultur- und Medienschaffende haben hier die Möglichkeit, kreative und innovative Projektideen gemeinsam zu entwickeln und als nachhaltige Geschäftsmodelle umzusetzen“, so Prof. Dr. Guido Falkemeier, Dekan Fachbereich Medienproduktion der projekttreibenden Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. In Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold sowie Institutionen der beruflichen Bildung, Kultureinrichtungen und Unternehmen sowie der Stadt Detmold entsteht mit dem Kreativ Campus Detmold ein Leuchtturm als Impulsgeber für die durch die Pandemie stark beeinträchtigte Kreativszene mit NRW-weiter Strahlkraft und darüber hinaus.
Das REGIONALE-Projekt Think Tank für OWL ist ein Nukleus des „Bielefeld Research and Innovation Campus“ (BRIC). Die forschungsstarke Universität Bielefeld und die praxisorientierte Fachhochschule Bielefeld planen gemeinsam die neue Einrichtung, die sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – das „Rückgrat der ostwestfälischen Wirtschaft“ – und an sogenannte Deep-Tech-Spin-offs richtet. Der Think Tank kann für KMUs neue Impulse nach der Pandemie verstärken und Berührungsängste mit der Forschung nehmen. Kooperation für diejenigen Unternehmen werden ermöglicht, denen personelle und zeitliche Kapazitäten für eigene Forschungs- und Innovationsarbeit fehlen. „Im Think Tank für OWL sollen Unternehmen gemeinsam mit Forschenden die immer schneller geforderten Innovationen entwickeln können – eine Fähigkeit, die in der sich rasant verändernden Wirtschaft entscheidend ist für unternehmerischen Erfolg“, sagt Professor Dr. Reinhold Decker, Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft der Universität Bielefeld.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, initiiert das REGIONALE-Projekt MINT Community 4.OWL 30 neue außerschulische Lernorte und mobile Angebote, wo Jugendliche Zukunftstechnologien und die MINT-Welt von heute und morgen kennenlernen und ausprobieren können. Wolfgang Marquardt, Prokurist OstWestfalenLippe GmbH, erläutert: „Durch praxisnahe Mitmachangebote sollen sie die Veränderungen der digitalen Arbeitswelt erleben und Unterstützung bei der Berufs- und Studienorientierung erhalten. Dabei geht es uns darum, in allen Teilen der Region Zugang zu Angeboten zu ermöglichen – insbesondere auch im ländlichen Raum.“ Die OstWestfalenLippe GmbH bündelt als Projektkoordinatorin die Kompetenz des Spitzenclusters it’s OWL gemeinsam mit der Universität Paderborn, den zdi-Zentren und dem Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft e.V. MINT-Community 4.OWL gehört zu den 22 Projekten, die im Rahmen der „MINT-Cluster“ vom Bund aus 120 Bewerbungen ausgewählt wurden und gefördert werden.
DIE NEUE MOBILITÄT
Linien-E-Carsharing Borgholzhausen als zukunftsweisendes Modellprojekt im UrbanLand sorgt für vernetzte Mobilität auch auf dem Land. Die Idee: Man fährt bereitstehende Carsharing-Elektro-Autos selbst und kann andere mitnehmen – für Besitzerinnen und Besitzer eines Nahverkehrstickets kostenlos. Dafür werden „Linien“ definiert, deren Anfangs- oder Endpunkt die Mobilstation am Bahnhof Borgholzhausen ist. Dort erfolgt die Anbindung an regionale Bus- und Bahnangebote. Der andere Zielpunkt kann dann entweder in der eigenen Siedlung oder in Gewerbegebieten im Außenbereich liegen. „Das Konzept ist bisher einzigartig in Deutschland. Die Stadt Borgholzhausen ist glücklich, mit diesem Projekt einen besonderen Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität von bezahlbarem Wohnraum in ländlichen Strukturen leisten zu können“, sagte der Bürgermeister von Borgholzhausen, Dirk Speckmann.
Die Ostwestfälische Mobilitätsplattform macht sämtliche Mobilitätsangebote im UrbanLand in Kombination miteinander nutzbar. Das REGIONALE-Projekt bündelt in seiner ersten Stufe die Informationen der bedeutendsten Verkehrsträger (Nahverkehr mit Bus und Bahn, On-Demand-Verkehre, Sharing-Angebote mit PKW und Fahrrad sowie der Minimobilität (Scooter) von Tür zu Tür. In der zweiten Stufe soll sukzessive die Online-Buchung und die Abrechnung auf Grundlage einer einheitlichen Datenbasis erfolgen. An diese Mobilitätsplattform docken dann die unterschiedlichsten (regionalen) Apps in OWL an und bieten dem Mobilitätskunden eine einheitliche und verlässliche Information. Die Nutzerinnen und Nutzer können so ihre bekannten Apps weiterverwenden, haben aber darüber zukünftig Zugriff auf Mobilitätsangebote der ganzen Region, NRW- und bundesweit. Koordiniert wird das Projekt vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) in Kooperation mit dem Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter. „Der entscheidende Benefit wird die komfortable und ganzheitliche Nutzung für die intermodale Mobilitätskette sein: Eine Strecke von Tür zu Tür, bezahlt mit einem Ticket über die regionale App – das ist das Ziel“, sagt Stefan Atorf, Sachgebietsleitung Fahrgastinformation und werbliche Kommunikation, NWL.
Mit Limo – hin und wech bietet die Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe für die Flächenkommune Lage ein flexibles und digital buchbares Mobilitätsangebot mit modernen, elektrischen und barrierefreie „London-Taxen“ an, das sich an den sich an den Fahrtwünschen der Kunden orientiert. Dort, wo der Einsatz großer Busse keinen Sinn macht, schafft das REGIONALE-Projekt den Lückenschluss zum vorhandenen ÖPNV im UrbanLand OstWestfalenLippe. Als next-practice-Beispiel zeigt Limo auf, wie Stadtrandgebiete attraktiv mit dem ÖPNV verbunden und eine Erreichbarkeit auch außerhalb der Regelbetriebszeiten geschaffen werden kann. „Wir haben mit Limo ein On-Demand Modell der Zukunft in Lage umgesetzt. Das System ist einfach und komfortabel nutzbar. Fahrtstrecke ist der schnellste Weg, kein Linienweg wie für den Busverkehr. LIMO ist in die Fahrplan-App „Lippemobil“ eingebunden. Kunden können so durchgehende Reiseketten mit Handyticket im Westfalentarif buchen. Der Betrieb läuft bereits und wird gut angenommen“, so Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der KVG Lippe.
DAS NEUE STADT LAND QUARTIER | DIE NEUEN KOMMUNEN OHNE GRENZEN
Das REGIONALE-Projekt Revitalisierung des Adam-und-Eva-Hauses schafft für Paderborn die erste autonome Bibliothek Deutschlands, die durch technische Systeme prinzipiell personalfrei und mit umfangreichen Öffnungszeiten betrieben wird. Das historische Adam-und-Eva-Haus im Paderborner Innenstadtquartier Ükern wird zu einem Dritten Ort für das UrbanLand entwickelt, der beispielhaft aufzeigt, wie die Erneuerung von historischem Bestand zur aktiven Quartiersentwicklung beitragen kann. „Ich freue mich, dass das Adam-und Eva-Haus, eines der ältesten Gebäude in Paderborn, als Teil der REGIONALE für eine nachhaltige, moderne und so innovative Nutzung barrierefrei gestaltet, energetisch modernisiert und multifunktional hergerichtet werden kann“, so Paderborns Bürgermeister Michael Dreier.
Mit dem A-Beschluss für den Moderationsprozess Landschaftsraum Großes Torfmoor/ Bastauniederung wird der erste Baustein der Gesamtstrategie Erlebnisraum Weserlandschaft REGIONALE-Projekt. Der Landschaftsraum Großes Torfmoor und Bastauniederung im Kreis Minden-Lübbecke hat als größtes Moorgebiet in Nordrhein-Westfalen eine besondere ökologische Funktion als Lebensraum im UrbanLand. „Ziel dieses Bausteins ist es, ein gemeinsames Leitbild mit "echten" Lösungen für die Nutzenden dieses Lebensraums – vom Erholungssuchenden bis zum Landwirt – zu entwickeln. Der Moderationsprozess unter Vermittlung der Interessen von Wasserwirtschaft, Natur- und Klimaschutz sowie Landnutzung bietet die Grundlage und Chance auf eine gute Lösung. Im REGIONALE-Präsentationsjahr 2022 wollen wir bereits erste Ergebnisse präsentieren“, so Landrätin Anna Katharina Bölling, Kreis Minden-Lübbecke.
In dem zu Blomberg gehörenden Dorf Reelkirchen im Kreis Lippe entsteht im historischen Wasserschloss ein kultureller Ort der Begegnung mit großer Strahlkraft abseits der urbanen Zentren. Das REGIONALE-Projekt Wasserschloss Reelkirchen stärkt das Kulturangebot in der Region an der Schnittstelle von experimenteller Kunst, Kunstvermittlung und Kultureller Bildung. Wechselnde Gastaufenthalte von internationalen Kunstschaffenden, Aktionen und Kunstprojekte vor Ort erreichen ein breites Publikum. „Wir wollen einen lebendigen Kulturknotenpunkt auf dem Land und echten neuen Begegnungsort – auch mit Café – für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste schaffen. Das Wasserschloss bietet ideale Voraussetzungen und entwickelt sich - auch dank der Förderung innerhalb der REGIONALE – großartig,“ erläutert Dr. Sigrun Brunsiek vom projekttreibenden Wasserschloss Reelkichen e.V.
14 Kommunen aus OstWestfalenLippe, meist kleinere Städte, zeichnen sich durch ihr besonderes gut erhaltenes historisches Zentrum aus. Als Regionalgruppe der Arbeitsgemeinschaft historische Stadt- und Ortskerne des Landes NRW verfolgen sie mit dem REGIONALE-Projekt Smart, 3D und historisch das Ziel, die Zentren von sechs Pilotkommunen digital erlebbar zu machen. Das Konzept entwickelt die bereits bestehenden 3-D-Grundmodelle in OWL weiter und ergänzt sie um inhaltliche Komponenten: Smart, 3D und historisch schafft ein Tool für digitale Information im Netz, Stadtentwicklung, um zukünftig digital im Bestand planen und arbeiten zu können, für Stadtmarketing und vieles mehr. „Das Neue ist die Transformation unserer über Jahrhunderte gewachsenen historischen Stadt- und Ortskerne in die digitale, dreidimensionale Welt. Damit ermöglichen wir einen ganz neuen Zugang zum baukulturellen Erbe unseres Landes,“ erklärt Bernd Zimmermann, Technischer Beigeordneter Stadt Bad Salzuflen stellvertretend für die Arbeitsgemeinschaft.
Weitere Projekte im Qualifizierungsprozess
An sieben Projektkandidaten wurde durch das UrbanLand Board der B-Status verliehen.
Mit Auszeit in OWL –Kur-Angebote für pflegende Angehörige soll in Kooperation der sieben Heilbäder in OstWestfalenLippe ein neuer Angebotsschwerpunkt für Erholung und Rehabilitation pflegender Angehöriger und ein Programm für „Auszeiten“ vom Pflegealltag entstehen.
Mit dem REGIONALE-Projektkandidaten Mansergh Quartier wird ein über 80 Jahre für die Bevölkerung verschlossenes Areal mit 38 Hektar Fläche in der innenstadtnaher Lage Güterslohs geöffnet. Es entsteht ein innovatives und ökologisch nachhaltiges Wohn- und Bildungsviertel.
Ein lebendiges Stadtquartier mit Wohnraumvielfalt und einem Zentrum der Kreativ- und Kulturwirtschaft soll mit dem Alanbrooke Quartier auf dem 18 Hektar großen ehemaligen Militärstandort im Herzen Paderborns entstehen. Besonderen Wert legt die Stadt Paderborn auf qualitätssichernde Planungs- und Vermarktungsinstrumente.
Mit dem REGIONALE-Projektkandidaten Klimaquartier Sennestadt wird auf dem Schillinggelände, einer ehemaligen Industriebrache, ein neues Kapitel der Sennestadt aufgeschlagen. Es entstehen eine Klimaschutz-siedlung und ein urbanes Gebiet – die größte Flächenentwicklung seit Jahrzehnten im Bielefelder Süden.
Mit dem REGIONALE-Projektkandidaten Radnetz OWL soll das gleichnamige gemeinsam entwickelte Konzept der Kreise Paderborn (federführend), Gütersloh, Höxter, Lippe und der kreisfreien Stadt Bielefeld für eine leistungsfähige Radinfrastruktur mit Anschluss zu anderen Verkehrsmitteln in die Umsetzung gehen. Das Konzept Radnetz OWL beinhaltet 1.992 km mit insgesamt 533 Maßnahmenkilometern und 431 Maßnahmenempfehlungen.
Die Gesamtstrategie Erlebnisraum Weserlandschaft – Projektbaustein Rahmenkonzept und Arbeitsstruktur steht für die Organisation einer verlässlichen Struktur der Zusammenarbeit auf der Grundlage einer gemeinsamen räumlichen Entwicklungsstrategie sowohl zwischen Kreisen und Kommunen in OstWestfalenLippe als auch länderübergreifend mit benachbarten Kommunen in Hessen und Niedersachsen.
Mit dem REGIONALE-Projektkandidaten Zukunftsfähig Pendlerströme steuern – SPNV-Aktivierung der TWE-Strecke als Rückgrat moderner Mobilität wird ein neues multimodales Verkehrskonzept an der Mobilitätsachse Harsewinkel-Gütersloh-Verl, bestehend aus den Bausteinen Reaktivierung der TWE-Strecke und multimodale Mobilitätsangebote als Zu- und Abbringer, entwickelt.
Außerdem wurde den Projektideen
über einen C-Beschluss das Potenzial zugesprochen, zur Umsetzung der UrbanLand-Gesamtstrategie beizutragen. Sie sollen weiter qualifiziert werden.
Wie gehören Employer Branding und das Führungsmodell Topsharing zusammen? Antworten auf diese Frage gab es in dem Online-Seminar des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL „Employer Branding: Erfolgsmodell Agile Doppelspitze“ am 28. April 2021.
An dem Online-Seminar nahmen rund 35 Personal- und Führungsverantwortlich aus Unternehmen in der Region teil. Als Referentin war Katrin Schreibe, Unternehmensberaterin und Führungskräfte-Coachin aus dem Kreis Gütersloh, eingeladen.
Warum sollte es mehr Führungstandems in kleinen und mittelständischen Unternehmen geben? Die Antwort ist folgende: Tandems sind agiler in ihrem Handeln. Durch die Agilität können sich Führungsspitzen besser an schnelllebige und unvorhersehbare Veränderungen anpassen, ohne aus dem Gleichgewicht zu geraten und somit zukünftige Herausforderungen erfolgreich meistern.
Welchen Vorteil haben Agile Doppelspitzen in Unternehmen? Agile Doppelspitzen fördern nicht nur die Agilität, sondern auch Innovationen. Aber vor allem tragen sie zu mehr Gleichberechtigung, Diversität und Familienfreundlichkeit bei. Eine geteilte Führung ermöglicht insbesondere weiblichen Mitarbeitenden die Chance auf eine Führungsposition, sofern die Stundenanteile der Stelle aufgeteilt werden. In diesem Fall sorgt eine geteilte Führung für mehr Vereinbarkeit und Flexibilität, daraus resultiert eine höhere Motivation und Bereitschaft eine Führungsposition zu übernehmen.
Topsharing oder Doppelspitze bedeutet nicht immer, dass Stundenanteile zwischen zwei oder mehreren Führungskräften aufgeteilt werden müssen. Es gibt darüber hinaus noch andere Varianten, bei denen sich die Tätigkeit auf zwei Vollzeitstellen aufteilt oder zwei Vollzeitstellen die Tätigkeit gemeinsam durchführen. Ein weiterer Vorteil einer agilen Doppelspitze ist es, dass verschiedene Kompetenzen vereint werden. Die Führungs- und Fachkompetenzen sind dabei am relevantesten.
Wie kann ich als Unternehmen Doppelspitzen einführen und was wird dafür benötigt? Generell kann jedes Unternehmen dieses Führungsmodell einführen, sofern es zu der Unternehmensstruktur passt. Dafür wird ein formaler Rahmen benötigt. Dazu zählen u.a. Arbeitsverträge, Absprachen zu Arbeitsorganisation (Zeit und Ort) und Kommunikationswegen, Klarheiten über Arbeitsbereiche sowie Entscheidungshoheiten. Auf der persönlichen Ebene der Führungskräfte ist ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbstreflexion nötig. Die Haltung und Wertevorstellung der einzelnen Tandempartner sollten ebenfalls übereinstimmen.
Aus dem Online-Seminar kann folgendes Fazit gezogen werden: Agile Doppelspitzen lassen Unternehmen und deren Führungskräfte agil und situationselastisch handeln. Eine Doppelspitze vereint verschiedene Fach- und Führungskompetenzen. Zudem kann das Modell die Vereinbarkeit und Flexibilisierung von Beruf- und Privatleben begünstigen und besonders weibliche Mitarbeitende dazu motivieren eine Führungsposition zu übernehmen, wenn z. B. die Stundenanteile aufgeteilt werden können. Doppelspitzen sorgen für mehr Gleichberechtigung und Diversität auf Führungsebenen sowie im gesamten Unternehmen, was sich positiv auf die Arbeitgeberattraktivität sowohl nach innen als auch nach außen auswirkt. Hierbei ist eine transparente Kommunikation wichtig. Demnach sollten Stellenanzeigen für Führungspositionen klar formuliert und entsprechend ausgeschrieben werden.
Dr. Marita Reinkemeier | pro Wirtschaft GT
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Katrin Scheibe | Unternehmensentwicklung und Management-Coaching
Bildrechte: OWL GmbH
Rund 35 Teilnehmende – Personalverantwortliche aus Unternehmen, Unternehmens- und Personalberaterinnen und -berater – nahmen an der Online-Veranstaltung „Personalmarketing schärfen – weibliche Fach- und Führungskräfte erreichen“ am 21. April 2021 teil.
Sibylle Stippler, Teamleiterin und Senior Economist beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln, erläuterte, wie Unternehmen ihre Stärken in Szene setzen können und wie sie ihre Rekrutierungs- und Personalmarketingaktivitäten ausrichten können, um mehr weibliche Fach- und Führungskräfte anzusprechen.
Zunächst empfiehlt sie, immer ein Ohr an der Basis zu haben und genau hinzuhören, wenn Mitarbeitende Rückmeldungen geben (z.B. in Befragungen, Jahresgesprächen, Austritts- und Rückkehrgesprächen) und sie aktiv an Unternehmensprozessen zu beteiligen.
Ansonsten identifiziert sie für eine gute Personalarbeit vier Kernelemente: Führung, Kultur, Vorbilder und Angebote. Zur Kultur zählt Sibylle Stippler u.a. die Themenkreise „Vision“ (= Wohin wollen wir? Was treibt uns an?), Kompetenzen (Was können wir besonders gut?), Werte (Wofür stehen wir?) und Persönlichkeit (Wie erlebt man uns, wie treten wir auf?).
Im Zusammenhang mit Vorbildern ist besonders hervorzuheben, dass es nicht ausschließlich um die „Vorzeigefrau“ auf Führungsebene geht, sondern beispielsweise auch um den Teamleiter, der gelegentlich um 14.00 Uhr das Büro verlässt, um das Kind von der Kita oder Schule abzuholen. Denn einer Studie des BMFSFJ zufolge nehmen fünfmal mehr Väter Elternzeit, wenn männliche Führungskräfte im Unternehmen auch selbst Elternzeit nehmen. Genauso liegt der Anteil von Männern, die in Teilzeit arbeiten um 10% höher, wenn auch männliche Führungskräfte in Teilzeit arbeiten.
Beim Thema Angebote sei Flexibilität entscheidend. Zusätzlich sollten passende Angebote im Bereich Karriere- und Laufbahnplanung, Weiterbildung sowie zur Gesundheitsförderung ausgewählt werden.
Die vier o.g. Kernbereiche beeinflussen die Attraktivität von Unternehmen. Allerdings genügt es nicht, hier gut aufgestellt zu sein, sondern diese Merkmale sollten auch kommuniziert werden. Sibylle Stippler betont die Bedeutung auch der internen Kommunikation, welche sie fast noch wichtiger einschätzt als die Kommunikation nach außen. Denn zufriedene Mitarbeitende sind die besten Markenbotschafter des Unternehmens und können deutlich zum Erfolg aller anderen Rekrutierungsaktivitäten beitragen.
Für die externe Kommunikation empfiehlt sie die Nutzung unterschiedlicher Social-Media-Kanäle. Außerdem lohne sich die Mühe, Stellenanzeigen zu überarbeiten, um die wirklich gewünschten Botschaften zu vermitteln und Zielgruppen einschließlich ihrer Interessen konkret anzusprechen.
Timm Funke, Personalleiter der mindsquare AG, berichtete anschließend über die Handlungsempfehlungen, welche aus der Teilnahme an einem Forschungsprojekt bei der Universität Bamberg folgten. Untersucht wurde hierbei, welche Änderungen im Rekrutierungsprozess vorgenommen werden können, um mehr Hochschulabsolventinnen im IT-Bereich anzusprechen, einzustellen und möglichst lange zu binden.
Von relativ einfachen und unkomplizierten Maßnahmen wie der Überarbeitung der Stellenausschreibungen (z.B. genderneutrale Formulierung von Jobtiteln; Fokussierung auf Kernanforderungen in den Anzeigen; klare Angabe des Einstiegsgehalts, wodurch Gehaltsverhandlungen beim Einstieg unnötig werden; Hervorheben von Gemeinschaft und Zusammenhalt im Team anstelle von „Einzelkämpfertum“) bis zur Gestaltung des Auswahlprozesses wurden mehrere Handlungsfelder identifiziert, die sich offenbar darauf auswirken, ob Frauen sich bewerben und schließlich auch die angebotene Stelle antreten. Beispielsweise wird nach dem ersten Telefonat mit Bewerberinnen inzwischen das erste persönliche Vorstellungsgespräch eher mit einer Vertreterin oder einem Vertreter der Personalabteilung geführt, anstelle der fachlichen Führungskraft/ Teamleitung. Auch werden mit den Studienstipendien inzwischen ausschließlich Studentinnen gefördert, um schon früh eine Bindung zum Unternehmen aufzubauen. Insgesamt wurde das Hochschulmarketing deutlich geschärft.
Beim intensiv genutzten Active Sourcing werden die potentiellen Mitarbeitenden gezielter angesprochen. Bei Abbildungen auf der Webseite wird auf mehr Diversität geachtet.
Inzwischen ist nach einem halben Jahr der Schärfung des Personalmarketings in dieser Hinsicht ein beachtlicher Erfolg erzielt worden: Bei den Neueinstellungen ist der Anteil von Frauen von früher 6,5% auf inzwischen 21% gestiegen. Auf diesen Erfolgen möchte die mindsquare AG weiter aufbauen und auch in Zukunft das Personalmarketing gezielter einsetzen.
Veranstalterinnen des Online-Seminars waren das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld sowie die WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH.
Bild oben v.l.n.r.
Sibylle Stippler | Teamleiterin und Senior Economist beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln
Christina Rouvray | Komptenzzentrum Frau und Beruf OWL
Bild unten v.l.n.r.
Vera Wiehe | WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH
Timm Funke | Personalleiter der mindsquare AG
Bildrechte: OWL GmbH
Am 27. April führten drei Nachfolgerinnen aus OWL gründungsinteressierte Frauen live via Zoom durch ihre Betriebe.Unsere Beispiel-Unternehmerinnen erzählten in einem offenen Austausch über ihren Weg in die Nachfolge und die damit verbundene Selbständigkeit. Die Teilnehmerinnen der Veranstaltung erhielten zu Beginn spannende Einblicke in die Privatbrauerei Hohenfelde, wobei die Inhaberin Sophia Schütze nicht nur anschaulich über die Kunst des Bierbrauens berichtete, sondern auch über die Herausforderungen, die sie bei der Übernahme des traditionsreichen Familienunternehmens gemeistert hat. Im Anschluss präsentierte Konditormeisterin Friederike Welpinghus aus Borgholzhausen ihre über 200 Jahre bestehende Backstube, die sie noch während ihrer Ausbildung im Jahr 2017 ebenfalls von ihrem Vater übernahm und die sie mit viel Engagement und Verantwortung fortführt. Die Liebe zu lokalen Produkten vereint die beiden qualitätsbewussten Unternehmerinnen und gab Anlass für einen regen Austausch untereinander und mit den Teilnehmerinnen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch den Erfahrungsbericht der jungen Augenoptikermeisterin Stefanie Dowe, die im Alter von 29 Jahren gleich zwei Optikerfachgeschäfte im Kreis Lippe übernahm, um sich den Traum der eigenen Selbständigkeit zu erfüllen. Inspirierend und vorbildhaft zeigten die Nachfolgerinnen auf, wie erfolgreiche Betriebsübernahmen durch Frauen aussehen können. Die Veranstaltung war ein Gewinn für alle Beteiligten. Hier finden Sie weitere Informationen zur Unternehmensnachfolge durch Frauen in OstwestfalenLippe.
Screenshot: OstwestfalenLippe GmbH
Unserer Einladung zum Online-Seminar „Generationenmanagement: Erfolgsfaktor 50Plus - Potentiale erkenn und entwickeln“ folgten Mitte April 28 Personalverantwortliche und Führungskräfte aus Unternehmen sowie Interessierte aus Institutionen.
Mit Blick auf den demographischen Wandel und den herrschenden Fachkräftemangel gewinnt ein professionell umgesetztes Generationenmanagement an Bedeutung. Im Jahr 2030 werden etwa 47 % der Beschäftigten älter als 50 Jahre alt sein. Gleichzeitig verringert sich die Zahl der Auszubildenden und immer mehr Lehrstellen bleiben unbesetzt. Die heute 50-Jährigen haben in der Regel noch weitere 17 Berufsjahre vor sich, in denen Motivation und Leistungsfähigkeit eine große Rolle spielen. Mitarbeitende dieser Altersgruppen zu sichern, aber auch Fachkräfte im Alter von 50Plus zu gewinnen, wird für die kleinen und mittelständischen Unternehmen immer wichtiger. Angesichts des Fachkräftemangels sind sie also mehr als eine Reserve am Arbeitsmarkt.
Referentin Petra Spier von FocusPoint Consulting aus Steinheim im Kreis Höxter stellt gleich zu Beginn ihres fundierten Beitrags klar, dass nicht das Alter grundsätzlich die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden einschränkt und nennt als Einflussfaktoren beispielhaft die private Lebensführung, Sozialisation oder Lernanregungen durch die Arbeit. Im Anschluss daran berichtet sie über die Ergebnisse des Forschungsprojektes „ARBEIT ALTER(N)SGERECHT GESTALTEN“ der FHDW und der WIH in OWL, an dem sie maßgeblich mitgewirkt hat und verdeutlichte damit die Relevanz des Themas für die Unternehmen.
Die vielfältigen Handlungsfelder erläuterte Petra Spier anhand umgesetzter Projekte in zwei unterschiedlichen Unternehmen. Dabei ging sie vor allem auf die Rahmenbedingungen ein, die für den Erfolg entscheidend sind und unterfütterte diese mit den zahlreichen Erkenntnissen aus der Praxis. Die Teilnehmenden schätzten besonders diese praxisnahen und nachvollziehbaren Beispiele.
Petra Spier wies auch darauf ein, dass insbesondere engagierte weibliche Fach- und Führungskräfte häufig eine große Motivation für neue berufliche Herausforderungen haben. Sie seien in der Regel gut qualifiziert und verfügten über zusätzlich erworbene Kompetenzen. Darüber hinaus besteht vielfach der Wunsch, das Arbeitszeitvolumen zu erhöhen oder mehr Verantwortung zu übernehmen.
Am Ende des Beitrags fasste Petra Spier die Erfolgsfaktoren zur Umsetzung eines leistungsfördernden demografiefesten Konzeptes zusammen und empfiehlt zunächst einen Check im Unternehmen sowie parallel die Nutzung einer Altersstrukturanalyse. Ein kostenloses und einfach zu bedienendes Tool beispielsweise bietet die Technologieberatungsstelle beim DGB NRW e. V. mit dem DemografieKompass an. Davon abgeleitet sollten Perspektivgespräche geführt werden, aus denen sich weitere Handlungsoptionen für die Bereiche Gesundheit, Motivation & Qualifizierung sowie Finanzierung ergeben werden. Hilfreich bei der Umsetzung des Konzeptes im Unternehmen kann der Leitfaden für KMU sein.
Bild von oben nach unten:
Meike Stühmeyer-Freese | Kompetenzzentrum Frau und Beruf | OWL GmbH
Petra Spier | FocusPoint Consulting
Bildrechte: OWL GmbH
Die Coronapandemie bedeutet oftmals große Umwälzungen in der Arbeitsorganisation kleiner und mittelständischer Unternehmen. Vielfach mussten und müssen Arbeitsabläufe verändert sowie Arbeitszeit und Arbeitsort flexibilisiert werden. Zugleich erfordert die erschwerte Vereinbarkeit von Beruf und Familie adäquate Lösungen für die Belegschaft. Dies betrifft besonders weibliche Beschäftigte als oftmals Hauptverantwortliche von Careaufgaben.
Die mit dem veränderten Arbeiten unter Corona zusammenhängenden Herausforderungen, Erfahrungen und Lösungsansätze waren Thema des Online-Seminars am 13. April 2021. Moderiert aus dem Kreis Minden-Lübbecke, standen dabei Praxiserfahrungen und der ausführliche Austausch der etwa 20 teilnehmenden Unternehmen im Fokus.
Begonnen wurde das Seminar mit einem Einblick in die Praxis durch Thomas Klettke, Produktionsleiter bei der Schulte Innenausbau GmbH in Bad Oeynhausen. Vor Beginn der Pandemie waren im Unternehmen nur eine geringfügige Nutzung digitaler Tools und eine große Anzahl von Präsenzterminen die Regel. Nach einem kurzen „Lockdown-Schock“ wurde in allen Bereichen des Unternehmens bis auf die Produktion der Umstieg auf digitale Lösungen vorangetrieben. Die größte Herausforderung hierbei war die Erweiterung der bestehenden digitalen Infrastruktur. In der akuten Umbruchphase fanden Aspekte zum Arbeitsschutz, zur Erreichbarkeit oder zum Datenschutz kaum Berücksichtigung. Im Laufe der Pandemie wurden diese aber in Abstimmung zwischen Geschäftsleitung und Belegschaft angepasst und festgeschrieben.
Inzwischen hat sich im Unternehmen ein hybrides Modell mit Präsenzzeiten im Büro und Zeiten im Homeoffice etabliert. Als unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung dieser Arbeitsweise sieht Thomas Klettke eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Unternehmen an. Weitere wichtige Aspekte sind eine adäquate Infrastruktur, klar strukturierte Arbeitsabläufe und eine Abkehr von der Präsenz- hin zur Ergebniskultur.
Anschließend wurden in Kleingruppen verschiedene Gesichtspunkte zum „Arbeiten unter Corona“ diskutiert und zum Abschluss des Seminars in großer Runde vorgestellt. Dabei zeigte sich die Vielfältigkeit der Aspekte rund um das Thema. Angesprochen wurde unter anderem die Notwendigkeit einer aktiven Befähigung der Mitarbeitenden im Umgang mit der neuen Arbeitssituation, um Überforderungen zu verhindern. Als erfolgsbringendes Mittel für einen besseren persönlichen Kontakt und Zusammenhalt im Team wurden regelmäßige digitale Frühstücks-, Mittags- oder Kaffeepausen angeregt. Diskutiert wurden auch die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Nutzung von Schnelltests im Unternehmen. Abschließend wurde aus der Praxis berichtet, dass auch Beschäftigte, deren Tätigkeit die Präsenz am Arbeitsplatz erfordert, zumindest die administrativen Teile ihrer Aufgaben im Homeoffice erledigen können.