Sechs neue Projekte für den Spitzencluster it’s OWL
Wie kann ein Roboter in der Küche unterstützen? Das neue it’s OWL Projekt „Mensch-Roboter-Kollaboration in der Küche der Zukunft“ beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Service-Roboters, der den Geschirrspüler ein- und ausräumt.
Nachhaltigkeit in Unternehmen, ein Roboter für die Küche und die Sicherheit von Maschinen: In sechs neuen Innovationsprojekten des Spitzencluster it’s OWL entwickeln 18 Unternehmen und fünf Forschungseinrichtungen gemeinsam Ansätze und Lösungen, um konkrete Herausforderungen der Industrie anzugehen. 13 Projekte hatten sich in einer Ausschreibung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Weiterentwicklung des Spitzenclusters it‘s OWL beteiligt. Sechs davon hat ein unabhängiges Gutachtergremium ausgewählt. Die Projekte, die ab April 2023 starten, haben ein Gesamtvolumen von 15,6 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen plant, die Projekte mit Mitteln in Höhe von bis zu 9,3 Millionen Euro zu fördern.
Mona Neubaur, Wirtschafts- und Klimaschutzministerin des Landes Nordrhein-Westfalen: „Mit den neuen Innovationsprojekten liefert it’s OWL wichtige Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Ostwestfalen-Lippe und ganz Nordrhein-Westfalen. Das Spitzencluster setzt damit Maßstäbe für technologischen Fortschritt und bringt Unternehmen und Wissenschaft zusammen, um aus innovativen Ideen die richtigen Lösungen für nachhaltiges und digitales Wirtschaften zu entwickeln. Hier zeigt sich eindrucksvoll, wie die klimagerechte Transformation der Industrie aussieht, wenn wir vorhandene Kompetenzen und Potenziale in unserem Land klug kombinieren. Dieser Pioniergeist, der hier vorgelebt wird, ist genau das, was wir brauchen, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern.“
Für it‘s OWL Geschäftsführer Günter Korder sind die sechs neuen Projekte wichtige Bausteine, um die neue Strategie des Spitzenclusters umzusetzen und OstWestfalenLippe zu einer Modellregion für nachhaltige Wertschöpfung zu entwickeln. „Mit unseren neusten Projekten zeigen wir, dass digitale Lösungen der Schlüssel zur Nachhaltigkeit sein werden. Unser Ziel ist, der Wirtschaft dabei zu helfen, ihre Emissionen auf null zu bekommen und als it’s OWL somit nicht nur als wichtige Initiative für die Industrie 4.0, sondern in Zukunft auch für die Industrie Zero zu gelten.“
Einarmiger Roboter unterstützt in der Küche
Saugroboter und intelligente Lautsprecher sind bereits in vielen Haushalten etabliert, wie kann ein Roboter in der Küche unterstützen? Das Projekt „Mensch-Roboter-Kollaboration in der Küche der Zukunft“ beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Service-Roboters, der den Geschirrspüler ein- und ausräumt.
Welche Aufräumkonzepte neugedacht und mit welchen Sensoren und Anforderungen die Küche und der Roboter ausgestattet werden müssen, erarbeitet die Universität Bielefeld zusammen mit den Unternehmen Miele, Hettich und der Neura Robotics GmbH. Dabei soll die Seite 2 von 3 Küche nicht auf den Roboter zugeschnitten werden, sondern für Mensch und Roboter gleichermaßen nutzbar sein. In dem Projekt werden zwei mobile, einarmige Roboter verglichen.
Nachhaltigkeit im Engineering
Um Entwicklerinnen und Entwickler bei der Gestaltung von nachhaltigen Systemen zu unterstützen, fehlt es oftmals an geeigneten Methoden. Soll ein Elektromotor lieber vergossen werden, um einen geringen Wärmeverlust zu haben, oder soll der Motor lieber nicht vergossen werden, damit das spätere Recycling einfacher ist? Welche Lösung spart am meisten CO2 ein? Mit Hilfe des Projekts „Sustainable Lifecycle Engineering“ sollen Entwickler:innen und Produktmanager:innen befähigt werden, Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der frühen Phase des Engineerings in ihre Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.
Die Methoden basieren auf bestehenden Ansätzen und Methoden des Modellbasierten Systems Engineering (MBSE). Die Modelle werden um Nachhaltigkeitsaspekte und - anforderungen erweitert. Projektpartner sind: Diebold Nixdorf, Fraunhofer IEM, Fresenius Medical Care, Harting, Miele, Two Pillars, Universität Paderborn, Wago, Wuppertal Institut.
Duale Transformation richtig angehen
Wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung zum Erfolg von Unternehmen führen können, damit beschäftigt sich das Projekt „Strategisches Management der Dualen Transformation“. Ob Material, Arbeitsbedingungen oder Recycling: Wertschöpfungsketten haben für Unternehmen ein großes Potential, nachhaltiger zu werden. Aufgrund der Komplexität der Wertschöpfungsketten ist ein Management erforderlich. Nach welchem Plan dieses Management bestenfalls aufgebaut ist und abläuft, erarbeitet das Projektteam. In individuellen Projekten werden die Unternehmen Böllhoff, Hanning, Schmitz Cargobull und Weidmüller bei der dualen Transformation ihres Unternehmens durch das Fraunhofer IEM, InnoZent OWL, Universität Paderborn und das Wuppertal-Institut begleitet.
IoT-Systeme sicherer machen
Dank des Internet of Things können smarte Haushaltsgeräte gesteuert werden und in Unternehmen Maschinen untereinander kommunizieren. Die Vernetzung der Systeme erfordert hohe Sicherheitsstandards wie regelmäßige Updates, die Verschlüsselung von Daten, eine Bedrohungsanalyse oder die Erkennung von Angriffen durch Angriffsdetektionssysteme. Im Fokus des Projekts „IoT-Security durch zyklische, präzise verzahnte Bedrohungsanalyse und Angriffsdetektion“ steht Erleichterung der Entwicklung und Pflege sicherer IoT-Systeme für Unternehmen.
Die Forscher:innen des Fraunhofer IEM beschäftigen sich unter anderem mit den vernetzten Saugrobotern von Miele und der Sicherheit der Geldautomaten von Diebold Nixdorf. Für Bedrohungen auf diese Geräte soll ein Katalog von Schutzmechanismen aufgestellt werden. Gegenmaßnahmen auf Bedrohungen sollen als interne Sicherheitsanforderungen für Hardware, Software und Prozesse in den Lebenszyklus einfließen.
Mit Daten das Produktmanagement optimieren
Was müssen Unternehmen tun, damit ihre Produkte in Zukunft weiterhin erfolgreich sind? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Produktmanagement. Die Expert:innen kümmern sich um die Planung, Steuerung und Kontrolle von Produkten oder Dienstleistungen ihres Unternehmens. Seite 3 von 3 Oftmals vertrauen sie dabei auf ihr Bauchgefühl, denn relevante Daten sind meist über verschiedene Abteilungen verstreut. Wie das Produktmanagement auf Basis von Daten verbessert werden kann, erarbeitet das Projekt „Datenbasiertes Produktmanagement“.
In dem Projekt sollen die Unternehmen Böllhoff, Diebold Nixdorf, DMG Mori, Isringhausen und Schmitz Cargobull dazu angeleitet werden, klassische Aufgaben des Produktmanagements, wie die Planung neuer Produktfeatures, durch den Einsatz moderner Datenanalyse objektiver und erfolgreicher durchzuführen. Dabei sollen Daten aus unterschiedlichen Quellen wie Betriebsdaten, interne Daten aus Marketing und Vertrieb sowie externe Daten beispielsweise aus Social Media genutzt werden. Den Unternehmen stehen die Forschungspartner Fraunhofer IEM und Heinz Nixdorf Institut zur Seite.
Software unterstützt bei der Anlagensicherheit
In Unternehmen ist nicht nur die Sicherheit der Büro-IT wichtig, sondern auch die Sicherheit der Produktionsanlagen. Um die Sicherheit von Anlagen beurteilen zu können, ist eine Risikobeurteilung notwendig. Diese wird, wie die Zertifizierung von Sicherheitsstandards, allerdings meist manuell durchgeführt und ist daher zeitaufwendig und kostenintensiv.
In dem Projekt „Software-basierte Unterstützung von Security-Risikobeurteilungen in der Industrie“ wird an einer Software-basierten Unterstützung der Risikobeurteilung und zur Zertifizierung von Komponenten gearbeitet. Durch die gestiegene Automatisierung verspricht das Projekt die Entlastung von Fachkräften bei Routineaufgaben sowie eine schnellere Entscheidungsfindung bezüglich der Sicherheit. In dem Projekt arbeiten Weidmüller, Comma Soft und rt-solutions mit der TH OWL zusammen.
Gemeinsam für die Region stehen (v.l.): Landrat Christoph Rüther (Kreis Paderborn), Landrat Michael Stickeln (Kreis Höxter), Landrat Dr. Axel Lehmann (Kreis Lippe), Jens Kronsbein (Bezirksregierung Detmold), Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH), Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Fachhochschule Bielefeld), Annette Nothnagel (Leitung REGIONALE 202), Landrat Jürgen Müller (Kreis Herford), Stefan Sievers (IHK Lippe zu Detmold), Landrätin Anna Katharina Bölling (Kreis MindenLübbecke), Vize RP’in Anke Recklies (Bezirksregierung Detmold), Landrat Sven-Georg Adenauer (Kreis Gütersloh). Nicht auf dem Bild Oberbürgermeister Pit Clausen (Stadt Bielefeld).
Zum Abschluss und als Höhepunkt des NRW-Strukturprogramms REGIONALE wird OstWestfalenLippe ein Schaufenster für gute Ideen, Modelle und Lösungen. Ab April ist die ganze Region zum „UrbanLand Sommer“ eingeladen – einem Veranstaltungsprogramm, das die Ergebnisse der gemeinsamen engagierten Arbeit von mehr als 200 regionalen Akteuren zeigt. Bei sieben großen Festen und in vielen großen und kleinen Veranstal¬tungen werden die entstandenen Lösungen und Ergebnisse sowie viele der voraussichtlich rund 60 REGIONALE-Projekte für jeden Interessierten sichtbar und erfahrbar.
„Mit einer Vielzahl an zukunftsgerichteten Strategien und innovativen Projekten als praktische Beispiele wurden 7 Lösungen in OstWestfalen-Lippe erarbeitet, die das zukünftige Leben im UrbanLand in Stadt und Land positiv beeinflussen sollen. Sie werden im Rahmen des UrbanLand Sommers vorgestellt. Für REGIONALE-Projekte gibt es keine Blaupause, sie entstehen aus der Mitte der Gesellschaft. Das Präsentationsjahr wird diese Ideen weiter in die Region und zu den Bürgerinnen und Bürgern tragen“, ist Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen überzeugt.
„In der ganzen Region wird geplant, gebaut, eröffnet und in Betrieb genommen – das UrbanLand OstWestfalenLippe entsteht. Die REGIONALE hat uns in Bewegung gebracht und auch viel bewegt. Die Ergebnisse dieser gemeinsamen engagierten Arbeit wollen wir zeigen, vorstellen und zum Ausprobieren, Begehen und zum Mitmachen einladen“, ordnet Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand Boards, des Entscheidungsgremiums der REGIONALE, ein.
UrbanLand Sommer 2022
Im Präsentationsjahr 2022 wird das Urbanland OstWestfalenLippe im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms sichtbar. Hierfür sind alle Projekte aufgerufen, sich zu präsentieren. Ob Tag der offenen Tür, Aktion, Ausstellung, Baustellenbegehung, Fachveranstaltung oder einfach ein Fest, die Aktivitäten sind dabei so unterschiedlich wie die Projekte selbst. Ob mit einer Eröffnung oder oft auch einem Zwischenstand. Projekte sind vielleicht noch nicht abgeschlossen, mitten in der Umsetzungsphase und zum Teil nicht baulich sichtbar. Im UrbanLand Sommer geht es darum, die Ideen lebendig werden zu lassen und die Visionen von der Zukunft öffentlich zu präsentieren.
Als Ankertermine veranstaltet die OstWestfalenLippe GmbH, bei der die REGIONALE 2022 angesiedelt ist, sieben große Feste gemeinsam mit den Kreisen und der Stadt Bielefeld. Hier ist die rund 300 qm große UrbanLand-Welt als große Aktions- und Informationsfläche zu Gast und macht die REGIONALE insgesamt anschaulich. Neben einem großen Kuppelzelt mit 4,25 Meter Höhe und 9,80 Meter Durchmesser sowie einer Fläche von knapp 75 m² laden sieben Outdoor-Experimentierstationen dazu ein, sich mit den Themen der REGIONALE zu beschäftigen. Daneben können sich auch Projekte vor Ort bei den Festen präsentieren. Ein Bühnenprogramm mit prominenten Gästen lädt bei jedem der sieben Feste REGIONALE-Akteure wie auch die Öffentlichkeit zur Eröffnung ein.
Die OstWestfalenLippe GmbH gibt am 30. März 2022 aus dem Lokschuppen Bielefeld mit einem festlichen Auftakt gemeinsam mit Hendrik Wüst MdL, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Ministerin Ina Scharrenbach sowie rund 250 Gästen und Beteiligten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und natürlich den REGIONALE-Projekten den Startschuss für den UrbanLand Sommer.
Ein Terminkalender informiert ab April 2022 auf der Webseite www.urbanland-owl.de über das Programm des UrbanLand Sommers. Daneben werden die Termine öffentlich verbreitet.
Alle REGIONALE-Projekte erhalten zum UrbanLand Sommer Markierungen in Form von Bannern, Fahnen, Schildern oder Roll-Ups, so dass sie in der Region erkannt werden können.
Pressematerial zum Download: https://www.urbanland-owl.de/presse-und-medien/presseinformationen/
Innovationsschau Industrial Pioneers OWL eröffnet – Programm bis zum 4. Mai
OstWestfalenLippe bietet ein hervorragendes Umfeld für die Industrie der Zukunft. Unternehmen und Forschungseinrichtungen erschließen gemeinsam neue Technologien und Themen, um die Wettbewerbsfähigkeit des industriellen Mittelstands zu sichern. Dieses Fazit zogen Spitzen der Automatisierungsindustrie am Montag auf der Eröffnung der virtuellen Innnovationsschau Industrial Pioneers OWL, die die OstWestfalenLippe GmbH und owl maschinenbau gemeinsam mit dem Spitzencluster it´s OWL organisieren. Interessentinnen und Interessenten können in einer 360 Grad Welt 72 Lösungen für die Industrie von morgen erkunden. Die virtuelle Schau wird ergänzt durch ein Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen und Expertengesprächen bis zum 4. Mai. Weitere Informationen unter www.industrialpioneersowl.de.
Industrial Pioneers wird getragen durch 54 Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Organisationen. Die Forschungsansätze und Anwendungen sind für die Besucherinnen und Besucher übersichtlich in zehn virtuellen Themenräumen aufbereitet. Themenfelder sind Maschinelles Lernen, Digitaler Zwilling, Digitale Plattformen, Industrial APP Marketplace, Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt, Digitale Transformation, Open Innovation, Zirkuläre Wertschöpfung, Smart Food Technologies und Zukunftstechnologien Bau. In jedem Raum sind sechs bis zwölf Impulse zu finden, die in Form eines Videos, einer interaktiven Webseite oder einer 3D-Animation präsentiert werden.
Im Themenraum KI in der Arbeitswelt werden beispielsweise Ansätze für den Einsatz von augmentierter und virtueller Realität für die Montage und für die Wartung von Maschinen gezeigt – und auch für den Einsatz in der Aus- und Weiterbildung. Um Ansätze für Nachhaltigkeitsstrategien und den optimalen Einsatz von Materialein und Ressourcen geht es im Themenraum zirkuläre Wertschöpfung. Der Themenraum Smart Food Technologies präsentiert Innovationen für die lebensmittelverarbeitende Industrie. Dabei geht es darum, wie durch digitale Technologien Überproduktion und Unterversorgung vermieden werden - zum Beispiel die Optimierung von Verfallsprozessen in Lebensmitteln. Automatisierung, Robotik und digitale Prozessoptimierung in der Bauwirtschaft sind Schwerpunkte im Themenraum Zukunftstechnologien Bau.
Intelligente Automatisierung und KI als wichtiger Schlüssel für die Industrie
Die Unternehmen der Automatisierungsindustrie in OWL sind ein wichtiger Treiber für die Industrie von morgen. Die Weltmarktführer Beckhoff, Lenze, Phoenix Contact, Wago und Weidmüller bieten zahlreiche Lösungen für Industrie 4.0 und KI im Mittelstand. Sie sind Partner in vielen regionalen Initiativen wie dem Spitzencluster it´s OWL und owl maschinenbau – und auch der virtuellen Innovationsschau Industrial Pioneers OWL. Bei der Eröffnung nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus der Geschäftsleitung der Unternehmen eine Standortbestimmung vor und diskutierten Handlungsempfehlungen und Erfolgsrezepte.
Dabei wurde die gute Stimmung in der Industrie deutlich – insbesondere in der Automatisierungsindustrie. Der Auftragseingang sei gut – ebenso wie die Prognosen. „Der Start des Jahres stimmt uns positiv für 2021. Zu Beginn des Jahres hatten wir einen sehr erfreulichen Auftragseingang. Wir gehen davon aus, dass sich – vorausgesetzt, es gibt keine Einschränkung des Warenverkehrs – die Wirtschaft weiter erholen und 2021 Fahrt aufnehmen wird. Weidmüller ist als Gestalter in vielen Märkten der Welt unterwegs, nämlich mit Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Wir sind mit hervorragenden, innovativen Produkten und Lösungen und einem tollen Team bereit für die Zukunft“ ist sich Volker Bibelhausen, Technologievorstand und Vorstandssprecher der Weidmüller Gruppe, sicher.
Die Gründe dafür liegen in der Schlüsselfunktion der Branche. „Automatisierungstechnik ist eine Querschnittstechnologie und findet Einsatz in nahezu jeder Branche – sei es der Bühnentechnik, der Gebäudeautomation, der Medizintechnik, der Energieerzeugung oder der Produktion. Eine synergetische Nutzung der neuen Technologien aus den Bereichen Digitalisierung, Industrie 4.0 und KI in Verbindung mit Automatisierungstechnik ermöglicht eine nachhaltige Nutzung der vorhandenen Ressourcen und sichert den Wohlstand der Menschen“, erläutert Dr. Ursula Frank, verantwortlich für Forschungs- und Entwicklungs-Kooperationen bei Beckhoff.
Kooperation in OWL ist Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie
Gerade für kleine und mittlere Betriebe bietet die Automatisierungstechnik viele Angebote, um die digitale Transformation zu gestalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit in der neuen Normalität zu sichern. „Automatisierungsexperten integrieren ihre Domainexpertise in digitale Lösungen, die einen messbaren Mehrwert bieten und dem KMU neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Die Krise hat den Nutzen digitaler Lösungen deutlich gemacht und deren Entwicklung beschleunigt. Insbesondere der durchgängige Einsatz des digitalen Zwillings wird zu einer echten Unterstützung in der industriellen Automation. Automatisierungsspezialisten, Maschinenbauer und -Betreiber müssen jedoch an einem Strang ziehen, um mit offenen Standards eine wirkliche Interoperabilität zu erreichen. Dann lassen sich Entwicklungsprozesse erheblich beschleunigen, Tätigkeiten parallelisieren und die Qualität verbessern“, ergänzt Burkhard Balz, Senior Vice President bei Lenze.
Die Unternehmen sehen Kooperation als einen wichtigen Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie. „Im Rahmen des Spitzenclusters sind wir schon seit Jahren dabei, Potenziale neuer Technologien für OWL zu erschließen. Durch die Zusammenarbeit gerade auch zwischen den Marktbegleitern haben wir die Möglichkeit, gemeinsam schneller Probleme lösen zu können als jeder für sich. Hier sollten wir konsequent weitermachen und die Zusammenarbeit weiter intensivieren“, erläutert Frank Possel-Dölken, Geschäftsführer Phoenix Contact. „Der IDTA, der zentralen Anlaufstelle für den digitalen Zwilling, kommt eine wichtige Rolle für unsere Branche zu. Sie hat das Ziel, die Verwaltungsschale als Umsetzung des digitalen Zwillings für Industrie 4.0 weltweit zu etablieren. Hier bedarf es eines gemeinsamen Engagements aller OWL Akteure“, so Possel Dölken weiter.
Thema Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
„Nachhaltigkeit ist kein Modegag – Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor. Wir übernehmen alle Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften – auch als und in Unternehmen. Diese Erkenntnis und die Vision einer besseren Zukunft bindet sich zunehmend in den Unternehmenszweck ein,“ erklärt Jürgen Schäfer, Chief Sales Officer WAGO Kontakttechnik. „Und das nicht zum Window Dressing, sondern als Bestandteil der eigenen Unternehmensethik und des Selbstverständnisses, aber auch um Kunden zu gewinnen, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten und um im Wettbewerb zu bestehen. Nachhaltigkeit wird auch zum Wettbewerbsfaktor und das ist letzten Endes gut für Umwelt, für Ressourcen und für unsere Zukunft“, so Schäfer weiter.
Die OWL GmbH, owl maschinenbau und it´s OWL werden die Impulse aus der Diskussion aufnehmen und bei der Entwicklung neuer Strategien berücksichtigen. „Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit sind wichtige Zukunftsthemen für den Mittelstand. Wir müssen die Angebote in OWL erheblich ausbauen, um kleine und mittlere Unternehmen bei der Erschließung dieser Felder zu unterstützen. Dafür werden unsere Kräfte in OWL bündeln und neue Ansätze entwickeln“, fasst Dr. Arno Kühn, Mitglied der Geschäftsleitung der it´s OWL Clustermanagement GmbH zusammen.
In der 360 Grad Welt können Interessentinnen und Interessenten 72 Lösungen für die Industrie von morgen erkunden. Quelle: it´s OWL
Unternehmen und Forschungseinrichtungen zeigen Lösungen für die Produktion von morgen
Bielefeld, 7. April 2021. Maschinelles Lernen, digitale Plattformen, zirkuläre Wertschöpfung und Arbeit 4.0: Die digitale Transformation verändert die Wirtschaft Schritt für Schritt. Neue Ansätze zeigen 54 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke aus OstWestfalenLippe vom 19. April bis 4. Mai in der virtuellen Innovationschau „Industrial Pioneers OWL“, die von der OstWestfalenLippe GmbH und owl maschinenbau in Kooperation mit dem Spitzencluster it´s OWL organisiert wird. In einer 360-Grad Welt können Interessentinnen und Interessenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Politik 72 Lösungen in zehn Themenräumen erkunden. Ergänzt wird die Innovationsschau durch ein Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Expertengesprächen und digitalen Führungen.
„Der Einsatz neuer Technologien und konsequente Digitalisierung sind der Schlüssel, damit die Industrie in Deutschland auch morgen noch wettbewerbsfähig ist. Die digitale Transformation stellt aber insbesondere kleine und mittlere Unternehmen vor große Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen müssen. Im Spitzencluster it´s OWL und weiteren Initiativen entwickeln Unternehmen und Forschungseinrichtungen in OstWestfalenLippe beispielhafte Lösungen für den Mittelstand. 72 davon präsentieren wir bei Industrial Pioneers OWL. Unser Ziel ist es, dass Unternehmen neue Impulse erhalten und ihre konkreten Herausforderungen mit Expertinnen und Experten diskutieren können“, erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH.
Die virtuelle Leistungsschau ist die digitale Transformation des OWL Gemeinschaftsstandes auf der Hannover Messe, den OWL GmbH und owl maschinenbau seit zwölf Jahren als Visitenkarte für den Hightech-Standort OWL und als Treffpunkt für die Region organisieren. Da die Messe in diesem Jahr nur digital stattfindet, haben sich Veranstalter und Partner für ein eigenes Format nach der Messe entschieden. „Mit der virtuellen Leistungsschau wollen wir die Lösungen und Kompetenzen aus OWL präsentieren und mit den Unternehmen in den Dialog treten. Wir haben dazu eine attraktive virtuelle Welt geschaffen, die zum Erkunden einlädt. Mit unserem Veranstaltungsprogramm bieten wir darüber hinaus die Möglichkeit, sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen“, ergänzt Almut Rademacher, Geschäftsführerin owl maschinenbau. „So schaffen wir ein Format, das auf die Bedarfe der Unternehmen in OWL zugeschnitten ist und die starke Kooperationskultur in OWL eindrucksvoll demonstriert“.
Die Forschungsansätze und Anwendungen sind für die Besucherinnen und Besucher übersichtlich in zehn virtuellen Themenräumen aufbereitet. Themenfelder sind Maschinelles Lernen, Digitaler Zwilling, Digitale Plattformen, Industrial APP Marketplace, Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt, Digitale Transformation, Open Innovation, Zirkuläre Wertschöpfung, Smart Food Technologies und Zukunftstechnologien Bau. In jedem Raum sind sechs bis zwölf Impulse zu finden, die in Form eines Videos, einer interaktiven Webseite oder einer 3D-Animation präsentiert werden.
Forschungseinrichtungen bündeln ihre Kräfte für den Mittelstand
Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in OWL spielen dabei eine wichtige Rolle und engagieren sich in allen Themenfeldern. Mit dabei sind die Universitäten Bielefeld und Paderborn, die Technische Hochschule OWL, die Fachhochschule Bielefeld, die Fachhochschule des Mittelstands, die Fachhochschule der Wirtschaft, das Fraunhofer IEM und das Fraunhofer IOSB-INA. „Die Forschungsinstitute in OWL verstehen sich als Innovationspartner für den Mittelstand. Wir ergänzen uns gut in unseren Kompetenzen und arbeiten in vielen Projekten zusammen, um passgenaue Lösungen für die Unternehmen zu erarbeiten. Das zeigen wir auch bei Industrial Pioneers OWL, wo wir erstmals gemeinsam unsere Kompetenzen in unterschiedlichen Themenfeldern präsentieren“, erläutert Prof. Dr. Volker Lohweg, Vorstand des Instituts für Industrielle Informationstechnik der TH OWL (inIT).
So gehört das Institut beispielsweise zu den zehn Partnern im Themenraum maschinelles Lernen und zeigt dort, wie selbst mit wenigen Daten Informationsfusionssysteme für vorausschauende Wartung angelernt werden können. Hiermit lassen sich KI-Systeme realisieren, die im Maschinen- und Anlagenbau oder der Prozessindustrie eingesetzt werden können. Darüber hinaus können diese Systeme u.a. auch Konflikte in Datenquellen erkennen, z.B. nicht korrekt montierte Sensoren, um so Rückschlüsse auf das Verhalten der Maschinen und Datenquellen ziehen zu können.
In einem weiteren Themenraum präsentiert das Netzwerk Smart Food Technology OWL Innovationen für die lebensmittelverarbeitende Industrie. Die Institute der TH OWL zeigen gemeinsam mit Unternehmen, wie durch digitale Technologien Überproduktion und Unterversorgung vermieden und Ressourcen optimal eingesetzt werden können. Ein wichtiges Anwendungsfeld, in dem Maschinelles Lernen und Food-Technologien zusammenwirken, ist beispielsweise die Analyse und Optimierung von Verfallsprozessen in Lebensmitteln. Hierdurch lässt sich das Verfallsdatum optimieren. Lebensmittel können länger verwendet werden können, die Vernichtung von Lebensmitteln wird drastisch reduziert. Das ist Nachhaltigkeit pur.
KI und intelligente Automatisierung als Schlüssel für die Industrie von morgen
Neben der Forschung ist die Automatisierungsindustrie eine tragende Säule von Industrial Pioneers OWL. Die Weltmarktführer Beckhoff, KEB, Lenze, Phoenix Contact, Wago und Weidmüller zeigen in vielen Themenräumen neue Lösungen. „Künstliche Intelligenz und intelligente Automatisierung sind die Schlüsselfaktoren für die Industrie von morgen. Im Spitzencluster it´s OWL arbeiten viele bekannte Weltmarktführer und erschließen mit den Forschungseinrichtungen neue Potenziale für maschinelles Lernen, arbeiten am digitalen Zwilling als Technologie, entwickeln Grundsätze für digitale Plattformen und beschäftigen sich mit unserer Arbeitswelt der Zukunft. Und mit dem Industrial APP Market Place projektieren wir einen neuen Marktplatz für Industrie 4.0-Lösungen“, erklärt Jürgen Schäfer, Geschäftsführer WAGO Kontakttechnik.
Im Industrial APP Market Place arbeitet WAGO gemeinsam mit Phoenix Contact, Weidmüller, owl maschinenbau, dem Centrum Industrial IT sowie weiteren Unternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Marktplatz, auf dem Unternehmen Apps für Industrie 4.0 und später auch weitere Automatisierungsanwendungen vorstellen, aber auch kaufen können. Durch den Fokus auf Offenheit, Interoperabilität und Open Source haben Endanwender den größtmöglichen Nutzen in ihrem Arbeitsalltag. Dabei ist es egal, ob es sich um Maschinenbetreiber, Maschinenbauer, Systemintegratoren oder APP Entwickler handelt. Im Themenraum bei Industrial Pioneers OWL erhalten Besucherinnen und Besucher einen Überblick über den Entwicklungsstand des Marktplatzes, eine virtuelle Ansicht des Demonstrators und unterschiedliche Anwendungsbeispiele.
Darüber hinaus hat WAGO gemeinsam mit dem Fraunhofer IEM im it´s OWL Projekt „Digital Business“ Ansätze erarbeitet, wie sich Unternehmen in der Plattformökonomie aufstellen können. Die Ergebnisse werden im Themenraum Digitale Plattformen präsentiert: Ein Plattform Navigator bietet Unternehmen die Möglichkeit eine erste Orientierung in der Plattformökonomie zu erhalten. Er besteht aus dem Plattform-O-Maten und dem Plattform Radar. Mit Hilfe des Plattform-O-Maten können Unternehmen eine erste Selbsteinschätzung vornehmen und erhalten darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für die Entwicklung einer eigenen Plattformstrategie. Diese können sie dann mit Hilfe des Plattformradars konkretisieren und Anwendungsfälle ermitteln.
10 Thementage mit Vorträgen, Expertengesprächen und Erfahrungsaustausch
Vertiefende Informationen bietet ein begleitendes Veranstaltungsprogramm, bei dem Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke Herausforderungen und Anwendungen zu den Themenfeldern vorstellen und diskutieren. Zu jedem Thema gibt es ab dem 20. April einen Thementag mit Vorträgen, Erfahrungsaustausch, digitalen Führungen und Expertengesprächen. „Industrial Pioneers OWL“ startet am 19. April mit einer virtuellen Eröffnungsveranstaltung. Im Fokus steht dabei eine Bilanz der Hannover Messe: Spitzen von Unternehmen werden Trends und Perspektiven der Industrie in der neuen Normalität mit der Corona-Pandemie diskutieren.
Die Thementage finden an den folgenden Terminen statt:
Dienstag, 20. April: Maschinelles Lernen
Mittwoch, 21. April: Digitaler Zwilling
Donnerstag, 22. April: KI in der Arbeitswelt und Digitale Transformation
Freitag, 23. April: Smart Food Technologies
Montag, 26. April: Industrial APP Marketplace
Dienstag, 27. April: Open Innovation
Mittwoch, 28. April: Zirkuläres Wirtschaften
Donnerstag, 29. April: Digitale Plattformen
Dienstag, 4. Mai: Zukunftstechnologien Bau
Das sind die Industrial Pioneers OWL
Industrial Pioneers OWL wird von den folgenden Partner getragen:
Beckhoff, Center for Applied Data Science, Centrum Industrial IT (CIIT), CirQuality OWL, Contact Software, CoR-Lab, Digital in NRW, Dixeno, Eisfeld Ingenieure, Energie Impuls OWL, Fachhochschule Bielefeld, Fachhochschule des Mittelstands, Fachhochschule der Wirtschaft, Fachwerkstatt Drücker, Food Processing Initiative, Founders Foundation, Fraunhofer IEM, Fraunhofer IOSB-INA, Goldbeck, Handwerkskammer OWL, Heinz Nixdorf Institut, Hilscher, Hochbau Detert, IG Metall, InnoZent OWL, Institut für industrielle Informationstechnik, Institut für Technische Energie-Systeme, it´s OWL, KEB, KI-Marktplatz, Knowtion, Lenze, Lippe zirkulär, NRW.Innovationspartner, Open Innovation City Bielefeld, OstWestfalenLippe GmbH, owl maschinenbau, PerFact, Phoenix Contact, Pioneers Club, Rexroth, Schüco, SICP Paderborn, Smart Food Technologies OWL, SSV Software Systems, Technische Hochschule OWL, Tosibox, Unity, Universität Bielefeld, Universität Paderborn, VDI Ostwestfalen-Lippe Bezirksverein, Wago, Weidmüller, ZIG OWL
Weitere Informationen unter www.industrial-pioneers-owl.de
Wolfgang Marquardt (OstwestfalenLippe GmbH) und Almut Rademacher (owl maschinenbau) in der 360 Grad-Welt „Industrial Pioneers OWL“
Quelle: OWL GmbH
Corona Ausfälle im Jahr 2020 im Reisegebiet Teutoburger Wald / OWL bei mehr als 1 Milliarde Euro / 53.000 Arbeitsplätze durch Tourismus und Freizeit / 2019 wurden 3,08 Mrd. Euro Umsatz erzielt
(Bielefeld, 19.02.2021) Der Tourismus in OstWestfalenLippe ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. 2010 lag der Gesamtumsatz im Reisegebiet Teutoburger Wald noch bei 2,6 Mrd. Euro. Bis zum Jahr 2019 war der Gesamtumsatz auf 3,08 Mrd. Euro gestiegen. Der Bereich der Tagesgäste hatte mit 2,03 Mrd. Euro (66 Prozent) den größten Anteil. Der Umsatz bei Übernachtungsgästen lag bei 1,05 Mrd. Euro (34 Prozent).
„Tourismus ist in OWL nicht nur ein starker Wirtschaftsfaktor und sichert mehr als 53.000 Arbeitsplätze, sondern auch ein wesentlicher Standortfaktor für die Unternehmen der Region. Bei der Gewinnung von Fachkräften ist die Freizeitinfrastruktur mit ihrem Erlebniswert und mit Angeboten für die gesamte Familie ein wichtiges Plus. Was für Touristen attraktiv ist, trägt auch für die Einwohnerinnen und Einwohner in OWL zur Lebensqualität bei“, hebt Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Fachbeirats Tourismus der OWL GmbH, hervor. Das unterstreicht auch das aus den Umsätzen resultierende Steueraufkommen, das sich im Jahr 2019 allein für Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer auf ca. 285,1 Mio. Euro belief. Dazu kommen noch durch den Tourismus hervorgerufene Gewerbesteuern, Grundsteuern, Zweitwohnungssteuern und Kurtaxen.
Die aktuellen Zahlen wurden im Rahmen des Projekts „Zukunftsfit Digitalisierung“ vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) mit Sitz in Berlin und München im Auftrag der OWL GmbH ermittelt.
Investitionen in Tourismus-bezogene Infrastruktur lohnen sich
Der Tourismus ist eine klassische Querschnittsbranche. Egal ob Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistende oder Zuliefernde, wie regional Produzierende und Handwerksbetriebe: Es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert. Deshalb lohnen sich Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die Tourismus-bezogene Infrastruktur, in konkrete Produkte und in die touristische Vermarktung.
Der Tourismus ist Umsatzbringer und leistet über Steuereinnahmen einen Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Als Jobmotor bietet der Tourismus Menschen vieler unterschiedlicher Berufsqualifikationen und Beschäftigungsverhältnisse (von der Saisonkraft bis zur Vollzeitstelle) Einkommensmöglichkeiten. Er schafft und sichert ortsgebundene Arbeitsplätze. Er trägt zudem direkt zur Verbesserung der lokalen Infrastruktur bei, steigert die Attraktivität des Standortes OWL und die Lebensqualität in der Region.
„Die Tourismusbranche unserer Region wird gern mal unterschätzt. Dabei gibt es kaum einen Wirtschaftsbereich, der von der Querschnittsbranche Tourismus nicht profitiert. Steuereinnahmen in beträchtlicher Höhe auch für unsere Kommunen sowie Arbeitsplätze, die nicht woandershin zu verlagern sind, gehen damit einher“, so Lehmann weiter.
Auch vor diesem Hintergrund sind die Corona-bedingten Einbrüche in der Tourismusbranche schmerzlich. Die ebenfalls vom dwif ermittelten Zahlen für das Jahr 2020 zeigen die Dramatik: allein für die Monate März und April 2020 lag der Umsatzausfall bei 384,3 Mio. Euro. Für die Monate März bis Dezember 2020 lag der Umsatzausfall sogar bei 1,086 Mrd. Euro. Das ist ein Minus von mehr als 35 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Übernachtungsbereich hatte mit 48 Prozent das größte Umsatz-Minus, der Tagestourismus büßte rund 29 Prozent ein. „Gerade in dieser Situation ist es wichtig, dass die Tourismus-Organisationen der Region die Unternehmen beim Neustart und in den kommenden Jahren optimal unterstützen können“, betont Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH.
Weitere Informationen:
www.teutoburgerwald.de/zukunftsfit-digitalisierung
Kontakt:
Teutoburger Wald Tourismus
Fachbereich der OstWestfalenLippe GmbH
Tobias Valentien
Tel. 0521 9673315
t.valentiennoSpam@teutoburgerwald.de
Quelle: Teutoburger Wald Tourismus, M. Schoberer
Bielefeld/Gütersloh, 10.02.2020. Unter dem Titel „Transformer – neue Bedingungen im Kulturbereich“ fand am Mittwoch die 14. OWL Kulturkonferenz zum ersten Mal in rein digitaler Form statt. Kulturschaffende, sowie Vertreter aus Kulturpolitik, -verwaltung und Kultureinrichtungen beschäftigten sich mit der aktuellen Transformation der Kultur, getrieben durch die Digitalisierung und die Corona-Krise.
Mehr als 200 Teilnehmer nahmen an der digitalen OWL Kulturkonferenz teil, die von der OWL GmbH in Kooperation mit der Bezirksregierung und dem Regionalrat und in Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt Gütersloh veranstaltet wurde. „Die hohe Teilnehmerzahl zeigt das große Interesse der Kulturakteure in OWL an Möglichkeiten zum Netzwerken und Arbeiten an Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung der gegenwärtigen Pandemiesituation,“ freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH über die Resonanz.
Mit seinem Impulsvortrag „Zukunftsfragen. Überlegungen zur Kulturpolitik der Transformation“ eröffnete Dr. Henning Mohr, Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitschen Gesellschaft e.V. die Konferenz.
Sechs interaktive Workshops boten die Möglichkeit zum Austausch über aktuelle und generelle Veränderungen im Kulturbereich, sowie einen direkten Praxisbezug unter anderem am Beispiel der Transformation der „Drums´n´Percussion Paderborn“ vom analogen zu einem neuen digitalen Event.
Wie Partizipationsideen innerhalb der Kultur-Transformation aussehen können, zeigte der Workshop „Alle sind Host – Transformation divers und inklusiv gestalten“ mit der Einbindung kreativer Interaktionen und künstlerischem Arbeiten.
Im Workshop „Kultur und Journalismus in Zeiten der Corona-Krise“ wurde über die Möglichkeiten der Kulturberichterstattung diskutiert. Die offene Austauschrunde beschäftigte sich damit, wie die gegenseitigen Erwartungen zwischen Kulturszene und Medien aussehen.
Neben der Vorstellung von einzelne Features der neuen „OWL Live“-Kulturplattform für OstWestfalenLippe gab es auch Möglichkeiten diese direkt auszuprobieren.
In weiteren Diskussionen und Workshops wurde über die zukünftige Aufstellung von Kulturinstitutionen und ihren Möglichkeiten Transformationsprozesse konstruktiv mitzugestalten, diskutiert. Am Beispiel des „Paderborner Kultur-Soli“ gab es Einblicke in die Möglichkeiten einer Finanzierung für Kulturschaffende durch Crowdfunding.
Besonderer Programmpunkt der Konferenz war die Premiere des interaktiven Films „caretopulis“, in dem sich das Publikum individuell durch die Spielszenen des Stücks klicken und so selbst entscheiden konnte, wie das Stück verlaufen soll. Um neben dem Geist auch den Körper in Bewegung zu halten, lud die Konferenz in den Pausenzeiten zu einem ausgleichenden Bewegungsprogramm ein.
Als regionales Forum für Information, Erfahrungsaustausch und Vernetzung wurde die OWL Kulturkonferenz erstmals in ein digitales Format transformiert, mit dem Anspruch vielseitige Interaktionsmöglichkeiten zu integrieren.
Zum 14. Mal hatte das Kulturbüro der OstWestfalenLippe GmbH Fachleute aus Kultur, Bildung, Verwaltung und Politik zur OWL Kulturkonferenz eingeladen. Die Veranstaltung ist ein wichtiger Teil der Aktivitäten, mit denen sich das Kulturbüro der Regionalmarketing- und Regionalentwicklungsgesellschaft OstWestfalenLippe GmbH für die Förderung der kulturellen Vielfalt in OWL einsetzt.
O-Töne zur OWL Kulturkonferenz:
Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Kultur kann auch digital. Wir erleben Kulturschaffende aktuell als hochmotivierte Akteure, die in Ostwestfalen-Lippe neue Wege beschreiten, um Menschen mit ihren kulturellen Angeboten zu erreichen – in den Städten und auf dem Land. Die OWL Kulturkonferenz ist eine bewährte Plattform, sich über neue Ideen, neue Partnerschaften und Kooperationen auszutauschen und die Kulturregion Ostwestfalen-Lippe weiter zu entwickeln.“
Regionalratsvorsitzender Reinold Stücke: „Die OWL Kulturkonferenz ist ein wichtiges Event der Region, auf dem über die Weiterentwicklung der Kulturregion OstWestfalenLippe diskutiert wird. Die Kulturschaffenden aus der Region nutzen sie als Plattform für den Austausch, Diskussionen und als Impulsgeber für die eigene kulturelle Arbeit.“
Dr. Henning Mohr (Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.): „Im Kontext eines disruptiven gesellschaftlichen Wandels muss sich auch der Kulturbereich verändern. Es braucht eine Transformation kultureller Infrastrukturen zu mehr Agilität, Digitalität, Diversität und Nachhaltigkeit, um auch neuen Anforderungen des Publikums gerecht werden zu können. Zur Unterstützung dieser Prozesse müssen wir die Grundlagen einer transformationsorientierten Kulturpolitik definieren, die den Wandel durch zukunftsweisende Rahmenbedingungen unterstützt.“
Andreas Kimpel (Kulturdezernent der Stadt Gütersloh): „Die Digitalisierung schafft viele neue Möglichkeiten für die Kulturschaffenden in OWL. Aufgabe der Politik ist es die Transformationsprozesse im Kultursektor zu begleiten und mit den richtigen Förderungen zu unterstützen.“
Landrat Dr. Axel Lehmann (Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH): „Das kulturelle Angebot der Region Ostwestfalen Lippe ist ein wichtiger Bindefaktor für junge Menschen und Familien an die Region. Die OWL Kulturkonferenz bietet die Basis für einen intensiven Austausch unter den Kulturschaffenden und der Kulturpolitik, um dieses kulturelle Angebot attraktiv zu halten und weiter zu entwickeln.“
Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH): „OWL ist in Sachen der digitalen Transformation gut aufgestellt, wie Projekte wie it’s OWL oder die digitale Modellregion zeigen. Davon kann die Kulturszene profitieren. Die OWL GmbH bietet Ansätze für den Austausch.“
Jana Duda (Leitung OWL Kulturbüro): „Die Organisation und Durchführung dieser online-Konferenz war für uns ein spannendes Experimentierfeld. Wir nehmen vielen wichtige Erkenntnisse mit und können die Kulturschaffenden der Region in Zukunft noch konkreter beraten.“
Die digitale Transformation verändert die Arbeitswelt. Wie wirkt sich das auf Berufsbilder aus? Welche Fähigkeiten brauchen Jugendliche, um den Anforderungen der neuen Arbeitswelt gerecht zu werden? Antworten darauf liefert das neue Projekt „MINT Community 4.OWL“, das im Januar 2021 startet. Dazu werden mobile Mitmach-Angebote aufgebaut sowie 30 neue außerschulische Lernorte im ländlichen Raum geschaffen. Das dreijährige Projekt wird von der OstWestfalenLippe GmbH, der Universität Paderborn, den zdi-Zentren Gütersloh, Herford, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie dem Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft e. V. (BOW) umgesetzt und mit 720.000 Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die MINT-Community 4.OWL gehört zu den 22 Projekten, die im Rahmen der BMBF-Ausschreibung „MINT-Cluster“ aus 120 Bewerbungen ausgewählt wurden.
Durch die digitale Transformation wandeln sich Berufsbilder, neue Berufe entstehen. IT-Kompetenzen und der Umgang mit neuen Technologien sind wichtige Voraussetzungen für die beruflichen Chancen von Jugendlichen. Wolfgang Marquardt, Prokurist OstWestfalenLippe GmbH erläutert: „Mit dem Projekt „MINT Community 4.OWL“ wollen wir diese Veränderungen der Arbeitswelt für Jugendliche in OstWestfalenLippe anfassbar machen. Durch praxisnahe Mitmachangebote sollen sie bei der Berufs- und Studienorientierung unterstützt werden. Dabei geht es uns insbesondere darum, in allen Teilen der Region Zugang zu Angeboten zu ermöglichen – insbesondere auch im ländlichen Raum.“
So wird die Technikdidaktik der Universität Paderborn einen mobilen „MINT Mach Pool“ aufbauen. Die mobilen Kurse bieten einen Überblick über neue Technologien und deren Auswirkungen auf Berufsfelder. Themenfelder sind u. a. Industrie 4.0, 3D-Druck, Augmented und Virtual Reality oder Robotik. Die zdi-Zentren werden 30 neue außerschulische Lernorte in Kommunen aufbauen, in denen Jugendliche bisher keine Angebote zur MINT-Förderung nutzen können wie beispielsweise Lichtenau, Horn-Bad Meinberg, Versmold und Vlotho. Das BOW wird zusammen mit Unternehmen aus OWL den Jugendlichen durch Workshops und Tage der offenen Tür Einblicke in die technischen Ausbildungsberufe mit ihren innovativen Technologien ermöglichen. Durch einen jährlich stattfindenden Zukunftskongress können Schülerinnen und Schüler neue Ansätze aus der Spitzenforschung in den Bereichen KI und Industrie 4.0 erfahren. Die MINT-Akademie bietet Multiplikatoren der Bildungsregion OWL die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt sowie Trends in der Bildungsforschung zu informieren.
Das Dach über alle Aktivitäten bildet eine Online-Plattform. Diese bietet Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, Eltern und Multiplikatoren eine Übersicht über alle Veranstaltungen und Angebote und die Möglichkeit, sich auszutauschen und zu vernetzen. Schülerinnen und Schüler können für MINT-Aktivitäten Punkte sammeln und dafür Preise erhalten, wie beispielsweise exklusive Besuche von Forschungseinrichtungen oder Sachpreise.
Um diese Aktivitäten umzusetzen, bündelt die „MINT Community 4.OWL“ die Kompetenzen aus den Gebietskörperschaften, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Über 150 Schulen, Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und wirtschaftsnahe Organisationen haben bereits zugesagt, sich in die Aktivitäten des Projekts einzubringen. Die Projektpartner werden im ersten Quartal die Angebote und außerschulischen Lernorte entwickeln. Erste Angebote werden voraussichtlich ab April 2021 starten.
Bild: Universität Paderborn
UrbanLand Board qualifiziert insgesamt 18 Projekte im REGIONALE-Prozess weiter
Bielefeld, 14.12.2020. Lösungen für ein gutes Leben in OstWestfalenLippe: Acht Projekte aus den Bereichen Neue Mobilität, Gesundheit, Freizeit und Tourismus sowie Kulturlandschaft erhielten im Dezember vom UrbanLand-Board der REGIONALE 2022 einen A-Beschluss. Insgesamt gibt es inzwischen 15 anerkannte REGIONALE-Projekte. „Damit geht die REGIONALE 2022 mit voller Kraft in den Endspurt“, sagt Landrat Jürgen Müller, neuer Vorsitzender des UrbanLand-Board.
Ministerin Ina Scharrenbach freut sich über den Zwischenstand der REGIONALE in OstwestfalenLippe: "Heute schon zeigt sich mir, dass es richtig war, OWL für die REGIONALE 2022 ausgewählt zu haben. Hier werden in hoher Geschwindigkeit eine Vielzahl von zukunftsweisenden Projekten auf den Weg gebracht. Mit unserem Strukturförderinstrument REGIONALE schafft das Land Nordrhein-Westfalen die optimale Möglichkeit, regional gemeinsam Zukunftsgestaltung in vielen Lebensbereichen – wie dem Wohnen, den Arbeitswelten, der Mobilität, der gesunden Umwelt und anderen Projekten – in die Hand zu nehmen. Die Initiativen machen deutlich, wie städtische und ländliche Akteure miteinander für die Menschen in allen Kommunen in OWL Heimatgestaltung im besten Sinne betreiben." Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung koordiniert als federführendes Ressort die Zusammenarbeit zwischen Region und den Düsseldorfer Ministerien.
Landrat Jürgen Müller verstärkt: "Damit geht die REGIONALE 2022 mit voller Kraft in den Endspurt – das passt zu unserer Region OWL, die sich schon in den vergangenen Jahren als starke Region positioniert und im Land Vorbildcharakter hat. Stabilität und Bewegung, Impulse und Visionen sind hier gelebte Struktur, dank der rund 200 Akteurinnen und Akteure, die die REGIONALE 2022 und die Balance zwischen Stand und Land gestalten und ihr Leben einhauchen. Für uns steht schon jetzt zur Halbzeit fest: Die Regionale 2022 hat große Wirkung und einen großen Mehrwert."
Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher stellt heraus: "Mit der REGIONALE stärken wir mit fast 90 Millionen Euro Fördermittel für die Region den Wirtschaftsstandort Ostwestfalen-Lippe. 54,8 Millionen Euro fließen in Projekte, mit denen die Denker und die Macher – also die Hochschulen und die Unternehmen – den Mittelstand digitaler und innovationsfähiger machen. Mit der REGIONALE verbessern wir auch das Leben der Bürgerinnen und Bürger. Rund 30 Millionen Euro fließen in Städtebauprojekte in unseren Städten und Gemeinden. Und nicht zuletzt präsentieren wir uns als Region in der Welt: als echtes OWL-Team mit Wir-Gefühl für die Region."
Die neuen REGIONALE 2022-Projekte
Im REGIONALE-Projekt "MonoCab OWL" unter der Projektleitung von Prof. Dr. Ing. Thomas Schulte von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe wird die Nutzung kleiner elektrischer Einschienen-Fahrzeuge, sogenannter MonoCabs, als Prototyp auf einer Teststrecke auf dem stillgelegten Streckenabschnitt der Extertalbahn von Bösingfeld in Richtung Rinteln erprobt und reguläre Einsatzmöglichkeiten im Rahmen eines On-Demand-Verkehrs geprüft. Die Prototypenentwicklung wird von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) getrieben. Der Grundansatz, die Idee des kreiselstabilisierten Fahrzeugs neu aufzugreifen und weiterzuentwickeln, wurde vom Landeseisenbahn Lippe e. V. eingebracht, der dafür mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2018 ausgezeichnet wurde.
Mit dem REGIONALE-Projekt Smart Farm OWL unter der Projektleitung von Prof. Dr. rer. nat. Burkhard Wrenger will die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe im Kreis Höxter gemeinsam mit Akteuren aus Landwirtschaft, Wirtschaftsförderung und Digitalisierung ein Programm umsetzen, das lokale Landwirtschaftsbetriebe zur sinnvollen Nutzung von smart farming – also dem präzisen und effizienten Einsatz von Ressourcen durch technische Analyse für eine produktivere und nachhaltigere Agrarwirtschaft – befähigt.
"Die TH OWL ist Vorreiterin bei digitalen Lösungen für Mobilität und Landwirtschaft. Über diese beiden Projekte werden wichtige Themen für die Region vorangebracht", so Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL. "MonoCab OWL als gemeinsame Initiative mit dem Landeseisenbahn Lippe e. V. ist ein national bedeutendes Projekt zur Mobilität der Zukunft im ländlichen Raum. Smart Farm OWL bringt digitales Denken in die Landwirtschaft und fördert so das nachhaltige Bewirtschaften von Ackerflächen. Dass die Projekte Teil der REGIONALE 2022 sind, freut mich sehr."
Auch das Mobilitätsprojekt On-Demand-Ridepooling Höxter sorgt für Fahrdienste auf Abruf. Die Fahrdienste bündeln Anfragen von Menschen mit demselben Fahrziel. So soll der bedarfsgerechte Service eine echte Alternative zum Auto werden und vor allem Senioren, Kindern und Menschen mit eingeschränkter Mobilität ermöglichen, flexibler unterwegs zu sein.
"Der Betrieb der fünf Fahrzeuge soll im Dezember 2021 starten – werktags in der Stadt Höxter mit Lütmarsen und Bosseborn, abends und an Sonn- und Feiertagen dann im ganzen Stadtgebiet. Buchbar ist der Service telefonisch und via App", sagt Dr. Ulrich Conradi, Verbandsvorsteher des Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter und fügt hinzu: "Das Projekt ist ein wichtiger Baustein zur Verkehrswende und für mehr Klimaschutz im Kreis Höxter. Wir hoffen, dass der dreijährige Testbetrieb richtungsweisend für weitere bedarfsgesteuerte ÖPNV-Angebote im UrbanLand OWL und darüber hinaus wird."
Mit guLIP – gesundes Land Lippe gestaltet der Kreis ein zukunftsweisendes Modell für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Drei Gesundheitszentren im Kreis Lippe sollen mit unterschiedlichen Modellen die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung unterstützen und bündeln hausärztliche, pflegerische, therapeutische und beratende Gesundheitsdienstleistungen unter einem Dach. Als zweiter Standort nach Oerlinghausen entsteht das Gesundheitszentrum in Lügde. Mit dem A-Beschluss für den Standort Lügde wird ein passgenaues Angebot für die Menschen vor Ort geschaffen: So werden beispielsweise ausgehend vom entstehenden Patienteninformationszentrum weitere telemedizinische Angebote entwickelt, die im ländlichen Raum gebraucht werden.
Das REGIONALE-Projekt "Klimaerlebniswelt Oerlinghausen" bietet ein einmaliges Natur- und Bildungserlebnis mit mittelfristig geplantem Kompetenzzentrum Klimafolgenanpassung von bundesweiter Strahlkraft. Das Vorhaben besteht aus drei Bausteinen: Die Klimaerlebniswelt als touristischer Magnet, ein "Think Lab" für Forschung und Wissenstransfer zur Klimafolgenanpassung sowie die Verknüpfung von Klimaerlebniswelt, Naturschutzgroßprojekt Senne, Archäologischem Freilichtmuseum und regionalen Beispielflächen durch ein ganzheitliches Bildungskonzept. In Kooperation mit starken Partnern werden Antworten auf die drängenden Fragen zum Umgang mit dem Klimawandel im Alltag der Besucherinnen und Besucher sowie in Städte und Gemeinden erarbeitet.
"Für den Kreis Lippe sind eine sichere Gesundheitsversorgung und Klimaschutz zentrale Zukunftsthemen. Das Gesundheitszentrum in Lügde wird ein Fixpunkt der medizinischen und pflegerischen Versorgung im Südosten Lippe mit Vorbildcharakter für Ostwestfalen-Lippe. In Oerlinghausen verknüpfen wir die spannenden Themen Tourismus, Klima- und Naturschutz. Generationsübergreifend sollen die Gäste der Klimaerlebniswelt nachhaltige Eindrücke aus und für Lippe mitnehmen", sagt Dr. Axel Lehmann, Landrat Kreis Lippe.
Das REGIONALE-Projekt Die großen Sieben hat die profilierte kultur-touristische Vermarktung der Region OstWestfalenLippe im Blick. An diesen Kulturorten in OstWestfalenLippe soll die deutsche Geschichte erzählt werden: Desenberg (Die ersten Bauern), Hermannsdenkmal (Römer und Germanen), Unesco-Weltkulturerbe Corvey (Frühes Mönchtum und Christianisierung), Kloster Dalheim (Mikrokosmos mittelalterliches Leben), Paderborner Dom (Reich und Kirche), Kaiser-Wilhelm-Denkmal (19. Jahrhundert), Wewelsburg (Nationalsozialismus).
Der Kreis Minden-Lübbecke treibt das Vorhaben mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und den Kreisen Paderborn, Höxter, Lippe sowie dem Landesverband Lippe als Projektpartner. "Mit ‚Den großen Sieben‘ besteht die Chance, Ostwestfalen-Lippe als attraktive Kulturregion in Deutschland bekannt zu machen. Auch wird es helfen, die Kultureinrichtungen in der Region stärker zu vernetzen. Über die REGIONALE 2022 kann dieses zukunftsorientierte Vorhaben zur Stärkung des Kulturtourismus begonnen werden. Ich freue mich dabei sehr über die Unterstützung des Landes und den Rückhalt in der Region", so Landrätin Anna Katharina Bölling.
Bowling - Bauern in OWL für Insekten, Natur, Gewässer der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft und des Westfälisch Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) den ländlichen Raum in ganz OWL im Blick. Das REGIONALE-Projekt setzt auf ehrenamtliches Engagement: Landwirte wollen zusammen mit Interessierten durch einfache naturschutzfachliche Maßnahmen kleine Flächen ökologisch aufwerten und damit zu Artenschutz und Biodiversität, aber auch zur Identifikation mit der Kulturlandschaft beitragen.
"Über BOWLING werden der Austausch und die Kommunikation zwischen der Landwirtschaft und der Bevölkerung bewusst gefördert. Die Entwicklung der Kulturlandschaft als Lernort für Bürgerinnen und Bürger, für Schülerinnen und Schüler sowie Laien und Experten ist Teil des Programms. Die REGIONALE verschafft dem Projektansatz Öffentlichkeit und wird so zum guten Beispiel", so Antonius Tillmann, Vorsitzender des WLV OstWestfalenLippe
Das Teilprojekt "Digitaler Show-Room im Archäologie-Park im Bereich der Stadtwüstung Corvey" erhielt als neuer Baustein des REGIONALE-Projekts "Zukunftsfit Digitalisierung" einen A-Beschluss. Hierbei handelt es sich um eine neue Touristeninformation in der Kernzone des UNESCO-Weltkulturerbes Corvey. Im Rahmen der Landesgartenschau 2023 in Höxter wird im Bereich des Weserbogens ein "archäologisches Fenster" zur kulturtouristischen Erschließung der versunkenen mittelalterlichen Stadt Corvey gestaltet. Der "Digitale Show-Room" wird als zentraler Empfangsort für Touristen in einem neuen Gebäude der Stadt Höxter errichtet.
Michael Stolte, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH: "Der neue digitale Show-Room stellt einen wichtigen Baustein in der touristischen Erschließung der Unesco-Welterbestätte Corvey dar. Gleichzeitig wird damit ein Element des Managementplanes für Corvey realisiert, welches seinerzeit im Bewerbungsprozess um den Welterbestatus ausformuliert wurde. Corvey wird durch diese neue touristische Infrastruktur an Attraktivität gewinnen."
Weitere Projekte im Qualifizierungsprozess
An fünf Projektkandidaten wurde durch das UrbanLand Board außerdem der B-Status verliehen.
Mit "Linien-E-Carsharing Borgholzhausen" soll eine kleine Flotte von E-Autos von einer Mobilitätsstation am örtlichen Bahnhof aus angrenzenden Ortsteilen wie kleine Busse auf einer Route ansteuern. Man fährt selber und kann andere mitnehmen – Für Besitzer eines Nahverkehrstickets kostenlos.
Rail Campus OWL: Im Schulterschluss zwischen dem DB-Standort an der Pionierstraße in Minden sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region OWL (FH Bielefeld, TH OWL, Uni Bielefeld, Uni Paderborn) soll im Umfeld des Mindener Bahnhofes ein Innovationsökosystem für intelligente Bahntechnologie entstehen.
Der Projektkandidat "Smart, 3D und historisch" verfolgt im Kern die Idee, historische Stadt- und Ortskerne durch 3D Modellierung digital erlebbar zu machen und als Tool für Stadtentwicklung und Stadtmarketing zu nutzen. Darüber entstehen in sechs Pilotkommunen sechs unterschiedliche Modelle. Projektträger ist die Arbeitsgemeinschaft der Historischen Stadt- und Ortskerne OWL unter der Federführung der Stadt Brakel.
Netzwerkstudie Bioökonomie: Ziel dieses REGIONALE-Projektkandidaten soll es sein, nachhaltige Verpackungslösungen für Lebensmittel zu entwickeln. Ein Netzwerk aus OstWestfalenLippe soll unter Federführung des Projektträgers Zeus GmbH gebildet werden, dass die vollständige Wertschöpfungskette, vom Acker bis zum fertigen Produkt, abbildet. Mithilfe der FH Bielefeld sollen Lösungsansätze zur Vermeidung von fossil geprägten Ressourcenverbrauch von Verpackungen gefunden werden.
Innerhalb der großräumigen Betrachtung "Erlebnisraum Weserlandschaft" will der Projektbaustein: "Moderationsprozess Landschaftsraum Großes Torfmoor / Bastauniederung" einen modellhaften Lösungsansatz für die hochaktuelle Frage von Interessensausgleich in der Landschaftsentwicklung erarbeiten. Es geht um Klimaschutz und Naturschutz, Landwirtschaft und Erholung.
Außerdem wurde den Projektideen
über einen C-Beschluss das Potenzial zugesprochen, zur Umsetzung der UrbanLand-Gesamtstrategie beizutragen. Sie sollen weiter qualifiziert werden.
Zu Gast in der OWL GmbH: Ministerin Ina Scharrenbach, MHKBG (z.v.l.) mit UrbanLand-Board Vorsitzenden Landrat Jürgen Müller (r), OWL GmbH-Geschäftsführer Herbert Weber (l.) und REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel (z.v.r.). | Bild: OWL GmbH, Stefan Sättele
Bielefeld, 25. August 2019. Die Corona-Pandemie verändert Unternehmen und Arbeitsleben. Doch wie können wir die Neue Normalität in OWL meistern? Der Schlüssel dafür sind eine konsequente Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Informationen, Impulse und Kontakte dafür bietet das Veranstaltungsprogramm solutions. In 37 Workshops, Kongressen und Messen sowie weiteren digitalen Angeboten geht es bis Dezember um neue Technologien, Anwendungen und Praxisbeispiele.
Wolfgang Marquardt, Prokurist OstWestfalenLippe GmbH: „Die Corona Krise stellt neue Anforderungen an Lieferketten, Vertrieb, Gesundheitsschutz und Geschäftsmodelle in den Unternehmen. Methoden für die digitale Zusammenarbeit haben sich bewährt und bieten Spielräume. Aber auch Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften gewinnen noch mehr an Bedeutung. Damit die Wirtschaft in OWL wettbewerbsfähig müssen wir konsequent neue Technologien mit dem Fokus auf Künstliche Intelligenz erschließen. In OstWestfalenLippe haben wir dafür ein hervorragendes Ökosystem mit innovativen Unternehmen, anwendungsnahen Forschungseinrichtungen und einer dynamischen Start-up Szene.“
solutions ist das Forum für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und wirtschaftsnahe Organisationen, um neue Entwicklungen rund um die digitale Transformation zu diskutieren und in die Praxis zu tragen. 23 solutions-Partner organisieren in diesem Jahr 37 Veranstaltungen, Workshops und Messen sowie weitere Angebote wie digitale Vortragsreihen und SmartFactory-Führungen. Dabei geht es um Künstliche Intelligenz und intelligente Fertigung, digitale Prozessoptimierung und Arbeitswelt – aber auch um Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Veranstalter von solutions sind Brancheninitiativen, Kammern, Wirtschaftsförderungseinrichtungen, weitere Organisationen und die OstWestfalenLippe GmbH, die das Programm koordiniert. Eine Übersicht über die Veranstaltungen finden Sie unter www.solutions-owl.de. Alle Veranstaltungen werden unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregelungen umgesetzt. Änderungen aufgrund von aktuellen Entwicklungen werden auf der Webseite bekannt gegeben. Das Programmheft kann bei der OstWestfalenLippe GmbH angefordert werden (0521 967330, infonoSpam@owl.gmbhinfonoSpam@owl.gmbh).
solutions wird unterstützt durch Digital in NRW, Zukunft Unternehmen in Lippe, Westfalen-Weser Energie und WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld.
Unchained Robotics, Robomantic, Formfreund Holzmanufaktur und Voltfang überzeugen beim Businessplan-Wettbewerb starklar OWL
Bielefeld, 19. Juni 2020. Am Donnerstagabend wurden die Gewinner des Businessplan-Wettbewerbs startklar OWL 2020 bekanntgegeben, der von der OstWestfalenLippe GmbH in Kooperation mit 22 Partnern durchgeführt wurde. Gesamtsieger ist Unchained Robotics. Das Start-up hat eine Steuerungssoftware für kollaborative Roboter in der industriellen Fertigung auf den Markt gebracht. Dafür erhalten die Paderborner Gründer ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Der Preis in der Kategorie „Hightech und Forschung“ geht an Robomantic (Bielefeld) für einen taktil-sensitiven Handschuh, mit dem Bewegungen und Berührungen der menschlichen Haut gemessen werden können. In der Kategorie „Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungen“ überzeugte Formfreund aus Steinhagen die Jury mit dem Konzept einer nachhaltigen und individuellen Möbelmanufaktur. Voltfang wurde mit dem Preis in der Kategorie „Zukunft und Gesellschaft“ ausgezeichnet. Das Aachener Team hat einen Hausspeicher für Photovoltaik entwickelt, der aus wieder aufbereiteten Batterien von Elektroautos hergestellt wird. Die Gewinner in den drei Kategorien erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Insgesamt hatten sich 59 Gründerteams an der diesjährigen Wettbewerbsrunde beteiligt, von denen 30 einen Businessplan eingereicht haben.
Rudolf Delius, stellvertr. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Ostwest-falenLippe GmbH, zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Wir freuen uns, dass so viele Gründerinnen und Gründer ihre Geschäftskonzepte ausgearbeitet und trotz der schwierigen Situation aufgrund der Corona-Krise den Sprung in die Selbständigkeit anstreben. Anzahl und Qualität der Wettbewerbsbeiträge zeigen, dass die Region ein gutes Ökosystem für Unternehmensgründungen bietet. startklar schafft wirkungsvolle Angebote, um Gründerinnen und Gründer bei der Ausarbeitung ihres Geschäftskonzepts zu unterstützen. Das unterstreichen die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.“ Die OstWestfalenLippe GmbH führt den Wettbewerb gemeinsam mit 22 Partnern durch, darunter die IHKs und die Handwerkskammer, die Wirtschaftsförderungsrichtungen der Kreise sowie der Städte Bielefeld und Paderborn sowie die Hochschulen der Region und weitere Organisationen. Hauptsponsoren von startklar sind die Sparkassen in OWL.
Jury lobt Pioniergeist, Kreativität und Leidenschaft
Die besten elf Teams hatten am Donnerstag der Jury ihr Konzept präsentiert. „Die Jury war begeistert von der Vielzahl hochkarätiger Geschäftskonzepte. Die Geschäftsideen decken ein breites Themenspektrum ab: Dazu gehören beispielsweise digitale Lösungen für IT-Security, agile Zusammenarbeit und Prozessoptimierung im sozialen Bereich. Aber auch Speicher für regenerative Energien und elektrische Lastenfahrzeuge, individuelle Designmöbel, eine Yoga-Plattform und intelligente Fertigungslösungen sind im Teilnehmerfeld. Die Gründerinnen und Gründer treiben ihre Ideen mit viel Pioniergeist, Kreativität und Leidenschaft voran“, erläutert Jurysprecher Hubert Böddeker, Vorstand der Sparkasse Paderborn-Detmold. „Vor diesem Hintergrund ist der Jury die Entscheidung sehr schwer gefallen. Die Sieger haben insbesondere durch ihr Alleinstellungsmerkmal, einen großen Kundennutzen, ein hohes Marktpotenzial und ein gutes Vertriebskonzept überzeugt. Wir sind uns aber sicher, dass sich viele weitere Geschäftskonzepte erfolgreich am Markt behaupten und den Wirtschaftsstandort OWL bereichern werden“, so Böddeker.
Im Rahmen des Wettbewerbs konnten die Gründungsteams verschiedene Angebote zur Ausarbeitung ihres Geschäftskonzepts nutzen. In Workshops und Themenspecials haben sie das Nutzenversprechen ihres Produkts entwickelt und ihr Geschäftsmodell strukturiert. Lotsinnen und Lotsen unterstützten mit Expertenwissen rund um die Gründung. Beraterinnen und Berater der Sparkassen gaben Empfehlungen für die Finanzierung. Und der Erfahrungsaustausch mit anderen Gründerinnen und Gründern half bei vielen Fragen des unternehmerischen Alltags.
Der Businessplan-Wettbewerb startklar OWL wurde zum sechsten Mal durchgeführt. Insgesamt haben an den sechs Wettbewerbsrunden 429 Teams teilgenommen, 225 davon haben einen Businessplan zur Bewertung eingereicht.
Gesamtsieger: Unchained Robotics, Paderborn
Mit einer Steuerungssoftware für kollaborative Robotik verfolgt Unchained Robotics das Ziel, industrielle Fertigungsprozesse für kleine und mittelständische Unternehmen flexibel und kostengünstig zu optimieren. Die aus Cobot, Industriekamera, Greifer sowie der entwickelten Software bestehende Komplettlösung automatisiert Pick & Place-Vorgänge im Produktionsprozess oder in der Logistik einfach und sicher. Auf Basis von Bilderkennung und Künstlicher Intelligenz kann das System auf beliebige Bauteile und Objektgrößen trainiert werden und ermöglicht den Unternehmen die größtmögliche Flexibilität. Aufträge bis hin zur Losgröße 1 können ohne aufwendige und kostenintensive Anpassungsmaßnahmen erledigt werden. Unchained Robotics versteht sich als Full-Service-Anbieter und bietet neben der Softwarelösung auch deren Implementierung in den Produktionsprozess sowie die Montage und Wartung der mitgelieferten Systemkomponenten an.
Kevin Freise, Mladen Milicevic & Anton Veynshter, www.unchainedrobotics.de
Kategorie „Hightech und Forschung“: Robomantic, Bielefeld
Das Team von Robomantic hat in seiner Forschungsarbeit am CITEC der Universität Bielefeld eine neuartige berührungsempfindliche Taktilsensorik auf der Basis von Hightech-Textilien entwickelt. Ihre Besonderheit liegt in der durchgängigen Elastizität der Sensorzellen, womit sie sich gut als künstliche Haut oder Roboterhaut beschreiben lässt. Die Sensoren lassen sich somit erstmals auch auf beweglichen weichen Objekten einsetzen und wie Textilien verarbeiten. Auf Basis dieser neuen Technologie bringt Robomantic einen Datenhandschuh auf den Markt, der als Messinstrument für Bewegungen und Berührungen der menschlichen Hand dient. Die hiermit lösbaren Aufgabenstellungen reichen von der Erforschung des haptischen Verhaltens von Menschen bis zur praxisbezogenen Verbesserung von Produkt- und Arbeitsplatzergonomie in der Industrie. Auf Grundlage der Taktilsensorik von Robomantic werden außerdem innovative Produkte in den Bereichen Robotik und Prothetik entwickelt und angeboten um Roboter sicherer zu machen und Prothesenträgern Fingerspitzengefühl zu verleihen.
Julia Niermann, Gereon Büscher & Alexander Jacob, www.robomantic.de
Kategorie „Industrie, Handwerk und Dienstleistungen“: FORMFREUND Holzmanufaktur, Steinhagen
Mit dem Aufbau der Formfreund Holzmanufaktur ist dem Tischlermeister und Produktdesigner Tim Brüggemann die erfolgreiche Übernahme einer traditionellen Bau- und Möbeltischlerei sowie deren Neuausrichtung in eine Manufaktur für hochwertige Designermöbel gelungen. Das Geschäftskonzept stützt sich auf ein breites Produkt- und Dienstleistungsangebot. Dieses umfasst neben klassischen Bereichen wie der individuellen Anfertigung von Möbeln, der Montage von Fertigbauteilen oder dem Innenausbau auch neu erschlossene Tätigkeitsfelder. Unter dem Dach des eigenen Labels FORMFREUND konnte beispielsweise eine eigene Möbelkollektion auf dem Markt etabliert werden. Diese beinhaltet hochwertige Designmöbel, die zumeist aus Massivholz gefertigt sind. Dabei werden Kunden aktiv eingebunden – vom Fällen des Baumes über das Zuschneiden der Teile bis zur Produktion des Möbelstücks. Vertrieben werden die Möbelstücke über verschiedene Onlineportale sowie den regionalen Einzelhandel. Über eine innovative Unternehmenskultur und umfangreiche Social Media-Aktivitäten begeistert das Unternehmen viele junge Menschen für das Tischlerhandwerk und wächst kontinuierlich.
Tim Brüggemann, www.formfreund-design.de
Kategorie „Zukunft und Gesellschaft“: Voltfang, Aachen
Durch den Ablauf der EEG-Förderung im Jahr 2021 fehlt Solaranlagenbetreibern der wirtschaftliche Anreiz, ihren durch Photovoltaik produzierten Strom in das Netz einzuspeisen. Stattdessen suchen sie nach Lösungen, die gewonnene Energie zu speichern und für den eigenen Bedarf zu nutzen. Zu diesem Zweck bietet Voltfang einen umweltfreundlichen und preiswerten Hausspeicher an. Dieser besteht aus wiederaufbereiteten Batterien von Elektroautos. Neben der Bereitstellung einer effizienten Speicherlösung adressiert Voltfang also auch das bisher wenig beachtete Entsorgungsproblem alter Autobatterien und umgeht gleichzeitig die Produktion komplett neuwertiger Akkumulatoren. Bei der Vermarktung seines Produkts setzt das Unternehmen auf eine Komplettlösung: neben der Produktion und Lieferung der Hausspeicher übernimmt es auch die Montage vor Ort.
Roman Alberti, David Oudsandji & Afshin Doostdar, www.voltfang.de
Die Jury
JProf. Dr. Sabrina Backs, Universität Bielefeld
Hubert Böddeker, Vorstand Sparkasse Paderborn-Detmold (Sprecher der Jury)
Sebastian Borek, Geschäftsführer Founders Foundation
Nico Clasing, Vorstand Stadtsparkasse Rahden
Prof. Dr. Anne Dreier, Rektorin Fachhochschule des Mittelstands
Volker Ervens, Vorsitzender des Vorstands Wirtschaftsinitiative Kreis Gütersloh
Peter Eul, Präsident Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld
Oliver Flaskämper, Mitglied des Präsidiums IHK Ostwestfalen zu Bielefeld
Dr. Yvonne Gröning, Geschäftsführerin myconsult GmbH
Prof. Dr. Eckhard Koch, Vizepräsident Fachhochschule der Wirtschaft
Günter Korder, Geschäftsführer it‘s OWL Clustermanagement GmbH
Prof. Dr. Dennis Kundisch, Universität Paderborn (zugeschaltet über Video)
Maren Lampe, Vizepräsidentin IHK Lippe zu Detmold
Prof. Dr. Birka von Schmidt, VDI Ostwestfalen-Lippe Bezirksverein e. V.
Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin Fachhochschule Bielefeld
Petra Spier, Unternehmensberaterin
Susanne Sorg, Vorstand EK/servicegroup eG
Prof. Dr. Andreas Welling, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
startklar-Partner
Fachhochschule Bielefeld, Fachhochschule des Mittelstands, Fachhochschule der Wirtschaft, Founders Foundation, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, Industrie- und Handelskammer Lippe, Interkommunale Wirtschaftsförderung Kreis Herford, it´s OWL, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Paderborn, Pro Wirtschaft GT, OstWestfalenLippe GmbH, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, TecUp Universität Paderborn, Universität Bielefeld, VDI Bezirksverein OWL, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE Bielefeld, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn.
Hauptsponsor
Sparkassen in OstWestfalenLippe
Weitere Sponsoren
BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Handwerkskammer OWL, HLB Stückmann & Partner, IHK Ostwestfalen, IHK Lippe, IKK classic, Schüco, WAGO, Wortmann & Partner Rheda-Wiedenbrück
Vertreter der Jury nach der digitalen Preisverleihung mit den vier Gewinnerteams (v.l.n.r.): Nico Clasing (Stadtsparkasse Rahden), Oliver Flaskämper (Dienstleistungsausschuss IHK Ostwestfalen), Prof. Dr. Anne Dreier (Fachhochschule des Mittelstands), Petra Spier, Prof. Dr. Birka von Schmidt (VDI OWL), Hubert Böddeker (Sparkasse Paderborn-Detmold), Sonja Pult (Founders Foundation), Yvonne Groening (my consult), Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Fachhochschule Bielefeld) und Herbert Weber (OstWestfalenLippe GmbH) |