Entwicklung von Kur-Angeboten für pflegende Angehörige in sieben Heilbädern – Auszeichnung als Projekt der REGIONALE 2022
Im Projekt „Auszeit in OWL“ koordiniert die OstWestfalenLippe GmbH zusammen mit den sieben Heilbädern Bad Driburg, Bad Lippspringe, Bad Salzuflen, Bad Oeynhausen, Bad Wünnenberg, Horn-Bad Meinberg und Preußisch Oldendorf-Bad Holzhausen die Entwicklung oder Erweiterung von Vorsorge- und Reha-Programmen für pflegende Angehörige. Die Maßnahme ist Teil des Landesprogramms für Kuren für pflegende Angehörige, das vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) gefördert wird. „Auszeit in OWL“ wurde jetzt als Projekt der REGIONALE 2022 ausgezeichnet.
Die Betreuung pflegebedürftiger Personen ist für viele Angehörige eine Herausforderung, die sie an ihre Belastungsgrenze führt. Deshalb ist es notwendig, die große Gruppe der pflegenden Angehörigen möglichst frühzeitig gesundheitlich zu stärken. Stationäre Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen bieten in dieser Situation hilfreiche Unterstützung.
„Auszeit in OWL öffnet die Heilbäder des UrbanLand für eine große neue Zielgruppe. Die im Verbund entwickelten Kur-Angebote schaffen ein neues Profil, helfen Menschen bei der notwendigen Entlastung und stärken ihre Lebensqualität. Dieses REGIONALE-Projekt schließt eine bedeutende Lücke“, lobt Annette Nothnagel, Leiterin der REGIONALE 2022. Die erste Sitzung der Lenkungsgruppe in Präsenzform im Kurgastzentrum Horn-Bad Meinberg bot Gelegenheit für die Überreichung von Urkunde und UrbanLand-Fahne als Auszeichnungsinsignien der REGIONALE 2022.
„Wir haben 2019 und 2020 einen intensiven und konstruktiven Dialog mit dem MAGS und den Heilbädern in OWL geführt, um das Projektkonzept tragfähig zu formulieren. Dieser Prozess ist durch die Zusage der Fördermittel vom Ministerium belohnt worden. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit aller Beteiligten ist groß“, so Herbert Werber, Geschäftsführer der OWL GmbH.
Koordinierende Aufgabe von Projektleiter Ronald Claaßen im Fachbereich Teutoburger Wald Tourismus bei der OWL GmbH ist die Sensibilisierung und Begleitung von Kliniken und Pflegeeinrichtungen in der Region, damit diese spezielle Kurangebote für pflegende Angehörige anbieten. „In einigen Kliniken besteht schon jetzt die erfreulich große Bereitschaft, medizinisch-therapeutische Strukturen für die besonderen Bedarfe zu schaffen“, fasst er die bisherigen Kontakte in den Heilbädern zusammen.
„Die Zusammenarbeit aller sieben Heilbäder in Ostwestfalen-Lippe ist eine wunderbare Chance für die Region“, so Heinz-Dieter Krüger, Bürgermeister des gastgebenden Heilbads Horn Bad-Meinberg: „Wir haben das gemeinsame Ziel, den pflegenden Angehörigen ein Angebot zur Erholung von ihrer herausfordernden Arbeit zu bieten. Dafür stehen die kommunalen Verwaltungen und die Kurverwaltungen in engem Austausch mit den lokalen Gesundheitsanbietern.“
In Bad Lippspringe gibt es bereits Kurangebote für pflegende Angehörige. Die gemachten Erfahrungen werden den übrigen Projektpartnern hilfreich sein, ist Bürgermeister Ulrich Lange überzeugt: „Darüber hinaus sind wir gerade dabei, die bestehenden Angebote unseres Medizinischen Zentrums für Gesundheit weiter auszubauen. In Zusammenarbeit mit dem Paderborner Caritasverband entsteht dort aktuell ein ganz neues, innovatives Kurkonzept. Dieses nimmt nicht nur die pflegenden Angehörigen, sondern auch die Pflegebedürftigen in den Blick, die während des Kuraufenthaltes in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung vor Ort betreut werden sollen. Auf diese Weise können die durch die häusliche Pflege entstandenen Probleme ganzheitlich betrachtet und behandelt werden.“
Auch Bad Oeynhausens Bürgermeister Lars Bökenkröger sieht in dem neuen Angebot einen zukunftsweisenden Schritt in die richtige Richtung. „Für die Reha-Kliniken bei uns in Bad Oeynhausen sind die pflegenden Angehörigen eine wichtige Zielgruppe. Die Förderung im Rahmen der REGIONALE ist ein wichtiger Impuls, hier neue Angebote zu schaffen. Das stärkt den Gesundheitsstandort Bad Oeynhausen und bringt neue Gäste in unsere Kurstadt.“
Es ist offensichtlich, dass die Nachfrage nach diesen Angeboten in Zukunft deutlich steigen wird. Daher engagiert sich das Land NRW seit 2019 mit dem Aufbau einer Beratungsstruktur und der Unterstützung der Angebotsentwicklung. Das Programm „Zeit und Erholung für mich – Kuren für pflegende Angehörige“ hat zum Ziel, die Teilnahme an einer Kur-Maßnahme - am Besten in NRW – bei gleichzeitiger Versorgung der Pflegebedürftigen zu ermöglichen. „Auszeit in OWL“ wird durch Mittel des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW gefördert.
„Während der Bereisung der Heilbäder in OWL im Sommer 2021 hat sich gezeigt, dass einige Kliniken sowohl die Voraussetzungen als auch die Motivation mitbringen, spezielle Angebote der Rehabilitation zu konzipieren. Wir kommen sehr gut voran bei der Aufgabe, neue Rehas für pflegende Angehörige in der Region zu entwickeln“, unterstreicht Georg Oberkötter aus dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales bei der Sitzung der Lenkungsgruppe.
Das Projekt wird in Kooperation mit neun Kurstädten der Nachbarregion Südwestfalen durchgeführt, die den OWL-Ansatz in ihrer Region übernehmen.
Weitere Informationen zum REGIONALE-Projekt: https://www.urbanland-owl.de/projekte/das-neue-stadt-land-quartier/auszeit-in-owl/
Projekte der REGIONALE 2022 verwirklichen Ideen und Modelle für die Zukunftsfähigkeit der Region. Sie bringen Lösungen für ein gutes Leben in OWL – jetzt und in Zukunft. Diese Botschaft stand im Mittelpunkt der UrbanLand Partie am 27. August 2021 auf dem Plateau des Kaiser-Wilhelm-Denkmals in Porta Westfalica. Rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, von Initiativen und Vereinen verfolgten das Open-Air-Programm mit Redebeiträgen von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach, Regierungspräsidentin Judith Pirscher und Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand Board.
Stimmen
„OWL steht für ‚Offenheit. Wille. Leidenschaft‘: Das kommt mit der REGIONALE 2022 unter dem Titel ‚UrbanLand‘ sehr stark zum Ausdruck: Innovative Ideen, gepaart mit zupackendem Handeln sind die besten Voraussetzungen dafür, dass die REGIONALE 2022 ein voller Erfolg wird. Mit unseren Förderprogrammen aus der Städtebauförderung, Dorferneuerung und Heimatförderung hat alleine das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen die REGIONALE-Projekte in OWL mit mehr als 36 Millionen Euro unterstützt. Das zeigt: Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen investiert in Innovation, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit von OWL“, resümierte Ministerin Ina Scharrenbach.
„Im UrbanLand setzen wir auf die Qualitäten von Stadt und Land und das wird für die Menschen hier auch zunehmend sichtbar und spürbar sein. In OstWestfalenLippe zeigen wir, wie es gehen kann, denn es gibt Alternativen zum Leben in den Metropolen. Die 31 heute ausgezeichneten Projekte des vergangenen Jahres zeigen, was wir sind und vor allem, wofür wir stehen: für lebendige Quartiere, attraktive Orte der Begegnung und starke Heimaten, für gesunde Lebens- und Kulturräume, für Daseinsvorsorge und Gesundheitsversorgung, für vernetzte Mobilität und für eine starke Innovations- und Wirtschaftskraft. Wir sind eine attraktive und vernetzte Region“, so Landrat Jürgen Müller.
Zukunftsforscher Dr. Daniel Dettling stellte in seiner Videobotschaft heraus: „OstWestfalenLippe ist ein Syntheseraum aus Stadt und Land, Urbanität, Suburbanität und ländlichem Raum. Als Region in der Mitte von Deutschland und Europa kann es von den Trends der Konnektivität und Glokalisierung, der Verbindung von Globalisierung und Regionalisierung, profitieren.“
Regierungspräsidentin Judith Pirscher zeigte sich begeistert: „Die Regionale wird die Region verwandeln. Sie stärkt die Zusammenarbeit und bringt die Denker und die Macher zusammen. Rund 81 Millionen Euro, das sind zwei Drittel der insgesamt 122 Millionen Euro Fördermittel, fließen in Projekte, die die Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft vertiefen. Sie machen den Mittelstand digitaler und innovationsfähiger. Nicht zuletzt halten sie die Fachkräfte in der Region.“
Worum gings?
Mit REGIONALE 2022 nutzt OstWestfalenLippe die Chance, ein umfassendes gesamt-regional ausgerichtetes Infrastrukturprogramm umzusetzen. UrbanLand ist dabei Headline und Zielvision zugleich.
Die Veranstaltung blickte auf die bisherigen Ergebnisse der REGIONALE 2022. Unter der Überschrift „Sieben Lösungen aus OstWestfalenLippe für ein gutes Leben“ wurde ein Überblick gegeben. Projekte vor Ort sollen zeigen, wie Lösungen für wichtige Zukunftsfragen aussehen können: sichere und einfache Erreichbarkeit mit vernetzter Mobilität, Innovationsimpulse für exzellente Bildung und berufliche Entfaltung, lebendige Quartiere und Kommunen, starke Lebensräume zwischen Stadt und Land, sichere Daseinsvorsorge und Gesundheitsversorgung und insgesamt eine attraktive erlebbare Region.
„UrbanLand steht für den Anspruch, den Menschen in OstWestfalenLippe ein attraktives Lebensumfeld und eine zukunftsfähige Gemeinschaft zu sichern – unabhängig davon, ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben. Für die Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit der Region braucht es spannende und lebendige Umgebungen für ein modernes Leben,“ erläutert Annette Nothnagel, Leiterin der REGIONALE 2022 bei der OstWestfalenLippe GmbH.
Hinter den REGIONALE-Projekten stehen starke Netzwerke, interkommunale Kooperationen und engagierte Menschen und Institutionen. Die Projekte des letzten Jahres – seit September 2020 – flankierten das Bühnenprogramm der UrbanLand Partie, wo in Interviews und Gesprächen Konzepte und einzelne konkrete Projekte vorgestellt wurden. Gemeinsam mit Regierungspräsidentin Judith Pirscher ehrten Landrat Jürgen Müller und Rudolf Delius, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der OWL GmbH, die Verantwortlichen der insgesamt 31 Projekte, die im vergangenen Jahr den sogenannten A-Beschluss erhielten. Ihnen wurde ein symbolischer Sitzwürfel für das UrbanLand OstWestfalenLippe übergeben.
Zum Ende wagte OWL GmbH-Geschäftsführer Herbert Weber eine Vorschau auf das finale Jahr, das Präsentationsjahr der REGIONALE 2022. Der UrbanLand-Sommer startet im März 2022 als großes gemeinsames Fest. Mit zahlreichen Veranstaltungen in allen Teilen OWLs wird gezeigt, was geschafft und geschaffen wurde. Die Menschen in OstWestfalenLippe sollen das UrbanLand kennenlernen und Projekte und Orte besuchen können. Und sie sollen – gleich welchen Alters und in welcher Lebenssituation – erfahren können, welche guten Lösungen mit der REGIONALE 2022 umgesetzt werden.
Die UrbanLand Partie ist die jährliche Netzwerkveranstaltung der REGIONALE 2022, organisiert von der OstWestfalenLippe GmbH. OWL GmbH-Geschäftsführer Herbert Weber freute sich über den wiederum großen Zuspruch: „Die REGIONALE bringt die Region in Bewegung, die UrbanLand-Idee wird in den Städten und Gemeinden, Vereinen und Organisationen engagiert angepackt. Das hat die Veranstaltung heute gezeigt. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist ein großartiger Ort für unsere UrbanLand Partie gewesen.“
Weitere Informationen, Bilder und Videos: https://www.urbanland-owl.de/urbandland-blog/loesungen-aus-ostwestfalenlippe-fuer-ein-gutes-leben/
Fotos zur kostenfreien Nutzung (Fotograf: OWL GmbH, Stefan Sättele).
Verkehrsminister Hendrik Wüst übergibt Bescheid über mehr als 700.000 Euro
Das Ministerium für Verkehr teilt mit:
Power auf die Schiene: Dafür steht der RailCampus OWL als moderner Forschungsstandort in Minden, an dem Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam intelligente Systeme für automatisierten Schienenverkehr bis zur Marktreife entwickeln. Verkehrsminister Hendrik Wüst hat den Initiatoren des Innovationsnetzwerks in Ostwestfalen-Lippe jetzt einen Zuwendungsbescheid über rund 709.000 Euro übergeben.
„Moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz. Deswegen muss Deutschland wieder Bahnland werden“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst. „Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung und schaffen damit mehr Kapazität, mehr Zuverlässigkeit, höhere Effizienz und mehr Klimaschutz für bessere, sichere und saubere Mobilität. Das Land fördert gerne den RailCampus OWL, der die Innovationskraft Ostwestfalen-Lippes mit seinen vielen Unternehmen und Forschungseinrichtungen weiter stärkt. Eine Investition in die Zukunft!“
Auf dem RailCampus OWL werden neue Technologien für den Schienengüterverkehr entwickelt. Dazu gehören etwa die Automatisierung und Digitalisierung der Prozessabläufe und der Güterwagentechnologie. In neuen Studiengängen sollen Fach- und Führungskräfte für ein neues technologisches Zeitalter im Schienenverkehr ausgebildet werden.
Projektinitiatoren sind die Universität Bielefeld, die Fachhochschule Bielefeld, die Universität Paderborn und die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL). Seitens der Wirtschaft sind die Deutsche Bahn mit der DB Systemtechnik und DB Cargo sowie Harting und Wago beteiligt. Auch die Stadt Minden und der Kreis Minden-Lübbecke zählen zu den Projektpartnern. Die DB Systemtechnik stellt für den RailCampus OWL Teile des Geländes und der Gebäude in Minden zur Verfügung.
„Die Deutsche Bahn sieht in dem Projekt RailCampus große Chancen“, so Hans Peter Lang, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Systemtechnik und CTO der Deutschen Bahn AG. „Wir können unser Know-how einbringen, Studenten für die Bahn begeistern und auf diese Weise die für uns so wichtigen Nachwuchskräfte gewinnen. Wir wollen Innovationsdynamik erzeugen – und das in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Minden. Auf dem Gelände der DB Systemtechnik werden Labore, Büros und Unterrichtsräume entstehen, um Automatisierung und Digitalisierung im Bahnsektor radikal zu beschleunigen. Die Deutsche Bahn unterstützt den RailCampus deshalb mit voller Kraft.“
Professor Dr. Stefan Witte, Mitglied des Initiatorenkreises und Vizepräsident für Forschung und Transfer der TH OWL: „Im Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Wirtschaft entstehen auf dem RailCampus OWL neue Kooperationen und ein einzigartiges Ökosystem für Innovationen im Schienenverkehr. Forschung und Transfer bekommen im Kontext Bahn eine neue Qualität und die künftigen Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge sind in ein ideales fachliches Umfeld eingebunden. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen – nun kann der Aufbau des RailCampus OWL mit voller Fahrt weitergehen.“
„Hochschulen, Wirtschaft, Stadt und Kreis arbeiten in diesem Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Strahlkraft Hand in Hand, um mitten in der Stadt Minden mit besten infrastrukturellen Voraussetzungen Innovationen für die Zukunft der Mobilität auf die Schiene zu bringen“, so Annette Nothnagel, Leiterin REGIONALE 2022 bei der OWL GmbH. „Ich freue mich, dass der RailCampus OWL ein Projekt der REGIONALE 2022 ist, weil er bundesweit den Innovations- und Kompetenzstandort Nordrhein-Westfalen stärkt, weil er aktiv zur Stadtentwicklung in OWL beiträgt und Minden zusätzlich Aufwind verschafft, und weil er nicht nur junge Menschen in die Stadt holt, sondern insgesamt die Fachkräftekompetenz in der Region stärkt.“
Der Campus wird Teil des Deutschen Zentrums für Mobilität der Zukunft (DZM), welches seinen Hauptsitz in München und weitere Standorte in ganz Deutschland haben wird. Der Standort in Minden ist einer von vier Satellitenstandorten. Die Initialförderung erfolgt zunächst durch das Land, und soll den reibungslosen Übergang in die Struktur des bundesweit tätigen DZM ermöglichen.
„Deutschland muss wieder Bahnland werden“, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst übergibt den Förderbescheid über 700.000 Euro an Prof. Stefan Witte, Mitglied des Initiatorenkreises des RailCampus OWL und Vizepräsident für Forschung und Transfer der TH OWL
Pressekontakt:
leonie.molls@vm.nrw.de Tel. 0211/3843-1046
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 3843-0.
Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Verkehr, Telefon 0211 3843- 1019.
Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw
Im Mittelpunkt der Sommersitzung des UrbanLand-Board, des Entscheidungsgremiums der REGIONALE 2022, standen Gewässer- und Quartiersprojekte, aber auch Innovationsvorhaben aus OstWestfalenLippe. Insgesamt wurden acht A-Beschlüsse gefasst. Daneben wurden drei Projektkandidaten mit dem B-Status und eine Idee mit dem C-Status qualifiziert. Insgesamt gibt es inzwischen 31 anerkannte REGIONALE-Projekte.
„Wie sieht die Welt von morgen aus? Über Strukturprogramme wie die REGIONALE können innovative, integrative Ansätze für unsere Gesellschaft zu Ende gedacht und umgesetzt werden. OstWestfalenLippe ebnet über die REGIONALE 2022 große Entwicklungsimpulse und beweist durch gemeinsame Arbeit und gute Projekte, wie Regionalentwicklung funktioniert. Damit werden wichtige Fragen unserer Zeit beantwortet. Ich freue mich auf viele weitere Projekte und auf das Präsentationsjahr 2022 in OWL“, würdigt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW. Ihr Ministerium koordiniert als federführendes Ressort die Zusammenarbeit zwischen Region und den Düsseldorfer Ministerien.
„Die Menschen in der Region machen das UrbanLand. Dies zeigt sich wiederholt in den neuen A-Beschlüssen: Mit der Entwicklung und Renaturierung der prägenden Gewässer Weser und Werre stärken wir unsere Kulturlandschaft nachhaltig. Über Leuchtturmprojekte wie den RailCampus OWL oder die WissensWerkStadt wird integrierte Stadtentwicklung und Innovation befördert. Der ländliche Raum gewinnt durch das Bündnis für Wohnen Kompetenz und Handlungsfähigkeit. Die Kurorte erhalten mit dem Konzept für pflegende Angehörige ein zusätzliches Profil und mit ‚Vernetzte Lernorte‘ wird ein besonderes Bildungsangebot geschaffen“, begrüßt Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand-Board, die neuen REGIONALE-Projekte.
Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher stellt heraus: „Durch die REGIONALE wurden in Ostwestfalen-Lippe bislang Investitionen von mehr als 146 Millionen Euro ausgelöst. Wir haben über 116 Millionen Euro an Fördermitteln eingeworben. Das ist eine stolze Summe, die ganz konkret zum Beispiel bei Unternehmen, Kommunen, Hochschulen und Verbänden in unserer Region ankommt. Die REGIONALE ist damit das wichtigste integrierte Entwicklungs- und Konjunkturprogramm für ganz Ostwestfalen-Lippe. In der Einwerbung der Fördermittel konnten wir nur deshalb so erfolgreich sein, weil alle Akteure in der Region hervorragend zusammengearbeitet haben.“
Neue REGIONALE 2022-Projekte
• RailCampus OWL, Minden
• Vernetzte Lernorte OWL
• Erlebnisraum Weserlandschaft | Baustein Rahmenkonzept und Arbeitsstruktur
• Die Werre – ein Fluss der OWL verbindet | Baustein „Bildung einer überörtlichen Kooperation“
• Die Werre – ein Fluss der OWL verbindet | Baustein Trittstein „Kuhkamp“ in Detmold
• Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum – Neue Instrumente für die Stärkung der Ortsmitte kleiner Städte und Gemeinden
• Auszeit in OWL – Kur-Angebote für pflegende Angehörige
• WissensWerkStadt Bielefeld
Weitere Projekte im Qualifizierungsprozess
An drei Projektkandidaten wurde durch das UrbanLand Board der B-Status verliehen.
• Projektbaustein „Werre-Weser-Kuss“ innerhalb der Gesamtstrategie Erlebnisraum Weserlandschaft
• Generationenquartier am Kump, Steinheim
• Die Werre – ein Fluss, der OWL verbindet | Naturnahe Umgestaltung der Unteren Werre:
Außerdem wurde der Projektidee Rochdale Quartier - Ko-produktive Stadt über einen C-Beschluss das Potenzial zugesprochen, zur Umsetzung der UrbanLand-Gesamtstrategie beizutragen. Das in Bielefeld gelegene Vorhaben soll weiter qualifiziert werden.
Ausführliche Informationen finden Sie im UrbanLand-Blog der REGIONALE: https://www.urbanland-owl.de/urbandland-blog/innovative-integrative-ansaetze-fuer-unsere-gesellschaft/
Medienvertreter finden die Informationen zu Projekten, Zitate und Bildmaterial im begleitenden Presse-Kit, welches hier zum Download bereitgestellt ist: https://www.urbanland-owl.de/presse-und-medien/presseinformationen/
Das REGIONALE 2022-Projekt Wasserschloss Reelkirchen wird im Rahmen des NRW-Dorferneuerungsprogramms mit 250.000 Euro gefördert. Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher überreichte im Juni 2021 gemeinsam mit Annette Nothnagel, Leiterin der REGIONALE bei der OstWestfalenLippe GmbH, den Förderbescheid an den gleichnamigen Verein.
Der Projektträger Wasserschloss Reelkirchen e.V. setzt sich seit 2013 für die Instandsetzung und Erhaltung des ortsbildprägenden historischen Wasserschlosses aus dem 16. Jahrhundert ein. Mit dem Umbau des alten Torhauses und der barrierefreien Umgestaltung werden andere, demnächst nicht mehr vorhandene Begegnungsorte im 700 Einwohnerinnen und Einwohner starken Dorf Reelkirchen im Kreis Lippe ersetzt und ein neuer lokaler Anker geschaffen, der sich in unmittelbarer Nähe zum Ortszentrum befindet. Wechselnde Gastaufenthalte von internationalen Kunstschaffenden, Aktionen und Kunstprojekte vor Ort erreichen ein breites Publikum. Hierfür sind eine Werkstatt, ein Ausstellungsraum, ein Gästezimmer für Kunstschaffende sowie ein Raum für Workshops und Coworking im Torgebäude vorgesehen. Ein Gemeinschaftscafé als zusätzlicher Treffpunkt für Einheimische und Gäste soll in Zukunft durch den Verein betrieben werden.
Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Das Torhaus des Wasserschlosses Reelkirchen wird Gegenwart und Vergangenheit verbinden. Die Menschen, die hier hindurchgehen, nehmen wieder Kontakt auf zu dem, was das Wasserschloss früher einmal war: das historische Zentrum des Ortes Reelkirchen. Und nicht zuletzt werden die Menschen hier Gemeinschaft erleben. Die öffentliche Hand fördert das vielseitige Projekt ‚Wasserschloss Reelkirchen‘ in diesem Projektabschnitt mit 250.000 Euro und hilft somit, ein gut gesichertes und zukunftsfest saniertes Gebäude zu schaffen.“
REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel ergänzt: „Die ambitionierten Akteure des Vereins Wasserschloss Reelkirchen stärken den ländlichen Raum im UrbanLand OstWestfalenLippe. Ich freue mich besonders, dass mit der Förderung die Umbauarbeiten weiter voranschreiten können und hier ein echter Kulturknotenpunkt auf dem Land und niederschwelliger neuer Begegnungsort für die Bürgerinnen und Bürger entsteht.“
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen fördert über das Dorferneuerungsprogramm 344 Projekte in 145 Gemeinden mit rund 28,5 Millionen Euro. Die ländlichen Räume in Nordrhein-Westfalen mit ihren zahlreichen Dörfern und dörflich geprägten Kommunen sind Heimat, Lebens- und Wirtschaftsräume für nahezu die Hälfte der Bevölkerung. Gerade die herausfordernden Monate der COVID-19-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig der öffentliche Raum und generationenübergreifende Orte des gesellschaftlichen Zusammenlebens und damit auch des gelebten Zusammenhalts sind.
Vereinsvorsitzende Sigrun Brunsiek nahm die Förderung gemeinsam mit Josef Spiegel entgegen: „Das Wasserschloss bietet ideale Voraussetzungen für so viele Themen und entwickelt sich - auch dank der Förderung innerhalb der REGIONALE – seit 2013 großartig. Wir sind sehr stolz!“ Das UrbanLand-Board als Entscheidungsgremium der REGIONALE 2022 hatte das Wasserschloss Reelkirchen im Mai 2021 mit dem A-Beschluss zum REGIONALE-Projekt gemacht. Insgesamt stehen 25 Projekte der REGIONALE 2022 fest; 139 Projektideen sind eingereicht.
Weitere Informationen:
Smart Farming, also intelligentes Ackern, ist das große Thema in der Landwirtschaft. Aber eine datengestützte Landwirtschaft erfordert Know-How und Investitionen bei den Landwirtinnen und Landwirten. Das REGIONALE 2022-Projekt Mobile SmartFarmOWL bringt digitale Technologien auf den Bauernhof. Mit einer digitalen Veranstaltung hat das Projekt im Juni 2021 den Startschuss erhalten.
„Um ressourcenschonend zu wirtschaften und die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft weiter voranzutreiben, ist die Digitalisierung ein unverzichtbares Hilfsmittel. Landwirtinnen und Landwirten benötigen praxisgerechte und kostengünstige Lösungen für eine datengestützte Landwirtschaft. Zukunftsfähig sind Techniken, die sowohl einen ökologischen als auch einen ökonomischen Mehrwert bewirken. In der Zusammenarbeit mit dem Standort Höxter der Technischen Hochschule OWL konnten wir bereits wichtige Grundsteine legen. Hierzu dient auch der kreative Ansatz des Projektes Mobile SmartFarmOWL. Die Idee, ein mobiles Versuchsgut in enger Zusammenarbeit mit Landwirten aus der Region zu etablieren, ist innovativ “, sagt Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, zum Auftakt des Regionale 2022-Projektes Smart FarmOWL, dessen Schirmherrin sie ist. Die Ministerin kündigte im Rahmen der Veranstaltung den Aufbau eines Beratungsschwerpunktes “Digitalisierung in der Landwirtschaft“ bei der Landwirtschaftskammer NRW an.
Smart Farming erfordert Investitionen: In selbstfahrende Landwirtschaftliche Maschinen, Drohnen und Roboter im Stall und auf dem Acker. Das kann vor allem kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe überfordern. Die Idee des REGIONALE 2022-Projektes Mobile SmartFarmOWL: „Wir bringen die digitale Technologie auf die Höfe, wissenschaftliche Unterstützung inklusive“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Burkhard Wrenger von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Das Projekt „Mobile SmartFarmOWL“ will Landwirtschaftsbetriebe in der Region dazu befähigen, digitale Daten optimal zu nutzen, um auf diese Weise weniger Wasser, Dünger und Pestizide einsetzen zu müssen.
Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Mobile Smart FarmOWL – das ist der Weg zur digitalisierten Scholle. 1,19 Millionen Euro investiert die öffentliche Hand in dieses Projekt, und das mit gutem Grund. Denn die Moble Smart FarmOWL hat das Potenzial, allen mittelständischen landwirtschaftlichen Betrieben den Weg in die Digitalisierung zu ebnen; in OWL und auch weit über OWL hinaus. Nicht zuletzt ist die Mobile Smart Farm OWL ein weiteres gutes Beispiel für die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Verbänden, Kammern und Hochschulen bei uns in der Region.“
Teil des Projektes ist ein mobiles Labor, mit dem Projektleiter Prof. Burkhard Wrenger und sein Team die landwirtschaftlichen Betriebe besuchen. Im Gepäck sind unter anderem eine Drohne und Bodenanalysegeräte, mit denen Wrenger die Nutzflächen kartiert und so detaillierte Aussagen über die Beschaffenheit des Bodens, Nährstoffgehalt und Feuchtigkeit machen kann. Auf einer digitalen Plattform können sich die Partnerbetriebe in der Region über die Erkenntnisse austauschen, sich vernetzen und Schulungen besuchen.
„Mehr Tierwohl, mehr Bio, weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die Anforderungen an die Landwirtschaft wachsen“, so Dr. Martin Berges, Direktor der Landwirtschaftskammer NRW auf der Auftaktveranstaltung zur Mobilen SmartFarmOWL. „Digitale Technologien bieten die Chance, Ökonomie und Ökologie zusammen zu bringen, weil durch die intelligente Analyse und Verwendung von Daten zum Beispiel weniger Düngemittel erforderlich sind oder Pflanzenschutzmittel noch gezielter eingesetzt werden.“
Herbert Weber, Geschäftsführer der OstwestfalenLippe GmbH: „Im Rahmen der REGIONALE 2022 werden kluge und innovative Lösungen gefördert. Die Mobile SmartFarmOWL ist ein sehr gutes Beispiel dafür, denn durch sie wird smarte Technik auch für kleinere Landwirtschaftsbetriebe vor Ort nutzbar. Das Projekt trägt als beispielhaftes Modell zur Wirtschaftsförderung im UrbanLand bei.“ SmartFarmOWL ist ein Projekt der REGIONALE 2022. Das Projekt wird durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Am 10. Juni 2021 ist das Kompetenznetzwerk innocam.NRW virtueller Gast in OWL: Lernen Sie Projekte und Akteure kennen, informieren Sie sich zu aktuellen Themenschwerpunkten - auch aus der REGIONALE 2022 - der automatisierten und vernetzten Mobilität und knüpfen Sie wertvolle Kontakte.
Melden Sie sich direkt kostenfrei an: https://www.innocam.nrw/innocam-forum/
Programm:
Teil 1: Region OstWestfalenLioppe
10:00 Uhr Begrüßung
10:15 Uhr Keynote Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Vorsitzende Campus OWL
10:30 Uhr Einführung
10:40 Uhr Vortrag „Mobilität in OWL (TBC)“ Prof. Dr.-Ing. Thorsten Jungeblut, FH Bielefeld
11:00 Uhr Projekt „MonoCaB-OWL“ Prof. Dr.-Ing. Thomas Schulte, Technische Hochschule OWL
11:20 Uhr Projekt „Das Reallabor Lemgo Digital“ Annika Henze-Sakowsky, Projektmanagerin, Fraunhofer IOSB-INA
11:40 Uhr Q&A mit allen Vortragenden
12:10 Uhr Kaffeepause
12:20 Uhr Gesprächsrunde zum Thema Chancen des automatisierten und vernetzten ÖPNV
Gäste: Ralf Vieweg, Stadt Borgholzhausen, Prof. Dr.-Ing. Rolf Naumann, FH Bielefeld
Moderation: Annette Nothnagel, REGIONALE-Managerin, OWL GmbH
Teil 2: Automatisierte und Vernetzte Mobilität auf der Schiene
14:00 Uhr Begrüßung
14:10 Uhr Projekt „Sensors4Rail – Digitale Augen für intelligente Züge“ Jan Scharfe, Senior Projektleiter, DB Netz AG
14:30 Uhr Projekt „DAC4EU“ Anja-Maria Sonntag, Projektleiterin Automation, SBB Cargo
14:50 Uhr Q&A mit den Vortragenden
15:00 Uhr Kaffeepause
15:10 Uhr Gesprächsrunde zu Automatisierter & vernetzter Mobilität auf der Schiene
Railcampus: Prof. Dr.-Ing. Stefan Witte, Technische Hoschule OWL & Dr. Lars Müller, DB Systemtechnik
Smart Rail Connectivity Campus: Sören Claus, SRCC & Dr. Susann Oehme, TU Chemnitz
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler, Institutsleiter IfS, RWTH Aachen
15:40 Uhr Verabschiedung
Ab 17 Uhr Innocam.Stammtisch
UrbanLand Board qualifiziert insgesamt 21 Projekte im REGIONALE-Prozess weiter.
Innovationsimpulse und Bildungsangebote, neue und vernetzte Mobilität für gute Erreichbarkeit, Lebendige Quartiere in Stadt und Land – das sind nur einige Themen der zehn neuen REGIONALE-Projekte aus OstWestfalenLippe. Sie erhielten jetzt vom UrbanLand-Board der REGIONALE 2022 einen A-Beschluss. Daneben wurden sieben Projekte mit dem B-Status und vier Ideen mit dem C-Status qualifiziert. Insgesamt gibt es inzwischen 25 anerkannte REGIONALE-Projekte.
„Die Projekte zeigen: OWL war die richtige Wahl für die REGIONALE 2022. OWL ist eine Region mit Zukunft. Hier werden in hoher Geschwindigkeit eine Vielzahl von zukunftsweisenden Projekten auf den Weg gebracht. Mit der REGIONALE schafft das Land Nordrhein-Westfalen die optimale Möglichkeit, regional gemeinsam Zukunftsgestaltung in vielen Lebensbereichen – wie dem Wohnen, den Arbeitswelten, der Mobilität, der gesunden Umwelt und anderen Projekten – in die Hand zu nehmen. Die ausgewählten Initiativen machen deutlich, wie städtische und ländliche Akteure miteinander für die Menschen in allen Kommunen in OWL Heimatgestaltung im besten Sinne betreiben.“, unterstreicht Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW. Ihr Ministerium koordiniert als federführendes Ressort die Zusammenarbeit zwischen Region und den Düsseldorfer Ministerien.
„Die zehn neuen REGIONALE-Projekte sind alle in ihrer Besonderheit ein echter Gewinn für die Menschen aus OWL: Sie unterstützen Unternehmen, gerade in diesen besonderen Pandemiezeiten, und stärken die Wirtschaft. Sie verbessern Verkehrsangebote und schaffen neue Mobilität. Sie steigern die Lebensqualität in Stadt und Land und schaffen lebendige Quartiere. Das UrbanLand wächst und gedeiht dank starker Ideen für OstWestfalenLippe,“ so Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand-Board, des Entscheidungsgremiums der REGIONALE 2022.
Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher stellt heraus: „Die REGIONALE ist das wichtigste integrierte Entwicklungs- und Konjunkturprogramm für ganz Ostwestfalen-Lippe. Sie hat mittlerweile Investitionen von mehr als 142 Millionen Euro in OWL ausgelöst. All diese Projekte schaffen neue, attraktive Lebens- und Denkräume. Sie geben Impulse für eine zukunftsgerechte Gestaltung des Wirtschaftsraumes OWL und für eine nachhaltige und klimaschonende Mobilität im Raum. Die Strahlkraft und die Wirkungen der REGIONALE-Projekte werden weit über die Grenzen von Ostwestfalen-Lippe hinaus wahrnehmbar sein.“
Neue REGIONALE 2022-Projekte
Der NEUE MITTELSTAND
Das REGIONALE-Projekt Kreativ Campus Detmold wird ein interdisziplinärer Standort zur Stärkung der Kultur- und Kreativbranche im UrbanLand. „Hier entsteht ein Hotspot für Innovationen in der digitalen Anwendungsforschung der Musik- und Filminformatik sowie in den Bereichen Medien und virtuelle Umgebungen. Forschende und Kultur- und Medienschaffende haben hier die Möglichkeit, kreative und innovative Projektideen gemeinsam zu entwickeln und als nachhaltige Geschäftsmodelle umzusetzen“, so Prof. Dr. Guido Falkemeier, Dekan Fachbereich Medienproduktion der projekttreibenden Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. In Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold sowie Institutionen der beruflichen Bildung, Kultureinrichtungen und Unternehmen sowie der Stadt Detmold entsteht mit dem Kreativ Campus Detmold ein Leuchtturm als Impulsgeber für die durch die Pandemie stark beeinträchtigte Kreativszene mit NRW-weiter Strahlkraft und darüber hinaus.
Das REGIONALE-Projekt Think Tank für OWL ist ein Nukleus des „Bielefeld Research and Innovation Campus“ (BRIC). Die forschungsstarke Universität Bielefeld und die praxisorientierte Fachhochschule Bielefeld planen gemeinsam die neue Einrichtung, die sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – das „Rückgrat der ostwestfälischen Wirtschaft“ – und an sogenannte Deep-Tech-Spin-offs richtet. Der Think Tank kann für KMUs neue Impulse nach der Pandemie verstärken und Berührungsängste mit der Forschung nehmen. Kooperation für diejenigen Unternehmen werden ermöglicht, denen personelle und zeitliche Kapazitäten für eigene Forschungs- und Innovationsarbeit fehlen. „Im Think Tank für OWL sollen Unternehmen gemeinsam mit Forschenden die immer schneller geforderten Innovationen entwickeln können – eine Fähigkeit, die in der sich rasant verändernden Wirtschaft entscheidend ist für unternehmerischen Erfolg“, sagt Professor Dr. Reinhold Decker, Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft der Universität Bielefeld.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, initiiert das REGIONALE-Projekt MINT Community 4.OWL 30 neue außerschulische Lernorte und mobile Angebote, wo Jugendliche Zukunftstechnologien und die MINT-Welt von heute und morgen kennenlernen und ausprobieren können. Wolfgang Marquardt, Prokurist OstWestfalenLippe GmbH, erläutert: „Durch praxisnahe Mitmachangebote sollen sie die Veränderungen der digitalen Arbeitswelt erleben und Unterstützung bei der Berufs- und Studienorientierung erhalten. Dabei geht es uns darum, in allen Teilen der Region Zugang zu Angeboten zu ermöglichen – insbesondere auch im ländlichen Raum.“ Die OstWestfalenLippe GmbH bündelt als Projektkoordinatorin die Kompetenz des Spitzenclusters it’s OWL gemeinsam mit der Universität Paderborn, den zdi-Zentren und dem Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft e.V. MINT-Community 4.OWL gehört zu den 22 Projekten, die im Rahmen der „MINT-Cluster“ vom Bund aus 120 Bewerbungen ausgewählt wurden und gefördert werden.
DIE NEUE MOBILITÄT
Linien-E-Carsharing Borgholzhausen als zukunftsweisendes Modellprojekt im UrbanLand sorgt für vernetzte Mobilität auch auf dem Land. Die Idee: Man fährt bereitstehende Carsharing-Elektro-Autos selbst und kann andere mitnehmen – für Besitzerinnen und Besitzer eines Nahverkehrstickets kostenlos. Dafür werden „Linien“ definiert, deren Anfangs- oder Endpunkt die Mobilstation am Bahnhof Borgholzhausen ist. Dort erfolgt die Anbindung an regionale Bus- und Bahnangebote. Der andere Zielpunkt kann dann entweder in der eigenen Siedlung oder in Gewerbegebieten im Außenbereich liegen. „Das Konzept ist bisher einzigartig in Deutschland. Die Stadt Borgholzhausen ist glücklich, mit diesem Projekt einen besonderen Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität von bezahlbarem Wohnraum in ländlichen Strukturen leisten zu können“, sagte der Bürgermeister von Borgholzhausen, Dirk Speckmann.
Die Ostwestfälische Mobilitätsplattform macht sämtliche Mobilitätsangebote im UrbanLand in Kombination miteinander nutzbar. Das REGIONALE-Projekt bündelt in seiner ersten Stufe die Informationen der bedeutendsten Verkehrsträger (Nahverkehr mit Bus und Bahn, On-Demand-Verkehre, Sharing-Angebote mit PKW und Fahrrad sowie der Minimobilität (Scooter) von Tür zu Tür. In der zweiten Stufe soll sukzessive die Online-Buchung und die Abrechnung auf Grundlage einer einheitlichen Datenbasis erfolgen. An diese Mobilitätsplattform docken dann die unterschiedlichsten (regionalen) Apps in OWL an und bieten dem Mobilitätskunden eine einheitliche und verlässliche Information. Die Nutzerinnen und Nutzer können so ihre bekannten Apps weiterverwenden, haben aber darüber zukünftig Zugriff auf Mobilitätsangebote der ganzen Region, NRW- und bundesweit. Koordiniert wird das Projekt vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) in Kooperation mit dem Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter. „Der entscheidende Benefit wird die komfortable und ganzheitliche Nutzung für die intermodale Mobilitätskette sein: Eine Strecke von Tür zu Tür, bezahlt mit einem Ticket über die regionale App – das ist das Ziel“, sagt Stefan Atorf, Sachgebietsleitung Fahrgastinformation und werbliche Kommunikation, NWL.
Mit Limo – hin und wech bietet die Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe für die Flächenkommune Lage ein flexibles und digital buchbares Mobilitätsangebot mit modernen, elektrischen und barrierefreie „London-Taxen“ an, das sich an den sich an den Fahrtwünschen der Kunden orientiert. Dort, wo der Einsatz großer Busse keinen Sinn macht, schafft das REGIONALE-Projekt den Lückenschluss zum vorhandenen ÖPNV im UrbanLand OstWestfalenLippe. Als next-practice-Beispiel zeigt Limo auf, wie Stadtrandgebiete attraktiv mit dem ÖPNV verbunden und eine Erreichbarkeit auch außerhalb der Regelbetriebszeiten geschaffen werden kann. „Wir haben mit Limo ein On-Demand Modell der Zukunft in Lage umgesetzt. Das System ist einfach und komfortabel nutzbar. Fahrtstrecke ist der schnellste Weg, kein Linienweg wie für den Busverkehr. LIMO ist in die Fahrplan-App „Lippemobil“ eingebunden. Kunden können so durchgehende Reiseketten mit Handyticket im Westfalentarif buchen. Der Betrieb läuft bereits und wird gut angenommen“, so Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der KVG Lippe.
DAS NEUE STADT LAND QUARTIER | DIE NEUEN KOMMUNEN OHNE GRENZEN
Das REGIONALE-Projekt Revitalisierung des Adam-und-Eva-Hauses schafft für Paderborn die erste autonome Bibliothek Deutschlands, die durch technische Systeme prinzipiell personalfrei und mit umfangreichen Öffnungszeiten betrieben wird. Das historische Adam-und-Eva-Haus im Paderborner Innenstadtquartier Ükern wird zu einem Dritten Ort für das UrbanLand entwickelt, der beispielhaft aufzeigt, wie die Erneuerung von historischem Bestand zur aktiven Quartiersentwicklung beitragen kann. „Ich freue mich, dass das Adam-und Eva-Haus, eines der ältesten Gebäude in Paderborn, als Teil der REGIONALE für eine nachhaltige, moderne und so innovative Nutzung barrierefrei gestaltet, energetisch modernisiert und multifunktional hergerichtet werden kann“, so Paderborns Bürgermeister Michael Dreier.
Mit dem A-Beschluss für den Moderationsprozess Landschaftsraum Großes Torfmoor/ Bastauniederung wird der erste Baustein der Gesamtstrategie Erlebnisraum Weserlandschaft REGIONALE-Projekt. Der Landschaftsraum Großes Torfmoor und Bastauniederung im Kreis Minden-Lübbecke hat als größtes Moorgebiet in Nordrhein-Westfalen eine besondere ökologische Funktion als Lebensraum im UrbanLand. „Ziel dieses Bausteins ist es, ein gemeinsames Leitbild mit "echten" Lösungen für die Nutzenden dieses Lebensraums – vom Erholungssuchenden bis zum Landwirt – zu entwickeln. Der Moderationsprozess unter Vermittlung der Interessen von Wasserwirtschaft, Natur- und Klimaschutz sowie Landnutzung bietet die Grundlage und Chance auf eine gute Lösung. Im REGIONALE-Präsentationsjahr 2022 wollen wir bereits erste Ergebnisse präsentieren“, so Landrätin Anna Katharina Bölling, Kreis Minden-Lübbecke.
In dem zu Blomberg gehörenden Dorf Reelkirchen im Kreis Lippe entsteht im historischen Wasserschloss ein kultureller Ort der Begegnung mit großer Strahlkraft abseits der urbanen Zentren. Das REGIONALE-Projekt Wasserschloss Reelkirchen stärkt das Kulturangebot in der Region an der Schnittstelle von experimenteller Kunst, Kunstvermittlung und Kultureller Bildung. Wechselnde Gastaufenthalte von internationalen Kunstschaffenden, Aktionen und Kunstprojekte vor Ort erreichen ein breites Publikum. „Wir wollen einen lebendigen Kulturknotenpunkt auf dem Land und echten neuen Begegnungsort – auch mit Café – für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste schaffen. Das Wasserschloss bietet ideale Voraussetzungen und entwickelt sich - auch dank der Förderung innerhalb der REGIONALE – großartig,“ erläutert Dr. Sigrun Brunsiek vom projekttreibenden Wasserschloss Reelkichen e.V.
14 Kommunen aus OstWestfalenLippe, meist kleinere Städte, zeichnen sich durch ihr besonderes gut erhaltenes historisches Zentrum aus. Als Regionalgruppe der Arbeitsgemeinschaft historische Stadt- und Ortskerne des Landes NRW verfolgen sie mit dem REGIONALE-Projekt Smart, 3D und historisch das Ziel, die Zentren von sechs Pilotkommunen digital erlebbar zu machen. Das Konzept entwickelt die bereits bestehenden 3-D-Grundmodelle in OWL weiter und ergänzt sie um inhaltliche Komponenten: Smart, 3D und historisch schafft ein Tool für digitale Information im Netz, Stadtentwicklung, um zukünftig digital im Bestand planen und arbeiten zu können, für Stadtmarketing und vieles mehr. „Das Neue ist die Transformation unserer über Jahrhunderte gewachsenen historischen Stadt- und Ortskerne in die digitale, dreidimensionale Welt. Damit ermöglichen wir einen ganz neuen Zugang zum baukulturellen Erbe unseres Landes,“ erklärt Bernd Zimmermann, Technischer Beigeordneter Stadt Bad Salzuflen stellvertretend für die Arbeitsgemeinschaft.
Weitere Projekte im Qualifizierungsprozess
An sieben Projektkandidaten wurde durch das UrbanLand Board der B-Status verliehen.
Mit Auszeit in OWL –Kur-Angebote für pflegende Angehörige soll in Kooperation der sieben Heilbäder in OstWestfalenLippe ein neuer Angebotsschwerpunkt für Erholung und Rehabilitation pflegender Angehöriger und ein Programm für „Auszeiten“ vom Pflegealltag entstehen.
Mit dem REGIONALE-Projektkandidaten Mansergh Quartier wird ein über 80 Jahre für die Bevölkerung verschlossenes Areal mit 38 Hektar Fläche in der innenstadtnaher Lage Güterslohs geöffnet. Es entsteht ein innovatives und ökologisch nachhaltiges Wohn- und Bildungsviertel.
Ein lebendiges Stadtquartier mit Wohnraumvielfalt und einem Zentrum der Kreativ- und Kulturwirtschaft soll mit dem Alanbrooke Quartier auf dem 18 Hektar großen ehemaligen Militärstandort im Herzen Paderborns entstehen. Besonderen Wert legt die Stadt Paderborn auf qualitätssichernde Planungs- und Vermarktungsinstrumente.
Mit dem REGIONALE-Projektkandidaten Klimaquartier Sennestadt wird auf dem Schillinggelände, einer ehemaligen Industriebrache, ein neues Kapitel der Sennestadt aufgeschlagen. Es entstehen eine Klimaschutz-siedlung und ein urbanes Gebiet – die größte Flächenentwicklung seit Jahrzehnten im Bielefelder Süden.
Mit dem REGIONALE-Projektkandidaten Radnetz OWL soll das gleichnamige gemeinsam entwickelte Konzept der Kreise Paderborn (federführend), Gütersloh, Höxter, Lippe und der kreisfreien Stadt Bielefeld für eine leistungsfähige Radinfrastruktur mit Anschluss zu anderen Verkehrsmitteln in die Umsetzung gehen. Das Konzept Radnetz OWL beinhaltet 1.992 km mit insgesamt 533 Maßnahmenkilometern und 431 Maßnahmenempfehlungen.
Die Gesamtstrategie Erlebnisraum Weserlandschaft – Projektbaustein Rahmenkonzept und Arbeitsstruktur steht für die Organisation einer verlässlichen Struktur der Zusammenarbeit auf der Grundlage einer gemeinsamen räumlichen Entwicklungsstrategie sowohl zwischen Kreisen und Kommunen in OstWestfalenLippe als auch länderübergreifend mit benachbarten Kommunen in Hessen und Niedersachsen.
Mit dem REGIONALE-Projektkandidaten Zukunftsfähig Pendlerströme steuern – SPNV-Aktivierung der TWE-Strecke als Rückgrat moderner Mobilität wird ein neues multimodales Verkehrskonzept an der Mobilitätsachse Harsewinkel-Gütersloh-Verl, bestehend aus den Bausteinen Reaktivierung der TWE-Strecke und multimodale Mobilitätsangebote als Zu- und Abbringer, entwickelt.
Außerdem wurde den Projektideen
über einen C-Beschluss das Potenzial zugesprochen, zur Umsetzung der UrbanLand-Gesamtstrategie beizutragen. Sie sollen weiter qualifiziert werden.
Prof. Dr. Andreas Pinkwart,Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie hat am 29. März 2021 persönlich in Düsseldorf den Förderbescheid für das künftig in Detmold angesiedelte KreativInstitut.OWL übergeben. 9,5 Millionen Euro Förderung fließen für diesen Projektbaustein des REGIONALE 2022-Projektkandidaten "Kreativ Campus Detmold". Das KreativInstitut.OWL wurde unter Federführung der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe im Verbund mit der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold beantragt.
„Die Kreativwirtschaft ist mit ihren innovativen Ansätzen ein wichtiger Treiber des digitalen Wandels in Nordrhein-Westfalen. Mit dem KreativInstitut.OWL schaffen wir einen Ort, an dem alle Beteiligten gemeinsam Ideen und Lösungen entwickeln und umsetzen können. Hiervon profitieren insbesondere kleine und mittlere Unternehmen und die Start-ups in der Region. So können wir gemeinsam den digitalen Wandel im Land weiter vorantreiben“, so NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart bei der Übergabe des Förderbescheides in Düsseldorf.
Die Bezirksregierung Detmold hat als Bewilligungsbehörde die Förderzusage erteilt. Judith Pirscher, Regierungspräsidentin, ergänzt: „Die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe bündelt gemeinsam mit ihren Partnern in dem neuen Institut ihre kreative Kompetenz. Damit formen die Beteiligten eine völlig neue künstlerisch-gestalterische Denkfabrik und treiben zudem die digitale Wende in der Kunst- und Medienbranche voran. Die Öffentliche Hand unterstützt mit der Förderung von 9,5 Millionen Euro hier ein vorbildhaftes Projekt und weithin sichtbares Vorhaben, das neue Ansätze und Ideen für die Kreativwirtschaft verspricht.“
Bereits 2018 wurde die erste Ideenskizze für die Entwicklung auf dem Kreativ Campus Detmold bei der REGIONALE 2022 eingereicht. Im Projektverlauf wurde das KreativInstitut.OWL als elementarer Baustein auf dem Kreativ Campus Detmold identifiziert und durch die Hochschulen beantragt. OstwestfalenLippe richtet das NRW-Strukturentwicklungsprogramm REGIONALE 2022 unter der Überschrift „UrbanLand“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land über innovative und modellhafte Projekte zu stärken.
„Das KreativInstitut.OWL mit seiner nachhaltigen Architektur wird zum place to be für Forschende sowie Kreativ- und Medienschaffende“, so der Projektverantwortliche, Prof. Dr. Guido Falkemeier. Auf rund 1.044 qm sollen dazu hochtechnisch ausgestattete Labore für die zukunftsweisenden Forschungsschwerpunkte Virtual Reality Film Production, Interactive Media, Film- und Musikinformatik sowie Digital Humanities entstehen. Außerdem wird es im KreativInsitut.OWL Flächen für kollaboratives Arbeiten und Startups und in Kreativzonen die Möglichkeit zum Diskurs über die digitale Medienarbeit geben. „Dieser Erfolg wurde nur durch die kooperative Zusammenarbeit aller möglich, insbesondere auch mit der Bezirksregierung Detmold.“, sagt Falkemeier.
Das KreativInstitut.OWL soll eine Transferfunktion zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft im Kreativsektor ausüben. Ein weiteres Anliegen ist es, die Kompetenzen der bislang eigenständigen Zentren „Musik-Edition-Medien“ (ZenMEM) und „Musik- und Filminformatik“ (ZeMFI) in dem neuen KreativInstitut.OWL zu bündeln und das Institut auf diese Weise zu einem Magneten für Kreative und Medienschaffende über die Region hinaus zu machen.
Die Forschungsinfrastruktur im KreativInstitut.OWL wird eine Ankereinrichtung für den Ausbau der Forschungsaktivitäten in den beschriebenen Zukunftsfeldern sein und als Nukleus für die Entwicklung von Gründungsstrukturen sowie neuen Forschungskooperationen im Spannungsfeld zwischen Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft wirken.
Mit dem KreativInstitut.OWL auf dem Kreativ Campus Detmold werden so langfristig Gründungswillige unterstützt und die Kreativwirtschaft in der Region OWL und darüber hinaus nachhaltig gestärkt. Dies soll zur Profilierung des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts NRW beitragen.
„Die Kultur- und Kreativwirtschaft zählt zu den weltweit am stärksten wachsenden Branchen. Allein in Deutschland hat sie im Jahr 2019 über 170 Milliarden Euro umgesetzt und rund 1,8 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Deshalb ist diese Förderzusage ein starkes Signal für Detmold wie für unsere gesamte Region“, resümiert Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer der Universität Paderborn. „Die Unterstützung des Landes erweist sich damit zugleich als eine ausgesprochen nachhaltige und in die Zukunft weisende Investition.“
Das KreativInstitut.OWL wird eine enge Anbindung an den KreativCampus Detmold haben. Auf dem KreativCampus entsteht durch die Partnerinnen und Partner Stadt Detmold, Kreis Lippe, IHK Lippe zu Detmold, GILDE Wirtschaftsförderung, Sparkasse Paderborn-Detmold, Volksbank Detmold, Zweigniederlassung der Verbund Volksbank OWL eG, Technische Hochschule OWL, Hochschule für Musik Detmold und Universität Paderborn ein national sichtbarer Kompetenzort und Innovationsmotor der digitalen Kreativwirtschaft.
V.l. Judith Pirscher (Regierungspräsidentin im Regierungsbezirk Detmold), Prof. Dr. Jürgen Krahl (Präsident der TH OWL), Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW), Prof. Dr. René Fahr (Vizepräsident der Universität Paderborn für Wissens- und Technologietransfer) | Bild: MWIDE NRW/M. Sassenscheidt
Die Weser ist mit ihren Umgebungen eine der bedeutenden Lebensadern in OWL. Sie ist touristischer Anziehungspunkt, auf ihr fahren Frachtschiffe, aber auch Jachten und Boote, sie ist Naherholungs- und Naturressource. Vom Süden in den Norden durchzieht sie OstWestfalenLippe auf rund 116 Kilometern. Für die ganzheitliche Entwicklung und Renaturierung dieses starken Identitätsgebers schafft das jetzt vorgelegte REGIONALE 2022-Rahmenkonzept „Erlebnisraum Weserlandschaft“ die Grundlage und beschreibt das Arbeitsprogramm.
Rund 100 Teilnehmende waren bei der digitalen Präsentationsveranstaltung der OstWestfalenLippe GmbH am 19.03.2021 dabei, darunter Vertretungen aus Politik, der Ministerien, von Verbänden und Fachleute aus NRW, Niedersachsen und Hessen. Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher, der Höxteraner Landrat Michael Stickeln und Landrätin Anna Katharina Bölling, Kreis Minden-Lübbecke, begleiteten die Vorstellung mit Grußworten.
„Es geht darum, OstWestfalenLippe als einen gemeinsamen Raum fit für die Zukunft zu machen. Landschaft und Natur an der Weser sind dafür relevante Standortfaktoren. Unter dem Dach der REGIONALE 2022 wachsen die lokalen Prozesse zu einem Gesamtkonzept zusammen und wird Vernetzung aktiv gefördert. Das ist nachhaltige Heimatgestaltung im besten Sinn. Die Landesregierung unterstützt diesen Prozess über die REGIONALE 2022 gern auch in Zukunft“, so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW.
„Die Maßnahmen des Konzeptes ‚Erlebnisraum Weserlandschaft‘ dienen den Menschen vor Ort: für ein gutes und attraktives Lebensumfeld und zur Steigerung der Potenziale im Tourismus, der Wirtschaft, der Wasserwirtschaft, der Stadtentwicklung und der Natur. Vier Kreise sitzen gemeinsam in einem Boot, um diese Ziele zu verwirklichen. Das macht den ‚Erlebnisraum Weserlandschaft‘ zu einem vorbildlichen und zukunftsweisenden Projekt und bringt den Ansatz der REGIONALE 2022 hervorragend zum Ausdruck. Die Bezirksregierung steht den Projektpartnern auch weiterhin fördernd zur Seite“, sagte Judith Pirscher, Regierungspräsidentin im Regierungsbezirk Detmold.
„Die Kulturlandschaft im UrbanLand OstwestfalenLippe ist geprägt von einer abwechslungsreichen Vielfalt. Das gilt in besonderem Maße für die Weserlandschaft. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam das nachhaltige Entwicklungskonzept ‚Erlebnisraum Weserlandschaft‘ vorantreiben", so der Landrat des Kreises Höxter Michael Stickeln. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns gelingt, die großen Chancen zu nutzen, die in diesem Gemeinschaftsprojekt über die Grenzen hinweg liegen."
„Die gemeinsame Entwicklung des Weserraums ist ein Best-Practice-Beispiel für eine zielgerichtete und dauerhafte interkommunale Zusammenarbeit. Es bietet darüber hinaus vielen Aktiven aus Naturschutz, Tourismus, Wirtschaft und Ehrenamt die Möglichkeit, sich Gewinn bringend mit Ideen und Engagement einzubringen“, stellte Landrätin Anna Katharina Bölling, Kreis Minden-Lübbecke, heraus.
Leitmotive der Gesamtstrategie
13 Bausteine als konkrete Projektansätze auf Kreis- und Kommunalebene sind im Rahmenkonzept weiterentwickelt und -qualifiziert worden. Drei Leitmotive geben dabei den Rahmen vor:
Identität stärken: Touristische Attraktionen und Orte der Naherholung entlang der Weser – von Beverungen im Süden bis Petershagen im Norden – gilt es zu entwickeln und zu vernetzen. Außerdem ist es Ziel, die urban geprägten Bereiche der Weser und ihrer Nebenflüsse erlebbar zu machen und mehr in den Lebensraum der Menschen zu integrieren. Sie sind Teil der Quartiersentwicklung in den Städten und Gemeinden und bieten großes Entwicklungspotenzial. Die Flussauen und die dort vorhandenen zahlreichen Möglichkeiten der Naherholung stellen eine große Qualität und Besonderheit der Region dar und wirken identitätsstiftend für die Bevölkerung. Ziel ist es, diese Qualitäten zu erhalten und weitere Uferbereiche in naturnaher Form für die Naherholung weiter zu entwickeln.
Mobilität stärken: Zielrichtung ist, über die Vernetzung von Alltags- und touristischen Verkehren eine bessere Erreichbarkeit, einen höheren Komfort und damit attraktive Verbindungen zu schaffen. Dabei ist gerade im ländlichen Raum zu prüfen, welche Verbindungsfunktion zwischen den Kommunen bestehen, wo gebündelt werden kann, um die Nutzung sowohl im touristischen Bereich als auch für Alltagspendler zu verbessern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Flussradwegen, wie beispielsweise dem Weserradweg, dem Else-Werre-Radweg, sowie dem Europa Radweg R1, dem Radweg Deutsche Einheit oder der Paderborner Landroute, die sich bei Touristinnen und Touristen, aber auch als Alltagsrouten von Pendlerinnen und Pendler großer Beliebtheit erfreuen.
Natur entwickeln: Die Renaturierung von Flüssen und Auen schafft Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt und ist eine wichtige Aufgabe zum Schutz und zur Erhaltung der Kulturlandschaft an der Weser. Dem naturnahen Umbau des Flusssystems im Sinne des Biotopverbundes, des Hochwasserschutzes und der Auenentwicklung, sowie dem Naturschutz kommt eine besondere Rolle bei Klimaschutz und -anpassung zu, setzt aber auch gleichzeitig neue Akzente für Freizeit und Erholung.
Der Prozess
Die Gesamtstrategie "Erlebnisraum Weserlandschaft" versteht sich als Gemeinschaftswerk der Kreise Höxter (federführend), Lippe, Herford und Minden-Lübbecke. In der gemeinsamen Koordinierung des bevorstehenden langjährigen Entwicklungsprozesses liegt eine Schlüsselfunktion für eine regionale, überregionale und auch länderübergreifende Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden, den Verbänden, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, dem Bundesamt für Naturschutz sowie den Partnern in den Nachbarländern Niedersachsen und Hessen. Die vier Kreise richten dafür eine gemeinsam finanzierte Personalstelle beim federführenden Kreis Höxter ein.
Moderiert wurde der Prozess für das Rahmenkonzept vom Team der REGIONALE bei der OstWestfalenLippe GmbH mit Unterstützung der Bezirksregierung Detmold sowie des beauftragten Planungsbüros REICHER HAASE ASSOZIIERTE GMBH, Dortmund. Gefördert wurde das Konzept im Rahmen der REGIONALE 2022 durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. WEitere Informationen zur REGIONALE 2022: www.urbanland-owl.de