Talentmanagement für weibliche Fach- und Führungskräfte in KMU
Talentmanagement für weibliche Fach- und Führungskräfte in KMU
Am 30. Januar und 13. Februar 2020 haben sich 13 Unternehmensvertreterinnen zusammengefunden, um sich in einem Workshop zum Thema „Talentmanagement für weibliche Fach- und Führungskräfte in KMU“ fortzubilden und auszutauschen. Geleitet wurde der zweiteilige Workshop von Nicole Vegelahn von Vegelahn Personalentwicklung.
Unter Talentmanagement wird dabei verstanden die Gesamtheit personalpolitischer Maßnahmen in einer Organisation zur langfristigen Sicherstellung der Besetzung kritischer Rollen und Funktionen; es richtet sich auf die Zielgruppen, die für den Unternehmenserfolg von Bedeutung sind.
Empfehlenswert für das Talentmanagement ist ein systematischer Kreislauf. Im ersten Schritt wird definiert, welche Fähigkeiten, Kompetenzen, Talente bzw. Mitarbeiterinnen demnächst gebraucht werden.
Um die gewünschten Mitarbeiterinnen auch wirklich anzusprechen, wird im nächsten Schritt überlegt, was für diese Zielgruppe attraktiv ist und wie diese Faktoren gestaltet werden können. Wenn sich hierbei Faktoren herauskristallisieren, die in der Unternehmenskultur verbessert werden können, macht es natürlich Sinn, schon an dieser Stelle auf Veränderungen hinzuwirken. Dies kann so unterschiedliche Dinge betreffen wie bspw. die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kommunikationskultur oder die Bereitschaft, flexible und agile Arbeitsstrukturen einzuführen.
Auf dieser Basis wird nach den passenden Talenten gesucht: d.h. dass sowohl extern potentielle Bewerberinnen auf das Unternehmen und die entsprechende Vakanz aufmerksam gemacht werden, als auch intern Nachwuchstalente mit Entwicklungspotential identifiziert werden. Letzteres kann auch proaktiv erfolgen durch Ansprache einzelner Mitarbeiterinnen und ausdrückliche Ermutigung, sich auf Beförderungsstellen und/ oder Fortbildungen zu bewerben, die für die beruflichen Entwicklungsperspektiven hilfreich sind. Denn manche Frauen tendieren dazu, sich zu unterschätzen, sodass eine ausdrückliche Einladung zur Bewerbung den erforderlichen Anstoß gibt.
In diesem Zuge ist die Überprüfung der Wort- und Bildsprache auf allen Kommunikationskanälen wichtig. Sind diese geeignet, weibliche Fach- und Führungskräfte anzusprechen? Fühlen sich Schulabgängerinnen ermutigt, sich auf eine technische Ausbildung zu bewerben, wenn sie ausschließlich Männer auf allen Unternehmensbildern sehen? Können Worte verwendet werden, die deutlich weniger männlich konnotiert sind? Beispielsweise können in Stellenanzeigen statt „Durchsetzungsvermögen“, „Entscheidungsvermögen“ und „führungsstark“ andere Begriffe verwendet werden wie „Teamfähigkeit“, „Urteilsfähigkeit“ und „Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen“.
Zur Entwicklung der Talente gehört es auch, dass diese laufend weiterqualifiziert werden, auch wenn diese vielleicht in Elternzeit oder vorübergehend mit reduzierter Stundenzahl tätig sind. Leitfrage in der Personalentwicklung sollte permanent sein, wie die Beschäftigten im Unternehmensinteresse weiterentwickelt werden können und zwar sinnstiftend und weiterführend für alle Beteiligten. Groß angelegte Programme zur Personalentwicklung sind insbesondere für KMU gar nicht zwingend nötig und zielführend. Wichtig ist vielmehr, dass im Einzelnen geschaut wird: was braucht diese Person, um ihre Aufgabe gut zu erfüllen? Das trägt zur Etablierung einer neuen Unternehmenskultur bei, die sich positiv auf das Betriebsklima und damit auch auf die Bindung der Beschäftigten auswirkt.
Der vorletzte Punkt des Kreislaufes geht über in die Frage, wie weibliche Top Performer und High Potentials an das Unternehmen gebunden werden können. Auch hier ist es sinnvoll Perspektiven der Weiterentwicklung zu bieten und die Rahmenbedingungen an die jeweilige Lebensphase anzupassen.
Sollten sich die weiblichen High Potentials trotz aller Bemühungen auf Seiten des Arbeitgebers doch entscheiden, das Unternehmen zu verlassen, ist es hilfreich, ein offenes Abschlussgespräch zu führen und die Gründe für den Stellenwechsel zu erfragen. Spätestens dadurch ist es möglich zu erfahren, welche Faktoren wenigstens in Zukunft positiv verändert werden können, um die Abwanderung weiterer Talente zu verhindern. Damit schließt sich der Kreis und der ganze Kreislauf kann wieder von vorne beginnen.
Von zentraler Bedeutung für das Gelingen ist ein bedingungsloser Top-Down-Ansatz, d.h. das vollständige Commitment der Geschäftsleitung zu allen Aspekten und Maßnahmen, welche auf die Erhöhung der Frauenanteile in Fach- und Führungspositionen und deren langfristiger Bindung zielen, sowie die permanente Sensibilisierung aller Beschäftigten. Denn von unbewussten Vorurteilen (unconscious bias) kann sich kaum jemand freisprechen; dagegen hilft es aber, auf geschlechterstereotypische Zuschreibungen zu achten, die eigenen Gedanken ständig zu überprüfen und geschlechtsneutrale Bewertungen zu fördern.
Und je mehr Beschäftigte und Führungskräfte „im Boot“ sind, desto größere Chancen auf Erfolg haben die Maßnahmen.
Zu allen Punkten wurden im Rahmen des Workshops kleine Arbeitsgruppen gebildet, in denen Erfahrungen ausgetauscht und Lösungen erarbeitet wurden, die dann in der Gruppe geteilt und diskutiert wurden.
v.l.n.r.: Nicole Vegelahn | vegelahn-personalentwicklung, Katharina Schmähl | Comspace GmbH & Co. KG, Jana Rickert | Halfar System GmbH, Dr. Sandrine EL Sauaf | itelligence AG, Christina Rouvray | Competentia, Vera Wiehe |WEGE mbH, Nina-A. Vauth | EFB Elektronik GmbH, Silvia Bittner | bsb bentlage GmbH, Stefanie Kuhlmann | Wilhelm Böllhoff GmbH & Co. KG, Agnieszka Wrobel-Grabbe | Reflex GmbH, Sabine Schröder | Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH, Stefanie Krogmeier | Piening GmbH
Am Montag, den 24. Februar fanden sich 18 Gründerinnen und Jungunternehmerinnen in der Uni Bielefeld ein, um einem interaktiven Vortrag von Referentin Michaela Heinze zum Thema „Kundengewinnung und Kundenumgang“ zu folgen. Anschaulich und praxisorientiert wurden die Gründerinnen dabei unterstützt Ihr unternehmerisches Angebot, ihre persönlichen Stärken und die Definition der eigenen Zielgruppe auf den Punkt zu bringen. Bei regelmäßiger Gruppenarbeit konnten die Teilnehmerinnen zudem einen eigenen Elevatorpitch entwickeln und diesen vor einer fremden Person vortragen. Eine Übung, die auf den realen Geschäftsalltag vorbereitet.
Die Teilnehmerinnen erhielten außerdem wertvolle Tipps und Tricks zum Umgang mit Neukunden und Neukundinnen, ob im persönlichen Kontakt oder bei der Kaltakquise via Telefon. Hier zeigte sich z.B., dass nicht der erste Kontakt mit der potentiellen Neukundschaft zum Kaufabschluss führen muss, sondern dass meist eine Beziehungsarbeit vorgelagert werden sollte. Diese baut Vertrauen auf und macht einen späteren Geschäftsabschluss wahrscheinlicher.
Als Unternehmerin sollte man sich außerdem dessen bewusst sein, dass es Kundinnen und Kunden gibt, die nicht zum eigenen Angebot passen. In diesen Fällen sollte abgewägt werden, ob eine Geschäftsbeziehung weiter verfolgt werden soll oder nicht.
Die Gründerinnen beteiligten sich aktiv durch individuelle Rückfragen und die Bearbeitung von Übungsaufgaben und Michaela Heinze stand mit kompetenten und individuellen Rückmeldungen und Impulsen zur Seite.
Zum Abschluss der Veranstaltung hatten unsere Gründerinnen die Möglichkeit durch ein Business Speed-Dating in einen lebendigen Dialog miteinander einzusteigen.
Eine spannende und sehr lehrreiche Veranstaltung für die Gründerinnen und Jungunternehmerinnen
Foto: Michaela Heinze | Gründerinnen beim Business Speed Dating
Foto: Michaela Heinze | von links: Michaela Heinze (Referentin), Anna-Lena Lütke-Börding (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL) Katharina Guth (Innovationslabor Uni Bielefeld), Lukas Gawor (Innovationslabor Uni Bielefeld)
Wie kann ich mich fit für die digitale Arbeitswelt machen? Die neue Webseite des Projekts Bildung 4.OWL der OstWestfalenLippe GmbH gibt einen Überblick über regionale Bildungsangebote für Schüler*innen, Studierende, Auszubildende und Weiterbildungsinteressierte.
Die Digitalisierung durchdringt zunehmend alle Wirtschaftsbranchen und Gesellschaftsbereiche. Damit verändern sich auch die Arbeits- und Lebenswelt der Menschen in OWL massiv. Um die Herausforderungen der digitalen Transformation meistern und ihre Chancen ergreifen zu können, sind neue Qualifikationen und Kompetenzen erforderlich. Abgesehen von einer digitalen Grundbildung variieren die Qualifikations- und Kompetenzanforderungen dabei jedoch deutlich: Menschen in verschiedenen Berufen, Positionen und Branchen benötigen zukünftig in unterschiedlichem Umfang und auf unterschiedlichen Niveaus Kompetenzen im Umgang mit verschiedenen Technologien, im Verständnis komplexer und vernetzter Prozesse und Produkte, in der Bewältigung stetigen und beschleunigten Wandels sowie in der Kooperation in heterogenen Teams. „Die veränderten Qualifikationsanforderungen“, so stellte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung 2018 in einer Metastudie für das MWIDE NRW fest, „erfordern Anpassungen auf allen Ebenen der Bildung; Schule, Ausbildung, Hochschule und Weiterbildung.“
In OWL gibt es bereits viele Angebote entlang der Bildungskette, die dazu beitragen wollen, Menschen fit für die digitale Transformation zu machen. Allerdings fehlt bislang ein systematischer Überblick: Wir haben einen großen und bunten Strauß an Angeboten, der für den Einzelnen und die Unternehmen kaum zu erschließen ist. Angesichts der Komplexität des Themas ist es daher schwierig, passgenaue Angebote zu identifizieren und auszuwählen. Das Projekt Bildung 4.OWL der OstWestfalenLippe GmbH möchte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen und stellt auf der neuen Website bildung40-owl.de digitalisierungsbezogene Bildungsangebote entlang der gesamten Bildungskette vor.
Die Rubrik „Weiterbildung 4.0“ umfasst umfangreiche Lehrgänge (z.B. Digital Manager), weiterbildende und berufsbegleitende Studiengänge (z.B. M.Eng. Digitale Technologien), Lernorte (z.B. SmartFactoryOWL), Veranstaltungsübersichten und -datenbanken (z.B. DIGITAL.bewegt) sowie Weiterbildungsanbieter. Dazu kommen Informationen zu Projekten und Studien, die die Qualifizierungserfordernisse der digitalen Transformation ermitteln (z.B. Fit für Industrie 4.0) oder entsprechende Weiterbildungsangebote entwickeln (z.B. DIPA|Q). In der Rubrik „Ausbildung 4.0“ werden Zusatzqualifikationen (z.B. Digitale Fertigungsprozesse), weitere Lernorte (z.B. Lernfabrik Lippe 4.0) und Lernplattformen (z.B. Mobile Learning in Smart Factories) für Auszubildende präsentiert. Außerdem werden Projekte und Stiftungen gelistet, die sich mit Ausbildung 4.0 beschäftigen (z.B. Nachwuchsstiftung Maschinenbau) und für Ausbildungsinteressierte einige Informationen zu Ausbildungsberufen (z.B. zu neueren und angepassten Berufen) zusammengestellt. In der Rubrik „Studium 4.0“ geht es um digitalisierungsbezogene Lernorte (z.B. INProSys), Studiengänge (z.B. B.Sc. Data Science) sowie Forschungsprojekte und -gruppen (z.B. Denkfabrik Digitalisierte Arbeitswelt) an den Hochschulen der Region. In der Rubrik „Schule & Co. 4.0“ werden Angebote für Kinder und Jugendliche in den sieben Teilregionen vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei Angebote, in denen MINT-Berufe praktisch erlebbar werden (z.B. die Angebote der zdi-Zentren und -Schülerlabore). Querverlinkungen ermöglichen es den einzelnen Zielgruppen, auch in den anderen Rubriken Angebote zu finden, die für sie relevant sind.
Das Onlineangebot ist unter der Domain www.bildung40-owl.de zu erreichen und soll fortlaufend aktualisiert werden.
Gute Praxis in Ostwestfalen-Lippe - Am Beispiel der Potentialberatung der Spedition Tasche GmbH aus Lemgo
Foto: Spedition Tasche GmbH
Interview mit Christian Tasche, Geschäftsführer Spedition Tasche GmbH
Wie kam es zu Ihrer Entscheidung für die Potentialberatung? Was war der Auslöser? Was wollten Sie verändern?
Unser jetziger Berater ist uns seit 15 Jahren bekannt, weil wir uns über verschiedene Netzwerke im Bereich der Logistik immer wieder ausgetauscht haben. Wir wurden durch ihn auf die Potentialberatung aufmerksam gemacht und kamen ins Gespräch. Derzeitige Baustellen waren zu diesem Zeitpunkt für uns die Personalentwicklung, die Unternehmensnachfolge und der Bereich der Arbeitsorganisation in unserem Unternehmen. Zukunftsweisende Themen, die wir durch eine externe Beratung gemeinsam mit den Mitarbeitern „anpacken“ wollten. Durch die Gespräche mit unserem jetzigen Berater und seine Hinweise auf die Potentialberatung, kam es zur Erstberatung mit der Regionalagentur OWL im Kreis Lippe.
Was hat sich in Ihrem Unternehmen konkret durch die Potentialberatung verändert?
Gleich im ersten Workshop waren die Mitarbeitenden unter sich und konnten ihre Ideen und Anregungen zur Verbesserung im gesamten Betrieb einbringen. Der Berater hat die Beschäftigten sofort auf „Augenhöhe“ angesprochen und mit ins Boot genommen. Unsicherheiten konnten sehr schnell abgebaut werden. Lösungsvorschläge der Beschäftigten, wie z.B. die Neuregelung der Urlaubsplanung, sind sehr zügig im Betrieb umgesetzt worden. Für uns ist und war die Potentialberatung sehr hilfreich. Sie hat es uns ermöglicht, durch die Beratung von außen, in unsere Betriebsstrukturen und Abläufe zu schauen. Durch die Beteiligung der Mitarbeitenden wurden viele, kleine Änderungen im Betrieb angestoßen, die sonst nicht sichtbar geworden wären.
Was war hilfreich, welche Maßnahmen haben gut gewirkt und wirken immer noch?
Ein Beispiel ist die Zeitplanung der Fahrer vor Ort und in der Auslieferung beim Kunden. Hier wird jetzt mit dem Kunden direkt ein Zeitfenster zur Entladung besprochen und definiert. Standzeiten an der Rampe werden reduziert und die Entladung kann zeitgenau für beide Seiten erfolgen. Lenk- und Ruhezeiten für die Fahrer können somit besser geplant werden.
Wie hat die Belegschaft die Potentialberatung erlebt?
Die Beschäftigten standen der Potentialberatung am Anfang sehr kritisch und unsicher gegenüber. Im ersten Workshop wurden daher nur die Mitarbeitenden integriert und konnten ihre Anregungen und Ideen für den Betrieb gemeinsam mit dem Berater diskutieren. Der Berater, der auch als „Mediator auf Augenhöhe“ fungierte, hat die Mitarbeitenden sofort mitgenommen und eine offene Diskussion geführt. Die Belegschaft sollte den gesamten Prozess mitgestalten und Lösungen aufzeigen.
Was war Ihr wichtigstes Handlungsfeld?
Der Hauptschwerpunkt der Beratung lag auf dem Bereich der Unternehmensnachfolge. Das Traditionsunternehmen soll durch einen Nachfolger weitergeführt werden. Im Prozess der Beratung wurde die geeignete Suche nach dem Kandidaten erfolgreich abgeschlossen. Der Bereich der Arbeitsorganisation nahm ebenfalls umfangreichen Stellenwert bei uns ein, auch mit Blick auf die Unternehmensnachfolge und in deren Vorbereitung.
Ihr Fazit: Würden Sie sich wieder für die Potentialberatung entscheiden?
Auf jeden Fall. Alleine der Blick von außen hat mir und meinen Mitarbeitenden sehr stark geholfen, uns in unseren Arbeitsabläufen zu verbessern, Lösungsvorschläge zu erarbeiten und für die Zukunft zu planen. Maßnahmen, wie z.B. die Neuregelung der Urlaubsplanung, wären ohne die Potentialberatung nicht sichtbar geworden. Auch die Mitarbeitenden direkt in den Prozess einzubinden, um gemeinsame Potentiale und Lösungen zu finden, kann ich jedem Unternehmen uneingeschränkt empfehlen.
Vielen Dank für das Interview. Geführt mit Petra Biernot, Regionalagentur OWL
Zum Hintergrund
Die Spedition Tasche GmbH hat ihren Schwerpunkt im Bereich temperaturgeführter Lebensmittellogistik. Die Spedition mit eigenem Fuhrpark wird in der dritten Generation geführt. Gegründet wurde die Spedition 1925, heute beschäftigt sie 13 Mitarbeitende. Seit Mai 2000 befindet sich der komplette Betrieb im Industriegebiet Lemgo-Lieme. Hier entstanden auf 12000 qm ein Bürogebäude und eine Lagerhalle mit technischem Bereich wie Werkstatt und Tankstelle. Kunden sind Lebensmittelkonzerne, Süßwaren-, Holz-, Medien-, Druck-, Heimtierfutter-, Getränke-, und die Automobilindustrie.
Die Spedition Tasche hat im Jahr 2019 erfolgreich eine Potentialberatung durchgeführt und wurde dabei von Thomas Dreikandt, Regionalagentur OWL für den Kreis Lippe, unterstützt.
Bielefeld/Marienmünster, 11.02.2020. „Gehen oder Bleiben“, unter dieser Überschrift stand die diesjährige OWL Kulturkonferenz am Dienstag in der Kulturstiftung Marienmünster. Vertreter aus Kulturpolitik und -verwaltung, Kultureinrichtungen sowie Einzelkulturschaffende beschäftigten sich mit dem Thema „Kulturelle Angebote als Bindefaktor für Jugendliche im ländlichen Raum“. In Vorträgen und Gesprächsrunden befassten sich Experten mit den Perspektiven von jungen Menschen im ländlichen Raum, in Workshops wurden konkrete Ansatzpunkte diskutiert, wie beispielsweise kulturelle Angebote als Instrument zur Bindung dienen könnten. Mehr als 200 Gäste nahmen an der Kulturkonferenz teil, die von der OWL GmbH in Kooperation mit der Bezirksregierung, dem Regionalrat und dem Kreis Höxter veranstaltet wurde.
Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH, betonte in seiner Begrüßung: „Ich begrüße das diesjährige Thema der OWL Kulturkonferenz ganz besonders. Wir müssen uns über die Bindefaktoren von jungen Menschen an die Region austauschen und kulturelle Angebote spielen hier sicherlich eine wesentliche Rolle.“
Junge Menschen kamen im Rahmen der OWL Kulturkonferenz auch zu Wort. Sie berichteten über ihre Perspektiven im ländlichen Raum.
Jan Schametat vom Zukunftszentrum Holzminden-Höxter verdeutlichte in seinem Impulsvortrag: „Partizipationsangebote und soziale Netzwerke entfalten eine große Bindungskraft für Jugendliche im ländlichen Raum zu bleiben. Die Kultur spielt in diesem Kontext auch eine wichtige Rolle.“
In einem Podiumsgespräch werteten Regierungspräsidentin Judith Pirscher und Regionalratsvorsitzender Reinhold Stücke die OWL Kulturkonferenz als eine wichtige Einrichtung für Kulturschaffende in der Region an, um über die Weiterentwicklung der Kulturregion OstWestfalenLippe zu sprechen. Interessante kulturelle Angebote für Jugendliche könnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, um die Jugendlichen im ländlichen Raum zu halten.
Erste Hinweise lassen sich auch aus einer Umfrage zum Verhältnis junger Menschen zu ihrer Region ableiten, die derzeit noch von den Regionen Münsterland, Südwestfalen und OstWestfalenLippe erarbeiten wird.
„Junge Menschen fühlen sich in unserer Region wohl, so die Umfrage, so dass wir die große Chance haben, junge Menschen bei uns zu halten oder für uns zu gewinnen“, berichtet Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH. Allerdings komme es nun auf die konkreten Rahmenbedingungen an. Und dies sei für ländliche Räume anspruchsvoll, besonders wenn wir beispielsweise an Mobilität denken, so Weber weiter.
Die Ergebnisse der Umfrage sollen im Mai vorliegen und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Zum 13. Mal hatte das Kulturbüro der OstWestfalenLippe GmbH Fachleute aus Kultur, Bildung, Verwaltung und Politik zur OWL Kulturkonferenz eingeladen. Die Veranstaltung ist ein regionales Forum für Information, Erfahrungsaustausch und Vernetzung. Damit ist sie ein wichtiger Teil der Aktivitäten, mit denen sich das Kulturbüro der Regionalmarketing- und Regionalentwicklungsgesellschaft OstWestfalenLippe GmbH für die Förderung der kulturellen Vielfalt in OWL einsetzt.
O-Töne zur OWL Kulturkonferenz:
Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Kultur kann begeistern und Perspektiven erweitern. Sie bringt Menschen zusammen und stiftet Begegnungen. Sie kann bewahren und pflegen, aber auch Motor für wertvolle Veränderungen sein. Diese ganze Vielfalt bilden Kulturschaffende in Ostwestfalen-Lippe sowohl im urbanen Raum aber auch insbesondere auf dem Land ab. Mit seiner Förderung legt das Land NRW ein besonderes Augenmerk auf die kulturellen Angebote für Jugendliche im ländlichen Raum und will dies künftig noch verstärken – damit die Jugendlichen ihre Zukunft in der Region verbringen.“
Kreisdirektor Klaus Schumacher: „Im Kulturland Kreis Höxter haben wir ein vielfältiges Kulturleben. Auch ist das ehrenamtliche Engagement sehr ausgeprägt. Beides hat einen hohen Bindefaktor. Das Kulturbüro des Kreises Höxter stärkt das Netzwerk der Kulturakteure im Kulturland Kreis Höxter, die auch eine Reihe von Kunstprojekten mit Jugendlichen umsetzen, zum Beispiel das Kulturrucksackangebote, das KulturForum für Schülerinnen und Schüler und viele weitere Projekte. Die Mitmachprojekte mit Kulturschaffenden kommen bei den Jugendlichen sehr gut an. Die Jugendlichen erleben, dass sie gebraucht werden und mitgestalten können. Das fördert das Selbstbewusstsein und die Identifikation mit dem Heimatort.
Regionalratsvorsitzender Reinold Stücke: „Die OWL Kulturkonferenz ist eine wichtige Plattform für Kulturschaffende in der Region, um über die Weiterentwicklung der Kulturregion OstWestfalenLippe zu sprechen. Das Programm bietet auch in diesem Jahr wieder viele Gelegenheiten für den fachlichen und kulturpolitischen Austausch, für Diskussionen und Netzwerkarbeit. Langfristige Stellenplanung, Förderung vor Ort und mehr Anerkennung ihrer Eigenheiten - das braucht die Kultur in ländlichen Räumen. Die OWL Kulturkonferenz hat hier als kulturpolitischer Impulsgeber wieder einmal ein wichtiges Thema angepackt.“
OWL Kulturkonferenz in Marienmünster (v.l.): Jan Schametat, Zukunftszentrum Holzminden-Höxter, Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH, Regierungspräsidentin Judith Pirscher, Jana Duda, Leiterin OWL Kulturbüro, Herbert Weber, Geschäftsführer OWL GmbH, Robert Klocke, Bürgermeister Stadt Marienmünster, Regionalratsvorsitzender Reinold Stücke, Kreisdirektor Klaus Schumacher.
Mit dem OWL-Innovationspreis MARKTVISIONEN stellt die OstWestfalenLippe GmbH Innovationen von Unternehmen aus OWL ins Licht der Öffentlichkeit, um sie zu würdigen und neue Impulse zu setzen. Am 9. Januar 2020 wurden die Preisträger auf dem BildungsCampus Herford geehrt. Der Preis wird in drei Kategorien verliehen: Industrie und Handwerk, Zukunft gestalten und Start-up.
Öffentliche Online-Konsultation zur inhaltlichen Planung des Operationellen Programms des Europäischen Sozialfonds in Nordrhein-Westfalen 2021 – 2027 gestartet.
Die ESF-Verwaltungsbehörde startet die Online-Konsultation zum neuen ESF 2021 - 2027 und bietet damit die Möglichkeit, die zukünftige Ausrichtung des Fonds aktiv mitzugestalten. Mit der öffentlichen Konsultation beginnt die inhaltliche Planung der Förderperiode 2021 bis 2027. Informationen zum Verfahren und zur Teilnahme mit Eingabeformular sind vom 22.01.2020 bis zum 06.03.2020 freigeschaltet.
Am Dienstag, den 21. Januar 2020 folgten 20 Existenzgründerinnen der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL und der Interkommunalen Wirtschaftsförderung Herford zum Gründerinnenseminar „Social Media Marketing“ im Kreishaus Herford.
Die Nutzung von Social Media Plattformen ist für erfolgreiche Unternehmen bereits zur Pflicht moderner Unternehmenspräsentation und -kommunikation geworden. Aber wie können die Plattformen richtig genutzt werden? Das war die Hauptfrage des Abends. Denn gerade als Existenzgründerin verfügt man nicht immer über die nötige Zeit und die fachlichen Kenntnisse, sich alleine in das umfangreiche Thema einzuarbeiten. Die Referentin Maxi Bunzemeier-Driller erklärte den Teilnehmerinnen des Gründerinnenseminars daher kompakt und sehr informativ, wie sie Facebook und Instagram am besten für ihren Unternehmenserfolg einsetzen können. Hierzu stellte sie Umsetzungsbeispiele vor, erörterte die Unterschiede und Spezifikationen von Facebook und Instagram und erklärte wie guter Content erarbeitet und veröffentlicht werden kann. Ergänzend präsentierte sie klassische „Do`s & Dont`s“ und gab Tipps zur angemessenen Kommunikation mit Fans und Followern.
Die teilnehmenden Gründerinnen hatten während des Vortrags die Möglichkeit Frau Bunzemeier auf individuelle und allgemeine Fragestellungen anzusprechen. Maxi Bunzemeier gab sehr hilfreiche Tipps und Tricks, so dass die Teilnehmerinnen nach der Veranstaltung gut gerüstet sind, sich ins Social Media Marketing zu stürzen und dabei nicht nur entspannt, sondern auch effektiv Inhalte zu teilen. Ein rundum gelungener Abend.
Maxi Bunzemeier bei ihrem Vortrag. Bildrechte: OWL Gmbh
Agil und digital – wie kann der Bielefelder Mittelstand sein Potential besser nutzen?
Praxisbeispiele und Förderprogramme
Mittwoch, 26. 02. 2020
16.00 - 19.00 Uhr
HLB Dr. Stückmann und Partner mbB, Elsa-Brändström-Str. 7, 33602 Bielefeld.
Der deutsche Mittelstand digitalisiert sich. Das „ob“ ist längst unstrittig und auch das „wie“ und das „wie schnell“ wird kaum noch diskutiert. Im Rahmen dieser Veranstaltung lernen Sie Praxisbeispiele und konkrete Angebote zur Unterstützung kennen. Wir diskutieren, wie Unternehmen die Chancen agiler und digitaler Trends passgenau nutzen und Veränderungsprozesse erfolgreich umsetzen können.
16.00 Begrüßung
Vera Wiehe, WEGE mbH
16.10 Praxisbeispiele aus Unternehmen
17.10 Job 4.0: Die (digitale) Zukunft der Arbeit
17.40 Talkrunde: Beratungsprozesse - Was passiert im Mittelstand?
18.00 Pause
18.15 Bielefelder Start-ups für den Mittelstand
18.40 Finanzielle Förderung von Innovationsvorhaben
19.00 Ausklang
Anmeldungen bis zum 24.02.2020 an: WegeveranstaltungnoSpam@wege-bielefeld.de
Eine Veranstaltung der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft mbH Bielefeld (WEGE)
Als ersten Schritt werden in diesem Workshop die für den eigenen Businessplan relevanten Themen Markt, Wettbewerb und Markteintritt erarbeitet.