Online-Seminar: Blick in die Zukunft - Familienbewusstsein stärken am 10. März 2022
Personalverantwortliche aus Unternehmen, Unternehmens- und Personalberaterinnen und –berater aus Bielefeld und Umgebung nahmen an der Online-Veranstaltung „Blick in die Zukunft – Familienbewusstsein stärken“ am 10. März 2022 teil.
In ihrem Impulsvortrag referierte die promovierte Politikwissenschaftlerin und Vereinbarkeitsexpertin Dr. Regina Ahrens zunächst über die Ergebnisse einer Befragung, die sie 2019 und 2020 bei berufstätigen Eltern mit Kindern (mind. ein Kind unter 12 Jahre) durchgeführt hat. Darin wurde erhoben, ob und wie sehr sich Work-Family-Konflikte oder Family-Work-Konflikte vor und durch Corona verändert haben.
Die Befragung ergab, dass sowohl bei Vätern als auch Müttern eine leichte Erhöhung der jeweiligen Konfliktsituationen empfunden wird wegen der teils erheblichen Einschränkungen der externen Kinderbetreuung bzw. Schulschließungen; Väter schätzen die Work-Family-Konflikte grundsätzlich höher ein als die Family-Work-Konflikte. Gleichwohl bleibt das Verhältnis bestehen, dass Frauen in beiden Varianten ein leicht höheres Konfliktpotential empfinden als Männer. Die qualitative Befragung der teilnehmenden Eltern hat jedoch auch ergeben, dass verschiedene weitere Faktoren eine große Rolle spielen. Abgesehen von der Verfügbarkeit separater Arbeitsplätze innerhalb der Wohnung sowie der externen Unterstützung in der Kinderbetreuung bei geschlossenen Kitas und Schulen war ein Ergebnis der Studie, dass sich die Mütter in sämtlichen Fragen rund um die Kinderversorgung häufiger als erste Ansprechpartnerin fühlen. Dies wird auch als „mental load“ bezeichnet, der selbst bei nahezu paritätischer Teilung der Familienarbeit bei Müttern häufig höher ist als bei Vätern.
Die Vereinbarkeitsexpertin rät Unternehmen dazu, auch innerhalb des Unternehmens eine familiäre Atmosphäre zu schaffen und somit auch dort „doing family“ zu betreiben, da dies einen guten Rahmen für die Berücksichtigung aller Interessen bieten kann.
Ganz praktische Empfehlungen sind darüber hinaus, dass die Rahmenbedingungen und Anforderungen gerade in der Pandemie-Situation geklärt werden, um die Bedarfe zu erheben. Auf dieser Basis können Maßnahmen entwickelt werden, welche z.B. durch Flexibilität von Arbeitsort und -zeit den Druck auf die Eltern unter den Mitarbeitenden minimieren. Diese Maßnahmen sollten regelmäßig auf Kohärenz und Flexibilität überprüft werden, sodass evaluiert und eventuell nachjustiert werden kann. Idealerweise gehen diese grundlegenden Schritte in einen ständigen Kreislauf über, in dem Mitarbeitende und Unternehmensführung bzw. Personalabteilung ständig im Gespräch bleiben und etwaige Maßnahmen weiterentwickeln oder neu konzipieren, um dauerhaft für optimale Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Alltag und in jeder kurz- oder langfristig herausfordernden Situation zu sorgen. Dies trägt dazu bei, Familienbewusstsein dauerhaft im Unternehmen zu stärken und fest zu verankern.
All das ist natürlich auch auf pflegende Angehörige übertragbar, die zwar leicht anders gelagerte Herausforderungen zu bewältigen haben, aber dennoch auch von den familienfreundlichen Angeboten profitieren und auf sie angewiesen sind.
Anschließend an den Impulsvortrag gewährten zwei Bielefelder UnternehmensverterterInnen Einblicke in ihre jeweilige familienfreundliche Personalpolitik.
So erzählte Nina Tölke, Mitarbeiterin im betrieblichen Gesundheitsmanagement bei Diamant Software GmbH, von den dortigen Maßnahmen. Die Möglichkeit des mobilen Arbeitens wird v.a. seit Beginn der Pandemie deutlich mehr als vorher genutzt; hierzu existiert auch eine Betriebsvereinbarung, um einen Rahmen sicherzustellen.
Zusätzlich zu regelmäßigen Befragungen werden die Bedarfe der Mitarbeitenden teils in einer kleinen Arbeitsgruppe entwickelt oder Impulse aufgegriffen. Über ein „Sounding-Board“ wird dann in die Belegschaft gehorcht, ob Interesse bzw. Bedarf an bestimmten familienbezogenen Angeboten besteht. Wird dies bejaht, werden die Angebote (bspw. ein Workshop zum Zeitmanagement „Elternuhren ticken anders“) in die Tat umgesetzt.
Auch die Möglichkeit, ohne Vorlage eines ärztlichen Attestes wegen der Erkrankung eines Kindes einen Tag freizunehmen ist ein Angebot, das sehr dankbar angenommen wird. Aufgrund des vertrauensvollen Verhältnisses untereinander wird im Unternehmen davon ausgegangen, dass bei keinem der Angebote Missbrauch betrieben wird.
Das Thema Familienbewusstsein ist bei Diamant Software GmbH im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements und damit ganz nah an der Personalabteilung angegliedert.
Als Familienunternehmen mit über 150jähriger Tradition gehört die Familienfreundlichkeit bei Hebie GmbH & Co. KG zur „DNA des Unternehmens“, wie der Geschäftsführer Christian Junker ausführt. Anders als bei Diamant Software ist das Thema Familienfreundlichkeit jedoch bei Hebie GmbH & Co. KG im Bereich CSR (Corporate Social Responsibility) angesiedelt. Ein eigener CSR-Manager wirkt dort darauf hin, dass die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals/ „SDGs“), in allen Bereichen des Unternehmens umgesetzt werden. Hierzu zählt auch die Familienfreundlichkeit.
Gerade während der Pandemie sind auch bei Hebie besondere individuelle Situationen aufgetreten, die in einem produzierenden Unternehmen schwieriger zu handhaben sind. So wurde beispielsweise einer alleinerziehenden Mutter im Produktionsbereich ermöglicht, ihr Kind im Grundschulalter mit in den Betrieb zu bringen; ganz in der Nähe des Arbeitsplatzes der Mutter konnte sich das Kind in einem eigens dafür eingerichteten Bereich aufhalten, solange die Schulen geschlossen waren. Auch weitere Möglichkeiten der Flexibilisierung wurden eingeführt bzw. ausgebaut.
Keines der Unternehmen hat einen festen Katalog von Maßnahmen, der die familienfreundlichen Angebote final zusammenfasst. Gerade in besonderen Situationen werden eher individuelle Lösungen vereinbart, um der jeweiligen Herausforderung gerecht zu werden. Dies hat bisher nie zu Neid oder Missgunst seitens der anderen Beschäftigten geführt, die gerade keine „Sonderbehandlung“ oder vermeintliche Vorteile genießen. Christian Junker ist sich sicher, dass es aber leicht vermittelbar wäre, falls jemals eine Diskussion in dieser Richtung aufkommen sollte.
„ausgezeichnet familienfreundlich“ fanden die Stadt Bielefeld und KooperationspartnerInnen diese beiden Unternehmen und haben ihnen die entsprechende Auszeichnung 2021 verliehen.
Abschließend informierte Vera Wiehe von der WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH noch über das Verfahren „ausgezeichnet familienfreundlich“ im laufenden Jahr. Bis Ende März 2022 ist eine Bewerbung von Bielefelder Unternehmen noch möglich. Die erforderlichen Bewerbungsunterlagen finden Sie hier.
Veranstalterinnen des Online-Seminars waren das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld sowie die WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH und zusätzlich das Bündnis für Familien der Stadt Bielefeld.
Bilder oben: Dr. Regina Ahrens | Vereinbarkeitsexpertin; Christina Rouvray | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL; Nina Tölke | Diamant Software GmbH
Bilder unten: Christian Junker | Hebie GmbH & Co. KG; Vera Wiehe | WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH
Welche Überlegungen liegen dem Vergütungsansatz NEW PAY zugrunde, inwieweit können auch tarifgebundene Unternehmen profitieren und welche Schnittpunkte gibt es zu familienfreundlichen Angeboten? Am 9. März 2022 suchten 33 Unternehmensvertretungen aus unterschiedlichsten Branchen Anregungen, wie Vergütung zukunftsorientiert weiterentwickelt werden kann.
In der Begrüßung stellte Frau Rehmann-Decker, Amtsleiterin Wirtschaft & Tourismus Kreis Paderborn, die besonderen Herausforderungen klein- und mittelständischer Unternehmen heraus. Die Sicherung des wirtschaftlichen Erfolgs und der positiven regionalen Entwicklung ist entscheidend getragen von der Ausbildung, Gewinnung und Bindung der Fach- und Führungskräfte. Unternehmen sind gefordert, ihre Beschäftigten auch in Planung und Erfolgssicherung einzubeziehen und neue Konzepte zu prüfen. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist ein wesentlicher „Klebstoff“. Die Beteiligung und die Berücksichtigung von Bedürfnissen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Mehr Freizeit und Flexibilität stehen bei vielen Mitarbeitenden ganz oben auf der Wunschliste. Frei nach dem Motto „Zeit ist Geld“ kann dies eine nicht monetäre Vergütungsform sein, die zur Zufriedenheit beiträgt.
Die Corona-Pandemie hat Flexibilität in allen Arbeitsbereichen gefordert und der Digitalisierung wie dem Home Office einen Entwicklungsschub beschert. In den vergangenen zwei Jahren haben Beschäftigte neue Konzepte der Mitbestimmung erlebt und ihre Vorstellungen zu Arbeitsbedingungen weiterentwickelt. Um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden sind Unternehmen jetzt gefordert, neue Konzepte zu prüfen und ihre Beschäftigten in Planung und Erfolgssicherung einzubeziehen. Die Entwicklung zu einem familienfreundlichen Unternehmen ist bereits ein Prozess, der zu einem intensiveren Dialog mit den Beschäftigten zu ihren Bedürfnissen genutzt wird. Neben Überlegungen zur Unterstützung in Familienarbeitsphasen berührt die Bedarfsermittlung auch Fragen zum Wert von Arbeit und deren Vergütung.
Die Referentin Nadine Nobile, Mitbegründerin und Geschäftsführerin der CO:X GmbH, tritt für eine kooperative und partizipative Berufswelt ein, die den Sinn der Arbeit in den Mittelpunkt stellt. Statt einer klassischen Vergütungsberatung zur Entwicklung eines Gehaltsmodells, engagiert sie sich für eine lebenssituative Personalpolitik, in der Vergütung ganzheitlich betrachtet und werte- und zukunftsorientierte weiterentwickelt und gestaltet wird.
Zwei Aspekte betrachtet die New Work-Enthusiastin als unabdingbar für eine zukunftsorientierte Unternehmensentwicklung: den Umgang auf Augenhöhe im Berufsalltag sowie die wertschätzende Einbindung und Vergütung der Beiträge aller Unternehmensbeschäftigten ein. Deshalb lohnt es sich, die unternehmenseigene Vergütungsstruktur und –kultur möglichst umfassend zu hinterfragen. Wollen wir nach Ausbildungsgrad oder Erfahrung entlohnen? Welchen Stellenwert haben autodidaktisch erworbene Kenntnissen und Fähigkeiten in unserem Unternehmen? Welche Gehaltsspannen werden genutzt und können wir begründen, welche Leistung, welcher Beitrag zum Unternehmensergebnis mit einem bestimmten Betrag entlohnt wird?
Welches innovative Potential durch die Einbeziehung von Beschäftigten in Entscheidungsprozesse frei werden kann, wie Unternehmen ihren eigenen New Pay-Ansatz entwickeln und als unternehmensindividuellen Prozess etablieren konnten, verdeutlichte Frau Nobile an Beispielen aus ihrer Beratungspraxis. Vorab betonte Frau Nobile, dass alle Konzepte anregen können, aber nicht kopierbar sind. Jedes Unternehmen ist einzigartig und muss daher seinen eigenen „Maßanzug“ finden. Dazu gehört auch die Frage, wer in Vergütungsüberlegungen und -entscheidungen einbezogen werden soll. „Zwischen Top-Down und der demokratischen Entscheidung liegt eine breite Spanne, in der sich jedes Unternehmen individuell positionieren und einordnen kann.“
Frau Nobile stellte ein Unternehmen vor, in dem auf Wunsch des Gründers und Geschäftsführers alle Beschäftigten den gleichen Lohn erhalten. Anders geht ein Großkonzern mit Tarifbindung vor. Im Rahmen eines Tarifabschluss wurden individualisierbare Wahlmöglichkeiten zwischen Gehaltsanpassung, Ausweitung der Urlaubstage oder Arbeitszeitreduktion geschaffen. Der New Pay-Weg einer Genossenschaft gehört sicherlich zu den ungewöhnlichsten Prozessen, die Frau Nobile bisher begleitet hat. Beschäftigte sind Genossen also Anteilseigner und verhandeln miteinander offen das Vergütungsmodell. Einerseits werden individuelle, zukünftige Wunschgehälter diskutiert und festgelegt, andererseits ist die Voraussetzung - der gutgefüllte „Gehaltstopf“ - noch nicht erreicht. Entgegen aller Erwartungen war in diesem New Pay-Prozess nicht die Festlegung einer Obergrenze notwendig, sondern die Einführung eine Untergrenze – ein Mindestgehalt musste festgelegt werden. „Beschäftigte wollen ihre Organisation, ihren Arbeitgeber erfolgreich und gesellschaftsgeschätzt sehen. Deshalb gibt es immer Menschen, die zugunsten der Organisation auf Gehalt verzichten. Hier kann nur Transparenz über die Aufgaben, Leistungen und Vergütungsgrundsätze das Unternehmensklima und die Identifikation mit dem Arbeitsumfeld fördern und erhalten.“ erläuterte Nadine Nobile. Deshalb kann ein Unternehmen in einer wirtschaftlich angespannten Situation den New Pay-New Work-Dialog nutzen, welche Ideen Beschäftigte zur Überbrückung einbringen bzw. welchen Beitrag sie in dieser Zeitspanne leisten können.
Familienfreundliche Unterstützungsangebote und Maßnahmen, die viele Unternehmen mittlerweile ihren Beschäftigten anbieten, sollten als nicht-monetäre Gehaltsanteile in New-Pay-Prozesse aufgenommen werden. Dabei stellt sich die Frage, wie sich Gehalt mit Unterstützungsleistungen (z.B. Kinderbetreuungszuschlag) oder echten Vorteilen (z.B. E-Bike-Leasing), die oftmals nicht für alle Beschäftigten nutzbar sind, zusammenführen lassen. Nadine Nobile motiviert zu gezielter Klärung von Bedarfen. Es ist entscheidend für die Akzeptanz und Zufriedenheit, dass möglichst alle Beschäftigten gleichwürdige Berücksichtigung ihrer Bedarfe erfahren und transparent über die Gründe für die aktuellen Regelungen informiert sind. Im Fall des Kinderbetreuungszuschlags wäre beispielsweise die Ausweitung des Angebotes auf betreuende Beschäftigte (z.B. Betreuungszuschlag für Zupflegende) denkbar oder eine alternative Wahlmöglichkeit für Beschäftigte bzw. Auszubildende mit längerem Anfahrtsweg (z.B. ÖPNV-Ticket-Abo, Azubi-Bus-Shuttle…). Nicht genutzte Angebote oder Privilegien weniger Beschäftigter sollten im New Pay-Prozess kritisch überdacht werden.
New Pay ist als kontinuierlicher Prozess zu verstehen, der immer wieder die Passung des aktuellen „Maßanzugs“ im Hinblick auf die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des Unternehmens überprüft und anpasst. „Wir sind davon überzeugt, dass Partizipation und Kooperation die Schlüsselfaktoren für Zukunftsfähigkeit und Erfolg eines Unternehmens sind“, schließt Nadine Nobile ihr Impulsreferat und ermutigt, sich konstruktiv und zukunftsorientiert mit dem Thema Vergütung auseinander zu setzen.
Bildunterschrift: Nadine Nobile (CO:X GmbH), Dr. Angela Siebert (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL), Edith Rehmann-Decker (Kreis Paderborn)
Mit dem Förderprogramm „Beratungsstellen Bildungsscheck“ schafft das Land NRW eine flächendeckende Struktur von Beratungsstellen, die am Bildungsscheck interessierte Einzelpersonen und Betriebe im gesamten Bildungsscheckverfahren unterstützen.
Am 07. März 2022 wurde der Aufruf des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zur Einreichung von Interessensbekundungen für „Beratungsstellen Bildungsscheck“ veröffentlicht.
Mit dem ESF-Förderprogramm schafft das Land NRW eine flächendeckende Struktur von Beratungsstellen. Diese unterstützen Einzelpersonen und Betriebe im gesamten Verfahren des Bildungsschecks.
Folgende Aufgaben sind von den „Beratungsstellen Bildungsscheck“ zu leisten:
In der Vergangenheit waren vor allem Handwerksbetriebe und un- und angelernte Personen unterrepräsentiert bei der Beantragung des Bildungsschecks. Daher sollen diese Zielgruppen besonders angesprochen werden.
Zudem ist die Unterstützung von Berufsrückkehrenden von großer Bedeutung.
Der Aufbau einer neuen bzw. die Nutzung einer bereits vorhandenen Netzwerk- und Kooperationsstruktur mit verschiedenen Partnern und Akteuren im Bereich der beruflichen Beratung und Weiterbildung ist daher von hoher Bedeutung für die Umsetzung des Beratungsangebots.
Den Aufruf und weitere Anlagen finden Sie hier: https://www.mags.nrw/esf-2021-2027-aufrufe.
Eine Besonderheit in dieser neuen Förderphase ist, dass in OWL in jeder Teilregion nur ein Projekt gefördert wird. Eine Ausnahme davon bildet die Region Gütersloh, hier sind zwei Projekte möglich.
Wenden Sie sich gern für Fragen an Ihre Ansprechpartner:innen der Regionalagenur OWL.
OstWestfalenLippe gilt als Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn am 10. März 2022 präsentieren 59 Projekte aus der Region, wie sie mit Digitalisierung das Arbeiten und Leben verbessern.
OstWestfalenLippe gilt als Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn am 10. März 2022 präsentieren 59 Projekte aus der Region, wie sie mit Digitalisierung das Arbeiten und Leben verbessern. Die Bandbreite reicht dabei von Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz über bessere Arbeitsbedingungen und digitale Bildung bis hin zu digitalen Behördenleistungen und Smart Cities. Ministerpräsident Hendrik Wüst, Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und renommierte Digitalisierungsexperten geben Einblicke in neue Trends und Aktivitäten auf Bundes- und Landesebene. Ziel ist, Akteure in der Region und darüber hinaus zu vernetzen und Impulse für neue Projekte zu geben. Der Verein Paderborn überzeugt e.V. verleiht einen Förderpreis für ehrenamtliche Digitalprojekte aus OWL. Die Veranstaltung im Heinz Nixdorf MuseumsForum ist bereits ausgebucht. Interessierte sind aber herzlich eingeladen, sich den interaktiven Livestream anzuschauen (www.digitalezukunftowl.de). Veranstalter sind die Digitale Modellregion OWL, die Heinz Nixdorf Stiftung, das Heinz Nixdorf MuseumsForum und die OstWestfalenLippe GmbH. Unterstützt wird der Kongress von Paderborn überzeugt e.V. und der VerbundVolksbank OWL eG.
„Bereits einen Monat vor dem Veranstaltungstag war das Präsenzkartenkontingent ausgebucht. Auch wenn wir gern mehr Besucher begrüßt hätten, freut uns das sehr. Das Thema ist in OWL stark nachgefragt“, bewertet Dr. Jochen Viehoff, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums, die vielen Anmeldungen. Während die Veranstaltung vor Ort auf 200 Teilnehmer:innen begrenzt ist und unter 2G+-Vorgaben stattfindet, rechne man online nochmal mit mehreren hundert Personen im Publikum. „Eine Zahl, die wir ohne die Übertragung im Netz aus Platzgründen gar nicht hätten erreichen können.“
Eine reine Onlineveranstaltung stand dennoch außer Frage: Die Initiatoren des Kongresses DigitaleZukunft@OWL wollen gezielt Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung geben. „OWL ist bereits außerordentlich gut vernetzt, allerdings beschränken sich diese Netzwerke oft auf einzelne Themenfelder, Branchen oder Kommunen. In vielen Fällen stehen wir aber vor ähnlichen Herausforderungen, die woanders vielleicht schon gelöst wurden. Mit dem Kongress wollen wir Synergien erkennen und Lösungen teilen“, fasst Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn, die Ziele zusammen.
Auch Christoph Rüther, Landrat des Kreises Paderborn, sieht hier große Chancen: „Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur erfolgreichen Transformation unserer Region. Wir haben im Kreis Paderborn und in OWL eine Vielzahl an klugen Menschen in Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die an der digitalen Zukunft arbeiten. In der Zusammenarbeit all dieser Akteure liegt eine große Chance für die Entwicklung OWLs zu einer der innovativsten Regionen in Deutschland.“ Entsprechend vielfältig sind auch die Digitalisierungsbereiche, die der Kongress „DigitaleZukunft@OWL“ abdeckt. Aufgeteilt in vier Themenblöcke finden Projekte aus der digitalen Bildung ebenso Platz wie solche aus dem Kultur- und Sozialbereich.
Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH verdeutlicht die Synergien zwischen den Themenfeldern: „Im Spitzencluster it´s OWL erschließen wir die Potenziale von Künstlicher Intelligenz für unterschiedliche Unternehmensbereiche. Die Ergebnisse und Erfahrungen können wir dann auf neue Anwendungsbereiche übertragen, beispielsweise in der beruflichen Bildung, Mobilität oder digitale Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger. Dadurch gelingt es in OWL in besonderer Weise, bedarfsorientierte Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln und in die Breite zu tragen.“ Ein Beispiel ist das BMBF-Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus, mit dem über 20 Hochschulen, Forschungseinrichtungen und die IG Metall neue Ansätze für Kompetenzvermittlung, Change Management und Mitbestimmung entwickeln.
Mitveranstalter des Kongresses ist die Heinz Nixdorf Stiftung. Vorstand Prof. Dr. Nikolaus Risch betont die Ursprünge der Digitalisierung in der Region, die im Wesentlichen auf den Paderborner Computerpionier Heinz Nixdorf zurückgehen: „Heinz Nixdorf hat immer mit aller Kraft dafür gekämpft, die großartig innovativen Potentiale der Menschen in Paderborn und in ganz Westfalen lebendig und multiplizierbar zu entwickeln und daraus Mut und Kraft zu schöpfen. Das Ziel, in der Digitaltechnik souverän vorne dabei zu sein, bildete das Herzstück seiner Vision, eine lebens- und liebenswerte Zukunft einer solidarischen Gesellschaft in Freiheit zu denken. Er war überzeugt, dass jeder Einzelne mit individuellen Stärken dazu konkrete Beiträge leisten kann und sollte. Souveränität in der komplexen Welt der Digitalen Transformation zu leben, das ist kein Selbstläufer. Seine Stiftungen sind sich auch heute dieser Verantwortung bewusst und handeln entsprechend, hartnäckig, ausdauernd und immer mit dem Ziel, andere zu motivieren und zu unterstützen.“
Smarte Städte und digitale Bildung
Dass die Digitalisierung alle Menschen betrifft, wird schon im Themenblock „Smarte Städte und Digitale Verwaltung“ klar. Hier beantwortet Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Präsident der HafenCity Universität Hamburg, Fragen nach der Stadt von morgen und der Rolle der Bürger darin. Außerdem präsentiert etwa die Open Innovation City Bielefeld Einblicke, wie ganze Stadtgesellschaften bei digitalen Innovationen mitgestalten können. „In der jetzigen Phase des digitalen Wandels möchte Bielefeld eng am Puls der Zeit sein. Wir wollen die vorhandene Digitalkultur und -kompetenz aktiv mit unseren kommunalen Partnern und wissenschaftlichen Einrichtungen teilen. Dazu sind wir unterwegs, die Vorreiterrolle der Region OWL durch Wissenstransfer und Kooperationen zusammen auszubauen“, erläutert Matthias Eichler, Leiter des Bielefelder Digitalisierungsbüros.
Um die Potenziale der Digitalisierung zu erschließen und sich in der digitalen Welt zu bewegen, brauchen die Menschen neue Kompetenzen. Der zweite Themenblock „Digitale Bildung und Digitale Transformation der Arbeitswelt“ zeigt, wie dieser Lernprozess aussehen kann – vom Kindesalter, über die Aus- und Weiterbildung bis in die Rente. Die MINT Community 4.OWL bietet beispielsweise Kindern und Jugendlichen kostenlose Mitmachkurse in außerschulischen Lernorten an, um neue Technologien zu erfahren und neue Berufsbilder kennen zu lernen. Hier werden etwa kleine Roboter programmiert und Brücken aus dem 3D-Drucker gebaut.
Zukunftstechnologien, digitale Gesellschaft und Förderpreis für Ehrenamt
Wie wichtig solche Fähigkeiten im MINT-Umfeld in Zukunft sein werden, zeigt der dritte Block „Zukunftstechnologien und Digitaler Mittelstand“. Besonders tatkräftige Digitalprofis finden so zum Beispiel im Exzellenz Start-up Center.OWL ein Zuhause für Unternehmensgründungen. Wie wertvoll es ist, eine dynamische Startup-Landschaft in der Region zu haben, beleuchtet Christian Miele, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups e.V.
Der vierte Themenblock – „Digitale Gesellschaft“ – dreht sich um den Einfluss der Digitalisierung auf alle anderen Bereiche des modernen Zusammenlebens. Hier zeigt etwa die Stadt Delbrück, wie mithilfe von Funknetzen Daten zu Grundwasserpegeln und Energienetzen erhoben werden können. Bürgermeister Werner Peitz unterstreicht die Bedeutung des Kongresses für seine Stadt: „Die Stadt Delbrück vertritt unter den Initiatoren des Digitalkongresses insbesondere die kleinen und mittleren Kommunen OWLs. Wir wollen mit unserem LoRaWAN-Projekt zeigen, dass auch die Kleinen in ganz großer Runde dabei sein können – mit einem Projekt, das landesweit Strahlkraft hat!“
Neben den großen Themenblöcken wird auch das Ehrenamt besonders gewürdigt. Der Verein Paderborn überzeugt e.V. hatte Anfang des Jahres einen Förderpreis ausgelobt, mit dem das unentgeltliche Engagement von Bürger:innen in regionalen Digitalprojekten belohnt werden soll. 25 Bewerbungen waren eingegangen. Die Gewinner:innen der drei Preiskategorien, die mit insgesamt 10.000 Euro dotiert sind, werden im Rahmen der Veranstaltung bekannt gegeben.
Unterstützt wird der Kongress von einem regional verwurzelten Partnernetzwerk. Über 50 Organisationen aus Ostwestfalen-Lippe stehen hinter den Initiatoren der Veranstaltung. So soll deutlich werden: Wenn es um die Digitalisierung geht, zieht die Region an einem Strang.
Auf dem Foto (v.l.): Matthias Eichler (Leiter Digitalisierungbüro Bielefeld), Prof. Dr. Nikolaus Risch (Vorstand, Heinz Nixdorf Stiftung), Michael Dreier (Bürgermeister, Stadt Paderborn), Wolfgang Marquardt (Prokurist, OstWestfalenLippe GmbH), Dr. Jochen Viehoff (Geschäftsführer, Heinz Nixdorf MuseumsForum), Werner Peitz (Bürgermeister, Stadt Delbrück) und Christoph Rüther (Landrat, Kreis Herford).
OstWestfalenLippe gilt als Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn am 10. März 2022 präsentieren 59 Projekte aus der Region, wie sie mit Digitalisierung das Arbeiten und Leben verbessern.
OstWestfalenLippe gilt als Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn am 10. März 2022 präsentieren 59 Projekte aus der Region, wie sie mit Digitalisierung das Arbeiten und Leben verbessern. Die Bandbreite reicht dabei von Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz über bessere Arbeitsbedingungen und digitale Bildung bis hin zu digitalen Behördenleistungen und Smart Cities. Ministerpräsident Hendrik Wüst, Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und renommierte Digitalisierungsexperten geben Einblicke in neue Trends und Aktivitäten auf Bundes- und Landesebene. Ziel ist, Akteure in der Region und darüber hinaus zu vernetzen und Impulse für neue Projekte zu geben. Der Verein Paderborn überzeugt e.V. verleiht einen Förderpreis für ehrenamtliche Digitalprojekte aus OWL. Die Veranstaltung im Heinz Nixdorf MuseumsForum ist bereits ausgebucht. Interessierte sind aber herzlich eingeladen, sich den interaktiven Livestream anzuschauen (www.digitalezukunftowl.de). Veranstalter sind die Digitale Modellregion OWL, die Heinz Nixdorf Stiftung, das Heinz Nixdorf MuseumsForum und die OstWestfalenLippe GmbH. Unterstützt wird der Kongress von Paderborn überzeugt e.V. und der VerbundVolksbank OWL eG.
„Bereits einen Monat vor dem Veranstaltungstag war das Präsenzkartenkontingent ausgebucht. Auch wenn wir gern mehr Besucher begrüßt hätten, freut uns das sehr. Das Thema ist in OWL stark nachgefragt“, bewertet Dr. Jochen Viehoff, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums, die vielen Anmeldungen. Während die Veranstaltung vor Ort auf 200 Teilnehmer:innen begrenzt ist und unter 2G+-Vorgaben stattfindet, rechne man online nochmal mit mehreren hundert Personen im Publikum. „Eine Zahl, die wir ohne die Übertragung im Netz aus Platzgründen gar nicht hätten erreichen können.“
Eine reine Onlineveranstaltung stand dennoch außer Frage: Die Initiatoren des Kongresses DigitaleZukunft@OWL wollen gezielt Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung geben. „OWL ist bereits außerordentlich gut vernetzt, allerdings beschränken sich diese Netzwerke oft auf einzelne Themenfelder, Branchen oder Kommunen. In vielen Fällen stehen wir aber vor ähnlichen Herausforderungen, die woanders vielleicht schon gelöst wurden. Mit dem Kongress wollen wir Synergien erkennen und Lösungen teilen“, fasst Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn, die Ziele zusammen.
Auch Christoph Rüther, Landrat des Kreises Paderborn, sieht hier große Chancen: „Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur erfolgreichen Transformation unserer Region. Wir haben im Kreis Paderborn und in OWL eine Vielzahl an klugen Menschen in Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die an der digitalen Zukunft arbeiten. In der Zusammenarbeit all dieser Akteure liegt eine große Chance für die Entwicklung OWLs zu einer der innovativsten Regionen in Deutschland.“ Entsprechend vielfältig sind auch die Digitalisierungsbereiche, die der Kongress „DigitaleZukunft@OWL“ abdeckt. Aufgeteilt in vier Themenblöcke finden Projekte aus der digitalen Bildung ebenso Platz wie solche aus dem Kultur- und Sozialbereich.
Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH verdeutlicht die Synergien zwischen den Themenfeldern: „Im Spitzencluster it´s OWL erschließen wir die Potenziale von Künstlicher Intelligenz für unterschiedliche Unternehmensbereiche. Die Ergebnisse und Erfahrungen können wir dann auf neue Anwendungsbereiche übertragen, beispielsweise in der beruflichen Bildung, Mobilität oder digitale Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger. Dadurch gelingt es in OWL in besonderer Weise, bedarfsorientierte Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln und in die Breite zu tragen.“ Ein Beispiel ist das BMBF-Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus, mit dem über 20 Hochschulen, Forschungseinrichtungen und die IG Metall neue Ansätze für Kompetenzvermittlung, Change Management und Mitbestimmung entwickeln.
Mitveranstalter des Kongresses ist die Heinz Nixdorf Stiftung. Vorstand Prof. Dr. Nikolaus Risch betont die Ursprünge der Digitalisierung in der Region, die im Wesentlichen auf den Paderborner Computerpionier Heinz Nixdorf zurückgehen: „Heinz Nixdorf hat immer mit aller Kraft dafür gekämpft, die großartig innovativen Potentiale der Menschen in Paderborn und in ganz Westfalen lebendig und multiplizierbar zu entwickeln und daraus Mut und Kraft zu schöpfen. Das Ziel, in der Digitaltechnik souverän vorne dabei zu sein, bildete das Herzstück seiner Vision, eine lebens- und liebenswerte Zukunft einer solidarischen Gesellschaft in Freiheit zu denken. Er war überzeugt, dass jeder Einzelne mit individuellen Stärken dazu konkrete Beiträge leisten kann und sollte. Souveränität in der komplexen Welt der Digitalen Transformation zu leben, das ist kein Selbstläufer. Seine Stiftungen sind sich auch heute dieser Verantwortung bewusst und handeln entsprechend, hartnäckig, ausdauernd und immer mit dem Ziel, andere zu motivieren und zu unterstützen.“
Smarte Städte und digitale Bildung
Dass die Digitalisierung alle Menschen betrifft, wird schon im Themenblock „Smarte Städte und Digitale Verwaltung“ klar. Hier beantwortet Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Präsident der HafenCity Universität Hamburg, Fragen nach der Stadt von morgen und der Rolle der Bürger darin. Außerdem präsentiert etwa die Open Innovation City Bielefeld Einblicke, wie ganze Stadtgesellschaften bei digitalen Innovationen mitgestalten können. „In der jetzigen Phase des digitalen Wandels möchte Bielefeld eng am Puls der Zeit sein. Wir wollen die vorhandene Digitalkultur und -kompetenz aktiv mit unseren kommunalen Partnern und wissenschaftlichen Einrichtungen teilen. Dazu sind wir unterwegs, die Vorreiterrolle der Region OWL durch Wissenstransfer und Kooperationen zusammen auszubauen“, erläutert Matthias Eichler, Leiter des Bielefelder Digitalisierungsbüros.
Um die Potenziale der Digitalisierung zu erschließen und sich in der digitalen Welt zu bewegen, brauchen die Menschen neue Kompetenzen. Der zweite Themenblock „Digitale Bildung und Digitale Transformation der Arbeitswelt“ zeigt, wie dieser Lernprozess aussehen kann – vom Kindesalter, über die Aus- und Weiterbildung bis in die Rente. Die MINT Community 4.OWL bietet beispielsweise Kindern und Jugendlichen kostenlose Mitmachkurse in außerschulischen Lernorten an, um neue Technologien zu erfahren und neue Berufsbilder kennen zu lernen. Hier werden etwa kleine Roboter programmiert und Brücken aus dem 3D-Drucker gebaut.
Zukunftstechnologien, digitale Gesellschaft und Förderpreis für Ehrenamt
Wie wichtig solche Fähigkeiten im MINT-Umfeld in Zukunft sein werden, zeigt der dritte Block „Zukunftstechnologien und Digitaler Mittelstand“. Besonders tatkräftige Digitalprofis finden so zum Beispiel im Exzellenz Start-up Center.OWL ein Zuhause für Unternehmensgründungen. Wie wertvoll es ist, eine dynamische Startup-Landschaft in der Region zu haben, beleuchtet Christian Miele, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups e.V.
Der vierte Themenblock – „Digitale Gesellschaft“ – dreht sich um den Einfluss der Digitalisierung auf alle anderen Bereiche des modernen Zusammenlebens. Hier zeigt etwa die Stadt Delbrück, wie mithilfe von Funknetzen Daten zu Grundwasserpegeln und Energienetzen erhoben werden können. Bürgermeister Werner Peitz unterstreicht die Bedeutung des Kongresses für seine Stadt: „Die Stadt Delbrück vertritt unter den Initiatoren des Digitalkongresses insbesondere die kleinen und mittleren Kommunen OWLs. Wir wollen mit unserem LoRaWAN-Projekt zeigen, dass auch die Kleinen in ganz großer Runde dabei sein können – mit einem Projekt, das landesweit Strahlkraft hat!“
Neben den großen Themenblöcken wird auch das Ehrenamt besonders gewürdigt. Der Verein Paderborn überzeugt e.V. hatte Anfang des Jahres einen Förderpreis ausgelobt, mit dem das unentgeltliche Engagement von Bürger:innen in regionalen Digitalprojekten belohnt werden soll. 25 Bewerbungen waren eingegangen. Die Gewinner:innen der drei Preiskategorien, die mit insgesamt 10.000 Euro dotiert sind, werden im Rahmen der Veranstaltung bekannt gegeben.
Unterstützt wird der Kongress von einem regional verwurzelten Partnernetzwerk. Über 50 Organisationen aus Ostwestfalen-Lippe stehen hinter den Initiatoren der Veranstaltung. So soll deutlich werden: Wenn es um die Digitalisierung geht, zieht die Region an einem Strang.
Auf dem Foto (v.l.): Matthias Eichler (Leiter Digitalisierungbüro Bielefeld), Prof. Dr. Nikolaus Risch (Vorstand, Heinz Nixdorf Stiftung), Michael Dreier (Bürgermeister, Stadt Paderborn), Wolfgang Marquardt (Prokurist, OstWestfalenLippe GmbH), Dr. Jochen Viehoff (Geschäftsführer, Heinz Nixdorf MuseumsForum), Werner Peitz (Bürgermeister, Stadt Delbrück) und Christoph Rüther (Landrat, Kreis Herford).
Gemeinsam für die Region stehen (v. l.) Landrat Christoph Rüther (Kreis Paderborn), Landrat Michael Stickeln (Kreis Höxter), Landrat Dr. Axel Lehmann (Kreis Lippe), Jens Kronsbein (Bezirksregierung Detmold), Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH), Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Fachhochschule Bielefeld), Annette Nothnagel (Leitung REGIONALE 202), Landrat Jürgen Müller (Kreis Herford), Stefan Sievers (IHK Lippe zu Detmold), Landrätin Anna Katharina Bölling (Kreis Minden-Lübbecke), Vize RP’in Anke Recklies (Bezirksregierung Detmold), Landrat Sven-Georg Adenauer (Kreis Gütersloh). Nicht auf dem Bild Oberbürgermeister Pit Clausen (Stadt Bielefeld).
Fotocredit: OWL GmbH, Stefan Sättele
Zum Abschluss und als Höhepunkt des NRW-Strukturprogramms REGIONALE wird OstWestfalenLippe ein Schaufenster für gute Ideen, Modelle und Lösungen. Ab April ist die ganze Region zum „UrbanLand Sommer“ eingeladen – einem Veranstaltungsprogramm, das die Ergebnisse der gemeinsamen engagierten Arbeit von mehr als 200 regionalen Akteuren zeigt. Bei sieben großen Festen und in vielen großen und kleinen Veranstal¬tungen werden die entstandenen Lösungen und Ergebnisse sowie viele der voraussichtlich rund 60 REGIONALE-Projekte für jeden Interessierten sichtbar und erfahrbar.
„Mit einer Vielzahl an zukunftsgerichteten Strategien und innovativen Projekten als praktische Beispiele wurden 7 Lösungen in OstWestfalen-Lippe erarbeitet, die das zukünftige Leben im UrbanLand in Stadt und Land positiv beeinflussen sollen. Sie werden im Rahmen des UrbanLand Sommers vorgestellt. Für REGIONALE-Projekte gibt es keine Blaupause, sie entstehen aus der Mitte der Gesellschaft. Das Präsentationsjahr wird diese Ideen weiter in die Region und zu den Bürgerinnen und Bürgern tragen“, ist Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen überzeugt.
„In der ganzen Region wird geplant, gebaut, eröffnet und in Betrieb genommen – das UrbanLand OstWestfalenLippe entsteht. Die REGIONALE hat uns in Bewegung gebracht und auch viel bewegt. Die Ergebnisse dieser gemeinsamen engagierten Arbeit wollen wir zeigen, vorstellen und zum Ausprobieren, Begehen und zum Mitmachen einladen“, ordnet Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand Boards, des Entscheidungsgremiums der REGIONALE, ein.
UrbanLand Sommer 2022
Im Präsentationsjahr 2022 wird das Urbanland OstWestfalenLippe im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms sichtbar. Hierfür sind alle Projekte aufgerufen, sich zu präsentieren. Ob Tag der offenen Tür, Aktion, Ausstellung, Baustellenbegehung, Fachveranstaltung oder einfach ein Fest, die Aktivitäten sind dabei so unterschiedlich wie die Projekte selbst. Ob mit einer Eröffnung oder oft auch einem Zwischenstand. Projekte sind vielleicht noch nicht abgeschlossen, mitten in der Umsetzungsphase und zum Teil nicht baulich sichtbar. Im UrbanLand Sommer geht es darum, die Ideen lebendig werden zu lassen und die Visionen von der Zukunft öffentlich zu präsentieren.
Als Ankertermine veranstaltet die OstWestfalenLippe GmbH, bei der die REGIONALE 2022 angesiedelt ist, sieben große Feste gemeinsam mit den Kreisen und der Stadt Bielefeld. Hier ist die rund 300 qm große UrbanLand-Welt als große Aktions- und Informationsfläche zu Gast und macht die REGIONALE insgesamt anschaulich. Neben einem großen Kuppelzelt mit 4,25 Meter Höhe und 9,80 Meter Durchmesser sowie einer Fläche von knapp 75 m² laden sieben Outdoor-Experimentierstationen dazu ein, sich mit den Themen der REGIONALE zu beschäftigen. Daneben können sich auch Projekte vor Ort bei den Festen präsentieren. Ein Bühnenprogramm mit prominenten Gästen lädt bei jedem der sieben Feste REGIONALE-Akteure wie auch die Öffentlichkeit zur Eröffnung ein.
Die OstWestfalenLippe GmbH gibt am 30. März 2022 aus dem Lokschuppen Bielefeld mit einem festlichen Auftakt gemeinsam mit Hendrik Wüst MdL, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Ministerin Ina Scharrenbach sowie rund 250 Gästen und Beteiligten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und natürlich den REGIONALE-Projekten den Startschuss für den UrbanLand Sommer.
Ein Terminkalender informiert ab April 2022 auf der Webseite www.urbanland-owl.de über das Programm des UrbanLand Sommers. Daneben werden die Termine öffentlich verbreitet.
Alle REGIONALE-Projekte erhalten zum UrbanLand Sommer Markierungen in Form von Bannern, Fahnen, Schildern oder Roll-Ups, so dass sie in der Region erkannt werden können.
Kreis Lippe
Im Kreis Lippe findet das erste große Fest am 1. Mai in der Zeit von 10-18 Uhr statt. Zusammen mit der UrbanLand Welt präsentieren sich auf dem Innovation Campus Lemgo die lippischen Projekte sowie Projekte mit lippischer Beteiligung auf der „Projektmeile“ der Öffentlichkeit. Ab 11 Uhr wird die Veranstaltung mit politischer Prominenz, darunter auch Prof. Dr. Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, eröffnet. Für Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt: Simon Pierro wird mit seiner iPad Magie das Publikum zum Staunen bringen. Pierro kombiniert seine magischen Fähigkeiten mit den technischen Innovationen des digitalen Zeitalters, um eine Welt zu schaffen, in der das Unmögliche greifbar wird.
„In Lippe bekommen tolle Projekte durch das Präsentationsjahr eine Plattform. Sie alle überzeugen durch ihre zukunftsorientierten Ansätze, und davon wird die gesamte Region profitieren. Rund 30 Förderprojekte der REGIONALE 2022 haben einen Bezug zu Lippe. Sie alle können am 1. Mai in Lemgo entdeckt werden. Bauwerke wie der InnovationSPIN in Lemgo oder der Kreativ-Campus in Detmold nehmen bereits Gestalt an, werden der Region Impulse und gute Arbeitsplätze bringen. Ich lade zudem dazu ein, spannende REGIONALE-Projekte wie beispielsweise das Einschienenfahrzeug ‚MonoCab‘ oder Orte wie das Wasserschloss in Reelkirchen zu entdecken“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
Kreis Herford
Das Löhner Frühlingsfest am 7. und 8. Mai bietet den Rahmen für das zweite REGIONALE-Fest. Der Findeisen-Platz verwandelt sich in einen gemütlichen Biergarten mit Bühne, Speisen- und Getränkeangebot. Hier wird die UrbanLand-Welt positioniert sein. Musik, Walk-Acts und Straßentheater, ein Ökumenischer Gottesdienst sind Teil des Programms. Das REGIONALE-Projekt Bahnhof Löhne, der neue „Dritte Ort“ für die Stadt, ist geöffnet und bietet ein eigenes facettenreiches Programm. Die Einzelhändler in der verkehrsberuhigten Zone der Lübbecker Straße veranstalten einen verkaufsoffenen Sonntag.
„In Löhne bietet das Frühlingsfest einen wunderbaren Rahmen, um die REGIONALE zum Thema zu machen. Ich freue mich besonders, dass wir uns bei dem Bühnenprogramm zur Eröffnung mit den Chancen des ländlichen Raums insgesamt beschäftigen. Dieses Thema liegt mir am Herzen. Gerade die mittleren und kleineren Städte wie Löhne werden für viele Menschen immer attraktiver als Lebensmittelpunkt. REGIONALE heißt im Kreis Herford aber auch kreisübergreifende Zusammenarbeit, zum Beispiel für einen vielseitig attraktiven Werrefluss mit guter Gewässerqualität oder für ein starkes und digital vernetztes Tourismus- und Kulturangebot in ganz OWL. Ich danke den vielen engagierten Menschen für die hervorragende Arbeit in diesen wichtigen Themen“, erläutert Herfords Landrat Jürgen Müller.
Stadt Bielefeld
Im Rahmen des großen Stadtfestes Leinewebermarkt präsentiert sich die UrbanLand-Welt am 28. und 29. Mai tagsüber in der Bielefelder Altstadt. Neben der UrbanLand Welt können die Besucherinnen und Besucher die Bielefelder REGIONALE-Projekte entdecken. Sie präsentieren interaktive Angebote zum Mitmachen und Experimentieren sowie Informationen und Austausch mit den Projektverantwortlichen.
„Ich freue mich, dass durch die REGIONALE die Zusammenarbeit im ‚UrbanLand‘ auf eine neue Stufe gestellt und damit eine neue Balance zwischen Zentren und ländlichem Raum ermöglicht wird. Die Stadt Bielefeld, die ein Stück weit für das „urban“ in dieser Balance steht, wird viele interessante Projekte unter diesem Blickwinkel präsentieren, wobei die WissensWerkStadt mit spannenden Mitmachangeboten als ein Ort der Begegnung und des Dialogs vorgestellt werden wird. In Zeiten, in denen sich demokratische Gesellschaften von Schlagworten wie „Fake-News“ und „postfaktisch“ herausgefordert oder gar bedroht sehen, gewinnt ein Ort, der Wissen als Motor unserer Gesellschaft nutzbar machen möchte, an Bedeutung. Die WissensWerkStadt wird in ihrem Zusammenwirken von Hochschulen, Stadt und Unterstützernetzwerk lokaler und regionaler Unternehmen ein beispielhafter Ort zum Forschen, zum Erfinden, zum Diskutieren sein, um die Zukunft aktiv zu gestalten und Ideen in die Tat umzusetzen“, stellt Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen heraus.
Kreis Höxter
Ein Sommerfest für alle Generationen findet vom 01. Juli, 17 Uhr bis 03. Juli, 22:00 Uhr vor den Toren der Warburger Altstadt direkt an der Diemel statt. Hier wird die UrbanLand-Welt am 02. und 03. Juli zu Gast sein. Das Fest bietet ein attraktives und abwechslungsreiches Bühnenprogramm. Viele Warburger Vereine organisieren unterschiedlichste Mitmachangebote und auch kulinarisch werden die Besucherinnen und Besucher bestens versorgt. Angelehnt an das REGIONALE-Leuchtturmprojekt „Laurentiushöhe – das Quartier mit Seele“ versteht sich der „Diemelzauber“, wie das Warburger Fest benannt ist, als Bürgerfest für alle.
„Wir laden herzlich ein zum dreitägigen Sommerfest Diemelzauber in Warburg und freuen uns darauf, die Vielfalt von Projekten vorzustellen, die im Rahmen der REGIONALE 2022 initiiert und realisiert wurden. Mit herausragendem Engagement wurden neue, zukunftsweisende Impulse in wichtigen Themenfeldern gesetzt, die unseren ländlichen Raum nach vorn bringen. So entsteht auf der Laurentiushöhe in Warburg das inklusive Quartier mit Seele. Das REGIONALE-Projekt „Weser erfahren – Natur erleben“ hat das Ziel, die Attraktivität des Weserraums mit dem beliebtesten Radweg Deutschlands weiter zu erhöhen. Weitere exzellente Projektbeispiele sind das Richterhaus in Nieheim, ein mit neuem Leben erfülltes Baudenkmal für Jung und Alt mitten in der Stadt oder das neue Generationenquartier am Kump in Steinheim als Modellbeispiel für lebendige Stadt- und Dorfkerne. Dies sind nur einige Beispiele aus einem vielfältigen Spektrum von REGIONALE-Projekten, die wir im Juli im Rahmen des UrbanLand Sommers präsentieren werden“, freut sich Landrat Michael Stickeln, Kreis Höxter.
Kreis Minden-Lübbecke
Nach den Sommerferien laden die Holz- und Ressourcentage am 27. und 28. August nach Hille ein. Es erwartet die Besucherinnen und Besucher Wissenswertes zu den Themen Klima, Umwelt und Zukunft und natürlich alles rund um Wald und Holz. Neben der UrbanLand-Welt gibt es spannende Aktionsflächen, Mitmachaktionen und Erfahrungsräume im Wald, die den Besuch zum Erlebnis werden lassen. Zahlreiche Aussteller zu den Themen Holz, Ressourcen, Wald und Klima, zu Mensch und Umwelt, Wärme, Energie und Wohnen sind präsent. Innovative Zukunftsprojekte aus dem Kreis, unter anderem die Smart Recycling Factory – Pohlsche Heide, stellen sich vor. Ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Live-Acts, Musik und leckerem Essen ergänzt das Programm.
„REGIONALE im Kreis-Minden-Lübbecke – das heißt: Gute Ideen und Lösungen für viele wichtige Themen unserer Zeit. Mit dem REGIONALE-Fest auf den Holz- und Ressourcentagen in Hille zeigen wir die Kreislaufwirtschaft der Zukunft. Die weiteren REGIONALE-Projekte bei uns im Kreis reichen von der großen Stadtentwicklung am rechten Weserufer in Minden bis zu innovativem Wohnungsbau im Dorf Nettelstedt, und wir werden auch schon den Umbau der Werre sowie viele große interkommunale Kooperationen zeigen können, bei denen wir als Partner oder Initiator beteiligt sind, beispielsweise die Großen Sieben mit den überregional bekannten Monumenten in OWL, oder den Erlebnisraum Weserlandschaft mit dem Großen Torfmoor“, freut sich Landrätin Anna Katharina Bölling, Kreis Minden-Lübbecke.
Kreis Gütersloh
Mit der Öffnung des Mansergh-Quartiers für ein Fest am 4. September sind die Bürgerinnen und Bürger auf die ehemalige britische Kasernenfläche eingeladen. Der rote Faden greift die jüngste britische Vergangenheit des Geländes auf und verbindet diese mit der lokalen Gütersloher Zukunft.
Die UrbanLand-Welt wird auf dem Gelände umrahmt von lokalen Programmbeiträgen und Geländerundgängen über das REGIONALE-Projekt „Mansergh Quartier“ und der Präsentation kreisbezogener Projekte. Musik mit britischem Bezug, Auftritte lokaler Akteure und Vereine und Catering ergänzen das Tagesprogramm.
Landrat Sven-Georg Adenauer, Kreis Gütersloh, hebt heraus: „Ob auf reaktivierte Bahnstrecken und frischen Radwegen, oder mit Hilfe von innovativen Car-Sharing-Lösungen - gemeinsam mit der Stadt Gütersloh und der REGIONALE zeigen wir am 4. September auf dem Mansergh Gelände in Gütersloh, wie die (nahe) Zukunft im Kreis Gütersloh aussehen kann. Auf dem ehemaligen Kasernengelände erleben unsere Gäste insbesondere die Planungen für das neue Quartier mit Wohnungen, Gewerbeflächen, dem neuen Standort der Fachhochschule und dem Innovationszentrum, sowie Ideen zu neuen Mobilitätslösungen – aber auch die ehemalige Kaserne in seiner jetzigen Form mit den historischen Bezügen.“
Kreis Paderborn
Die letzte Großveranstaltung im UrbanLand Sommer findet am 18. September auf dem Gelände des Paderborner Zukunftsquartiers statt. Details zur Veranstaltung werden noch bekannt gegeben.
„Von Innovationsimpulsen für exzellente Bildung und berufliche Entfaltung bis hin zu Projekten mit sozialer Strahlkraft sowie einem bundesweit ausgezeichneten Projekt wie das Radnetz OWL: Alle Initiativen im Kreis Paderborn dienen der Weiterentwicklung unserer Region und damit dem Wohlergehen der Menschen in unserer Heimat. Hier haben Menschen unterschiedlicher Professionen ihre Köpfe zusammengesteckt und gemeinsam etwas Gutes entstehen lassen. Hierfür danke ich als Landrat des Kreis Paderborn herzlich“, sagt Landrat Christoph Rüther, Kreis. Paderborn.
REGIONALE 2022: UrbanLand OstWestfalenLippe
„UrbanLand“ steht für ein ausbalanciertes Verhältnis von städtischen und ländlichen Räumen mit dem Ziel, ein gutes Leben in der gesamten Region zu bieten. Im Rahmen der REGIONALE 2022 auf den Weg gebrachte Projekte vor Ort, wie auch zukunftsweisende Strategieprozesse zeigen, wie Lösungen für diese wichtigen Herausforderungen aussehen können: sichere und einfache Erreichbarkeit mit vernetzter Mobilität, Innovationsimpulse für exzellente Bildung und berufliche Entfaltung, lebendige Quartiere und Kommunen, starke Lebensräume zwischen Stadt und Land, sichere Versorgung und Gemeinschaft und insgesamt eine attraktive erlebbare Region.
„Ein wichtiges Versprechen der REGIONALE 2022 ist bereits erfüllt: Stadt und Land, Zentren und Dörfer – die Menschen hier in OWL sind noch näher zusammengerückt. Dies und die stattliche Summe von 135 Millionen Euro an Fördermitteln für voraussichtlich rund 60 Projekte in der Region machen die REGIONALE 2022 schon jetzt zu einer Erfolgsgeschichte. Ich danke allen Beteiligten für ihren engagierten und tatkräftigen Einsatz und freue mich auf einen abwechslungsreichen und anregenden UrbanLand-Sommer“, stellt Regierungsvizepräsidentin Anke Recklies, Bezirksregierung Detmold, heraus.
„Die Innovationsimpulse, die von der REGIONALE ausgehen, sind 2022
nicht zu Ende. Aber wir wollen gemeinsam zeigen, wie weit
wir schon gekommen sind. Hinter den Projekten stehen starke Netzwerke, interkommunale Kooperationen und engagierte Menschen und Institutionen. UrbanLand gestaltet sich insgesamt als ein spannendes
und attraktives Zukunftsmodell; als echter Standortvorteil also und spricht für ein gutes Leben in OWL – jetzt und in Zukunft“, bewerten Herbert Weber, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH und REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel.
Hintergrund REGIONALE 2022
Die REGIONALE 2022 wurde 2017 durch das Landeskabinett der Region OstWestfalenLippe mit der Bewerbung „Das neue UrbanLand“ für gleichwertig gute Lebensqualität in Stadt und Land zugesprochen. Mit der REGIONALE eröffnete sich die besondere Chance, mit innovativen Strategien und beispielgebenden Projekten wirkungsvolle Zukunftsimpulse in OWL zu setzen. 2018 begann die strategische Arbeit.
Insgesamt wurden 145 Projektideen aus der ganzen Region eingereicht. Davon präsentieren sich voraussichtlich 60 qualifizierte und in Umsetzung gegangene Projekte im Rahmen des Urbanland Sommers.
Der Webauftritt der REGIONALE 2022 gibt umfassende Informationen: www.urbanland-owl.de
Gemeinsam für die Region stehen (v.l.): Landrat Christoph Rüther (Kreis Paderborn), Landrat Michael Stickeln (Kreis Höxter), Landrat Dr. Axel Lehmann (Kreis Lippe), Jens Kronsbein (Bezirksregierung Detmold), Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH), Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Fachhochschule Bielefeld), Annette Nothnagel (Leitung REGIONALE 202), Landrat Jürgen Müller (Kreis Herford), Stefan Sievers (IHK Lippe zu Detmold), Landrätin Anna Katharina Bölling (Kreis MindenLübbecke), Vize RP’in Anke Recklies (Bezirksregierung Detmold), Landrat Sven-Georg Adenauer (Kreis Gütersloh). Nicht auf dem Bild Oberbürgermeister Pit Clausen (Stadt Bielefeld).
Zum Abschluss und als Höhepunkt des NRW-Strukturprogramms REGIONALE wird OstWestfalenLippe ein Schaufenster für gute Ideen, Modelle und Lösungen. Ab April ist die ganze Region zum „UrbanLand Sommer“ eingeladen – einem Veranstaltungsprogramm, das die Ergebnisse der gemeinsamen engagierten Arbeit von mehr als 200 regionalen Akteuren zeigt. Bei sieben großen Festen und in vielen großen und kleinen Veranstal¬tungen werden die entstandenen Lösungen und Ergebnisse sowie viele der voraussichtlich rund 60 REGIONALE-Projekte für jeden Interessierten sichtbar und erfahrbar.
„Mit einer Vielzahl an zukunftsgerichteten Strategien und innovativen Projekten als praktische Beispiele wurden 7 Lösungen in OstWestfalen-Lippe erarbeitet, die das zukünftige Leben im UrbanLand in Stadt und Land positiv beeinflussen sollen. Sie werden im Rahmen des UrbanLand Sommers vorgestellt. Für REGIONALE-Projekte gibt es keine Blaupause, sie entstehen aus der Mitte der Gesellschaft. Das Präsentationsjahr wird diese Ideen weiter in die Region und zu den Bürgerinnen und Bürgern tragen“, ist Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen überzeugt.
„In der ganzen Region wird geplant, gebaut, eröffnet und in Betrieb genommen – das UrbanLand OstWestfalenLippe entsteht. Die REGIONALE hat uns in Bewegung gebracht und auch viel bewegt. Die Ergebnisse dieser gemeinsamen engagierten Arbeit wollen wir zeigen, vorstellen und zum Ausprobieren, Begehen und zum Mitmachen einladen“, ordnet Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand Boards, des Entscheidungsgremiums der REGIONALE, ein.
UrbanLand Sommer 2022
Im Präsentationsjahr 2022 wird das Urbanland OstWestfalenLippe im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms sichtbar. Hierfür sind alle Projekte aufgerufen, sich zu präsentieren. Ob Tag der offenen Tür, Aktion, Ausstellung, Baustellenbegehung, Fachveranstaltung oder einfach ein Fest, die Aktivitäten sind dabei so unterschiedlich wie die Projekte selbst. Ob mit einer Eröffnung oder oft auch einem Zwischenstand. Projekte sind vielleicht noch nicht abgeschlossen, mitten in der Umsetzungsphase und zum Teil nicht baulich sichtbar. Im UrbanLand Sommer geht es darum, die Ideen lebendig werden zu lassen und die Visionen von der Zukunft öffentlich zu präsentieren.
Als Ankertermine veranstaltet die OstWestfalenLippe GmbH, bei der die REGIONALE 2022 angesiedelt ist, sieben große Feste gemeinsam mit den Kreisen und der Stadt Bielefeld. Hier ist die rund 300 qm große UrbanLand-Welt als große Aktions- und Informationsfläche zu Gast und macht die REGIONALE insgesamt anschaulich. Neben einem großen Kuppelzelt mit 4,25 Meter Höhe und 9,80 Meter Durchmesser sowie einer Fläche von knapp 75 m² laden sieben Outdoor-Experimentierstationen dazu ein, sich mit den Themen der REGIONALE zu beschäftigen. Daneben können sich auch Projekte vor Ort bei den Festen präsentieren. Ein Bühnenprogramm mit prominenten Gästen lädt bei jedem der sieben Feste REGIONALE-Akteure wie auch die Öffentlichkeit zur Eröffnung ein.
Die OstWestfalenLippe GmbH gibt am 30. März 2022 aus dem Lokschuppen Bielefeld mit einem festlichen Auftakt gemeinsam mit Hendrik Wüst MdL, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Ministerin Ina Scharrenbach sowie rund 250 Gästen und Beteiligten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und natürlich den REGIONALE-Projekten den Startschuss für den UrbanLand Sommer.
Ein Terminkalender informiert ab April 2022 auf der Webseite www.urbanland-owl.de über das Programm des UrbanLand Sommers. Daneben werden die Termine öffentlich verbreitet.
Alle REGIONALE-Projekte erhalten zum UrbanLand Sommer Markierungen in Form von Bannern, Fahnen, Schildern oder Roll-Ups, so dass sie in der Region erkannt werden können.
Pressematerial zum Download: https://www.urbanland-owl.de/presse-und-medien/presseinformationen/
Welche Bedeutung hat Digitalisierung in der ambulanten Pflege aktuell und in der Zukunft? Welche grundsätzlichen Chancen und Herausforderungen gibt es beim Einsatz digitaler Anwendungen in der ambulanten Pflege? Und welche konkreten Anwendungsfelder existieren schon heute für die ambulante Pflege und wo liegen hier die Vorteile und Stolpersteine?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Online-Seminars „Digitalisierung in der ambulanten Pflege: Potentiale & erfolgreiche Anwendung“ für kleine und mittelständische Unternehmen der Pflegebranche. Die Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL erfolgte in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle, der Wirtschaftsförderung und dem Sozialamt des Kreises Minden-Lübbecke.
Der Referent Dr. Peter Bleses von der Universität Bremen (Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw)) gab den mehr als 20 Teilnehmenden aus dem Kreis Minden-Lübbecke und Umgebung einen Überblick zum Thema sowie praxisnahe Hinweise für eine erfolgreiche Nutzung digitaler Anwendungen in der ambulanten Pflege.
Das Online-Seminar startete mit einer kurzen Umfrage unter den Teilnehmenden zum aktuellen Stand der Digitalisierung im eigenen Unternehmen. Es zeigte sich, dass Pflegesoftware überwiegend bereits in den Zentralen und teilweise auch auf Smartphones bzw. Tablets genutzt wird. Sowohl die Chancen, aber auch die Herausforderungen digitaler Anwendungen wurden von den Teilnehmenden als sehr hoch eingeschätzt.
Peter Bleses schilderte in einem ersten Schritt zusammenfassend die gegenwärtige Umsetzung der Digitalisierung in der ambulanten Pflege und zeigte die Trends in diesem Bereich auf. Hier sind beispielsweise Tele-Care, Ambient Assisted Living (AAL) und digital gestütztes Lernmanagement zu nennen. Der Referent stellte fest, dass die digitale Technik zunehmend alltäglicher Bestandteil auch der eigentlichen Pflegearbeit wird und sowohl Tätigkeiten der Pflege ersetzt, sich zum Teil zwischen die Pflegekräfte und zu Pflegenden schiebt und die Kompetenzanforderungen erweitert.
Daher können die Einführung und Anwendung von Digitalisierung in der ambulanten Pflege nicht nur als rein technischer Prozess gesehen werden. Stattdessen handelt es sich um ein komplexes Veränderungsprojekt mit verschiedenen Dimensionen und Wechselwirkungen. Es stellen sich somit vielfältige neue Anforderungen an Arbeitsorganisation, Führung und Kompetenzen. Dies bedeutet angesichts der massiven Arbeitsbelastung und dem hohem Zeitdruck in der Pflege eine besondere große Herausforderung.
Für eine erfolgreiche Einführung und Nutzung digitaler Anwendungen sollte daher nicht der reine Effizienzgewinn, sondern der konkrete Nutzen für die Arbeitsqualität in den Fokus gestellt werden. Hier gilt es, beteiligungsorientiert vorzugehen und das Veränderungsprojekt vor allem an den Bedarfen und Hauptbelastungen der Pflegekräfte auszurichten. Hilfreich sind beispielsweise eine vereinfachte Pflegedokumentation, eine verbesserte Planbarkeit von Touren durch digitale Vorinformation und kleine Hilfen für unterwegs in Form digitaler Kurzanleitungen.
Abschließend verwies Peter Bleses auf verschiedene Informationsangebote, die Handlungsleitfäden für die Praxis sowie einen Überblick über Fördermöglichkeiten und Beratung anbieten.
1. Preis für das REGIONALE-Projekt Radnetz OWL: Paderborns Landrat Christoph Rüther (m.) nahm den ersten Preis stellvertretend in Köln von Laudatorin Christine Fuchs (l.) entgegen. REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel war digital zugeschaltet. Moderation Anna Planken (r.).
Das Infrastrukturkonzept Radnetz OWL wurde mit dem 22. Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet. Dies gab die Jury im Rahmen der feierlichen Preisverleihung beim AGFS-Kongress zum Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz heute bekannt. Beworben hatten sich 128 Projekte um die renommierte Auszeichnung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. Mit der Auszeichnung verbunden ist ein Preisgeld von 5.000 € und eine Bronze-Fahrradtrophäe.
„Sie haben alle Kommunen an einen Tisch geholt und ein zukunftsfähiges Radnetz entwickelt. Dafür gab es viel Lob von der Jury. Die interkommunale Zusammenarbeit und Koordination für die Umsetzung eines alltagsfähigen Radnetz ist beispielhaft. Spätestens damit ist es vorbei, dass man sagt, auf dem Land kann man nicht Fahrrad fahren“, würdigte Laudatorin Christine Fuchs, Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW.
Das Radnetz OWL skizziert ein Wegenetz mit einer Länge von insgesamt ca. 2.000 Kilometern und nimmt schnelle und direkte Verbindungen der Kommunen untereinander in den Blick. Im Rahmen der REGIONALE 2022 haben sich die sechs Kreise Paderborn (federführend), Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und die Stadt Bielefeld auf den Weg gemacht, eine gemeinsame Radinfrastruktur mit abgestimmten Standards zu entwickeln. Dafür haben sich Fachleute der 70 Städte und Gemeinden der Region, der Bezirksregierung Detmold und von Straßen.NRW gemeinsam mit der Entwicklung der Verbindungsstrecken zwischen den Orten in OstWestfalenLippe und dem Anschluss zum ÖPNV beschäftigt.
PaderbornsLandrat Christoph Rüther nahm den ersten Preis stellvertretend in Köln entgegen: „Wir in OWL sind Deutscher Fahrradpreis 2022: Unsere gemeinsame Vision für zwei Millionen Menschen in sechs Kreisen und einer kreisfreien Stadt für einen gesunden und klimafreundlichen Alltag auf dem Rad ist mit dem ersten Preis in diesem bundesweiten Wettbewerb gewürdigt worden. Wir sind unglaublich stolz auf diese Auszeichnung, die eindrucksvoll zeigt, was möglich ist, wenn eine Region zusammensteht, ihre Ressourcen bündelt und gemeinsam nach vorne schaut. Davon profitieren die Menschen, die sich auf sichere, direkte und komfortable Radwege, auf noch mehr Lebensqualität auf zwei Rädern freuen dürfen.“
„Das Radnetz OWL ist ein Leuchtturmprojekt und wegweisend für den Zusammenschluss einer fahrradfreundlichen Region wie unserer. Die bundesweite Auszeichnung verleiht dem Radverkehr in OWL zusätzlich Aufwind, treibt die praktische Umsetzung voran und wird damit zum echten Standortvorteil für die Region“, lobt Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH.
Die Auszeichnung mit dem Deutschen Fahrradpreis zeigt die Innovation, die hinter dem OWL-weiten Verbund zum Radnetz steckt. Landrat Dr. Axel Lehmann, Kreis Lippe: „Wollen wir eine langfristige Verkehrswende erreichen, brauchen wir Projekte, die nicht an Kreisgrenzen enden, und den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität attraktiver machen. Deshalb stellen wir die Bedürfnisse der Radfahrerinnen und Radfahrer in den Mittelpunkt und richten die Infrastruktur danach aus.“
Landrätin Anna Katharina Bölling, Kreis Minden-Lübbecke, unterstreicht: „Wir denken neu, wir denken um, und wir denken gemeinsam über Kreis- und Stadtgrenzen hinaus mit dem Radnetz OWL. So entstehen neue Wege nicht nur auf der Straße, sondern auch in den Köpfen der Menschen. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, dass der Deutsche Fahrradpreis 2022 unser Projekt würdigt und damit auch über die Region hinaus bekannter macht – ein wichtiger Schritt, um mit attraktiven Radwegeverbindungen für das Fahrrad als Verkehrsmittel im Alltag zu werben. Das ist gut für das Klima, die eigene Gesundheit und nicht zuletzt auch den Tourismus in der Region.“
„Das Fahrrad ist als Fortbewegungsmittel zwischenzeitlich nicht mehr wegzudenken und es ist auch schon ein Teil der Alltagsmobilität. Im Pendlerverkehr sind längere Strecken durch Pedelecs und E-Bikes zwischenzeitlich auch keine Hürde mehr, so dass eine gute Radverkehrsmobilität basierend auf einer integrierten Radwegeplanung ein Gewinn an Lebensqualität in und ein Standortfaktor für die Region ist. Mit dem Radnetz OWL gehen wir in die richtige Richtung. Es freut mich, dass unsere gemeinsame Bestrebung, die große Zahl der Pendlerverkehre in der Region nachhaltiger zu gestalten und die effektive Erreichbarkeit ländlicher Gebiete durch multimodalen Verkehr zu ermöglichen, nun mit dieser Auszeichnung gewürdigt wird.“ So Oberbürgermeister Pit Clausen, Stadt Bielefeld.
Landrat Jürgen Müller, Kreis Herford, freut sich: „Ich freue mich ganz besonders über die Auszeichnung ‚Deutscher Fahrradpreis 2022‘, denn mit dem Radnetz OWL gewinnt das ‚Wir‘: Kooperativ hat die OWL-Region eine Strategie erarbeitet, die einen Rahmen für die Detailplanungen vor Ort bildet. Mein Dank gilt allen an diesem Prozess Beteiligten. Der Preis ist zugleich auch ein Indiz für Politik und Öffentlichkeit, dass die Mobilitätswende in ganz OWL Fahrt aufnimmt.“
Landrat Sven-Georg Adenauer, Kreis Gütersloh: „Mit dem Radnetz OWL haben wir gemeinsam als Region einen weiteren Grundstein für eine klimafreundliche Mobilität gelegt. Unser Ziel ist es, mit sicheren und direkten Alltagsradwegen das Fahrrad zur attraktiven Alternative zum Auto zu machen. Die Auszeichnung beweist: Wir sind auf dem richtigen Weg. Unsere Aufgabe ist es nun, zusammen mit dem Land NRW das Radnetz weiter auszubauen und an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger anzupassen.“
Landrat Michael Stickeln, Kreis Höxter: „Unser Kreis Höxter ist fahrradbegeistert. Die Auszeichnung mit dem Deutschen Fahrradpreis ist deshalb eine große Freude und gleichzeitig auch ein Auftrag an alle Beteiligten des Radnetz OWL, den erfolgreichen gemeinsamen Weg weiterzugehen. Denn auch Radlerinnen und Radler benötigen gute Infrastruktur, die nicht an Kreisgrenzen enden darf."
„Innerhalb der REGIONALE 2022 wollen eine neue vernetzte Mobilität auch im ländlich geprägten Raum umsetzen. Dabei soll das Fahrrad für den Pendlerverkehr eine wichtige Rolle übernehmen. Das geht dank neuer E-Bike-Technologie auch über weitere Distanzen und in topografisch schwierigem Gelände. Mit einem Pendler-Radnetz über die Gemeindegrenzen hinweg entsteht ein echtes Angebot, um auch ohne eigenes Auto gesund und individuell mobil zu sein,“ freut sich Annette Nothnagel, Leiterin REGIONALE 2022 bei der OWL GmbH, die digital der Preisverleihung zugeschaltet war.
Hintergrund Radnetz OWL
Die Bedingungen für den Radverkehr heute sind in OstWestfalenLippe sehr unterschiedlich. Vor allem die verdichteten Räume mit den Städten Bielefeld, Paderborn und Gütersloh weisen hohe Radverkehrsanteile auf, aber auch Kommunen im Westen von OWL. Generell sind dichte Netze für den Freizeitradverkehr vorhanden, der Alltagsradverkehr steht aber bisher oft nicht im Fokus. Das im Frühjahr 2021 veröffentlichte Radnetz OWL steht für die Umsetzung eines lückenlosen, verkehrssicheren regionalen Alltagsradwegenetzes.
Hintergrund Der Deutsche Fahrradpreis – best for bike
Als Bestandteil des Nationalen Radverkehrsplans der Bundesregierung trägt Der Deutsche Fahrradpreis dazu bei, Good-Practice-Beispiele bei Entscheidungsträgern und Fachleuten bekannt zu machen. So dienen die eingereichten Beiträge bundesweit als Vorbild und Anregung für weitere Projekte und Maßnahmen der Radverkehrsförderung. Ein weiteres Ziel des Wettbewerbs ist es, das Image des Fahrrads in der Öffentlichkeit aufzuwerten und somit mehr Menschen in Deutschland zum Fahrradfahren zu bewegen.
Pressematerial (PI und Bilder) zum Download: https://www.urbanland-owl.de/presse-und-medien/presseinformationen/
Ende Januar nutzten zehn Teilnehmende aus ausgezeichneten „Familienfreundlichen Unternehmen im Kreis Herford“ die Möglichkeit, sich über die vielfältigen Instrumente für gelingende Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ihre konstruktive Kommunikation auszutauschen. Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltung lag im gegenseitigen Kennenlernen sowie dem Gespräch über Tipps und Anregungen aus der Praxis.
Zu Beginn des Seminars präsentierten die Referentin Grit Wunderlich und Meike Stühmeyer-Freese vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL im Dialog spannende Schlaglichter aus dem Auszeichnungsverfahren 2021. Besonders positiv aufgefallen ist die gestiegene Zahl der zertifizierten Unternehmen mit einem hohen Anteil kleiner und mittelständischer Unternehmen.
Immer mehr Unternehmen nehmen für familienfreundliche Maßnahmen nicht mehr ausschließlich die weiblichen Beschäftigten als oftmals Hauptverantwortliche für Careaufgaben in den Fokus. Auch bei männlichen Beschäftigten ist die Nachfrage nach Elternzeit und einer vereinbarkeitsfördernden Arbeitsorganisation deutlich gewachsen. Für immer mehr Unternehmen erhält zudem das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege eine hohe Relevanz.
Grundsätzlich ist für die Nutzung familienfreundlicher Angebote im Unternehmen entscheidend, dass diese für alle Mitarbeitenden transparent sind und aktiv angeboten werden. Aus dem bestehenden Portfolio können dann individuell passende Lösungen für einzelne Beschäftigte gestrickt werden. Dabei gilt, dass Lösungen am besten im Dialog entstehen. Dies gelingt nicht ohne die passende Kommunikation im Unternehmen.
Vor diesem Hintergrund diskutierten die Teilnehmenden in drei moderierten Kleingruppen anhand von Leitfragen Themen rund um Familienfreundlichkeit und Kommunikation. Die Ergebnisse der Austauschrunden wurden anschließend ins Plenum getragen und dort diskutiert.
Bei der internen Kommunikation wurde deutlich, dass zur Informationsweitergabe familienfreundlicher Angebote im Unternehmen die Papierform – ob als Anlage bei der Lohnabrechnung oder am Schwarzen Brett – noch lange nicht ausgedient hat. Als entscheidendes Mittel der internen Kommunikation wird aber die persönliche direkte Ansprache der Führungskräfte an die Mitarbeitenden betrachtet. Angesichts der pandemiebedingt seltener gewordenen persönlichen Kontakte im Betrieb muss hierfür die Kommunikation bewusster als zuvor gesucht werden. Etabliert haben sich in immer mehr Unternehmen zudem Austauschgruppen und weitere Diskussionsformate, um familienfreundliche Maßnahmen und ihre Ausgestaltung an den vorhandenen Bedarfen auszurichten.
Deutlich wurde bei der externen Kommunikation, dass der überwiegende Teil der Unternehmen Familienfreundlichkeit bereits bewusst bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden nutzt und als Benefit in Bewerbungsgesprächen anbringt.