Neue Heimat für die Start-up-Szene: Spatenstich für REGIONALE-Projekt Akzelerator.OWL
Den offiziellen Spatenstich für den Akzelerator.OWL auf dem Gelände der Barker Barraks in Paderborn führten sie gemeinsam durch: Rene Konrad (Geschäftsführer List Bau Bielefeld), Prof. Dr. Rüdiger Kabst, Regierungsvizepräsidentin Anke Recklies, Bürgermeister Michael Dreier, Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Vizepräsidentin Simone Probst (Universität Paderborn) und Prof. Dr. Sebastian Vogt.
Mit einem symbolischen Spatenstich ist im Februar 2022 der offizielle Startschuss für den Bau des Akzelerator.OWL gefallen. Die hochmoderne Immobilie der Universität Paderborn auf dem ehemaligen Gelände der Barker Barracks soll der Start-up-Szene in Ostwestfalen-Lippe ein neues Zuhause werden. Auf rund 7.000 m² entstehen Arbeitsräume, ein Maker Space, Werkstätten, Co-Working-Flächen und eine Bürolandschaft für die Mitglieder des Technologietransfer- und Existenzgründungs-Centers der Universität (TecUP). Das mit rund 23 Millionen Euro vom Land geförderte Bauprojekt zielt auf die nachhaltige Stärkung der Gründungskultur in Paderborn und darüber hinaus ab. Stadt und Universität arbeiten bei dem REGIONALE 2022-Projekt Hand in Hand. Die Inbetriebnahme des Gebäudes ist für das kommende Jahr geplant.
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der als Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen an der Veranstaltung teilnahm, stellte die Bedeutung einer starken Start-up-Landschaft für die Region heraus: „Die Universität Paderborn gehört mit ihrem erfolgreichen Exzellenz Start-up Center schon heute zur Spitzengruppe der gründungsstarken Universitäten in Deutschland. Mit dem Akzelerator.OWL wird bald eine weitere Top-Adresse hinzukommen. Es liefert die ideale Infrastruktur, um junge Gründerinnen und Gründer auf ihrem Weg bestmöglich vorzubereiten und damit mehr erfolgreiche Hochschulausgründungen hervorzubringen. Mit diesem Gründergeist wird Paderborn seine Position als Leuchtturm des Start-up Ökosystems in Nordrhein-Westfalen weiter festigen.“
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitt Riegraf bekräftigt: „Die Kombination von Spitzenforschung, die Förderung von Start-ups und die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft setzen regional und überregional Maßstäbe. Der Akzelerator ist nicht nur für die Universität, sondern auch für die gesamte Region OWL ein Vorzeigeprojekt. Ich freue mich sehr über diesen eindrucksvollen Erfolg, zu dem ich allen Beteiligten herzlich gratuliere.“
Auch Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn, ist stolz auf das Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft: „Der Akzelerator ist die Initialzündung für die Entwicklung unseres neuen, innovativen Stadtteils. Damit zeigt unsere Stadt einmal mehr, wie wichtig ihr die „Start-up-Szene“ für die Zukunft ist“, so Paderborns Bürgermeister. Die Zukunftsschmiede gebe dem Paderborner Zukunftsquartier an der Driburger Straße entscheidende Impulse und trage dazu bei, dass hier tatsächlich ein Stadtquartier von morgen entstehe.
Simone Probst, Vizepräsidentin der Universität Paderborn: „Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, den Akzelerator auf den Konversionsflächen zu realisieren. Wir sind dankbar, so einen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung leisten zu dürfen.“
„Wir freuen uns, dass wir für die Universität Paderborn hier ein echtes Leuchtturmprojekt umsetzen können“, betont René Konrad, Geschäftsführer des ausführenden Generalunternehmens LIST Bau Bielefeld. Start-ups, Forschende und Lehrende des TecUP sollen in dem Akzelerator künftig unter einem Dach zusammenarbeiten. Zudem werden Arbeitsflächen in Kooperation mit dem Start-up-Inkubator garage33 geschaffen. Prof. Dr. Sebastian Vogt und Prof. Dr. Rüdiger Kabst, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des TecUP, erläutern: „Als nächste Wachstumsstufe unseres Start-up-Inkubators garage33 legen wir mit dem Akzelerator.OWL heute den Grundstein für den Aufbau eines Start-up Campus OWL“, so Vogt. „Innovative Ausgründungen aus der Wissenschaft tragen signifikant zum Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum in der Region und darüber hinaus bei. Mit dem Exzellenz Start-up Center.OWL und dem Akzelerator.OWL entsteht in Paderborn ein zukunftsweisendes Start-up Ökosystem“, ergänzt Kabst.
„Auf 54 Hektar entsteht hier mit dem Zukunftsquartier ein neues Stück Stadt in der Nähe von Dom und Universität. Die Ansiedlung des Akzelerators.OWL gibt einen herausragenden Entwicklungsimpuls und bietet Spielraum für die wachsende Universität und Gründungsszene in Paderborn. Ich freue mich, dass dieser beispielgebende Think Tank als Projekt der REGIONALE mit dem Spatenstich heute in die Umsetzung geht“, hebt Annette Nothnagel, Leiterin der REGIONALE 2022 bei der OWL GmbH hervor. Die OWL GmbH richtet das NRW-Strukturprogramm unter der Überschrift „UrbanLand“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land über innovative und modellhafte Projekte zu stärken. Um die Qualität der Vorhaben zu gewährleisten, durchlaufen Projektideen für Ostwestfalen-Lippe ein dreistufiges Qualifizierungsverfahren. Der Azelerator.OWL ist eines von aktuell 44 REGIONALE-Projekten.
Alle Informationen zum REGIONALE-Projekt Akzelerator.OWL auf der Projektseite.
Rund 65 Teilnehmende – Personalverantwortliche aus Unternehmen, Unternehmens- und Personalberaterinnen und -berater – nahmen an der Online-Veranstaltung „Mit ‚visuellem Storytelling‘ weibliche Fach- und Führungskräfte ansprechen“ am 26. Januar 2022 teil.
Passend zum Thema begann Nora Feist mit einer kurzen Geschichte darüber, wie sie vor 12 Jahren Geschäftsführerin von Mashup Communications GmbH in Berlin wurde, einer PR-Agentur, die im Kern das Storytelling einsetzt, um Marken aufzubauen - sowohl Produkt- als auch Arbeitgebermarken.
Die Agentur wird nicht ausschließlich als Auftragnehmerin von Unternehmen tätig, sondern forscht auch eigenständig. So hat Mashup Communications vor zwei Jahren die Karriereseiten der DAX 30 – Unternehmen auf ihre Bildsprache hin untersucht, um herauszufinden, welche Bilder von Menschen in verschiedenen Berufen und/oder Qualifikationsstufen dort verwendet werden. Denn mit diesen Bildern wird den Besucherinnen und Besuchern der Homepage vermittelt, wie sich Unternehmen ihre typischen Auszubildenden, Berufseinsteigerinnen und -einsteiger sowie Mitarbeitende mit Berufserfahrung vorstellen. Vergleichskategorien waren neben Geschlecht auch die Darstellung im Hinblick auf Mimik, Alter, Bildkomposition, Aktion & Aktivität sowie Statur.
Die Ergebnisse waren ernüchternd.
95% der abgebildeten Frauen entsprachen dem Schönheitsideal schlank und nur 5% wirkten erkennbar älter als 50 Jahre; 80% wirkten sogar jünger als 35 Jahre. Signifikant häufiger wurden Frauen lächelnd (79%) dargestellt – im Gegensatz zu 66% lächelnden und 34% eher ernst/konzentriert blickenden Männern. Die Professionals (= Berufserfahrene) auf den Karriereseiten sind häufiger männlich, schlank und erfahren.
In den verschiedenen Qualifikationsstufen – von Praktikantinnen und Praktikanten, über Azubis und Studierende, BerufseinsteigerInnen und Professionals werden durchweg häufiger Männer als „die starken Macher“ präsentiert, die erklären, Anweisungen geben, das Team mitreißen etc. In der Kategorie der „starken Macher“ ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen 2/3 zu 1/3.
Auszubildende sind häufiger dargestellt als männlich, fleißig, am Band oder an der Maschine, was eher das Bild der „harten Lehrjahre“ vermittelt, während Studierende häufiger „lachend im Park“ o.ä. dargestellt werden.
Schon allein im Hinblick auf die Bildsprache ergeben sich also viele Anknüpfungspunkte, wenn Unternehmen ihre Karriereseiten in Rekrutierungs- und Personalmarketingaktivitäten mehr auf weibliche Fach- und Führungskräfte ausrichten möchten. Visuelles Storytelling ist dabei ein Baustein.
Weitere Ergebnisse können in der Veröffentlichung der Studienergebnisse auf der Seite von Mashup Communications eingesehen werden.
Im zweiten Block des Impulsvortrags behandelte Nora Feist die Grundprinzipien des Storytelling, u.a. wie man mit einer „Heldenreise“ eine emotional ansprechende Geschichte erzählt. Dabei kann der Begriff Geschichte sowohl den Werdegang des Unternehmens als auch die Entstehung des Produkts betreffen. Darüber hinaus kann Storytelling dazu verwendet werden, um die Tätigkeiten der individuellen Mitarbeitenden zu erzählen und/oder welchen Zugang sie zum Unternehmen oder ihren Beruf dort haben. Dies fließt sowohl ins „Corporate Branding“ als auch ins „Employer Branding“ ein, weshalb die Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen in diesen Bereichen idealerweise Hand in Hand gehen sollten.
Als Tipps für die Überarbeitung der Karriereseite (ggf. auch des gesamten Web-Auftritts) gibt Nora Feist folgende sechs Empfehlungen, um ein vollständiges Bild des Unternehmens zu zeichnen:
Veranstalterinnen des Online-Seminars waren das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld sowie die WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH.
Bild oben: Nora Feist | Mashup Communications GmbH
Bild unten: Christina Rouvray | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Welche Führungskompetenzen werden in der Arbeitswelt 4.0 benötigt? Warum sorgt Diversität im Unternehmen für mehr Innovationen und fördert die Kreativität? Diese Fragen wurden am 19. Januar in dem Online-Seminar des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL beantwortet. An der Online-Veranstaltung nahmen rund 22 Personalverantwortliche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Kreis Lippe und der Region OWL teil.
Die Referentin Ines Eulzer ging zu Beginn ihres Vortrags auf Führungsqualitäten ein, die benötigt werden, um als Führungskraft den aktuellen Herausforderungen standzuhalten. Zu den Herausforderungen gehört zum einen die VUKA-Welt und damit verbunden New Work sowie Agilität und zum anderen die neuen Generationen (Y und Z), die auf den Arbeitsmarkt kommen und ein neues Werteverständnis an ihren Beruf sowie den jeweiligen Arbeitgebenden mitbringen. Hinzu kommen neue Technologien, die Digitalisierung, der Klimawandel und die Corona-Pandemie.
Diese Herausforderungen verlangen Führungsverantwortlichen folgende Kompetenzen ab: Es bedarf Empfindungsvermögen sowie Intuition. Durch die neuen Genrationen und die neuen Arbeitsmethoden wird ein kooperativer Führungsstil verlangt, welcher es versteht, selbstorganisierte Teams zu leiten bzw. zu coachen. Die Führungskräfte in der Arbeitswelt 4.0 entwickeln sich zunehmend zu Moderierende ihrer Teams.
Im Anschluss ging Ines Eulzer auf den Unterschied von männlichen und weiblichen Führungsqualitäten ein. Der männliche Führungsstil charakterisiert sich dadurch, dass rationales und analytischen Handeln und Denken im Vordergrund stehen. Gewinn und Erfolg gelten als die wichtigsten Ziele.
Weibliche Führungsqualitäten hingegen spiegeln einen großen Teil der neuen Führungskompetenzen wider: Kooperatives Handeln, Intuition, ganzheitliches Denken sowie Handeln und Empathie.
Daraus lässt sich schließen, dass Führungskräfte, ob Männer oder Frauen, welche weibliche Führungskompetenzen besitzen, mit ihren Mitarbeitenden erfolgreicher sind und damit einen großen Teil zu dem Unternehmenserfolg beitragen. Heterogene Führungsebenen und Teams sind nachweislich produktiver, innovativer sowie kreativer und können somit agiler auf Veränderungen oder Herausforderungen reagieren.
Die Erfolge sind auf verschiedenen Ebenen spürbar: Der wirtschaftliche Erfolg steigert sich. Die Unternehmenskultur wird diverser, die Chancengleichheit wird gefördert. Im Bereich der Führungsebenen sollten weibliche Führungsskills verstärkt geschult und gelebt werden, und zwar nicht nur von weiblichen Führungskräften. Allerdings sollten sich die weiblichen Führungsqualitäten weiterhin im Gleichgewicht mit männlichen Führungsqualitäten befinden.
Von oben:
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Ines Eulzer | denk neu, Agentur für Unternehmensentwicklung
Das Förderprogramm "Aufsuchende Stabilisierungsberatung" geht in OWL in vier Regionen an den Start, um Langzeitarbeitslose und ihre Arbeitgeber gezielt zu unterstützen.
Die Pandemie hat die Situation vieler Menschen auf dem Arbeitsmarkt erschwert. So ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Nordrhein-Westfalen deutlich gestiegen und umfasst über 300.000 Menschen.
Aus diesem Grund hat das Land mit Mitteln der Initiative REACT-EU das Programm „Wiedereinstieg“ aufgelegt. Verschiedene Angebote helfen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt und schaffen neue Beschäftigungsperspektiven. Die „Aufsuchende Stabilisierungsberatung“ geht dabei einen anderen Weg, wie Arbeitsminister Karl-Josef Laumann erklärte:
Die Pandemie soll soziale Gräben nicht noch größer machen. Daher wollen wir gezielt die Menschen unterstützen, die lange arbeitslos waren und nun eine Chance bekommen zu arbeiten. Mit der aufsuchenden Stabilisierungsberatung machen wir Arbeitnehmern und Arbeitgebern ein Beratungsangebot, damit aus der Chance auf Arbeit eine langfristige Beschäftigung werden kann.
Viele Beschäftigungsverhältnisse von eingegliederten Langzeitarbeitslosen enden vorzeitig und sie drohen wieder in den Leistungsbezug zurückzufallen.
Mit der „Aufsuchende Stabilisierungsberatung“ soll dies verhindert werden. Wenn nach der Aufnahme der Beschäftigung der Kontakt zum Jobcenter oder der Agentur für Arbeit abgebrochen wurde, soll mit einem aufsuchenden Ansatz der Vermittlungserfolg erhalten werden.
Dabei werden sowohl die ArbeitnehmerInnen als auch die ArbeitgeberInnen angesprochen, um frühzeitig Probleme zu erkennen und zu lösen. Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass das Arbeitsverhältnis abgebrochen wird bzw. eine Kündigung erfolgt.
Bei der individuellen Beratung durch die regionalen Beratungsstellen können innerbetriebliche, aber auch persönliche Probleme angegangen werden.
Einerseits können durch Coachings Schlüsselkompetenzen für den Beruf erlernt werden oder aber mit dem Aufbau einer Tagesstruktur das soziale Umfeld um die Arbeit gestärkt werden.
In Ostwestfalen übernehmen vier Träger diese Aufgabe in den Regionen, die für weitere Informationen angesprochen werden können:
startklar Themenspecials sind gut besucht
Donnerstag Abend ungefähr halb zehn in einer digitalen Wolke in OstWestfalenLippe...
Über 30 Mitglieder unserer startklar-Teams sind fit und motiviert, um Stefan Edler von der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld bei seinem super Input zum Thema Kundengewinnung und Kundengewinnung zu lauschen und die Gelegenheit zu nutzen ihre Gründung auf Erfolgskurs zu bringen. Anna-Lena Lütke-Börding, Projektverantwortliche des startklar Businessplanwettbewerbs, moderierte und organisierte die Veranstaltung.
Den Input "kundengewinnung und Kundnebindung" haben wir bereits im Rahmen der Gründerinnenakademie OWL angeboten und er ist nach wie vor Gold wert! Und so wie die Arbeit im Marketing, die sich regelmäßig mit den Veränderungen des Marktes und der Zielgruppe auseinander setzen muss, so wird auch dieses Seminar immer wieder angepasst und weiter entwickelt. Tolle Arbeit!
Am Ende des Abends haben die Teams einen fundierten Einblick in das Thema Marketing gewonnen und wissen nun, dass es dabei bei weitem nicht nur um Werbung geht. Tipps und Tricks inklusive - Herzlichen Dank dafür !
Die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld ist übrigens Mit-Sponsor von startklar. Und weil einige unserer Sponsoren über viel Expertise im Bereich Gründung verfügen und diese gerne teilen, treffen die Teams sie in einigen Workshops als Referent*innen an und profitieren so von dem geballten Know-How aus OWL - einfach toll- vielen Dank an dieser Stelle: Sparkasse Paderborn-Detmold | Sparkasse Bielefeld - GründerCenter und alle Sparkassen in OWL | BDO | HLB Stückmann | IHK Ostwestfalen zu Bielefeld | IHK Lippe zu Detmold | IKK classic | Schüco International KG | WAGO | Wortmann & Partner & Co. KG
Weiter geht es am 01. Februar mit dem Special "Social Media Marketing-Strategie" mit Thorsten Ising. Das Seminar ergänzt den Input von gestern perfekt. Wir freuen uns schon drauf und bedanken uns bei allen Teams für die rege Teilnahme an den Workshops.
Und um die digitale Wolke mal ein klein wenig weg zu schieben, haben wir diesmal ein bisschen Sonne mit ins Spiel gebracht :)
Hybrides Arbeiten beschreibt die Kombination aus Arbeiten im Unternehmen einerseits und mobilem Arbeiten andererseits. Mit der zunehmenden Digitalisierung und spätestens durch die Auswirkungen der Pandemie ist diese Arbeitsform in den meisten Unternehmen zum Alltag geworden. Von dieser Entwicklung können insbesondere weibliche Beschäftigte als oftmals Hauptverantwortliche von Care-Aufgaben profitieren.
Doch was ist der individuell passende Mix für das eigene Unternehmen zwischen Arbeit im Büro und Homeoffice? Wie kann man mit unterschiedlichen Wünschen, Bedürfnissen und Anforderungen innerhalb der Belegschaft umgehen? Und wie lassen sich Kommunikation, Führung und Unternehmenskultur an hybrides Arbeiten anpassen?
Diese Fragen diskutierten in einem dreistündigen Online-Workshop am 18. Januar 2022 etwa zehn Teilnehmende aus kleinen und mittelständischen Unternehmen in OWL. Moderiert aus dem Kreis Minden-Lübbecke, führte Kristin Morgenstern von der AviloX GmbH (Leipzig) mit Hilfe kurzer Inputs und der gemeinsamen Arbeit an einem digitalen Whiteboard durch den Vormittag.
In der Vorstellungsrunde schilderten die Teilnehmenden ihre Wünsche und Erwartungen an den Workshop. Die Wortmeldungen machten die Vielfalt der Themen und Herausforderungen rund um die hybride Zusammenarbeit in den Unternehmen deutlich.
Zunächst standen jedoch nicht die Problemlagen im Mittelpunkt. Stattdessen erarbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen und anschließend im Plenum ihre bereits erreichten Erfolge und positiven Entwicklungen bei der Nutzung hybrider Zusammenarbeit.
Im Optimalfall kann hybrides Arbeiten das Beste aus beiden Welten verbinden. Zugleich machte die Referentin auch deutlich, dass es zugleich Spannungsfelder in hybriden Teams gibt. Diese müssen Beachtung finden. Beispielhaft lassen sich „Informiert sein“ versus „Konzentriertes Arbeiten“ oder auch „Sachlich orientierte Information“ versus „Emotionaler Austausch“ nennen.
Die Herausforderungen in den Unternehmen wurden mit Hilfe der Methode Lean Coffee durch die Teilnehmenden zunächst priorisiert und anschließend gemeinsam diskutiert. Schwerpunkte waren hier Impulse für eine gute Mischung, der Umgang mit Ungleichheit und die Möglichkeiten von Desk Sharing.
Für einen Blick in die Zukunft wurde in Kleingruppen diskutiert, welche Planungen die Teilnehmenden konkret im eigenen Unternehmen umzusetzen möchten. Kristin Morgenstern machte deutlich, dass die Vision im Unternehmen (Warum?), das Miteinander (Wie?) und die Rahmenbedingungen (Was?) vorausschauend und bewusst gestaltet werden sollten.
Bei der abschließenden Diskussion im Plenum waren sich die Teilnehmenden einig, dass eine zustimmende, unterstützende Haltung der Führungskräfte für erfolgreiches hybrides Arbeiten essentiell ist.
Businessplanwettbewerb startklar startet mit voller Energie ins Jahr 2022
OstWestfalenLippe sprüht voll innovativem Gründungsgeist - kreativ, innovativ und divers - so kann man die bunte Mischung an Teams des diesjährigen startklar-Businessplan Wettbewerbs wohl bezeichnen. Neben den Preisen von bis zu 10.000 € bietet der Wettbewerb vor allem einen ganz besonderen Mehrwert: Zugang zu einem vitalen und wachsenden Gründungsökosystem OWL und zu vielen anderen kreativne und spannenden Gründerinnen und Gründern, die sich auf den Weg machen ihre Gründungsidee in die Tat umzusetzen!
Was für Synergien, neue und künftige Geschäftsbeziehungen und weiterer Mehrwert sich daraus ergibt bleibt unserem Auge zwar vorerst verborgen, direkt zu erkennen ist für uns aber die großartige Offenheit und die Wertschätzung mit der sich die Teams in diesem Wettbewerb begegnen. Am 07. Janunar konnten wir wieder Zeuge von diesen großartigen Eigenschaften von Gründerinnen und Gründern werden.
Inspirierend und wertvoll war die Veranstaltung, die von Anna-Lena Lütke-Börding, Projektmanagerin des startklar Wettbewerbs bei der OstWestfalenLippe GmbH moderiert und begleitet wurde. Wer Lust hatte konnte in entspannter Atmosphäre seine oder ihre Gründungsidee in Breakoutsessions pitchen, Fragen zum weiteren Ablauf des Wettbewerbs stellen und sich mit den anderen Gründerinnen und Gründern über Fragen und Themen zur Gründung austauschen. Der Austausch wird auch außerhalb des Wettbewerbs fortgeführt, wie uns die Teams erzählen - das nennen wir nachhaltig! Wir freuen uns auf die nächste Veranstaltung am Montag, den 17, Januar, bei der es um die Verschriftlichung des Businessplans geht.
Impression des Tages:
Der Wettbewerb 2021/22 läuft seit etwa einem Monat – eine gute Zeit also für einen kleinen Rück- und Ausblick.
Ein eigenes Unternehmen gründen – gar nicht so einfach. Für das Innovationsökosystem der Region OstWestfalenLippe sind frische Köpfe mit guten Ideen jedoch ungemein wichtig. Der Businessplan-Wettbewerb startklar hat daher zum Ziel, Unternehmensgründer:innen auf dem Weg zur eigenen Firma zu unterstützen, und bereichert die Region so mit einer starken Gründerszene. Der Wettbewerb 2021/22 läuft seit etwa einem Monat – eine gute Zeit also für einen kleinen Rück- und Ausblick.
Am 15. November fiel der Startschuss mit einem ersten Netzwerk-Treffen am Paderborner Sitz der Sparkasse Paderborn-Detmold. Etwa 60 Teilnehmer:innen kamen zusammen, um den Auftakt zum Wettbewerb zu feiern und sich bei einem kleinen Imbiss kennenzulernen. Schnell wurde deutlich: Hier entsteht ein Netzwerk, dass die Gründer:innen noch lange begleiten wird. Auch einige der Lots:innen waren dabei (siehe Foto unten). Jedes Team bekommt Lots:innen zugeteilt, die in den kommenden Monaten als niedrigschwellig erreichbare Ansprechpersonen fungieren. Bei jeder Frage, die im Gründungsprozess aufkommt, wissen sie entweder gleich selbst die Antwort, oder können an die jeweiligen Experten verweisen. So wird sichergestellt, dass alle Teams mitgenommen werden und einen unkomplizierten wie hochwertigen Zugang zu Informationen und Insider-Wissen haben. |
Neben den Lots:innen besteht in den regelmäßigen Workshops eine weitere Möglichkeit, Know-How aufzubauen. Für viele neue Unternehmen und vor allem Start-ups ist die Prototypen- und Produktentwicklung zunächst zentral. Neben ersten Marketing- und Vertriebsaktivitäten liegt hier am Anfang oft der Fokus. Nicht aus den Augen verloren werden dürfen dabei allerdings finanzielle und juristische Fragen. Welche Unternehmensform bietet sich an? Wie werden Umsätze richtig versteuert? Wie sieht eine gesunde Finanzplanung aus? Antworten auf diese und weitere Fragen sind Teil der vielfältigen Veranstaltungen, zu denen startklar-Teilnehmer:innen Zugang bekommen. |
So drehte sich etwa im ersten von vier Businessplan-Workshops am 20. November alles um das Thema „Angebot und Nachfrage“. Nicolas Megow, Spezialist für Lean Start-up, erläuterte hier in der Founders Foundation in Bielefeld Grundlagen und Methoden, Angebot und Nachfrage effektiv zusammenzuführen. Dabei ging er auf viele Aspekte rund um die Entwicklung und Verwerfung eines Angebotes, aber vor allem auch auf die Relevanz der kontinuierlichen Anpassung des Angebots auf Grundlage von Erfolgsmessungen ein. Weiterhin wurden Tools und Zeitpläne vorgestellt, mit denen die Gründer:innen ihr Angebot auf die Nachfrage abstimmen können (Foto: Jana Gerdes (WEGE Bielefeld), Anna-Lena Lütke-Börding (OstWestfalenLippe GmbH) und Janina Ostendorf (Founders Foundation)). Am 11. Dezember ging es um die Entwicklung von Prototypen und die Preisgestaltung. Wenn neue Unternehmen in einen bestehenden Markt eintreten, besteht in der Bestimmung eines angemessenen Preises für Produkt oder Dienstleistung ein Gang auf Messers Schneide: Setzt man zu tief an, können die eigenen Kosten u.U. nicht gedeckt werden – bei einer nachträglichen Anhebung des Preises könnten erste Kunden verloren gehen. Setzt man indes zu hoch an, steigt die Hürde für potenzielle Kunden, dem neuen Akteur am Markt eine Chance zu geben. Damit die Teilnehmer:innen von startklar hier eine klare Richtschnur an die Hand bekommen, erarbeiteten sie mit Nicolas Megow erste geeignete Preise für ihre prototypischen Angebote. Etwa 30 Gründer:innen waren dabei (siehe Foto unten). |
Während der Wettbewerb damit für das restliche Jahr 2021 eine Winterpause einlegt, geht es 2022 fulminant weiter. Mit einem Netzwerktreffen, dem dritten Businessplanworkshop und zwei Themenspecials ist der Januar bereits vollgepackt mit spannenden Veranstaltungen, die für jede:n Gründer:in wichtig sind. So drehen sich die Specials etwa um die Kundengewinnung und die sozialen Medien als Marketingwerkzeug – im digitalen Zeitalter zwei Themen, die fest zusammengehören. Hier können sich die Teams auf Inputs von Stefan Edler (Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld) und Thorsten Ising (selbständiger Online-Marketing- & Social-Media-Manager) freuen. Wir können gar nicht erwarten, zu sehen, was für tolle Unternehmen die Gründer:innen auf die Beine stellen werden, und halten Sie über alle Entwicklungen auf dem Laufenden! Übrigens können nach wie vor noch neue Teams einsteigen. Einfach anmelden unter www.startklar-owl.de. |
Freuen sich über drei ausgezeichnete Innovationen beim OWL-Innovationspreis 2021/22 (v.l.): Jürgen Noch (Geschäftsführer Westfalen Weser Energie), Wolfgang Marquardt (Prokurist OstWestfalenLippe GmbH) Petra Pigerl-Radtke (Hauptgeschäftsführerin IHK Ostwestfalen), Rainer Müller (Geschäftsführer Stadtwerke Bielefeld) und Robert Kröger (Projektleiter OstWestfalenLippe GmbH).
Bielefeld, 17. Dezember 2021. Die drei Gewinner des OWL-Innovationspreis MARKTVISIONEN 2021/2022 der OstWestfalenLippe GmbH stehen fest. Die DENIOS AG aus Bad Oeynhausen überzeugte die Jury in der Kategorie „Marktvisionen“ mit einer digitalen Lösung für eine sichere Gefahrstofflagerung. Die Paderborner ENERVATE GmbH erhält den Preis in der Kategorie „Zukunft gestalten“ für eine intelligente Thermofassade, mit der Bestandsgebäude den Energieeffizienz-Standard von Neubauten erreichen können. Der Start up-Preis für eine erfolgversprechende Unternehmensgründung geht an die CodeShield GmbH, die eine Software für eine sichere Datenspeicherung in der Cloud entwickelt hat, die Unternehmen vor Hacker-Angriffen schützt. Der Start-up-Preis ist dotiert mit einem Preisgeld von 5.000 € und einem Beratungspaket. Hauptförderer des Wettbewerbs sind die Stadtwerke Bielefeld und Westfalen Weser Energie.
93 Unternehmen hatten sich mit 94 innovativen Produkten, Dienstleistungen und Prozessen für den renommierten Wirtschaftspreis beworben, der bereits zum 14. Mal ausgeschrieben wurde. „Die große Resonanz macht die enorme Innovationskraft unserer heimischen Unternehmen sichtbar und zeigt die Akzeptanz des Wettbewerbs in der Wirtschaft. Aus den Bewerbungen wird deutlich, dass sich Unternehmen aus OWL mit ihren Innovationen erfolgreich auf den Märkten behaupten und Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft entwickeln. Die hohe Zahl von 36 Bewerbungen um den Start-up-Preis demonstriert die hohe Gründungsdynamik in OWL“, freut sich Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH.
Die Bewerbungen decken die Branchenvielfalt der Region ab. Das Spektrum reicht von neuen Fertigungsverfahren, Werkstoffen und Assistenzsystemen über Software für maschinelles Lernen und Prozessoptimierung bis zu innovativen Möbeln und Gebäudetechnologien. Darüber hinaus geht es um die Förderung von Gesundheit, Elektromobilität und Nachhaltigkeit.
„Die Gewinner demonstrieren, wie durch das Zusammenspiel von Ingenieurskunst, Anwenderwissen und Informatik Innovationssprünge entstehen. Sie haben Beharrlichkeit in der Entwicklung gezeigt, sind mutig neue Wege gegangen und haben sich Wissen in Kooperationen mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen erschlossen. So haben sie einzigartige Lösungen in den Bereichen Gefahrstofflagerung, Gebäudesanierung und IT-Sicherheit entwickelt, mit denen sie die nationalen und internationalen Märkte erobern werden. Die Gewinner stehen für Hightech-Produkte, mit denen sich auch kleine Unternehmen zu Technologieführern entwickeln“, berichtet Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwestfalen und Sprecherin der Jury. „Die Qualität der Bewerbungen war sehr hoch und hat der Jury die Entscheidung in diesem Jahr wieder einmal sehr schwer gemacht. Das zeigt, was für innovative oder großartige Unternehmen wir in OWL haben“, ergänzt Pigerl-Radtke.
Höchste Sicherheit für Beschäftigte und Umwelt
In Unternehmen ist die Lagerung und Handhabung von Gefahrstoffen, wie beispielsweise entzündlichen und giftigen Chemikalien, mit Risiken für die Umwelt und die Gesundheit der Beschäftigten verbunden. Diese Gefahrstoffe werden daher in speziell ausgewiesenen Gefahrstofflagern aufbewahrt. Dabei kommt es immer wieder zu Mängeln wie dem Austreten von Gefahrstoffen, Bränden oder Explosionen. Das führt zu erheblichen Schäden. So hat sich das Volumen der durch Unfälle freigesetzten Schadstoffe in 2020 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht, die Anzahl der meldepflichtigen Unfälle ist um 23 % gestiegen. Die Kosten durch Produktionsausfälle und Stillstandzeiten sind häufig noch höher als durch den Schaden selbst.
Der DENIOS AG ist es als erstem Anbieter weltweit gelungen, die Gefahrstofflagerung zu digitalisieren. Die Lösung DENIOS connect verbindet einen Überwachungssensor für Gefahrstoffe mit einer cloudbasierten Webapplikation. Dadurch ist eine permanente Überwachung der Status-Daten der Gefahrstofflager möglich. Veränderungen in der Temperatur oder der Gaskonzentration sowie Leckagen werden frühzeitig erkannt, sodass drohende Schäden minimiert oder verhindert werden können. Der bzw. die Verantwortliche im Unternehmen wird dann per SMS oder E-Mail auf seinem Endgerät gewarnt. Darüber hinaus erfolgt vor Ort ein optischer und akustischer Alarm.
Grundlage für die Innovation war eine intensive Kooperation mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Rahmen des Spitzenclusters it´s OWL. Die Lösung findet schon jetzt eine hohe Nachfrage auf dem Markt und wird von renommierten Unternehmen in den Bereichen Chemie, Maschinenbau und Automobilzulieferer eingesetzt. Ein besonderes Plus: DENIOS connect kann herstellerunabhängig eingesetzt und für die Nachrüstung von Gefahrstofflagern anderer Anbieter genutzt werden. Dadurch erwartet DENIOS erhebliche Umsatzsteigerungen. Die Innovation hat eine hohe strategische Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des mittelständischen Unternehmens. Perspektivisch sollen rund 30% des Umsatzes mit der Innovation generiert werden.
Pigerl-Radtke erläutert: „DENIOS ist nach Ansicht der Jury in langjähriger Entwicklungsarbeit ein Innovationssprung gelungen, mit dem das Unternehmen neue Standards für die sichere Gefahrgutlagerung liefert. Die Lösung überzeugt mit einem Gesamtkonzept aus Produkt, Webanbindung, Smart Service und Vernetzung. Durch die Kooperation im Spitzencluster wurde Wissen aus der Forschung für ein völlig neues Konzept verfügbar gemacht, das in umfangreichem Maße Daten ermittelt und auswertet. Die Bewerbung zeigt, wie ein Unternehmen sein Geschäftsmodell konsequent digitalisiert. Die Jury ist überzeugt, dass das Unternehmen mit DENIOS connect seinen Umsatz erheblich steigern und neue Märkte erschließen wird. Und gleichzeitig vielen anderen Mittelständlern ein Vorbild für die digitale Transformation ihrer Geschäftsmodelle ist.“
Die Fußbodenheizung an der Hauswand
Privathaushalte gehören neben Verkehr, Industrie und Gewerbe zu den größten Energieverbrauchern in Deutschland. 75% der im Haushalt genutzten Energie entsteht dabei dadurch, dass Räume beheizt oder gekühlt werden. Energieeinsparungen in diesem Bereich haben daher eine große Wirkung für die Reduktion des CO2-Ausstoßes und das Erreichen der Klimaziele. Derzeit liegt die Sanierungsquote von Bestandsgebäuden aber lediglich bei 0,2 %, so dass die Dekarbonisierung des Gebäudesektors in der EU 500 Jahre dauern würde.
Vor diesem Hintergrund hat sich das Team von ENERVATE das Ziel gesetzt, die Energieeffizienz von Bestandsgebäuden zu verbessern. Mit den eigens entwickelten Thermomodulen können Altbauten energetisch so saniert werden, dass sie den Energieeffizienz-Standard eines Neubaus erreichen. Dabei muss nicht in den Wohnraum eingegriffen werden. Die Thermomodule werden an der Außenwand des Hauses angebracht und funktionieren nach dem effizienten Prinzip einer Fußbodenheizung: Die Thermofassade heizt die gesamte Fassade des Hauses gleichmäßig auf und nutzt die Wände als Wärmespeicher. So wird eine gleichbleibende Grundtemperatur im gesamten Haus erzeugt, die auch das Schimmelrisiko erheblich reduziert. Die individuelle Temperatur kann durch das bestehende Heizsystem reguliert werden.
Die Thermomodule bestehen aus Stahlblech und Heizrohren, die zwischen die Altbauwand und einer klassischen Dämmung installiert werden. Dabei werden nachhaltige Materialien genutzt, die auch recycelt werden können. Das System ist einfach zu bedienen und wartungsarm. Über eine intelligente Steuertechnik soll in Zukunft überschüssige Energie aus erneuerbaren Energien für die thermische Speicherung genutzt werden, die börsenpreisoptimiert vom Strommarkt bezogen werden kann. Darüber hinaus wird mithilfe einer Software ein digitaler Zwilling des Gebäudes erzeugt, um das Sanierungsvorhaben optimal und effizient zu planen. Erste Pilotprojekte werden bereits in der Region umgesetzt. Die Nachfrage nach der Thermofassade ist bundesweit hoch. Das Markpotenzial ist enorm: Allein in Deutschland müssen bis zum Jahr 2050 32 Millionen Wohneinheiten saniert werden.
„ENERVATE zeigt, wie Altbauten einfach saniert und hochwertige Energieeffizienz-Standards erreicht werden können. Die Jury lobt den Mut, die Beharrlichkeit und den Pioniergeist, mit dem das junge Team die große gesellschaftliche Herausforderung Klimaschutz angeht“, unterstreicht Jurymitglied Rainer Müller, Geschäftsführer Stadtwerke Bielefeld. „Vor dem Hintergrund einer politischen Aufbruchstimmung kommt die Innovation zur richtigen Zeit. ENERVATE zeigt, wie aus innovativen Netzwerk- und Forschungsprojekten praxisnahe und kreative Lösungen entstehen. Und wie sich Ingenieurskunst und Nachhaltigkeit verbinden lassen. Laut Ansicht der Jury ist das junge Unternehmen ein Leuchtturm, um aus OstWestfalenLippe heraus einen wichtigen Beitrag für die Einsparung von CO2 und energieeffizientes Wohnen zu leisten,“ so Müller weiter.
Daten einfach vor Hackern schützen
Umfragen zeigen, dass über 80% der Unternehmen in Deutschland eine Cloud für die Speicherung von Daten nutzen – Tendenz steigend. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Hackerangriffe dramatisch zu. Beinahe täglich berichten die Medien über Cyberattacken. Eine zusätzliche Herausforderung besteht in der hohen Geschwindigkeit, mit der sich Cloud-Anwendungen und deren Infrastruktur verändern. Vor diesem Hintergrund ist es Unternehmen nahezu unmöglich, alle Sicherheitsrisiken zu erkennen und sich ausreichend davor zu schützen.
Genau an dieser Stelle setzt die CodeShield GmbH an. Das Paderborner Start-up bietet eine neuartige IT-Security Lösung, die Unternehmen bei der sicheren Entwicklung sowie dem Betrieb von Cloud-Anwendungen unterstützt. Durch den Einsatz von Analyse-Technologien können Sicherheitslücken im Anwendungscode, in Open-Source-Bibliotheken und in der Cloudumgebung automatisiert identifiziert werden. So gelingt es, sowohl falsche Zugriffseinstellungen und unsichere Konfigurationen als auch Softwarepakete frühzeitig zu erkennen, die mit Schwachstellen behaftet oder veraltet sind. Das Analyseverfahren kann auch komplexe Systeme analysieren, ohne dass deren korrekte Ausübung oder Geschwindigkeit beeinflusst wird. Alle relevanten Sicherheitslücken können festgestellt werden, ohne dabei falsche Alarme auszulösen. Dies ist ein entscheidender Mehrwert gegenüber anderen Lösungen auf dem Markt, denn Security Teams in Unternehmen werden häufig mit hunderten oder sogar tausenden Warnungen täglich konfrontiert.
Das System kann zudem erkennen, welche Sicherheitslücken von außen erreichbar sind. Dies ermöglicht eine gezielte Risikoabschätzung und eine Priorisierung der Sicherheitslücken, so dass schnell und effektiv auf die Bedrohungen reagiert werden kann. Die Technologie ist das Ergebnis einer langjähren Entwicklungskooperation zwischen dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn und dem Fraunhofer IEM. Seit der Gründung im April 2020 hat das Start-up die Lösung bereits erfolgreich mit Pilotunternehmen evaluiert und tritt jetzt in den Markt ein.
Jurymitglied Jürgen Noch, Geschäftsführer Westfalen Weser Energie erläutert: „CodeShield ist es nach Ansicht der Jury gelungen, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung erfolgreich in die praktische Anwendung zu übertragen und eine zentrale Herausforderung für die deutsche Wirtschaft zu lösen: die digitale Souveränität und Sicherheit. Die Jury sieht ein enormes Marktpotenzial. Denn die hoch innovative Lösung kann branchenunabhängig von allen Unternehmen eingesetzt werden. CodeShield ist ein Paradebeispiel für die IT-Kompetenz des Standorts OstWestfalenLippe und demonstriert, wie aus der Forschung innovative Start-ups entstehen.“
OWL Innovationspreis MARKTVISIONEN 2021/2022
Die OstWestfalenLippe GmbH schreibt alle zwei Jahre den OWL-Innovationspreis MARKTVISIONEN aus. Ziel ist es, Innovationen aus der Region ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken und neue Impulse zu geben. Ausgezeichnet werden innovative Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse in ostwestfälisch-lippischen Unternehmen. Hauptförderer des Wettbewerbs sind die Stadtwerke Bielefeld und Westfalen Weser Energie. Durch ihre Beteiligung wollen sie dazu beitragen, die kreativen und innovativen Potenziale in der Region zu stärken und einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Darüber hinaus wird der Wettbewerb unterstützt durch Adam Design (Bielefeld), die Unity AG (Büren) und die Volksbank Bielefeld-Gütersloh.
Die Mitglieder der Jury
Kontakt
OstWestfalenLippe GmbH
Wolfgang Marquardt
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„Diese Vision, zirkulär zu wirtschaften – also das Ganze nicht nur als grünen Trend zu verstehen, sondern wirklich Wirtschaftswachstum zu erzeugen – und das auf nachhaltige Weise.“ Sven Brüske ist überzeugt: Ohne Kreislaufwirtschaft geht es in Zukunft nicht.
„Diese Vision, zirkulär zu wirtschaften – also das Ganze nicht nur als grünen Trend zu verstehen, sondern wirklich Wirtschaftswachstum zu erzeugen – und das auf nachhaltige Weise.“ Sven Brüske ist überzeugt: Ohne Kreislaufwirtschaft geht es in Zukunft nicht. Als Projektkoordinator betreut er beim Innovationsnetzwerk Energie Impuls OWL das Projekt CirQuality OWL, das die Vorbereitung der Region auf zirkuläres Wirtschaften zum Ziel hat.
Zirkulär zu wirtschaften heißt, bestehende Prozesse und Strukturen, Geschäftsmodelle und vor allem den Materialeinsatz neu und nachhaltig zu denken. Bestenfalls bleiben so viele bereits verwendete Rohstoffe im Wertstoffkreislauf, dass keine neuen Rohstoffe verbraucht werden müssen. Es entsteht eine Wirtschaft, die den gesamten Lebenszyklus eines Produktes begleitet und etwa verschrottete Waschmaschinen in ihre Einzelteile zerlegt, ihre Bestandteile wieder der Produktion zuführt und ihnen ein zweites, drittes und viertes Leben einhaucht. CirQuality OWL soll das Know-How über zirkuläres Wirtschaften in der Region stärken und ein Netzwerk für Erfahrungsaustausch, Diskussion und Wissenstransfer aufbauen. „Wir wollen die Unternehmen in allen Bereichen dazu befähigen, an der Circular Economy, an der zirkulären Wertschöpfung arbeiten zu können“, bringt Sven Brüske das Projektziel auf den Punkt. Im Ökosystem aus Unternehmen, Politik, Hochschulen und Gesellschaft werden die Akteure qualifiziert und strategisch unterstützt.
„Zu Beginn mussten wir den Begriff Circular Economy oftmals noch erklären – das hat sich innerhalb kürzester Zeit geändert.“
Als das Projekt vor zwei Jahren startete, war zirkuläres Wirtschaften ein eher „grünes Thema“, das bei den meisten Unternehmen keine Priorität genoss. Schließlich prasselten doch auf viele Mittelständler und Konzerne schon genügend andere Herausforderungen ein. So mussten die Projektmitarbeiter:innen und Expert:innen von CirQuality OWL im Kontakt mit den Betrieben oftmals bei null anfangen und zunächst ein Grundverständnis für zirkuläres Wirtschaften aufbauen – Sven Brüske verschlagwortet diesen Prozess unter „Capacity Buildung“. Den Unternehmen musste vielfach das hohe Potenzial dargelegt werden, das über ein ideelles Interesse an Nachhaltigkeit hinausgeht und wirtschaftlichen Nutzen verspricht. Die Reaktionen: Oftmals eher zurückhaltend. Es brauchte Zeit und Überzeugungsarbeit, um zu erkennen, dass Circular Economy kein kurzfristiger Trend ist. Inzwischen sind Brüske und sein Team selbst überrascht, in welcher Geschwindigkeit das Thema Fahrt aufgenommen hat.
„Das ist kein reines grünes Thema, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit.“
Um Circular Economy anzugehen, „gehört unternehmerischer Mut an der ein oder anderen Stelle dazu“, berichtet Brüske. Für viele Unternehmen wird es inzwischen allerdings wirtschaftlich notwendig. Denn gerade 2021 hat sich gezeigt, dass Rohstoffe knapper werden, nicht lieferbar sind oder sich stark verteuern. Insbesondere bei Elektrobauteilen kann der Mangel schon heute die Produktion beeinträchtigen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist abhängig von importierten Rohstoffen, wodurch heimische Unternehmen Engpässe sehr deutlich spüren. Steigt der Grad der Wiederverwertung bereits im Land befindlicher Stoffe, sinkt die Abhängigkeit von langen Lieferketten – Unternehmen werden somit resilienter.
Die Vorteile, die zirkuläres Wirtschaften verspricht, sind aus rein unternehmerischer Sicht bereits überzeugend. Hinzu kommen politische Vorgaben: Die EU legt mit dem Green Deal immer schärfere Vorgaben für Recyclingquoten und den Einsatz von zirkulär gewonnenem Material vor. Und auch beim Verbraucher hierzulande wächst das Interesse an nachhaltig hergestellten Gütern. Gleichzeitig stellt das unglaublich komplexe Thema gerade kleine und mittlere Unternehmen vor große Herausforderungen: Wie und wo kann angefangen werden? Welche Akteure aus welchen Bereichen müssen mit ins Boot geholt werden? Klar ist: Um ein Produkt „from the cradle to the grave“, also über seinen gesamten Lebenszyklus mit Zirkularität im Hinterkopf begleiten zu können, müssen zahlreiche Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette an einem Strang ziehen.
„Ostwestfalen-Lippe ist der perfekte Nährboden.“
CirQuality OWL hat das Thema für Ostwestfalen-Lippe in den Fokus gerückt und erzeugt damit positive Resonanz inner- und außerhalb der Region: „Ostwestfalen-Lippe und Circular Economy – das hören wir häufig, dass das im Kontext steht“, berichtet Brüske. Unternehmen wie Windmöller, Schüco oder ZF Friedrichshafen gehen mit Best Practices voran und zeigen, dass sich ein finanzieller Vorteil – und damit ein Wettbewerbsvorteil – erzielen lässt. Die Voraussetzungen, die es für das zirkuläre Wirtschaften in OWL gibt, stimmen Brüske positiv: „Ein starker Produktionssektor, der aber rohstoffabhängig ist, mit unseren Digitalkompetenzen, mit unserer Hochschullandschaft, mit der Kooperationsbereitschaft zwischen Hochschulen, Unternehmen und Institutionen. Das ist der perfekte Nährboden!“